[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Kapitel 3: >Auftrag<[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Es ist ein Auftrag ...”, dachte er, „nur ein Auftrag.”[/FONT]
[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Chilèst bewegte seinen Kopf ein wenig und sah Fatina an, die scheinbar schlafend mit dem Kopf auf seiner Brust lag. Ihre Haare waren etwas zerzaust und bedeckten die linke Hälfte seines Brustkrobes. Wie sie so da lag, halb auf ihm liegen und die linke Hand flach auf seine Brust gelegt, verspürte er das verlangen seine Hand von ihrer Schulter zu nehmen und ihr über den Rücken zu streicheln. Ein seltsames Gefühl machte sich in ihm breit. Er unterdrückte es.[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Wach auf! Das war doch von Anfang an kein Auftrag für dich! Das ist persönlich, Alter! Per-söhn-lich!“, sagte die Stimme eines alten Freundes in seinem Kopf.[/FONT]
[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Chilèst hoffte, dass er im Unrecht war. Denn bisher war es jedes Mal erfolgreich von dem Diktator vereitelt worden. Sie wurden alle einfach umgebracht. Die feindlichen Truppen hatten nicht einmal die Empfehlung erhalten die Zielperson zu bergen. Der Auftrag hatte immer „Töten“ gelautet. Diese Personen waren unschuldig gewesen und zwar alle. Viel schlimmer noch: Sie waren ausschließlich weiblich und zwischen 12 und 38 Jahren alt gewesen. Das Phänomen trat nur bei dem weiblichen Geschlecht zu tage. Zum Beispiel war vor seinen Augen ein 13-jähriges Mädchen von der Garde des Diktators in ein Menschliches Sieb verwandelt worden, weil bei ihr die Chance auf Valenzhypometrie bei 12% gelegen hatte. Optimistisch gesehen.[/FONT]
[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Als ob das nicht genügte, verteilte er auch noch Immunitäts-Rechte, wie es ihm gerade in den Kram passte. Jeder der diese Rechte hatte durfte Alles, solange es nicht gegen die Regierung ging. Zum Beispiel konnte Jeder mit diesen Rechten in irgendeinen Kindergarten marschieren und ein kleines Mädchen zu Tode vergewaltigen. Und anschließend die Eltern verklagen, weil sie ihn beleidigt, bedroht oder belästigt hatten.[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Ich werde sie beschützen.“, schwor er sich, „mit allem was geht.“[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]So wie die insgesamt 43 anderen, die du beschützen wolltest?“, fragte ihn die Stimme wieder.[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Ich werde es schaffen.“[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Was? Was wirst du schaffen? Dass sie auch umkommt? So wie deine Eltern, deine Freunde und alle die dir auch nur irgend etwas bedeutet haben?“[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Ich werde meine Auftrag erfüllen und sie beschützen.“[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Auftrag?“[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Auftrag.“[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Denk dir schon einmal die Grabrede aus.“[/FONT]
[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Er wollte etwas erwiedern, aber er wurde von Fatina aus seinem inneren Dialog gerissen.[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Oh. Mein Gott!“, rief sie und sprang auf.[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Hä?“[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Das habe ich völlig vergessen!“[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Was denn?“[/FONT]
[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Sie krabbelte von der Couch runter und sagte irgendetwas von „Vorlesung“ und „wichtig“ und „zu spät“.[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Ein Vorlesung? Um wie viel Uhr denn?“[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Viertel nach Zehn!“[/FONT]
[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Er sah auf die Uhr: 10:01[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Oh, mein Gott!“, rief sie erneut verzweifelt. Chilèst drehte sich zu ihr um und sah, wie sie sich in einem kleinen Spiegel, den sie aus ihrer Handtasche hatte, verzweifelt ansah und hektisch versuchte die Haare in Ordnung zu bringen. [/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Du musst zur Freshcom, oder?“[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Ja! … Oh, Mist! Schon so spät?!“[/FONT]
[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Die Universität lag am anderen Ende der Stadt. Das dauerte mit dem öffentlichen Verkehr eine Drei-Viertel-Stunde.[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Ich bring dich hin.“, sagte er, „Du wirst rechtzeitig da sein.“[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Und wie willst du das schaffen? Unmöglich! In der Stadt ist die Hölle los! Und drüber fliegen kannst du ja auch nicht!“[/FONT]
[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Daraufhin hielt Chilèst kurz auf der Treppe inne. Er war schon auf dem weg zur Garage gewesen. Er dachte kurz nach.[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Jetzt jammer' nicht und komm!“, rief er nach kurzer Überlegung .[/FONT]
[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Er setzte seinen Weg fort und hörte, dass sie den Flur entlang gerannt kam und rief: „Warte auf mich!“[/FONT]
[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Er hatte bereits die Jacken und Schuhe geholt, als sie die Treppe herunter gerannt kam.[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Wenn du mich pünktlich hin bringst, dann...“, sagte sie schnaufend.[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Dann was?“, er stand an der Tür zur Garage, hatte schon die Klinke in der Hand und drehte sich zu ihr um.[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Dann .. ehm … bekommst du eine Belohnung von mir.“, sagte sie.[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Okay, dann nichts wie los!“[/FONT]
[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Sie gingen in eine Art Austellungsraum in dem einige alte Autos standen. Fatina blieb verwirrt stehen und sah sich um.[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Na komm! Hier entlang.“, trieb Chilèst sie an, der zwischen einem dunkelroten Ferrari und einer schwarzen Corvette Z06 stand. Er deutete auf eine große, metallene Schiebetür, die nach einem Aufzug für größeres aussah. Er öffnete die Tür manuell einen Spalt breit und ging hinein. Sie folgte ihm. Als sie drinnen war ging die Tür von alleine wieder zu und der Aufzug ruckte kurz kaum merklich. In den Aufzug hätten locker 3 Autos gepasst. Dann ruckte er schon wieder und die Tür öffnete sich. Sie liefen durch eine riesige unterirdische Parkanlage die scheinbar unter dem gesamten Grundstück verlief. Hier war Platz genug für eine nicht zu verachtende Werkstadt und viele, viele Autos und Fahrzeuge aller Art, die hier Unten geparkt waren. Chilest lief quer durch die Reihen durch und kramte im Laufen in seiner Jacke. Sie blieb stehen und sah sich erstaunt um. Schließlich hatte er gefunden, wonach er suchte, betätigte die kleine Fernbedienung und gab dem Gleiter den Befehl schon den Motor an zu machen. Relativ weit hinten in der Ecke erwachte ein Geschoss von einem Fahrzeug zum Leben. Es handelte sich um einen modifizierten Doge Anakonda, seriell schon ein sehr zickiger Gleiter, was die Modifikationen auch nicht besser gemacht hatten. Es sah aus wie ein zu groß geratener Straßenhuppel an dem an einer Seite der Asphalt ein wenig gebröckelt war. Oder wie ein tropfen, der an einer leicht schrägen Scheibe hing. Es war Pechschwarz.[/FONT]
[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Er stieg ein und steuerte das Gefährt vorsichtig aus dem Parkplatz. Dann gab er Gas und steuerte auf Fatina zu, die sich scheinbar ein wenig verirrt hatte.[/FONT]
[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Er blieb vor ihr stehen und öffnete die Beifahrertür. Sie zögerte kurz und hüpfte dann hinein.[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Schnall' dich an!“, sagte er, drehte das Gefährt an Ort und Stelle um 180° und steuerte das Monstrum auf die Rampe zu, die zur Straße führte. Das Tor war schon offen, als sie es sehen konnten. Chilèst gab Gas und schoss aus dem Garagen Tor auf die Straße. Im Moment des Passierens zog er die Maschine nach oben und flog in einem engen Bogen dem Himmel entgegen. Sie flogen jetzt fast senkrecht nach oben, das Triebwerk heulte auf und Chilèst steuerte die Anakonda wieder auf eine Waagerechte Flugbahn. Anschließend korrigierte er den Kurs und gab Vollschub. Er sah hinüber zu Fatina, der das entsetzen ins Gesicht geschrieben stand und wollte gerade was sagen, als sie ihm zuvor kam: „Chilèst! Das ist illegal! Man darf nicht über 10 Meter hoch fliegen“ Das hier sind locker 100! Das kostet dich den Kopf wenn sie dich kriegen! Und mich auch!“[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Keine Angst.“[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Du bist gut! Keine Angst!? Was soll das heißen!?“[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Der Gleiter hat eine Tarnvorrichtung.“[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Was?“[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Wir sind gerade unsichtbar.“[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Oh...“, sagte sie und schwieg einen Moment, ehe sie wieder etwas sagte, „und, äh, Wärme-Bild?“[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Wasserstofftriebwerke … mit einer Wärme Emission von 35°C, wenn ich mich nicht irre.“[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Oh...“[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Hey, ich hab dir doch schon einmal gesagt, dass ich dich beschütze. Und zwar vor Allem wovor du beschützt werden möchtest.“[/FONT]
[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Sie grinste ihn höhnisch an.[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Und was ist mit dir selbst?“, zog sie ihn auf.[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Das ist der Preis dafür.“, sagte er nicht minder höhnisch und fragte: „Also wann musst du spätestens da sein, damit du pünktlich um 10:15Uhr in der Vorlesung sitzt?“[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Zwei bis Drei Minuten brauche ich schon um zum Hörsaal zu kommen.“[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Hmm..“[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Oh, mein Gott! Das ist doch der Palast!“, sagte sie und riss ihn aus seinen berechnenden Gedankengang. Sie deutete aus dem Fenster, auf das riesige Gebäude, welches man von hier aus gerade so erkennen konnte. Aufgrund der Wolkendecke die dort gerade vorbei zog, konnte man gerade mal das untere Drittel sehen. Die Spitze der Sternwarte, so hieß der Palast, konnte man auch bei dem besten Wetter und bei der tiefsten Nacht nicht sehen. Sie befand sich nämlich außerhalb der Atmosphäre.[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Können wir da irgendwann mal näher ran fliegen?“[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Natürlich.“, sagte er und dachte daran, dass sie diesen Palast vielleicht anders kennen lernen würde, als sie es sich vorstellte.[/FONT]
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[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Konstantin war stink-sauer. Nach dieser Aktion von Jimmy im Bus, konnte er ihn nicht mehr nur nicht leiden, sondern, hasste ihn jetzt und wurde schon richtig wütend, wenn er nur zu sehen war. Er war sich nicht im klaren darüber, warum ihn das überhaupt so aufregte. „Ich meine, sie ist meine beste Freundin. Was juckt es mich denn da, wenn ihr irgend so ein daher gelaufener Idiot 'ne Kette schenkt.“, dachte er, „Trotzdem juckt es mich doch wesentlich mehr, als es mir eigentlich lieb sein dürfte.“ Die Gedanken, von seinen aufgebrachten Gefühlen angetrieben, wirbelten durch seinen Kopf und überschlugen sich. [/FONT]
[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Er saß noch eine Weile in seinem Zimmer und zerbrach sich den Kopf über die aktuelle Situation. Der Schultag war weitetest gehend normal verlaufen, bis auf den Umstand, dass Kira die ganze Zeit über noch abwesender, als sonst, gewesen war.[/FONT]
[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Er hatte das Gefühl, er würde noch verrückt, wenn er sich weiter so den Kopf zerbräche, also entschied er, das ganze weg zu schieben und sich abzulenken. Er setzte an seinen Schreibtisch und schaltete seinen Computer ein. Nach dem er hochgefahren war begrüßte ihn der Desktop-Hintergrund, auf dem er und Kira zu sehen waren, wie sie zusammen auf einem Baum saßen und verschmitzt grinsten. „Das hilft auch nicht gerade...“, dachte er und stellte ein neues ein, welches ein stylisches schwarzes Tribal zeigte, welches zusammen mit einem Yin-Yang-Zeichen und einem blauen Schatten auf einem schwarzen Hintergrund prangte. Es spiegelte den Stil wieder, den seine Tastatur, die Maus, den Bildschirm und den Computer selbst durchsetzten. Er hatte sich mit der Auswahl der Teile viel Mühe gegeben und war sehr stolz auf seinen Rechner. Er machte seinen Internet-Browser auf und ritt auf den Datenwellen des Internets. [/FONT]
[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Und während er sich so durch diese Massen von Informationen klickte, landete er auf einer Seite, auf der ein Bericht über die vergangen Anschläge war, welcher auch einige Thesen über mögliche Zusammenhänge enthielt.[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Die schreiben wahrscheinlich wieder irgendwelche, völlig weltfremde Thesen, die weder Hand noch Fuß haben.“, dachte er.[/FONT]
[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Doch aus irgendeinem Grund blieb, bei dem kurzen Blick auf den Text, sein Blick an dem Wort „Aliens“ hängen. Aber das war ja nichts besonderes. Es gab immer ein oder zwei Idioten, die alles mögliche den Außerirdischen zu schoben. Doch dieses Wort ließ ihn einfach nicht los. Er las den ganzen Satz: [/FONT][FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]„In Anbetracht dieser Tatsachen klingt die Theorie über den Angriff von Aliens gar nicht so weit her geholt, allerdings fällt da das zerstörte Einkaufszentrum völlig aus der Reihe, wobei es auch durchaus sein kann, dass Terroristen die Situation ausgenutzt haben, bevor diese sich noch weiter zu spitzt.“ [/FONT]
[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Konstantin las jetzt den ganzen Bericht. Die Argumentation war gut, aber das einzige Argument für die Alien-Theorie war schlichtweg die Tatsache, dass noch keinerlei Spuren gefunden worden waren, die irgendetwas, außer der Tatsache, dass es mächtig geknallt hatte, belegten. Die Ausnahme war da nach-wie-vor das große Einkaufs-Zentrum. Man hatte bei sämtlichen Anschlägen keine Spuren von irgendwelchen bekannten Sprengstoffen gefunden, außer im Einkaufszentrum. Dort hatte man sogar die Ausrichtung der einzelnen Sprengstoffladungen und deren Zusammensetzung ausmachen können.[/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Das Einkaufszentrum …“, dachte er, „Warum ausgerechnet das Einkaufszentrum? Dort wollte ich doch ...“ Er stockte. [/FONT]
„[FONT=Franklin Gothic Medium, sans-serif]Ist es wirklich so schwer, mal nicht an sie zu denken?“, fragte er sich flüsternd selbst.[/FONT]