Beiträge von Elogan


    Durch die Welt von Charon 78 geht ein tiefer Riss von gigantischen Ausmaßen. Dort lauern allerorten Gefahren: Die Natur ist unbarmherzig und viele Gegenden werden von unheimlichen Wesen bevölkert. Im Acheron, wie der Riss genannt wird, ist nichts so, wie es scheint.

    Wer ihn durchqueren will, ist auf die Hilfe der Charons angewiesen, die als eine Mischung aus Fremdenführer und Söldner ihre Brötchen damit verdienen, sich in den Dienst der Reisenden zu stellen. Charon 78 ist einer von ihnen – ein wortkager Einzelgänger, der zwar einige Geheimnisse zu haben scheint, das Herz aber dennoch am rechten Fleck trägt. Die Serie begleitet ihn und manche Reisende auf den Streifzügen durch den Acheron.



    Dieser Manga ist von Kim Liersch aka Tamasaburo. Neben dem wundervollen Zeichenstil punktet der Manga auch im Thema Setting: Nicht traditionell Fantasy, aber zu märchenhaft für Steampunk. Kein Isekai, sondern eine Welt von Mysterien, die weiß, dass der/die Leser/in selbst mehr wissen will, anstatt es zu Tode zu erklären.

    Das, kombiniert mit interessanten Charakteren, erschafft eine großartige Atmosphäre.



    Auch für Sammler gibt es hier großartige Neuigkeiten! Zu jedem normalen Band gibt es auch eine Collector's Edition. Diese besteht (wie im Bild zu sehen) aus dem Band im Variant Cover, einem mehrteiligen Acryl-Standee, drei Charakterkarten unterschiedlicher Charaktere und einem Plakat. Alles in einer sicheren Box, die widerum eine Art drittes Cover ist!

    Alles davon hat mich richtig gepackt! Ich war dann auch auf der Dokomi und habe Tamasaburo gefunden. Eine wundervolle, freundliche Person, die sich sogar gefreut hat, dass ICH ein Autogramm wollte xD
    Sie hat sogar eine kleine Zeichnung meines bisherigen Lieblingscharakters dazugemalt! (Spoiler, weil er auf den Bildern hier bisher noch nicht zu sehen ist.)


    Alles in Allem, eine großartige Geschichte, geschrieben von einer tollen Person und die coole Collector's Edition ist das Sahnehäubchen :grin:

    Bisher sind zwei Bände rausgekommen, der dritte wurde noch nicht offiziell angekündigt ist aber wahrscheinlich ab August verfügbar. Lest mal rein, schaut ob es euch auch gefällt! Nur die besten Empfehlungen meinerseits :3

    [Yoshio Ishiguro]
    Tag 3 – 12:01 Uhr – Gelände der Schule - Agrargebäude


    Verwundert kratzte sich Yoshio am Kopf. "Oh... zwei Stunden war ich also weg..." Noch immer etwas irritiert blickte er zu Hayato herüber. "Was ist in dieser Zeit gewesen? Und..." er stellte sich auf und begann, die Gelenke zu dehnen, "dieser Kerl... was hat der gemacht? Ich meine..." Er gestikulierte einen Moment unsicher in der Luft und seufzte dann. "Wo sind wir hier nur gelandet?" Mit einem Blick zu Hayato und dem Wissen, dass er diese Frage wohl auch nicht beantworten konnte, legte Yoshio den Kopf schräg und machte sich klar, dass er bis vorhin ohne Vorwarnung für zwei Stunden tot gewesen ist.

    [Yoshio Ishiguro]
    Tag 3 – 12:00 Uhr – Gelände der Schule - Agrargebäude


    Als wäre er aus einem Traum gerissen worden, schlug Yoshio die Augen auf und setzte sich kerzengerade hin. Orientierungslos blickte er verdutzt eine Weile vor sich, wobei das grelle Licht ihn in den Augen schmerzte. "Willkommen unter den Lebenden... mal wieder!" Dieser Satz erinnerte den verwirrten Yoshio wieder an seine Situation und daran, wo er sich befinden musste. Sie hatten eben noch über einen Plan geredet und Yoshio hatte sich nicht gerade klug angestellt... Er schüttelte den Kopf. Was war dann passiert? Das letzte, an das er sich erinnern konnte, war ein Schmerz gewesen. Ein Schmerz, der sich durch den gesamten Körper zog, vom Nacken an.
    "Was... was ist los?" stöhnte Yoshio, dessen Gelenke und Nacken nun bei jeder Bewegung knackten. "Ich fühle mich, als hätte mich ein Laster überfahren...", fügte er hinzu und blickte dann Akuma-san an, welcher wohl eben zu ihm gesprochen hatte. "Wahrscheinlich hat die komische Schwarzhaarige mich ausgeknockt..." kommentierte Yoshio unter Kopfschütteln. Mit einem erneuten Knacken der Gelenke streckte er sich und stand auf. 'Apropos Ibuki...', wunderte er sich, während er sich umblickte, 'wo ist eigentlich der Rest der Truppe?' Mit hochgezogener Braue wand Yoshio sich fragend an Akuma-san.

    Wie Sawada schon sagte, gab es schon ein Fairy Tail RPG, das nicht funktioniert hat. Das liegt zum einen an den Schreibern, da wir auf diesem Forum kaum noch wirklich aktive RPGler haben (mich mittlerweile leider auch nicht mehr bis auf weiteres), aber auch an der Welt.


    Fairy Tail an sich ist kein Anime, der den Fokus auf die Welt legt. Die Welt wirkt schön und lebendig, aber mehr auch nicht. Es gibt im Anime selbst kaum Grenzen. Das ist gut für einen Hau-drauf Anime wie One Piece oder Naruto, jedoch nicht für ein RPG. Das bedeutet, du hast erstmal eine ganze Ecke Arbeit. Du musst (unterberücksichtigung des Originals) selbst Grenzen festlegen. Du musst die Elemente, die du einbringst, mit einer entsprechenden Relevanz ausstatten.


    ...hat man mittels Forschung und Magie Neugeborene so bearbeitet dass sie als Teenager gegen die Drachen kämpfen könne. Allerdings wurde die Forschung nicht weiter unterstützt und die Experimente an den Kindern wurde eingestellt und die Kinder gerieten in Vergessenheit...


    Was für eine Auswirkung hat diese Zeilen auf das RPG?


    Mittlerweile sind Forschung und Magie coexistent und verhelfen einander. (Ich habe Fairy Tail recht schnell gedroppt, weiß also nicht, ob es im Anime selbst auch so ist.) Das bedeutet, dass im Alltag magische Gegenstände für jedermann zu erreichen sind. Stifte, die in die Luft zeichnen, Blumentöpfe, die Feuchtigkeit aus der Luft holen um Pflanzen zu bewässern usw. Magier selbst werden wahrscheinlich Gegenstände haben, die ihre jeweiligen Fähigkeiten verbessern. Beispiel Natsu: Eine Kugel, die wärme speichert, um jederzeit Flammen auftauchen zu lassen, die er verzehren kann -> eine Batterie für ihn in harten Kämpfen.
    Die Forschungen werden nicht weiter unterstützt. Von wem wurden sie iniziiert? Von wem gestoppt? Aus welchen Grüden? Gibt es noch Gilden und Königreiche oder sind wir mittlerweile in einem demokratischem System? In einem aristokratischem? Wer hat die Macht, diese Forschungen an Kleinkindern (!) öffentlich zu betreiben? Oder war es geheim? Warum gibt es nur so wenige Kinder, an denen geforscht wurde? Sind die anderen umgekommen oder waren von anfang an nur die fünf dort? Wie genau hat man sie bearbeitet? Was daran ist magisch und was ist technisch? Wie erhalten diese Verstärkungen Energie, wie geben sie sie ab, wie kann man sie beeinflussen? (als der, der sie trägt und auch als Außenstehender?) Was ist die Belastungsgrenze?
    Die Kinder, an denen geforscht wurde sind in Vergessenheit geraten. Waren sie also einmal im Fokus der Öffentlichkeit (siehe Punkt zwei)? Was hat, wenn alles geheim sein sollte, die Aufmerksamkeit auf sie gelenkt? Wurden die Forschungen beendet und nur an anderen Kindern nicht mehr unterstützt oder sind die jetzigen Teenager halbe Cyborgs ohne Fail-Save und jegliche Sicherung? Sieht man die Eingriffe an den Kindern (Spezielle Narben, die alle am Kopf haben oder bionische Gliedmaßen usw)? Wissen die Kinder selbst, dass an ihnen geforscht wurde und dass sie Experimente sind? Wissen die später erwähnten Pflegefamilien das?


    Ich könnte noch ca 50 weitere spontane Fragen stellen, die für den GameMaster absolut wichtig zu wissen sind, aber das ist so schon genug für einen Überblick über den Arbeitsumfang bei diesem Punkt.


    Was ich hier gerade aufgeschrieben habe nennt sich Worldbuilding. Alles in einer Welt hat einen Weg, der zu dem Punkt geführt hat, an dem es sich gerade befindet. Ohne ausreichendes Worldbuilding wirkt eine Welt troslos und leer, uninteressant und bestenfalls schlecht abgeguckt.
    Die meisten dieser Fragen _muss_ sich (vorerst) nur der Game Master stellen, da das Infos sind, die der Spieler vielleicht nie erfahren wird. Aber ohne diese Infos ist der Game Master nicht mehr als ein Spieler, der NPCs seinem Willen beugen kann.


    Als nächstes kommt dann das von Natsu und vor allem Tsubaron angesprochene Thema: Wer bin ich und wenn ja, wie viele?
    Was ist das Ziel, was veranlasst die Helden konkret dazu, den Weg zum Ziel zu gehen? Kein Mensch auf der Welt wird zum Helden, ohne einen Ansporn zu haben.
    Natürlich ist die Motivation einer der Teile, die zum Großteil vom jeweiligen Schreiberling kommen, denn jeder kann eine andere Motivation haben. Aber die Form dafür liegt beim Game Master. Wenn alles toll und tutti ist, dann wird kein Mensch gegen das momentare Regime anlaufen, denn damit geht es einem ja soweit gut. Also muss der Game Master Probleme in die Welt bauen, die aber nicht zwingend der Ansporn der Helden sein muss. Hier verweise ich wieder auf Worldbuilding.


    Und mit dieser kleinen Textwand würde ich dich mal grübeln lassen.
    Die einzige Frage, die sich nun für dich wirklich stellt ist: Willst du dir den ganzen Aufwand machen und ein wirklich tiefes RPG erarbeiten oder wartest du, bis du vielleicht einen mit GM hast, der dir hilft?


    Natürlich ist auch die Frage, ob sich dann überhaupt genug aktive Schreiber finden, die kontinuierlich was tun. Aber das steht auf einem ganz anderen Blatt Papier...

    Das meiste Chaos der Vorbereitung hat sich bei mir gelegt, aber ich weiß noch nicht ganz, wie das mit dem Internet in der Wohnung wird. Ich ziehe ja nach Köln am 8ten März. Es kann sein, dass ich so eine oder zwei Wochen erstmal kein/extrem schlechtes Internet habe, aber je nach dem, wie das gelöst wird (und wie der Internetanbieter kooperiert...) könnte es auch länger dauern. April sollte da etwas sicherer sein, aber sobald ich genaueres weiß, gebe ich bescheid.
    Also für März dann in Klammern und April sollte eigentlich gehen...

    [Yoshio Ishiguro]
    Tag 3 – 09:57 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) - Agrargebäude

    Yoshio war eine ganze Weile in seinen Gedanken. Er hatte Antworten bekommen, aber durch seine Unachtsamkeit und seine alten Gewohnheiten hatte er die Anwesenden mehr verärgert, als es gewollt war. Er überlegte kurz, wie er welche Person anzusprechen hätte.


    "Wie man es auch dreht und wendet, unser derzeitiges Hauptproblem ist die Ernährung!" sagte Hayato und Yukiko schien es nur mit etwas zu ergänzen, doch nichts wirklich darauf antworten zu können. Yoshio holte Luft, wahr sich unsicher, das richtige zu sagen, doch mit den Fragen in seinem Kopf konnte er nicht warten, was ihm vielleicht wieder Probleme bereiten würde.
    "Also...", sagte er unsicher und hielt den Kopf erst mal gesenkt. "Wir müssen jede Art von Regelwidrigkeit vermeiden und Unterricht ist keine Option." stellte er fest mit einem leichten fragenden Unterton, da er sich nicht ganz sicher war, warum.
    "Was gibt es dann für Möglichkeiten?"
    Er hob nun den Kopf und blickte kurz die Anwesenden an, wobei er Ibuki bewusst übersprang.
    "Was können wir tun, um weder durch diesen Tenchi zu sterben, noch durch verhungern?" Er schaute Yukiko an und fragte sich, wie willig sie wäre, ihm überhaupt zu helfen.
    "Ihr seid ein wenig länger hier als ich, ihr wisst vielleicht das ein oder andere über diesen Ort, was mir verborgen bleibt, Sakamato-san." Er verbeugte sich, sprach in der Beuge seine Entschuldigung über sein vorangegangenes Fehlverhalten an alle aus und erhob sich dann wieder. "Ich meine, irgendwas müssen wir doch tun können. Wer auch immer uns hier hineingesteckt hat, wird bestimmt eine Hintertür vergessen haben. Hoffe ich..." Yoshio senkte den Kopf wieder, bevor er vielleicht den Fehler machte, ganz aus dem Fenster zu springen, aus dem er sich vorher gelehnt hatte.

    [Yoshio Ishiguro]
    Tag 3 – 09:46 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) - Agrargebäude


    Nachdem sie die die Mädchen gegangen waren, um die Spuren zu verwischen, hatte Yoshio die gelegentlichen Blicke des Jungen, der scheinbar Hayato hieß, gespürt. Dieser wusste, genau wie Yoshio, nicht, wie er ein Gespräch beginnen sollte. Also schwiegen sie beide, bis das Bündel wieder zurückgekommen war. Sie verstauten die Utensilien, die sie genutzt hatten und begannen direkt, den weiteren Verlauf der Ereignisse zu besprechen. Blicke wurden ausgetauscht, die dunkelhaarige Yukiko war wie die rothaarige Rika misstrauisch gegenüber einem der Toten und vor allem dem dritten Mädchen, Ibuki. Hayato hatte etwas von Diebstählen und Essensmarken erwähnt und einen Aushang hervorgeholt. Ibuki wollte den Eindruck erwecken, als würde sie ihn sich kurz durchlesen, doch in ihrer Miene zeigten sich Zeichen von Unsicherheit. Das brachte Yoshio auf einen Gedanken.
    "Ich hoffe, ihr verzeiht, wenn ich es mir heraus nehme, die Unterhaltung hier zu unterbrechen. Seit ich hier angekommen bin, macht so ziemlich nichts mehr einen Sinn und leider hat mir niemand erklären können, was hier läuft, obwohl ich mehrfach fragte." Er blickte kurz in die Richtung von Yukiko und Rika, doch nicht vorwurfsvoll. "Jemand, der vor meinen Augen getötet wurde, hat mit einer unmöglichen Klinge zwei Menschen getötet. Diese werden wohl auch wieder aufstehen, wenn ich dsa richtig verstanden habe. Ich starb und da man hier nicht tot bleibt, nehme ich an, euch ging es in eurem Leben nicht anders." Sein Blick schweifte die Runde, doch bevor jemand etwas sagen konnte, sprach Yoshio weiter. "Verzeiht, wenn ich gerade etwas taktlos bin, doch ich kann nicht mit euch tanzen, wenn ihr mir keinen Rhytmus gebt. Klärt mich auf, was ihr über diese Welt wisst und was ich wissen sollte. Ihr kennt euch untereinander, ihr seid eine Weile länger hier als ich. Und ich bin mir sicher, dass ich einigen zu nahe trete." Yoshio hatte den Körper angespannt, er wusste nicht, warum, doch er erwartete von irgendwo einen Angriff und wollte bereit sein, falls es dazu kam. "Hayato, war der Name?", fragte er den Jungen, der den Aushang auf den Tisch gelegt hatte. "Welches Wissen besitzt du, das uns helfen könnte?" Hayatos Pupillen verkleinerten sich, er würde das definitiv nicht einfach so sagen. "Rika, Yukiko. Ihr beide scheint euch zu verstehen und wenn ich eure Blicke richtig deute, dann helft ihr einander und kommt so besser voran. Vielleicht seid ihr auch schon weiter als die anderen, die hier im Raum sind." Yoshio ließ die Worte kurz sinken und sprach dann mit einer etwas härteren Stimme weiter. "Wenn wir uns die ganze Zeit darauf konzentrieren, was wir vor den anderen verstecken müssen, wird über kurz oder lang jeder von uns in Angst vor diesem Wesen leben." Mit Betonung auf Angst und einem festen Blick in Yukikos Augen fuhr er fort. "Müssen wir wirklich warten, bis er uns alle abschlachtet?" Yoshio's Arme deuteten den Schwertstreich von diesem Tenshi an, um seinen Worten mehr Gewicht zu geben. "Oder können wir endlich aufhören, bei jedem zu erwarten, dass er uns hinterrücks das Genick bricht?" Nun hatte er den Blick auf Ibuki gerichtet, deren Augen ihn sauer anfunkelten. Da Yoshio wusste, dass er sich mit dieser kleinen Ansprache wahrscheinlich eine ganze Menge herausgenommen hatte, blieb er angespannt und beendete er es mit einem letzten Satz, in der Hoffnung, dass seine Fragen beantwortet werden würden. "Ibuki, der Satz heißt: Meldebereitschaft von jedem, der etwas gesehen hat, ist erwünscht und hilft der Schulatmosphäre."

    [Yoshio Ishiguro]
    Tag 3 – 09:02 Uhr – Gelände der Schule - Schulgebäude A - große Treppe


    Yoshio war den Leuten erst einmal schweigend gefolgt. Sie schienen einander zu kennen und schon eine Zeit miteinander verbracht zu haben, denn gerade das Mädchen, dass ihm mittlerweile als Ibuki bekannt war, schien immer die gleiche Verhaltensweise an den Tag zu legen. Und Yoshio hatte deutlich erkennen können, was dieses Verhalten war. Zu Beginn klammerte sie sich an ihr Messer, welches sie fest an die Brust drückte wie ein zwei-jähriges Mädchen ihren Teddybär hält, bevor es Mama fragt, ob da wirklich kein Monster unter dem Bett ist. Doch so wie sie sich Yoshio beim ersten Treffen gezeigt hatte, versuchte sie dies immer mit einer Maskerade des starken Mädchens zu überspielen. Als sie angefangen hatte, mit dem Messer herumzuspielen, hatte Yoshio aus dem Augenwinkel eine kleine, aber sichere Bewegung ausmachen können. Das rothaarige Mädchen, Rika, schien sich auf eine mögliche Gefahr eingestellt zu haben und dementsprechend bereit zu sein. Nachdem sich die kleine Truppe in Bewegung gesetzt hatte, allen voran die etwas zurückhaltende Yukiko, hatte Rika Yoshio angesprochen. Er kam mit, wie sie es vorgeschlagen hatte, doch dieser Vorschlag schien in seinen Augen ein wenig sinnlos. Was hätte er sonst groß machen können, als sich der Gruppe anzuschließen?


    Wieder überkamen ihn einzelne Bilder seines eigenen Todes, als er die Leichen auf den Treppenabsätzen gesehen hatte. Yukiko sagte etwas zu dem wütenden Jungen, dessen Name Hayato er nebenbei noch aufgreifen konnte. Da sich jedoch plötzlich Ibuki an der anderen Leiche zu schaffen machte, entbrannte eine Diskussion, wo sie mit den Verblichenen hin könnten. Yoshio beobachtete die Situation und prägte sich, automatisch durch frühere Probenanalysen, die Körperhaltung, Gestik, Mimik und Betonung der Personen ein. Kleinste Ungereimtheiten sollten ihm auffallen, damit er sie nutzen konnte. Er spürte den Blick des rothaarigen Mädchens. Sie versuchte wahrscheinlich herauszufinden, was er dachte, denn sie selbst schien über eine gute Menschenkenntnis zu verfügen. Er erwiderte den Blick, woraufhin sie wegblickte. Yoshio meinte sogar, zu erkennen, dass sie leicht rot wurde, weil sie sich ertappt fühlte, doch sicher sagen konnte er das von ihrem roten Haar, dass das Gesicht bedeckte, nicht. Da sich Ibuki und Hayato immer noch ankeiften, wandte sich Yoshio zu Yukiko, die gerade scheinbar die praktikabelste Lösung gefunden hatte.
    "Während die beiden dort an dem jungen Herren arbeiten, werde ich da sehr wahrscheinlich keinen Finger anlegen dürfen. Wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich euch mit diesem armen Tropf hier helfen." Er blickte kurz zu den beiden Streithähnen, die sich langsam zu fassen schienen. Er erwartete, dass er gleich mit anpacken konnte, wartete jedoch der Höflichkeit halber ab.

    Jack hatte den belustigten Blick seines Gegenübers aufgenommen. Wahrscheinlich reimte dieser sich jetzt irgendeinen Schwachsinn zusammen, wegen der Situation eben. Doch das interessierte Jack nun herzlich wenig. Taylee hatte sich nun auch umgezogen und musste die Ärmel ein wenig hochkrempeln, damit es passte.
    Nun wartete er nur noch, bis der Rest der Truppe zu ihnen aufholte.

    Jack musterte den neuen Raum. Es kam einer finnischen Sauna recht nahe, mit der Holzverkleidung und der dicken, feuchten Luft, die das Atmen schwer machte. Das einzige in dem Raum, was sie irgendwie nutzen konnten, schienen die knallorangenen Kleidungsstücke zu sein, die als einteilige Overalls auszumachen waren.
    Mit einem fragenden Blick wandte Jack sich Ryan zu, welcher genau solche Probleme mit der Luft und auch dem Gewicht der durchtränkten Kleidung zu haben schien.


    "Ich denke, einer nach dem anderen sollte sich umziehen, damit wir wieder möglichst schnell weitermachen können." Vielleicht war es etwas ungehobelt, doch Jack nahm sich zuerst einen Overall und ein Handtuch, welches er noch entdeckt hatte. Mit einem Blick zu Ryan und einem bittendem Kopfnicken wartete er, bis Ryan sich und vor allem das kleine Mädchen umpositioniert hatte.


    Nachdem er fertig war mit Umziehen, räusperte er sich kurz und legte seine Sachen gefaltet in eine Ecke, wobei Jack alles vorher rausnahm, was er gebrauchen konnte. Dann kümmerte er sich darum, dass Ryan sich nun umziehen konnte, ohne dass Taylee etwas zu sehen bekam, was nicht für ihr Alter bestimmt war.

    [Yoshio Ishiguro]
    Tag 3 – 08:59 Uhr – Gelände der Schule - Schulgebäude - Ausgang


    Mit geöffnetem Mund und weit aufgerissenen Augen hatte Yoshio gesehen, wie dieser Junge, der ihn fast überrannt hätte, auf den silberhaarigen, diszipliniert wirkenden los ging. Es gab aus seiner Perspektive keine Möglichkeit, wirklich zu sehen, was dort ablief zwischen den Beiden, welche Worte gewechselt wurden, geschweige denn, worum es dem Trampeltier ging. Doch es war scheinbar etwas, dass dem Gegenüber nicht gefiel. Und zwar so wenig, dass, nachdem er etwas Abstand zwischen sich und seinen Angreifer brachte, er eine makabere Szene einläutete. Mit einem kalten, blauen Leuchten, welches Yoshio zuvor noch nie gesehen hatte, entstand etwas, es materialisierte sich aus dem Nichts. So, wie ein Geist in einem Horrorfilm, der das Blut in den Adern gefrieren lässt, begann es scheinbar irgendwo an seiner Hand, und in kürzester Zeit war aus dem lang gezogenen, unwirklich scheinendem Schimmer eine Klinge geworden. Das Schwert, das dem gefassten jungen Mann nun zur Verfügung stand, hatte eine recht lange Klinge, die etwas weniger als Arm breit schien. Ein solches Schwert hatte Yoshio schon mal gesehen, wobei er sich nicht mehr entsinnen konnte, wo. Das Silber des bizarren Schwertes besaß den selben Farbton wie die Haare desjenigen, der es schwang. Mit einer gezielten, leichtfüßigen und doch vollkommen kontrollierten Bewegung stieß der Yoshio Unbekannte seine Klinge in den Körper des Trampels, woraufhin der Getroffene in sich zusammensackte und regungslos am Boden liegen blieb. Mit einem Mal war ein anderer Mensch in dieser Szenerie, doch bevor Yoshio wirklich Zeit hatte, zu realisieren, dass er da war, wurde der Neuankömmling von der blutigen Klinge ebenso leicht durchtrennt wie sein Vorgänger. Als spürte die Klinge keinen Widerstand, glitt das Metall nur so durch den armen Menschen. Nur ein geringer Anteil tief roten Blutes ran an der Klinge hinab, dass mit einer fast schon automatisch wirkenden Bewegung zu Boden geschleudert wurde.
    Die beiden jungen Damen waren aus dem Krankenzimmer gerannt, und einen Moment, nachdem sich die Schritte aus dem Flur verstummt waren, begab sich auch Yoshio auf den Weg zum grauenhaften Schauplatz.
    Während er zunehmend schneller lief und den schnellsten, ihm bekannten Weg zurücklegte, kreisten Fragen in seinem Kopf. 'Wer zur Hölle war das? Was ist da gerade passiert? Was zum Teufel wird hier gespielt?' Erst, als er kurz vor der letzten Abzweigung war, kam der Geistesblitz, als würde er von einem Knüppel niedergeschlagen.
    Der, der das Schwert geführt hatte, war der selbe, der am vorherigen Tag den Jungen ermordet hatte!
    Am ganzen Leib zitternd, mit Bildern, die wieder aus Yoshios letzten Erinnerungen vor seinem Tod aufblitzten, schluckte er, ging die letzten Schritte, bis er die beiden Mädchen entdeckte. "Dieser Ten... Tenka... Tenshi ist weg, od-" Als Yoshio auffiel, wie angespannt die beiden waren, folgte er ihrem Blick und sah das komische Mädchen vom vergangenen Tag. Unsicher, was nun noch passieren würde, musste Yoshio sich vorerst erneut zurückhalten und wartete, was nun zwischen diesen beiden Fronten ablaufen würde und welche Überraschung der Silberhaarige noch auf Lager hatte, falls er doch nicht weg war...

    [Yoshio Ishiguro]
    Tag 3 – 08:53 Uhr – Gelände der Schule - Schulgebäude - Krankenstation


    Nachdem sich die beiden nun entgültig von ihm abgewandt hatten, kam Yoshio sich unglaublich blöd vor. Was sollte das? Wie unfreundlich musste man sein, jemanden, dem man vorher sogar noch fehlende Höflichkeitsformen vorwarf, nun selbst zu behandeln, als wäre er nicht existent?
    Wut baute sich in Yoshio auf, der Gedanke, einfach nicht weiter beachtet zu werden, machte ihn rasend. Er ballte seine rechte Hand zur Faust und entspannte sie, eine Übung aus dem Theater, bei dem Druck abgebaut werden sollte. Was auch immer es war, das die beiden Mädchen ans Fenster fesselte, gab ihnen einen Grund, sich nicht einmal für die mangelnden Umgangsformen zu entschuldigen. Also trat Yoshio ebenfalls ans Fenster. Eigentlich hatte er den Rotschopf ein wenig zur Seite nehmen wollen und eine Erklärung verlangt, doch als er nach außen sah, weiteten sich seine Augen. Der Junge, von dem Yoshio eben erst fast überrannt worden wäre, stand nun da unten, bizarr tanzend, als wäre er unter starkem Alkoholeinfluss oder einfach ein grottenschlechter Tänzer. Bei ihm stand noch jemand, der eine sehr distanzierte und strenge Haltung an den Tag legte. Selbst, wenn Yoshio es nicht genau erkennen konnte, war er sich sicher, dass jemand mit einer so klaren und bewussten Proxemik kein normaler Schüler war. Nichts an ihm machte den Eindruck, als würde er seine Umgebung und sich selbst auch nur in einem Moment vernachlässigen. Yoshio konnte nichts verstehen, doch als sich die Haltung des Unbekannten änderte, wurden Yoshios Augen noch größer, als sie ohnehin schon waren. Was zur Hölle passierte da grade?

    [Yoshio Ishiguro]
    Tag 3 – 08:53 Uhr – Gelände der Schule - Schulgebäude - Krankenstation


    Nachdem das rothaarige Mädchen ihm zu verstehen gegeben hatte, dass sie etwas zu besprechen hatten und er sich raus halten sollte, hatte er seine Verwirrung über die Situation in den Hintergrund gedrängt. Nachdem die Beiden ein recht privates Gespräch geführt hatten, welches nun scheinbar zum Erliegen kam, räusperte sich Yoshio. Er hatte die gegenwärtige Situation von Anfang an nicht wirklich einsehen können und dass die beiden jungen Damen nun von NPCs, Wiedergeburt und anderen komischen Dingen sprachen, machte es ihm nicht leichter. Doch nun war ein Moment der drückenden Stille, den Yoshio umgehen wollte, allen voran damit er die Gegebenheiten nachvollziehen konnte. Er blickte kurz von einem Mädchen zum anderen, abwägend, ob es der richtige Zeitpunkt war.
    "Meine Damen," sagte er, leicht errötend weil er keine Formulierung auf der Zunge hatte, die weniger gestelzt wirkte, "ich möchte mich zu erst einmal entschuldigen, dass ich hier so hinein geplatzt bin."
    Er blickte etwas angespannt in die Augen des rothaarigen Mädchens, wandte den Blick jedoch ab, als sie ihn fixierte.
    "Und auch bitte ich um Verzeihung für meine Unhöflichkeit zu Beginn. Dennoch würde ich gerne wissen, was hier gerade vor sich geht."
    Nun, etwas entschlossener, sprach er weiter.
    "Ihr redet von NPC und einigen Dingen, die mir fremd sind. Insgesammt macht ihr auf mich den Eindruck, als wüsstet ihr eine Ecke mehr über diese Welt als ich", Yoshio legte eine kurze Pause ein und fuhr dann fort. "Dürfte ich sie beide bitten, mir diese Welt ein wenig näher zu bringen? Ich meine," mittlerweile im Redefluss, gestikulierte er gewohnheitsmäßig, um seinen Worten Nach- und Ausdruck zu verleihen. "was ist das hier? Was hat das alles zu bedeuten?"
    Fragend blickte er nun dem rothaarigen Mädchen direkt in die großen, braunen Augen und hoffte, eine Antwort zu bekommen. Leider hatten sich die Mädchen so leise unterhalten, dass er die Namen nicht wirklich verstanden hatte und sie deshalb nicht genutzt hatte, aus Scham, sie vielleicht falsch auszusprechen.

    [Yoshio Ishiguro]
    Tag 3 – 08:52 Uhr – Gelände der Schule - Schulgebäude - Krankenstation


    Das rothaarige Mädchen mit den braunen Augen beruhigte ihre Freundin scheinbar, bevor sie sich zu Yoshio wandte. Aus reiner Gewohnheit und weil er jetzt erst mal einen Moment hatte, in dem er sehen konnte, mit wem er es eigentlich zu tun hatte, musterte er die drei Anwesenden.
    Das Mädchen, welches gerade sprach, war auf den ersten Blick mit "gut bestückt" zu beschreiben. Ihre üppige Oberweite spannte den Stoff ihres Oberteils und die Bluse, die sie trug, schien nicht zur normalen Uniform zu gehören. Die roten Haare waren hochgesteckt und ihre braunen Augen waren unter dem Pony kaum zu erkennen. Das Mädchen, welches gerade beruhigt wurde, hatte eine ungewöhnliche Haltung, die deutlich zeigte, dass sie aus wohlhabendem Hause kam. Doch ohne eine ganze Weile im Theater tätig gewesen zu sein, hätte man wahrscheinlich nur ein verloren drein blickendes und schüchternes, fast schon zerbrechliches Wesen gesehen. Hinter ihrem langen, schwarzen Haar verbarg sich ihr fein gezeichnetes Gesicht und die blattgrünen Augen. Dort war noch ein Junge und in dem Moment, in dem Yoshio sich ein Bild von ihm machen wollte, hörte er die Stimme der Rothaarigen.
    "Eigentlich stellt man sich doch erst einmal vor, wenn man unangekündigt einen Raum betritt" Yoshio merkte, dass er etwas errötete und wandte den Blick ab. Schon wieder war er in einer Situation, in er der ungeschützt vor Mädchen stand, diesmal waren es sogar zwei, die ihn direkt anstarrten.
    'Warum musst du auch einfach reinplatzen? Du hast doch gehört, dass es Mädchen waren, die sprachen!' Mit einem Kopfschütteln verdrängte er den Gedanken. 'Habe ich nicht eben gesagt, dass du die Klappe halten sollst? Ich würde jetzt gerne halbwegs Ruhe haben!'
    'Mimimimimimi, Langweiler.'
    tönte es neckisch, um dann in eine zeitweise Ruhe um zuschlagen.
    Es dauerte einen Moment, dann hatte er sich wieder mehr oder weniger gefasst. Yoshio verbeugte sich.
    "Entschuldige, Senpai. Mein Name ist Ishiguro Yoshio und es hatte mich nur etwas verwundert, einen Jungen wie einen Stier aus diesem Raum flüchten zu sehen. Neben dem Fakt, dass er mich beinahe überrannt hätte als wäre ich ein Dutzend Meter Feldweg." Das Mädchen mit den langen, schwarzen Haaren bedachte Yoshio mit einem komisch besorgten Blick.

    [Yoshio Ishiguro]
    Tag 3 – 08:52 Uhr – Gelände der Schule - Schulgebäude - Krankenstation


    Nachdem Amaya gegangen war, hatte Yoshio ihr noch einen Moment nachgeblickt. Dann schüttelte er den Kopf. Gestern war er scheinbar recht durcheinander gewesen. Mit der innerlichen Notiz, dass er sich morgens nicht mehr mit irgendwem verabreden sollte, war er aufgestanden, hatte seine Gelenke an mehreren Stellen laut knacken lassen und wanderte eine Zeit lang unbestimmt in dem Schulgebäude umher. Dieses ganze Konstrukt, in dem sie sich befanden, wirkte sehr komisch auf Yoshio. Es schien für ihn, als würde die ganze Welt wollen, dass man glaubte, sie sei real. Je mehr er darüber nachdachte, dass sie es einfach nicht sein konnte, da er tot war, desto mehr fühlte es sich an, als wollte seine Umgebung ihn drängen, es doch zu glauben. Aber auf eine fast schon angenehm passive, unterschwellige Art und Weise. Wie ein Schauspieler, der sich wegen einem Szenenwechsel nicht bewegen durfte, jedoch ständig auf der Unterlippe kaute. Es war nichts greifbares und nichts offensichtliches, aber es war wahrnehmbar, wenn man darauf achtete.
    Vielleicht dachte Yoshio auch einfach nur zu viel über die ganze Situation nach. Mit einem leichten Kopfschütteln wollte er gerade weiter gehen, als jemand die Tür aufriss, die sich vor ihm befand. Bevor Yoshio noch irgendetwas sagen konnte, stürmte dieser Kerl in ihn hinein, als hätte er ihn nicht gesehen. In einem Wirrwarr aus Armen und Beinen stolperten die beiden ungeschickt zu Boden. Noch bevor Yoshio klar wurde, wo nun seine Gliedmaßen waren und wo sie eigentlich hingehörten, zischte dieser Typ ihm etwas unverständliches zu und war schon verschwunden. Mit einem kurzen Blick in den Gang, der nun schon wieder vollkommen leer war, und einem schmerzhaften Stöhnen erhob sich Yoshio. Fragend legte er den Kopf schräg, als er die noch immer offene Tür betrachtete.
    Sie war durch den Schwung des Jungen nur noch einen Spalt breit offen, doch er hörte Stimmen aus dem Zimmer. Neugier packte ihn. Er rieb sich kurz seinen Hintern und das Gelenk des linken Arms, welche als Stopper für den Sturz missbraucht worden waren und stand vor der Tür. Nun konnte er das Gespräch, welches auf der anderen Seite in Gang war, besser verstehen.
    "Scheint als wäre er mit dem Eyeliner und dem Puder abgehauen. Tut mir leid, dass ich es ihm gezeigt habe, aber ich glaube es ist besser, wenn er versteht, dass wir keine Drogendealer sind... Aber was bitte ist mit ihm los? Er scheint sich an etwas zu erinnern... Aber warum ist das bei ihm so schmerzvoll? Warum sind wir nicht dadurch gegangen?"
    Mit einem Ruck öffnete er die Tür und blickte einen Moment fragend in den Raum.
    "Hätte jemand von euch die Güte, mir zu erklären was mit diesem Kerl..." Er blickte erst zu dem Jungen und dann zu den beiden Mädchen, die dort standen und ihm recht entgeistert entgegen blickten. Mit einem kurzen Räuspern beendete er seinen Satz. "Was mit diesem Kerl los war, meinte ich."
    Erst jetzt dämmerte Yoshio, dass das vielleicht nicht das beste war, was er hätte machen können.
    'Noch nie was von Anklopfen gehört?' tönte es belustigt in seinem Kopf.
    'Klappe auf den billigen Plätzen ohne Popcorn!' keifte er in Gedanken zurück.

    Nachdem Jack über sich und Ryan schmunzeln musste, nachdem beide den Schalter angesehen hatten und darauf warteten, dass etwas passierte. Die Tür war nun verschlossen und sie betätigten den zweiten Schalter, um die andere Tür zu öffnen. Doch es konnte sein, dass auch diese keine Automatik hatte. Wenn dem so wäre, blieb die Frage, ob sie mit dem umlegen des zweiten Schalters etwas gutes bewirkt hatten. Jack schluckte und blickte zu Ryan, der immer noch ein kleines, sich fest haltendes Bündel auf seinem Rücken hatte. Dann lächelte Jack.

    Jack hatte sich auch ins Wasser gleiten lassen und folgte Ryan, den Abstand zwischen ihnen schnell minimierend. Taylee krallte sich ihr menschliches Boot und obwohl sie angestrengt schien, erreichten sie ohne große Probleme die Schleuse. Als sich alle darin befanden, blickte Jack auf die vor ihm liegende Konsole. Er betätigte den Schalter, von dem er erwartete, dass er die Schleuse verschloss und das Wasser abpumpte. Er hielt sich bereit, auf alles Mögliche zu reagieren, doch in dieser kleinen, engen Kammer konnte man nicht erwarten, groß etwas ausrichten zu können.