Beiträge von AnimePipito

    Tag 29 - 16:08 Uhr - Gelände der Akademie – Simulationskuppel
    Samirall blieb auf einmal stehen. "Etwas stimmt hier nicht..." Das Kampfgetümmel verebbte schlagartig. Das leise Surren der großen Schutzkuppel über ihren Köpfen war das einzige Geräusch was sie hörten. Samirall atmete noch einmal richtig ein. Seine Gruppe war angeschlagen, dass sah er jetzt eindeutig.
    Die Feinde zogen sich zurück, Freude stellte sich aber nicht ein.
    "Leute irgendetwas ist hier faul. Ich glaube nicht,dass das schon alles war." bereitete er seine Gruppe vor.


    Samirall sollte recht behalten. Das dumpfe Grollen übertönte jegliche Gedanken. Wie ein Erdbeben drang es in die Gehörgänge. Die Masse die aus dem Boden schoss und langsam aber sicher die Feinde und alles in seiner nähe übernahm, sah Samirall mit Schrecken an.
    "Leute..." Samiralls versuchte seine Panik zu unterdrücken. Die Eindrücke aus der Mentalsphäre ,mit der Spanischen Treppe, drangen in sein Bewusstsein.
    "Leute wir dürfen uns nicht von dieser Masse berühren lassen! Schafft einen Kreis!" Samiralls Körper reagierte fast automatisch. Er hatte keine Zeit seinen Mitschülern zu erklären, was das Ganze ist.


    Die Temperatur stieg weiter und weiter und Samirall musste sich darauf vorbereiten seine Kräfte in vollen Ausmaß einzusetzen.
    "Das Training sollte möglichst schnell Früchte tragen sonst war es das mit uns." dachte Samirall als die Masse mit den Tentakeln sich langsam umzingelte.

    Tag 29 - 16:08 Uhr - Gelände der Akademie - Simulationskuppel
    Die Gruppe setze sich in Bewegung. Die Gruppenbewegung ließ Samirall etwas Zeit zum atmen. Samirall versuchte erneut diese neuartige Sicht auszuprobieren. Jetzt wo die Bewegung der Feinde weniger wurde und viele Mitschüler auf den Boden lagen war es einfacher für ihn nicht von der Flut überfordert zu werden.
    "Diese Kraft ist mir immer noch suspekt. Ich kann im Kampf doch nicht einfach durch atmen."


    Samirall blickte zur Schutzkugel. Sie wirkte für ihn wie ein Vakuum. Jegliche Luft in ihrer Umgebung blieb stehen und kreiselte um sie. Die Angriffe von Innen hatten für Samirall große Ähnlichkeit zu einem Igel. Nichts kommt rein, nicht mal die Luft. Der perfekte Schutz.
    Die Worte von Hagen kamen wieder in seine Gedanken. "War das hier eine Vorbereitung auf die Gefahr, die auf uns lauert?"


    Die Sicht normalisierte sich wieder. Er blickte nach vorne. Um ihn herum lagen oder standen viele Schüler, welche im Kampf gefallen waren. Die Gruppe kam, durch die immer wieder aufkommenden Feinde, jedoch nur langsam voran.
    "Den anderen ist diese Kugel sicherlich auch aufgefallen. Wir müssen uns jetzt jedoch auf das Durchhalten konzentrieren. Ich habe für die Gruppe hier kaum was geleistet. Zeit das der "Schwertkämpfer" seinem Namen alle Ehre macht."

    Tag 29 - 16:07 Uhr - Gelände der Akademie - Simulationskuppel
    "Satoshi Samirall ist mein Name. Ich glaube wir können weitere Einzelheiten nach dieser Übung besprechen." Samirall deutete in die Richtung die das Epizentrum der Welle darstellte. Die Welle gab der Gruppe Zeit sich kurz neu zu formieren. Samirall stand nun innerhalb der Schilde.


    "Wir sollten in Bewegung bleiben. Dort hinten sind sicherlich noch ein paar Mitschüler die uns helfen können." Samirall dachte da an Metro. Er war sich sicher das diese Welle auf seinem Mist gewachsen war. "Der alte Poser. Ich wette er ist immer noch nicht richtig genesen und zieht wieder so eine Show ab."
    "Bei euch noch alles in Ordnung? Könnt ihr laufen?" Samiralls Schulterverletzung pochte nur noch dumpf. Sonderlich beeinträchtigen würde sie ihn jedoch nicht mehr.

    Tag 29 - 16:07 Uhr - Gelände der Akademie - Simulationskuppel
    "Hey, Schwertkämpfer! Hierher!" hörte Samirall hinter sich. Das überhaupt etwas an seine Ohren drang, ausser Getöse, war ein Wunder.
    Er kannte die Schüler nicht. Sie nannten ihn Schwertkämpfer, was daraus schließen lässt, dass sie ihn auch nicht wirklich kannten. Ein Eisschild wurde vor seinen Augen aufgebaut. Das erinnerte ihn an Lena und ihre meist zu starken Kräfte.
    "Ich darf mich hier nicht so gehen lassen." beschloss Samirall. Er bewegte sich in Richtung der Stimme. Querschläger und Kreuzfeuer wich er aus. Die Entfernung kam ihm selbst gar nicht so weit vor.


    Er entlud einen weiteren Luftstrom vor einer Gruppe herannahender Feinde. "Hey Leute! Kann es los gehen?" rief Samirall der Gruppe in seiner fröhlichen Art zu.
    Er war, trotz seiner oberflächlichen Art, kein Einzelkämpfer. Jetzt mit einer Gruppe sich durch diese virtuelle Hölle zu kämpfen half ihm zusätzlich seine Mitte zu finden.

    Tag 29 - 16:05 Uhr - Gelände der Akademie – Simulationskuppel



    Nachdem Duschen ging alles ganz schnell. Samirall und der Rest der Schüler wurden in die Simulationskuppel geleitet nachdem sie ihre Spezialanzüge angelegt haatten. Samirall blieb keine Zeit seine Ausrüstung an sich zu nehmen oder ähnliches. Die Vermutung, dass es sich um ein Kampftraining handeln würde, bestätigte sich mit einem ohrenbetäubendem Knall.
    Der ironische Sonnenaufgang der simuliert wurde, wurde von den meisten Schülern nicht beachtet. Samirall selbst brachte sich bei der ersten Feuersalve in Deckung. Das vor kurzem absolvierte Training mit Hagen wird ihm in dieser Situation wenig helfen, doch er wollte herausfinden wie sehr dieses Mentaltraining ihm nun geholfen hat.


    "Die Augen schließen kann ich vergessen, ich habe keine Zeit mich auf meine Sinne zu konzentrieren. Ich muss aufpassen, dass ich hier nicht getroffen werde." überlegte Samirall fieberhaft als er einem herannahenden Feind die Waffe aus der Hand schlug. Die Schusswaffe warf er achtlos hinter sich. Schusswaffen verabscheute Samirall. Das hatte sich seit seinem Aufenthalt hier nicht verändert. Er versuchte etwas in seiner Nähe zu finden, was Ähnlichkeiten mit einem Schwert hatte, fand jedoch nichts brauchbares. Er musste sich auf seine Kräfte verlassen.
    Die Erkenntnis blieb jedoch nicht lange in seinem Bewusstsein. Ein starker Schmerz fuhr durch seine Schulter und machte weiteres Denken nichtig.
    "Ahhh.. Verflucht.!" entfuhr es ihm noch, der Schrei ging jedoch im allgemeinem Getöse unter.


    Der Schmerz ließ seine Sicht verschwimmen. Zu hellen Lichtern und Explosionen gesellte sich nun auch seine neuartige Sicht hinzu.
    Die Luft in der Simulationskuppel war ein noch größeres Chaos. Die Luft der Explosionen, die ausgeatmete Luft der getroffenen und bewegungslosen Schüler und die große Aufwendung magischer Kräfte im Raum führte zu einer Kakophonie der Luft. Samirall konnte nicht erkennen wer Freund und wer Feind war, geschweige den einen Nutzen daraus ziehen.
    "Zu viele Informationen... viel zu viele Informationen." Samirall hatte die Orientierung verloren und diese Unsicherheit führte dazu, dass er eine große Luftmasse vor sich her schob. Er ließ sie wandern und hoffte, dass auf dem Weg der Zerstörung keine Schüler waren.


    Die Kraft war unglaublich. Ein Schwall Feinde wurde durch die Luft geschleudert und verschwand. Samirall beruhigte sich. Das Hervorrufen seiner Kräfte hatte etwas Vertrautes.
    "Ich muss die Anderen finden. Alleine schaffen wir das nicht." Dem Gedanken folgte ein ohrenbetäubender Lärm. Rotorblätter und Clusterbomben entluden sich auf die Schüler. Samirall entging diesen nur knapp.

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    Tag 29 - 14:50 Uhr - Gelände der Akademie - Freiübungsgelände bei den Parcours


    Samirall akzeptierte die Bedenken seines Meisters. "Er wird schon wissen, wie weit sein Geist gehen kann. Immerhin kann er auch meine Gedanken lesen." dachte Samirall während er seinem Meister auf die Stangen folgte. Das Training am Parcours hatte ihn nicht gerade gefordert. Bevor er heraus fand, das er solche Kräfte besaß, bestand sein Training nur aus Parcours laufen und den Körper stählern.
    Aber er hätte nie gedacht, dass er seinen Körper und seinen Geist tatsächlich gleich fördern würde. Die täglichen Meditationsphasen hatten nichts mit dem Training zu tun was er nun durchlief.


    Samirall versuchte, während er den Parcours absolvierte, immer wieder seine neue Sicht anzuwenden, ohne Erfolg. Er griff einmal sogar daneben und war kurz davor herunter zu fallen. Also verschob er seine persönlichen Trainingsversuche bis zur Freizeit.
    "Diese Sicht wird wohl nicht das einzige sein was ich neu dazu lerne. Was habe ich die ganze Zeit lang hier gelernt?" Rückblickend betrachtet kam er sich lächerlich vor im Wald. Seine Versuche waren im wahrsten Sinne des Wortes ein Fähnlein im Wind.
    "Mit den neuen Informationen weiß ich warum wir hier sind. Ich werde mich noch mehr anstrengen damit ich bereit bin diesem Feind entgegen zu treten!"

    Tag 29 - 14:50 Uhr - Gelände der Akademie - Feldweg


    Samirall versuchte alles zu behalten, was ihm da im vorbeigehen erzählt wurde. "Niemandem etwas davon erzählen." Bei diesem Satz stellte Samirall fest, dass er im Grunde außer Lena und Metro kaum jemanden kannte auf dieser Insel. Ein Pentagramm konnte er sich ebenfalls mit kaum jemanden vorstellen.
    "Das war also der wahre Grund weshalb wir hier sind!" schloss Samirall seine Überlegungen ab. Es gibt irgendwo eine Organisation die die Welt ins Chaos stürzen will und diese Insel sollte dies verhindern. Samirall dachte an sein altes Dojo und an die Schmerzensschreie der Menschen auf der Treppe. Auch fügten sich die Gesichter seiner Mitbewohner auf der Insel hinzu.


    "Nein. Ich werde euch beschützen." Samiralls Beschützerinstinkt wurde geweckt. Er wollte so schnell wie möglich mit dem Training weiter machen.
    "Wie sehen die weiteren Schritte aus?" fragte Samirall Hagen nachdem er erneut zu ihm aufgeschlossen hatte und sie den Parcoursplatz erreicht hatten.
    "Werde ich von jetzt an alleine Trainieren? Ich kann mir gerade nicht vorstellen wie so ein Windschild aussehen soll?" schloss er seine erneuten Fragen ab.

    Tag 29 - 14:48 Uhr - Gelände der Akademie - Zwischen den Schülerwohnheimen


    Samirall war über die Frage verwundert. Er dachte, er bekäme jetzt eine Antwort, stattdessen erhielt er eine weitere Frage.
    "Was mir an ihnen aufgefallen ist..." dachte Samirall im Stillen nach. Sie kamen im zunächst sehr normal vor. Trotz der Tatsache das Vieles auf ihn eingewirkt hatte, konnte er nicht vergessen, wie die Wandlung der Menschen ihn fasziniert hatte. Sie wirkten fast so als würden sie schmelzen. Jedoch nicht aus eigenem Antrieb. Samirall musste noch einmal in sich gehen, um die Bilder wieder in sein Gedächtnis zu rufen. Er sah die Menschen sich in Schmerzen winden.


    "Sie sind innerlich geschmolzen. Als würden sie von Innen nach Außen verbrennen und dabei alles und jeden als Feind für ihre Schmerzen ansehen. Ich meine sie würden sich auch gegenseitig "anstecken" aber in der kurzen Zeit konnte ich das nicht erkennen." sagte Samirall in einem Ton der nur selten aus ihm kam. Er hatte die Situation erkannt und analysiert und dies waren die Schlüsse die er zunächst daraus zog.


    "Wie kann so etwas passieren?" fragte Samirall erneut seinen neuen Meister.

    Tag 29 - 14:44 Uhr - Gelände der Akademie - Auf einer Wiese


    "Also gut" Sein Meister setzte sich in Bewegung und nach einem Augenblick setzte sich auch Samirall in Bewegung. Sie gingen langsam in Richtung Parcours, was Samirall Zeit gab darüber nachzudenken, was da gerade alles passiert war.
    Er wusste nicht weshalb Hagen ihm gerade solche Bilder gezeigt hatte, doch er sich bewusst, das er praktisch nichts über ihn wusste. Die Bilder waren zu verstörend als das sie Samirall irgendwie begreifen konnte. Schmelzende Menschen waren nicht gerade eine alltägliche Fantasie von ihm.


    Trotz seiner Physischen Verfassung bemerkte Samirall den Unterschied. Die Farben und den Wind sah er nicht. Doch er fühlte sich fast so als hätte er eine Brille aufgesetzt, welche sein Sichtfeld erweiterte. Seine Sinne waren durch das Training geweitet worden, so viel stand fest. "Es war die richtige Entscheidung gewesen hier zu trainieren. Ich werde dir bald wieder unter die Augen treten können Lena."


    Er verlor in seinen Gedanken fast den Anschluss zu Hagen und schloss zügig zu ihm auf.
    "Darf ich fragen, was damals passiert ist?" Samirall sprach wie immer das aus, was ihm in den Sinn kam und gerade beschäftigte ihn das Leid der Menschen, die nicht existierten, mehr als seine immer größer werdenden Sinneseindrücke.

    Tag 29 - 14:43 Uhr - Gelände der Akademie - Auf einer Wiese


    Samirall kam kaum mit dem atmen nach. Es fühlte sich an als würden seine Lungen platzen. Er drehte sich auf den Rücken und blickte Richtung Himmel. Er streckte die Hand aus als würde er die Sonne greifen. "Ich habe es geschafft. Ich bin ein Stück näher daran Stärker zu werden." Samirall hatte ein großes Grinsen auf dem Gesicht und atmete noch einmal freier als vorher.


    "Ach ja, deine Freundin Lena ist wieder erwacht und hat nach dir gefragt. Vielleicht schaust du nach dem Unterricht bei ihr mal rein." Samirall stockte in seiner überschwänglichen Freude.
    "Lena... Ob die Vision die ich hatte wirklich etwas mit ihrem Zustand zu tun hatte?" fragte sich Samirall, aber er war beruhigt das es ihr wieder besser ging.
    "Ja ich werde sie besuchen." Samirall wollte sie eigentlich nicht sehen. Er wollte ihr erst gegenübertreten wenn er stärker geworden ist. Wenn er bereit war sie gegen alles zu verteidigen, wollte er sich wieder mit ihr treffen, jedoch war sie nicht in der Lage gewesen zu widersprechen.
    Samirall fühlte sich schuldig und wollte ihr nur sagen das es ihm Leid tat.


    Er sprang auf und fiel fast wieder hin. Sein Körper war noch lange nicht in der Lage sich normal zu bewegen.
    "Ich bin bereit. Mein Körper zwar noch nicht, aber ich würde dir gerne folgen." Samirall blickte zu seinem Meister auf.

    Tag 29 - 14:42 Uhr - Gelände der Akademie - Auf einer Wiese


    Samirall fühlte sich, als würde er durch Milchglas schauen. Die Schlieren, das Pulsieren und überall Bewegung. Er konnte die Sinneseindrücke nicht mehr voneinander unterscheiden, geschweige denn Insekten sehen. Er sah förmlich, wie die Welt atmete und florierte.
    Nach einer Weile beruhigte sich Samirall und versuchte sich umzuschauen. Es fiel ihm immer noch schwer zu glauben, dass er den Wind sehen konnte. Er wusste nicht wie weit er sehen konnte, oder wie viel gleichzeitig, aber für ihn war das zu überwältigend.
    Sein Körper klappte aus dem Sitzen nach vorne und der Schweiß floss in Rinnsalen an seinem gesamten Körper herunter. Er konnte wieder normal sehen. Das mittlerweile feuchte Gras unter ihm gab bei jedem Tropfen nach und bewegte sich im Takt seines schweren Atems.


    Für Außenstehende war kaum etwas passiert. Er fing auf einmal an zu schwitzen und zu husten, als wäre er einen Marathon gelaufen.
    Die mentale Erschöpfung und der neue Einblick der ihm geboten worden war, zerrten an seinem Bewusstsein. Er hatte das Gefühl jeden Moment zusammenzubrechen.
    "Ah du Heiliger... Was war das?" brachte er unter Keuchen und Schlucken hervor.

    Tag 29 - 14:41 Uhr - Mentaläther - Die spanische Treppe in Rom


    Bei diesen Worten musste Samirall nachdenken. Sein neuer Lehrmeister hatte recht. Er dachte zu viel nach, dabei war das nie seine Stärke. Er war damals immer der erste gewesen der sich freiwillig gemeldet hat, gegen einen Herausforderer anzutreten. Er konnte niemals wissen wie gut sein Gegenüber war, doch er konnte es spüren. Er wusste instinktiv durch sein Training wie viel er selbst konnte und die Art und Weise seines Gegners verriet ihm ohne allzu langes Nachdenken wie stark dieser war.


    Er brauchte keine feigen Techniken oder sonstiges wie bei Metro. Er hat auf sich selbst und auf seine Fähigkeiten vertraut.
    Samirall sah wie sein Meister, nach dem Vergehen der Menschen, langsam die Treppe herauf kam. Seine Worte hallten in seinen Gedanken wieder und auch die Worte seines ehrwürdigen Meisters hallten in seinem Kopf. Er sah Lena vor sich die ohne Probleme ihr Eisfeld aufrecht erhielt und währenddessen Eiszapfen auf ihn schoss.
    All das verband sich zu einer Idee, zu einem Aufleuchten in seinem Inneren. Samirall begann erneut die blauen Schlieren vor sich zu sehen, doch anders als sonst erkannte er nun was er sah. Es waren keine Blüten oder eine Verbindung. Es war er selbst, und der Wind den er unbewusst steuerte.


    Immer mehr Schlieren traten in sein Sichtfeld. Sie verstärkten sich in ihrem Glühen und in ihrer Intensität. "Nicht denken, fühlen Samirall!"
    Er spürte erneut wie er die Kontrolle über seine Fähigkeiten verlor. Er selbst fing an zu leuchten und das in einem hohen Maß.
    "Nicht denken, fühlen!" Samirall spürte, wie sein Körper zu reißen begann.
    "Nicht denken, Nicht denken!" mit einem Mal sah Samirall gar nichts mehr und doch spürte er seine Umgebung. Es war fast so als würde ihm die Außenwelt sagen wo sie war und wie sie sich gerade fühlte.
    "Wa..as zum?

    Tag 29 - 14:40 Uhr - Mentaläther - Die spanische Treppe in Rom


    Samirall wurde immer weiter zurückgedrängt. Er versuchte immer größere Luftmassen zu bewegen, aber dies fiel ihm schon im normalen Training immer schwer.
    Das alles schien auch nicht allzu viel Wirkung auf die Menschen zu haben. Sie wirkten wie Zombies.


    "Das lässt sich einfach so sagen. Ich habe keine Zeit mich hier zu konzentrieren!" Samirall fiel es immer schwerer irgendetwas zu beschwören. Er sah wie die Menschen immer mehr mit diesem Schleim überzogen wurden und immer mehr ihrer Menschlichkeit verloren.


    "Der Schleim lässt die Menschen so werden wie sie sind, aber wie soll mir das dabei helfen meine Fähigkeiten zu verbessern?" fragte sich Samirall
    Der angestaute Schaden, den er in seinem Dojo erlitten hatte, brach wieder hervor. Samirall spuckte Blut. Sein Hirn arbeitete währenddessen auf Hochtouren. Er suchte irgendeine Gemeinsamkeit mit seinen Fähigkeiten und diesem Schleim, doch er fand keine. Das einzige was er fand war das blaue Funkeln was er bei seinem Ausbruch sah.

    Tag 29 - 14:40 Uhr - Mentaläther - Spanische Treppen


    Auf einmal fühlte er sie nicht mehr. Die starke Verbindung brach ohne Vorwarnung ab. Die Gedanken seines Meisters sollten ihn zwar beruhigen, jedoch hatte er gerade anderes im Kopf.
    "Wieso geschieht so etwas immer Lena? Was hat man ihr angetan, dass sie so sehr leiden muss?" fragte sich Samirall während sich Raum und Zeit erneut bogen und Schlieren zogen.


    Das Erste was Samirall bemerkte war der Geruch. Es roch nach Sonne und Ozon und dieser Sinneseindruck erreichte ebenfalls seine Haut.
    Samirall war nun in einer Art spanischem Vorort gelandet. Die Menschen um ihn herum schienen ihren Geschäften nachzugehen und der rege Handel verlief fließend die angrenzende Straße herunter.
    Gerade wollte Samirall eine Frage ansetzen, als sich die Menschen in seiner Umgebung schreiend auf ihn stürzten. Samirall reagierte gerade noch rechtzeitig und sprang mit einem beherzten Sprung auf den höchsten Treppenabsatz.
    "Ich weiß nicht was ich gelernt habe. Das konnte ich nicht kontrollieren und es hatte mit Lena zu tun." versuchte Samirall Hagen begreiflich zu machen, während er mit einigen Luftstößen die Gegner auf Distanz hielt.
    Sein Schwert hatte er nicht mehr bei sich.

    Tag 29 – 14:36 Uhr – Gedankenwelt von Samirall – Verbindungspunkt


    Lena konnte ihn nicht sehen, dass konnte Samirall erkennen. Auch sein ständiges Schlagen gegen die Wand, half nicht.
    "Lena, Lena!" schrie Samirall einfach nur noch. Sie hatte sich schon fast vollständig aufgelöst.
    "So darf das nicht enden, ich kann sie immer noch spüren." bei diesen Gedanken stutzte Samirall. "Ich... ich kann sie immer noch spüren, vielleicht kann ich mich auch mit ihr verbinden." Samirall wusste nicht so recht, wie er das anstellen sollte. Das Training hatte ihnen nicht allzu viel gebracht. Eine bewusste Verbindung hat seines Wissens noch nie jemand hin bekommen und das eine Mal mit Lena war ebenfalls eine glückliche Fügung gewesen.


    Samirall wusste nicht ob dies jetzt eines seiner Ängste oder die Wirklichkeit war, aber es war ihm auch egal. Er wollte sie nicht verschwinden sehen.
    Er trat ein paar Schritte zurück und schloss seine Augen. Sein Gefühl sagte ihm schon wo sie sich befand. Es war fast so als wenn der Wind ihm sagen würde wo sich sein liebster Mensch befindet.


    Wie eine Spur aus Blüten zog sich ihre Energie durch den Raum und durch die Wand hindurch. Dies war die Farbe die er im Dojo auch wahrgenommen hatte.
    Das bläuliche Schimmern des Windes umspielte ihn vollkommen.
    "Lena... ich spüre dich."

    Tag 29 – 14:36 Uhr – Gedankenwelt von Samirall – Verbindungspunkt


    Schlagartig war Samirall auf den Beinen. Er war in einer Art weißem Gang. Er hatte keinerlei Orientierungspunkte. Weder Oben noch Unten war auszumachen. Einzig und Allein die Stimme von Lena prasselte immer wieder auf seinen Hörgang ein. Mit einem Schnellstart sprintete er ohne nachzudenken in die Richtung, aus der er den Ursprung der Stimme vermutet. Sein Denken hatte er fast vollständig abgeschaltet. Er war wie besessen davon zur Stimme vorzudringen und das so schnell wie möglich.


    "Was wenn Lena etwas passiert ist? Ich darf keine Zeit verlieren!" waren die wenigen Gedanken die er hatte. "Laufe ich in die richtige Richtung?" fragte Samirall in den Raum. Er beschleunigte seine Schritte. Der tiefe Wunsch Lena zu helfen aktivierte seine letzten Kraftreserven. Doch es fiel ihm nicht schwer. Sogar ganz leicht, um nicht zu sagen federleicht.
    Erneut setzte Samirall seine Windfähigkeiten unbewusst ein. Er hatte keine Zeit sich darum zu kümmern wie oder was er tat. Das Ziel musste erreicht werden.
    "Mein Ende? ... Samirall.. Ich liebe dich.."


    Seine Frage wurde mit einem dumpfen Aufprall beantwortet.
    Samirall erreichte eine Art unsichtbare Mauer und in einiger Entfernung sah er Lena oder das was von ihr übrig geblieben ist. Sie sah aus wie ein Geist der sich langsam aber sicher aufzulösen schien.
    "Lena, Lena!" schrie Samirall aus vollster Kehle während er gegen die Mauer schlug. "Hörst du mich? Lena!"

    Tag 29 - 14:35 Uhr - Gedankenwelt von Samirall - Dojo
    „Was passiert mit mir?! Nein! Samirall... Hilfe! Hilfe!“ Samirall hörte diese zaghaften Worte seiner Freundin und erstarrte. Um ihn herum verschwanden die Flammenwesen und auch das Dojo verschwand langsam in der Dunkelheit.


    "Lena?... Hallo?" Samirall schrie in die Dunkelheit. Er war verstörrt ihre Stimme so verzweifelt zu hören, dass er sie überhaupt hörte wunderte ihn noch mehr.
    "Sensei! Was soll das? Soll mir das helfen?! Warum tun sie das?" schrie Samirall seinen Meister an. Er hatte Lena im Krankenhaus gelassen und ihr gesagt wie sehr er sie liebt. Sie wirkte so friedlich und ruhig. Versuchte sein Meister ihn mit einer veränderten Realität zu provozieren?

    Tag 29 - 14:35 Uhr - Im Geist von Samirall – Dojo


    "Löse dich von dem, was du zu wissen glaubst!" hörte Samirall in seinem Kopf. "Das lässt sich so einfach sagen..." Samirall versuchte Ruhe in seinen Geist zu bringen. Er hatte Schwierigkeiten sich zu konzentrieren, da sein ganzer Körper danach schrie aufzuhören.
    "Ich habe sehr lange mit Lena trainiert. Ich habe sehr viel auf dieser Insel trainiert. Ich habe noch so viel vor ich kann nicht bei der ersten Übung aufgeben. Ich kann den Wind beherrschen" spornte sich Samirall in Gedanken selbst an.
    " Ich kann den Wind beherrschen!" schrie Samirall nun lauthals den Flammenwesen entgegen.
    Das vertraute Gefühl von Kontrolle und molliger Wärme durchfuhr seinen Körper. Der Wind umschwang ihn und in einer großen Entladung schwangen Luftschwaden in alle Himmelsrichtungen. Die Fackeln an den Wänden flackerten.
    Die Flammenwesen wurden zurückgedrängt und Samirall gewann Platz. In seinen Augen hatte dieser Wind nichts mit seiner normalen Beherrschung zu tun.


    Es war unkontrolliert und scheinbar zeigte es auch kaum Wirkung bei den Flammen. Doch etwas an diesem Ausbruch faszinierte ihn.
    "Was war das für eine Farbe?" fragte sich Samirall zuletzt noch, während er dann kraftlos auf den Boden sank.