Beiträge von Ryoki

    [Yukiko Sakamato]
    Tag 3 – 12:07 Uhr – Gelände der Schule - Schulgebäude A - Krankenzimmer

    Yukiko hatte alle Hände voll mit den Schülerinnen und all ihren Wünschen zu tun, sodass sie Kouta nur selten aushelfen konnte und Kenichi vertrauen musste keinen Blödsinn anzustellen. Allerdings hatte sie deswegen auch keine freie Hand die Tauschgeschäfte an sich abzuwickeln. Da sie aber mit immer weiter verstreichender Zeit zunehmend nach Preisen gefragt wurde von Schülerinnen, die ihre Beute ungeduldig und verteidigend an sich drückten, war Rikas Rückkehr Rettung in letzter Sekunde. Oder zumindest fühlte es sich für Yukiko so an.


    Nachdem Rika die Aufmerksamkeit des halben Raumes auf sich gezogen hatte, bekamen sie und Kouta wieder Platz zum atmen. Dankbar warf sie Rika einen erleichterten Blick zu und kümmerte sich dann um die noch wartenden Interessenten.

    [Yukiko Sakamato]
    Tag 3 – 12:03 Uhr – Gelände der Schule - Schulgebäude A - Krankenzimmer


    Zunächst lief alles in geregelten Bahnen ab. Yukiko begrüßte jedes einzelne Mädchen, dass hinzu kam und führte sie durch das Sortiment. Anfangs war es ein wenig steif auf beiden Seiten. Sowohl die Schüler, als auch Yukiko selbst, schienen nicht ganz zu wissen, wie sie mit ihrem gegenüber umgehen sollten. Doch nach und nach füllte sich die Krankenstation immer mehr und mehr, was dazu führte, dass Yukiko keine Zeit mehr hatte darüber nachzudenken wie sie sich am besten geben sollte. Stattdessen konzentrierte sie sich darauf alles gleichzeitig zu managen, die Anproben zu überwachen, Tauschgeschäfte abzuschließen und um gute Essensmarken zu handeln, Kouta beim Schminktisch zu helfen immer wenn er anfing überfordert auszusehen und stets ein Auge auf Kenichi zu haben, damit er nichts Dummes anstellte. Irgendwann nahe dem Ende der Pause war auch der Punkt erreicht, an dem einfach zu viele Personen gleichzeitig im Raum waren und noch mehr versuchten sich hinein zu quetschen. Also funktionierte sie Kenichi kurzerhand zu einer Art Türsteher um, der nur so viele neue Leute rein ließ, wie andere die Krankenstation verließen.



    [Kenichi Inugami]


    Am Anfang gab es immer wieder Situationen in denen er ihr beinahe unter die Arme gegriffen hatte, wie zum Beispiel zu neugierige Schülerinnen, die wissen wollten woher das alles kam, oder jene die hartnäckig versuchten den Preis runterzuhandeln. Besonders nervig waren aber die, die sich als privilegiert genug erachteten Stunden damit zubringen zu können wirklich alles auszuprobieren und anzuprobieren ohne auf die anderen Rücksicht zu nehmen. Kenichi hatte erwartet, dass so etwas in der Ecke geschehen würde. Immerhin gab es in dieser Welt plötzlich die Möglichkeit zu shoppen. Das Shopping Gen der Frauen kannte weder in dieser, noch in der richtigen Welt Gnade.
    Umso überraschte war er aber, als Yukiko anfing mit steigender Zahl an zu hütenden Lämmern und Zicken über sich hinaus zu wachsen. Zuerst war sie schüchtern und steif. Aber mit der Zeit wurde sie sicherer und zeigte warum man sie unter den Schülern auch die kleine Prinzessin nannte. Ihre ohnehin schon beherrschten und eleganten Bewegungen wurden zusätzlich noch selbstsicher und absolut. Sie schien all ihre Sorgen angesichts der Herausforderung zu vergessen und handelte natürlicher als je zuvor. Das führte dazu, dass ihr kleiner Körper größer und präsenter erschien. Lächelte sie war es herzlich und ehrlich, gleichzeitig aber in einer unbeschreiblichen Art erhaben, als wäre sie direkt aus einem Shôjo Manga entsprungen. Und das Lustige daran war, dass sie es selbst nicht zu bemerken schien. Sie war zu sehr in ihre Aufgabe vertieft, dass sie nicht bemerkte, dass ein paar Mädchen derart von ihr angetan waren, dass sie erröteten und dass selbst die vorlautesten, arrogantesten und rebellischsten Zicken ihr nichts abschlagen konnten.

    [Yukiko Sakamato]
    Tag 3 – 12:01 Uhr – Gelände der Schule - Schulgebäude A - Krankenzimmer


    Yukiko war zunächst zu sehr überrascht um zu reagieren. Jetzt wurde es ernst und wegen Kenichi hatte sie sich nicht überlegt wie sie sich verhalten sollte. Trotzdem musste sie jetzt ihren Job machen. Nachdem sich das Mädchen an Kenichi vorbeigeschoben hatte, warf sie ihm einen warnenden Blick zu. Er erwiderte ihn verständnislos, worauf sie leise fauchte:
    "Du sollst die Mädchen nicht sofort vertreiben!"
    "Wa... Aber", setzte er an, doch sie schüttelte nur den Kopf und sagte bestimmt:
    "Stell oder setze dich in eine Ecke und versuch nicht böse zu wirken!"
    "Böse?", widerholte er verdutzt, ließ Yukiko aber dann schweigend hinter dem Mädchen hereilen.


    Sie sammelte ihren Mut, holte das Mädchen ein und sagte sanft:
    "Du musst Kenichi entschuldigen. Er ist eigentlich ganz lieb, nur hat ihm nie einer beigebracht wie man sich zu verhalten hat." Während sie sprach warf sie einen letzten bösen Blick in Richtung Kenichis, dem das Mädchen zögernd folgte. Als sie sah, wie er tatsächlich auf dem Bettrand eines Betts an der Türseite des Raums saß und schmollte. Sie lächelte schüchtern und schien sich ein wenig zu entspannen. Erleichtert von ihrer Reaktion stellte sich Yukiko ihr vor und fing an sie zusammen mit Kouta durch ihr begrenztes Sortiment zu führen.

    [Yukiko Sakamato]
    Tag 3 – 11:59 Uhr – Gelände der Schule - Schulgebäude A - Krankenzimmer


    Rika hatte Yukiko ein wenig auf dem kalten Fuß erwischt, als sie ihr die Krankenstation anvertraute. Jedoch lächelte sie und nickte ihr zu, bevor sie sie verabschiedete.
    Motiviert begab sie sich dann mit den anderen beiden Jungs an die letzten Arbeiten, brachte noch ein wenig Ordnung in ihre versteckten Austellungsstücke und perfektionierte nervös die Auslagen. Kenichi brachte sich sogar mit konstruktiven gemeinten, wenn auch wenig brauchbaren Vorschlägen mit ein. Auch wenn er sich ein wenig beleidigt gab, als Yukiko seine Vorschläge mit dem Satz "Du weißt einfach nicht worauf Frauen achten", in den Wind schlug. Als sie seinen Blick bemerkte kicherte sie, worauf ihr Kenichi mit dem Finger in die Seite pickste.
    Vor nicht all zu langer Zeit, wäre sie allein deswegen aus ihrer Komfortzone geraten und wäre im besten Fall lediglich auf Abstand gegangen. Wahrscheinlicher wäre es jedoch gewesen, dass sie sich an die ewigen Vorträge ihres Vaters erinnert hatte, die jegliche "normalen" Jungs als brutale, bestialische Monster geschildert hatten. Lediglich jene, die sich seine Zustimmung verdient hatten, ironischer Weise meist eher durch ihre Abstammung als durch ihr Verhalten, durften sich mit ihr abgeben. Und dann auch nur unter Aufsicht.
    Sie konnte nicht verhindern, dass all seine Predigten noch in ihrem Hinterkopf rumschwirrten. Beobachtete sie jedoch Kenichi, der all das war, was ihr Vater als böse bezeichnet hätte, fühlte sie sich in ihrer Skepsis bestätigt. Vielleicht sah er sie an mit Augen, die mehr als nur einfaches Interesse zeigten. Ab und zu lag in ihnen sogar etwas animalisches. Besonders wenn sie ihn dabei erwischte, wie er in Momenten, in denen er sich unbeobachtet fühlte, den Blick zu unangebrachten Stellen schweifen ließ. Zuerst hatte ihr das Angst gemacht. Heute hatte sie jedoch begriffen, dass sie sich keine Sorgen machen brauchte. Jedes Mal wenn sie ihn dabei erwischte, stand er dazu und erwiderte ihren Blick. Anfangs hatte sie es tatsächlich als unangenehm empfunden. Wie Beute hatte sie sich gefühlt. Nachdem sie jedoch angefangen hatte seine Blicke mit Strenge zu erwidern, angefangen hatte klar zu machen, dass es ihr unangenehm war, reagierte er entsprechend. Er steckte nicht völlig zurück, sondern leistete sich mit ihr Blick, Gesten und Wortduelle, die sie in erster Linie als verspielt empfand. Hätte es nicht seine Erweckung aus dem System gegeben, wäre sie sich sogar sicher gewesen, wie sie zu deuten gehabt hätte. Er hatte es schließlich ganz klar gesagt. Jetzt jedoch, gab es in ihrem Hinterkopf noch immer die Möglichkeit, dass er sie dafür verantwortlich machen würde. Und das in einer negativen Art und Weise. Vielleicht hatte er also etwas tierisches an sich. Jedoch war das keine Bestie. Eher ein noch kleiner Schäferhund, der einem gerade einen Ball zwischen die Füße legt und erwartungsvoll hechelt.


    Nachdem alles fertig war setzte sie sich zufrieden auf ein Bett, betrachtete ihr Werk und wartete nur noch darauf, dass sich etwas tun würde.



    [Kenichi Inugami]


    Nachdem sie auch noch mit dem kleinsten Feinschliff fertig geworden waren, hatte sich Yukiko auf ein Bett gesetzt und grinste erwartungsvoll, wie auch angespannt vor sich hin. Kenichi war unglaublich versucht sich neben sie zu setzen, entschied sich dann aber dagegen, als er mitbekam wie sich Kouta in eine Ecke verdrückte. Es würde wahrscheinlich nicht schaden, wenn er hören würde, was er zu sagen hatte, aber trotzdem hinderte es ihn daran. Manche Dinge waren dann doch nicht für die Ohren anderer gedacht. Auch wenn sie es für sich behalten würden und keinen Schaden anrichten. Da er allerdings ein paar Antworten erwartete, wollte er sie nicht unnötig in Verlegenheit bringen.
    Er positionierte sich ihr gegenüber und lehnte sich an die Wand. Dabei beobachtete er sie und wartete darauf, dass Rika zurück kommen würde. Nach ein paar Minuten hörten sie die Schulglocke, die das Ende der Pause einläutete. Da auch Yukiko aufgehorcht hatte, meinte er:
    "Ich bin mal gespannt wie viele Schüler später kommen werden. Und wie viele Marken wir dadurch zusammen bekommen."
    Als Yukiko ihn ansah und plötzlich anfing zu kichern, statt zu antworten, fragte er überrascht:
    "Yuki? Was ist so lustig?"
    "Ah nichts", erwiderte sie, wobei sie ganz klar versuchte das Kichern zu unterdrücken.
    "Tatsächlich?"
    Sie sah wieder auf, blickte ihm in die Augen und kicherte erneut. Dann meinte sie entschuldigend:
    "Nur ein interessantes Bild, an das ich gedacht habe."
    "Was denn für eins?", fragte er trocken und federte sich geschmeidig von der Wand ab. Er hatte es sich doch anders überlegt und setzte sich neben sie auf das Bett.
    Sie zögerte plötzlich unsicher, was er ausnutzte.
    "Ich glaube ich habe mich geirrt."
    "Bitte?", fragte sie verwirrt, aber noch immer mit einem vergnügten Funkeln in den Augen.
    "Zuerst dachte ich, dass du ein kleines, scheues, Kätzchen wärst."
    "Ein Kätzch... Wie..." Kenichi unterband ihren mit sich rötenden Wangen vorgebrachten Einwand jetzt ebenfalls grinsend.
    "Aber jetzt bin ich mir ziemlich sicher, dass du etwas ganz anderes bist. Ein Kitsune. Eine kleine, einschwänzige Füchsin, die ihren restliche 8 Schwänze noch nicht gefunden hat."
    "Wa...", gab Yukiko von sich und errötete dann vollends. Empört sagte sie:
    "Ich bin keine Füchsin!"
    "Dann willst du also ein Kätzchen sein?"
    "Was? N-nein!"
    "Also dann doch Füchsin?"
    "Weder noch!"
    "Doch, doch, ich kann dich mir zu gut mit ein paar Fuchsöhrchen vorstellen, die nur zum Vorschein kommen, wenn du kicherst und gerade keiner hinsieht."
    Ihre Augen weiteten sich sofort und ihre Hände vergruben sich in ihrem Rock.
    "Glaubst du wirklich ich würde ein Fuchskostüm anziehen?"
    "Weiß nich, würdest du?"
    "A-als ob!"
    Kenichi lachte und meinte:
    "Schade, würd dir bestimmt gut stehen. Aber brauchst du auch nicht. Schließlich war das eher auf deinen Charakter bezogen."
    Sie wurde noch einen Tick röter und starrte ihn an.
    "Idiot! Dummer Hund!", murmelte sie mit zahlreichen Seitenblicken.
    Kenichi ließ das natürlich nicht auf sich sitzen und neckte sie weiter. Sie reagierte natürlich sofort und so ging ihr kleines Geplänkel weiter.

    [Kenichi Inugami]
    Tag 3 – 11:48 Uhr – Gelände der Schule - Schulgebäude A - Krankenzimmer


    "Alles klar, dann wollen wir mal Hand anlegen, richtig?", meinte Kenichi und begab sich an die Arbeit.
    Es dauert seine Zeit, bis sie die Stellwände positioniert und alles zweckmäßig eingerichtet hatten. Bei dem Schreibtisch musste sie ein wenig mehr Rücken, aber am Ende hatten sie auch für ihn eine Lösung gefunden.


    "Soweit so gut", sagte Kenichi, als er das fertige Werk betrachtete.
    "Vielleicht ein wenig eng, aber es sollte seinen Zweck erfüllen. Mit was für einem Ansturm rechnet ihr eigentlich? Vielleicht sollte ich dann auch darauf aufpassen, dass uns unsere Kunden nicht einfach überrennen."

    [Kenichi Inugami]
    Tag 3 – 11:47 Uhr – Gelände der Schule - Schulgebäude A - Krankenzimmer


    "Schminke-Piraten?", Kenichi musste bei dem Namen breit grinsen, "In Ordnung. Dann spiel ich gerne den Aufpassen. Aber nur solange ihr nicht auf die Idee kommen solltet mich schminken zu wollen."
    Er ergriff ihre Hand und gab ihr einen festen und ehrlichen Händedruck.
    "Mein Job ist es also dann für Ruhe zu Sorge, eventuelle Streitereien um die letzten Döschen Schminke zu schlichten und eventuell, falls etwas furchtbar schief laufen sollte, den Tenchi davon abzuhalten alles auseinander zu nehmen... Hört sich gut an. Und was ist mit Ibuki? So wie es aussah, war niemand wirklich gut auf sie zu sprechen. Soll ich sie versuchen rauszuschmeißen, wenn sie hier auftauchen sollte? Aus welchen Gründen auch immer?"



    [Yukiko Sakamato]


    Zuerst hatte sie sich wirklich darüber gefreut, dass sich Kenichi dazu entschieden hatte sie zu unterstützen. Anfangs hatte sie versucht ihr Lächeln noch zu unterdrücken, was jedoch nicht lange gelang. Als er dann aber Ibukis Namen erwähnte, verschwand ihr Lächeln abrupt. Es war seltsam. Eine Zeit lang war ihr Ibuki völlig egal gewesen. Als sie sie in der Krankenstation getroffen hatte, hatte sie am Ende noch nicht einmal mehr Angst vor ihr gehabt. Viel mehr hatte sie es einfach als Fakt akzeptiert, dass sie kaum etwas gegen sie ausrichten könnte, aber auch nicht nachgeben wollte. Die einzige Möglichkeit war das miteinander zu verbinden war ihr gegenüber gleichgültig zu sein. Sollte sie doch machen was sie wollte, aber von ihren Plänen würde Ibuki sie nicht abbringen können. Doch jedes Mal wenn Kenichi ihren Namen erwähnte, fühlte es sich an, als würde jemand ihr eine Nadel in die Seite jagen.
    Trotz alle dem meinte sie beherrscht:
    "Wirklich rausschmeißen ist vielleicht ein wenig zu krass... Nur wenn sie versucht einen Aufstand zu machen. Wir können es eh nicht für immer vor ihr geheim halten, insbesondere da sie schon weiß, dass ich regelmäßig in der Krankenstation sein werde... Irgendwann wird sie bestimmt auf die Idee kommen mir einen Besuch abstatten zu wollen."
    "Ich dachte ihr könnt euch nicht leiden?"
    "Deswegen ja."
    "Versteh ich nicht."
    "Musst du auch nicht."
    "Würd ich aber gerne."
    Gereizt sah sie ihn an. Aus irgendeinem Grund fühlte sie sich in die Ecke gedrängt.
    "Das ist eine lange Geschichte", sagte sie ausweichend, "Und wir müssen noch für die Pause vorbereiten."
    "Hmm... Okay..."
    Nach einem letzten Blick auf Yukiko, dem sie demonstrativ auswich, wandte er sich dann wieder allen zu und fragte:
    "Also was muss noch getan werden?"

    [Kenichi Inugami]
    Tag 3 – 11:47 Uhr – Gelände der Schule - Schulgebäude A - Krankenzimmer


    "Mir ist es ebenfalls ein Vergnügen dich kennen zu lernen, Kouta."


    "Gern", erwiderte Kenichi, nachdem Rika irhen Vorschlag unterbreitet hatte.
    "Allerdings gibt es da vielleicht ein kleines Problem... Wobei es vielleicht auch ein Vorteil sein könnte."
    Er zögerte, um eine passende Formulierung zu finden, während alle anwesenden ihn fragend ansahen.
    "Mein Ruf ist... Ich bin eher als rauer Kerl bekannt. Insbesondere bei den Mädchen... Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass sie Angst vor mir haben. Also die besonders ängstlichen. Könnte also sein, dass meine bloße Anwesenheit die Begeisterung ein wenig dämpfen würde... Wobei es dann garantiert niemand wagen würde, was Dummes anzustellen... Wobei ich mir kaum vorstellen kann, dass die normalen Schüler das überhaupt tun würden."
    Mit einem entschuldigen Lächeln sagte er dann:
    "Eure Entscheidung."

    [Kenichi Inugami]
    Tag 3 – 11:27 Uhr – Gelände der Schule - Cafeteria


    Kenichi stutzte, als er hörte, wie Leo Ibuki mit 'tan' bezeichnete. An Yukikos Gesicht erkannte er, dass es nicht nur ihm so ging. Rika war jedoch weniger überrascht und schien dem kaum Bedeutung beizumessen. Also beließ er es nach einem kurzen Zögern auf sich beruhen. Ibuki würde ihm wohl schon sagen, was sie davon hielt, wenn er es ihr gegenüber verwenden würde.


    Als sich Hayato danach verabschiedete, ergriff Kenichi das Wort. An die beiden Mädchen gerichtet fragte er:
    "Dieser Yoshio, war der Junge, den wir zurückgelassen haben, richtig? Wie ist er eigentlich ums Leben gekommen?"
    Zuerst antwortete keiner, als er dann jedoch Yukiko auffordernd ansah, zog sie angespannt die Schultern hoch und sagte leise, um nicht von passierenden Schülern gehört zu werden:
    "Das war... eine Art Unfall. Jemand ist auf ihn gefallen und dabei hat er sich wohl das Genick gebrochen."
    Verdattert blinzelte Kenichi und wiederholte skeptisch:
    "Jemand ist auf ihn gefallen? Wie denn bitte das? Und wer? Leo-kun?"
    "Jemand... anderes."
    "Ja und wer?", fragte er noch einmal nach, wobei er diesmal skeptisch die Stirn runzelte. Darauf seufzte Yukiko und verbrachte den Rest des Weges zur Krankenstation damit ihn über die Begegnung mit TK und sein plötzliches verschwinden aufzuklären.


    Unter normalen Umständen hätte er ihr nur schwer glauben können, aber da er selbst vor wenigen Minuten noch tot gewesen war, kam er nicht drumherum die Geschichte so zu akzeptieren.
    "Und er hat Hayato wirklich eine Waffe gegeben?", fragte er.
    Langsam nickte Yukiko und konnte dabei nicht verbergen, dass ihr es alles andere als gefiel.


    Schließlich kamen sie bei der Krankenstation an und beim Betreten fiel Kenichi etwas ein, dass er schon länger hatte fragen wollen.
    "Entschuldigt übrigens, dass ich gedacht habe ihr würdet hier mit Drogen dealen wollen."
    Als er das sagte zuckte Yukiko unwillkürlich zusammen. Sofort verdrängte sie die aufkeimenden Gedanken, ohne zu bemerken, dass Kenichi sie dabei verwundert betrachtet hatte.
    "Drogen sind es natürlich nicht, aber was dann? Ich glaube kaum, dass ihr Aspirin gelagert hab."
    Wieder zögerte Yukiko. Sie sah einmal abwartend zu Rika, die jedoch damit beschäftigt war Kouta im Raum ausfindig zu machen. Nach einem weiteren Augenblick des unsicheren Zögerns klärte sie ihn schließlich auf.
    "Wir haben ein paar Dinge... zusammengebastelt und gemischt. So was wie Kosmetik und Kleidung", sie deutete dabei mit dem Blick auf ihre Bluse. "Wir wollen die Sachen dann gegen Essensmarken eintauschen. Zumindest ist das der Plan... Von dem Ibuki und Leo übrigens noch nichts wissen..."
    Er lächelte und sagte:
    "Verstehe. Falls sie versucht mich auszufragen, werde ich den Mund halten."
    Yukiko nickte erleichtert, worauf Kenichi den Raum betrachtete und Kouta entdeckte. Ein wenig überrascht sah er ihn an, lächelte dann aber und fragte Yukiko:
    "Und wer ist das?"
    Überrascht erwiderte sie seinen Blick und erwiderte:
    "Du hast ihn schon gesehen... Also du... Kurz bevor du auf den Schülerpräsidenten getroffen bist. Er war auch hier."
    "Oh..." An ihn gewandt, sagte er dann mit einer entschuldigenden Verbeugung:
    "Tut mir leid, für die Szene, die ich gemacht haben muss... Ich war nicht ganz ich selbst. Mein Name ist Kenichi Inugami. Kannst mich aber auch gerne beim Vornamen nennen."

    [Yukiko Sakamato]
    Tag 3 – 11:25 Uhr – Gelände der Schule - Cafeteria

    Der Weg zur Cafeteria war recht still gewesen. Yukiko hatte versucht ein Gesprächsthema zu finden, aber mittlerweile war bezüglich der Marken schon alles Wichtige gesagt worden und sonst konnte sie nur darüber nachdenken, was Kenichi jetzt von ihr dachte. Aber das wollte sie unter keinen Umständen vor den anderen besprechen. Aus irgendeinem Grund ließ allein der Gedanke daran sie erröten, weshalb sie die meiste Zeit zu Boden blickte. Ab und zu warf sie zögerliche Blicke zu Kenichi, der die ganze Zeit neben ihr ging. Ab und zu bemerkte er es und ihre Blicke kreuzten sich, worauf Yukiko schnell wieder zu Boden sah. Kenichi setzte nur einen fragenden Gesichtsausdruck auf, behielt seine Fragen aber für sich, was Yukiko erleichterte und in ihr zugleich eine seltsame Angst vor dem Gespräch unter vier Augen weckte.


    In der Cafeteria angekommen änderte sie an der Atmosphäre nicht viel. Yukiko hatte wegen ihrer Nervosität und Sorgen kaum Hunger, weshalb sie ihre Hände in ihrem Schoß vergrub und schweigend abwartete bis die anderen fertig waren. Ab und zu warf sie wieder Blicke zu Kenichi. Er aß gemütlich sein Reisgericht und erwiderte jedes Mal ihre Blicke mit einem mehr oder weniger verständnislosen Ausdruck. Sie wünschte wirklich, dass sie irgendwas hatte, womit sie das flaue Gefühl in ihrem Magen bekämpfen könnte. Aber nur dafür eine Marke zu verschwenden, kam nicht in Frage. Zumindest keine für ein größeres Gericht. Vielleicht hätte sie auf dem Weg einen Abstecher ins Schulgebäude machen sollen, um sich ein Brot zu besorgen. Dann hätte sie jetzt wenigstens etwas zu tun.

    [Yukiko Sakamato]
    Tag 3 – 11:02 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) – Agrargebäude


    "Also ich könnte vielleicht meine...", Kenichi stockte kurz, als würde er mit dem Wort kämpfen, "Freunde fragen, ob die ein paar Marken übrig hätten für uns. Wobei sich das wahrscheinlich nur dann auf eine Kleinigkeit für jeden belaufen würden", meinte Kenichi. Mit einem Blick zu Leo fügte er noch hinzu:
    "Besser als nichts, wenn wir keinen Weg finden sollten uns Marken zu beschaffen... Außerdem denkt es sich mit komplett leerem Magen nicht gut."
    "Dann erweckst du den Eindruck durchgehend hungrig zu sein", rutschte es Yukiko in flüsterndem Ton heraus.
    "Was hast du da gerade gemurmelt?", fragte Kenichi mit skeptischem Blick. Doch statt ihm zu antworten, erwiderte sie seinen Blick und meinte dann in normaler Lautstärke zur Runde:
    "Dann würde ich sagen, dass wir einfach mal gucken wie weit wir mit unseren restlichen Marken kommen. Währenddessen können wir uns ja überlegen wie es dann weitergehen soll."



    [Kenichi Inugami]


    Als Yukiko verstummte, knuffte Kenichi sie in die Seite, was ihm einen bösen Blick einbrachte, den er aber geflissentlich ignorierte. Hartnäckig fragte er dann in einem ähnlich leisen Ton wie Yukiko ihn benutzt hatte:
    "Was hast du jetzt gesagt?" Doch sie ignorierte ihn nur weiter, worauf er anfing ihr mit dem Finger in Seite zu stupsen. Zuerst versuchte sie auch dies zu ignorieren, doch sobald er bemerkte, dass sie ihre Gesichtszüge nicht vollständig unter Kontrolle hatte. Getrieben von Trotz und Neugierde fing er an sie ein wenig zu kitzeln, worauf sie fast augenblicklich reagierte, in dem sie erschrocken zur Seite sprang. Doch Kenichi hatte bereits seine Hand in Position gebracht um sie auf Hüfthöhe abzufangen. Dann zog er sie zu sich, legte ihr bedrohlich die Finger auf die Körperseite und sagte mit einem gefährlichen Lächeln:
    "Also spucks schon aus. Was hast du gesagt?" Zuerst sah es aus, als würde sie antworten. Insbesondere da sie Kenichi einen Moment völlig fassungslos und mit hochrotem Gesicht angesehen hatte. Doch dann zog sie die Schultern hoch und trat ihm mit Schmackes auf den Fuß. Kenichi verzog das Gesicht, verstand den Wink mit dem Zaunpfahl und ließ sie los. Sie warf ihm noch einen weiteren bösen Blick zu, den er jedoch trotzig erwiderte. Dann murmelte sie schließlich:
    "War nichts Wichtiges... Nur ein Kommentar über Personen, die ständig hungrig erscheinen."
    "Mmhhh", gab Kenichi von sich, während er ihr Seitenprofil mit einem Lächeln betrachtete.

    [Yukiko Sakamato]
    Tag 3 – 11:01 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) – Agrargebäude


    "Gut, dann drück ich dir die Daumen", sagte Kenichi an Leo gewandt, wobei er leicht die Stirn runzelte. Für Yukiko sah es so aus, als hätte er nicht alles verstanden, was Leo gesagt hatte. Ihr erging es ähnlich. Das Wort "Dude" hatte sie bis jetzt auch noch nicht gehört. Zum Schul und Geschäftsenglisch, das ihr beigebracht worden war, gehörte es jedenfalls nicht.
    Das Ibuki sich mit einem nett inszenierten Abgang verabschiedet hat, ließ sie ein wenig entspannen. Trotzdem blieb da noch immer das Problem, das Kenichi nicht wusste, worauf er sich da einließ. Sie warf ihm einen heimlichen Blick zu, der aber prompt von ihm bemerkt und mit einem fragenden Gesichtsausdruck erwidert wurde. Für einen Moment hielt sie den Blickkontakt, brach ihn aber schnell wieder ab und sah zu Boden. Kenichi war zwar sein eigener Herr, aber etwas in ihr wollte einfach nicht, dass er sich mit Ibuki einließ. Auch wenn es ihr Bauchschmerzen verursachte, sollte sie ihn vielleicht begleiten. Nur um sicher zu gehen, dass sein Bild von ihr nicht auf Lügen basieren wird.
    Allerdings verschwendete sie auch nicht all zu viele Gedanken daran, denn Leos Frage blieb noch immer unbeantwortet. Kein Wunder, denn Hayato wusste ja auch nichts von ihren Plänen. Verstohlen lugte Yukiko deswegen zu Rika rüber. Leo war noch hier, weswegen sie ungern die geplante Tauschaktion in der Krankenstation ansprechen wollte. Ibuki sollte erst davon erfahren, wenn sie die zumindest einmal durchgeführt hatten und nicht schon davor. Ihr war unwohl bei dem Gedanken, dass sie sich wieder in das Projekt hineinzwängen würde, wie sie es bei der Barrikadenstaffel versucht hat.
    Deswegen fragte sie Rika lediglich:
    "Haben wir noch Marken übrig, oder sind die alle schon weg?"

    [Yukiko Sakamato]
    Tag 3 – 11:01 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) – Agrargebäude


    Ihr flatterten die Ohren, als sie den ersten Teil von Ibukis Vorschlag hörte. Yukiko starrte Ibuki für ein paar wenige Momente fassungslos an. Hatte das Mädchen denn gar keine Scham oder Skrupel? Oder war sie einfach nur verzweifelt und klammerte sich jetzt an die letzten Strohhalme? Als dann auch noch Yukikos Name fiel, verstand sie die Welt nicht mehr. Ihr war völlig unklar, was sie damit zu bezwecken versuchte. Wenn sie Kenichi für sich gewinnen wollte, musste sie doch wissen, dass es nicht gerade zuträglich war, wenn sie dabei war. So hätte sie einen Teufel getan und sich dazwischen geschaltet. Natürlich hätte es sie gestört, wenn Kenichi ihr auf den Leim gegangen wäre, aber es war seine Entscheidung. Sie hatte da wenig zu sagen, geschweige denn konnte sie ihm befehlen keinen Kontakt zu Ibuki aufzubauen.


    Deswegen sah Yukiko ihr auch nur wortlos hinterher, als sie den Raum verließ.



    [Kenichi Inugami]


    Ibukis Einlenken ließ die die negativen Nuancen seines ersten Eindrucks verblassen. Doch als er dann ihren Vorschlag hörte, zeigte sich auf seinem Gesicht pure Überraschung und Verwirrung. Er warf einen Blick zu Leo und da war Ibuki dann auch schon aus der Tür verschwunden. Einen Moment lang überlegte er ihr zu folgen, um die Ernsthaftigkeit ihres Vorschlags noch einmal zu bestätigen. Dann überlegte er es sich jedoch anders und wandte sich stattdessen an Leo.
    "Leo-kun, hat sie das ernst gemeint? Geht ihr regelmäßig in ihr Zimmer?"
    Er machte eine kurze Pause, in der er Augenkontakt suchte, um seinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen:
    "Ich bin noch ganz im Klaren, was die Situation angeht, aber ihr solltet damit aufhören. Nicht weil ich euch die Zweisamkeit nicht gönne, sondern weil das geradezu danach schreit den Schülerpräsidenten inklusive der ganzen Lehrerschaft auf den Plan zu rufen. Es überrascht mich, dass ihr, wenn ihr das schon länger macht, noch keine kreischenden Mädchenhorden aufgescheucht habt. Irgendwie ironisch, dass sie mir vorhin noch eine Predigt darüber gehalten hat, nicht den Zorn des Schülerpräsidenten auf mich zu ziehen."


    Er kratzte sich am Kopf und überlegte sich eine Alternative. Doch ehe er zu einer formulierten Antwort kam, fragte Yukiko mit einer offensichtlich mühevoll beherrschten Stimme:
    "Überlegst du, ob du gehen sollst?"
    Ihr Tonfall in Kombination mit ihrer kompletten Körperhaltung, die man wortwörtlich mit "sich zusammen reißen" beschreiben konnte, brachte ihn zum grinsen. Es war so offensichtlich, dass ihr der Vorschlag alles andere als gefiel.
    "Nein tue ich nicht", erwiderte er amüsiert, während er beobachtete wie ihre Schultern sich erleichtert senkten.
    "Bei euch ist das vielleicht anders, aber ich habe eine ganze Zeit lang unter den Schülern gelebt und ich schwöre euch, wenn mich die ein oder andere Mitschülerin im Mädchenwohnheim sehen sollte, werde ich den nächsten Tag trotz automatischer Wiederbelebung nicht mehr erleben."
    Als Yukiko darauf ein völlig verständnisloses Gesicht aufsetzte, unterdrückte er ein Lachen, was in einem kurzen Prusten endete. Sie lief darauf erneut rot an, ging aber nicht weiter darauf ein, sondern fragte stattdessen:
    "Also gehst du nicht?"
    "Nein, allerdings würde ich trotzdem gerne mit ihr reden... Und deswegen...", er wandte sich dabei wieder an Leo und sagte:
    "Solltest du ihr das ausrichten. Du bist anscheinend der einzige, der das kann. Von Rika wollte sie wahrscheinlich nicht, dass sie es erfährt, und ich habe das Gefühl, dass sich nur ungern alleine in ihrer Nähe befindet, geschweige denn alleine in ihrem Zimmer."
    Yukikos Reaktion darauf war eindeutig. Sie senkte beschämt den Kopf und zog die Schultern zusammen. Kenichi interpretierte das als deutliches Zeichen dafür, dass die Vorstellung mehr als nur einfach unangenehm für sie war.
    Nach einem trockenen Lachen fügte er dann noch hinzu:
    "Ich bete, dass du wenigstens noch diese eine Kamikaze Mission überstehen wirst, Leo-kun."

    Schließ mich den anderen da an. Die Infos fehlen. Was für welche wurde ja schon recht ausführlich aufgeführt. Ich möchte da nur noch eine im Vergleich kleine Sache einwerfen, und zwar sowas wie Karten von allen wirklich wichtigen Orten. Schließlich ist es bei Fairy Tail durch aus wichtig zu wissen, was zerstört wird, wenn mal unverhofft ein Kampf zwischen den Charakteren ausbricht. :P


    Grundsätzlich wäre ich, wie auch schon beim letzten FT RPG, interessiert. Allerdings würde ich erst Anfang/Mitte August einsteigen (wenn es denn zustande kommen wird), da ich bis dahin erstmal genug mit dem Angel Beats RPG und meinen Prüfungen zu tun haben werde.


    Edit: Falls du dich entscheiden solltest die Arbeit auf dich zu nehmen, lass dir auch noch eins gesagt sein. Alles was Elo gesagt ist wichtig, aber wir als Spieler müssen (und meiner Meinung nach sollten) davon nur einen Bruchteil wissen. Alles Infos über die Anfänge des Forschungsprojekts z.B. sind für die Spieler völlig irrelevant und sollten eher im RPG aufgedeckt werden als vorher gefüttert werden. Du als Spielleiter musst es natürlich wissen. Aber du musst/solltest nicht alles weitergeben.


    Am Wichtigsten sind die World Building Sachen, die die Charaktere direkt und am Anfang vom RPG betreffen. (Halt sowas wie Karten von deren Städten, Lebensverhältnisse, wenn die Familien davon wissen, dann deren Art damit umzugehen, etc., pi pa po, s. Elos Post.) Viel kann dann mit guter Führung im RPG selbst erklärt werden. Der Spieler lernt quasi dann mit den Charakteren die Welt kennen.

    [Yukiko Sakamato]
    Tag 3 – 10:59 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) – Agrargebäude


    "Kenichi-kun, Hayato-senpai hat Recht. Wir können und sollten uns nicht derart direkt mit dem Schülerpräsidenten anlegen. Es bringt uns nicht weiter", redete schlussendlich auch Yukiko auf ihn ein. Für einen Moment hielt er ihrem Blick stand und seufzte dann resignierend, worauf sich Yukiko gleich erleichtert entspannte.
    "In Ordnung, in Ordnung. Ihr habt ja Recht. Hab nicht so weit gedacht", gab er nach.
    "Also bevor wir nicht die Möglichkeiten gefunden haben es mit dem Schülerpräsidenten aufzunehmen im Sinne von die Operationen mit nahezu garantiertem Erfolg abschließen zu können, gibts von mir keine direkte Herausforderungen... Sollte sich für mich aber die Möglichkeit bieten es mit ihm im Einklang mit unseren Zielen aufzunehmen, werde ich die nicht einfach ignorieren. Wie Hayato-kun bereits sagte. Eine richtig eingesetzte Keule kann Wunder wirken."
    "Du kannst aber nicht gewinnen! Wieso würdest dir das freiwillig antun?", platzte es dann aus Yukiko heraus. Sie verstand nicht, wie er den Tenchi, der im Kampf mehr ein Monster als ein Engel war, freiwillig herausfordern konnte. Sie hielt ihn nicht für dumm genug aus freien Stücken wieder und wieder wie ein Lemming in seinen Tod zu rennen.
    Kenichi sah sie überrascht an. Doch statt zu antworten, stellte er eine Gegenfrage:
    "Viel lieber würde mich interessieren, warum ihr dem Tod so viel Bedeutung zu misst. Man kann zwar sterben, aber der Tod holt einen nicht. Klar, die Schmerzen und so sind da, aber jeder von euch ist doch schon mindestens ein Mal gestorben, oder?"
    Yukiko zuckte darauf zusammen, als Bilder von ihrer Gefangenschaft vor ihrem geistigen Auge aufblitzten. Kenichis Mundwinkel zuckte, als er das bemerkte und sagte:
    "Jedenfalls sehe ich es als Herausforderung. Der Typ ist stark. Stärker als ich. Also ist es für mich Zeit zu lernen und wieder der Stärkste zu werden. So einfach ist das."
    Langsam schüttelte Yukiko den Kopf. Zum einen um ihre Erinnerungen loszuwerden und zum anderen, um ihren Unmut über Kenichis einfach nur dummen Erklärung Ausdruck zu verleihen.
    "Typisch Mann...", murmelte sie, was bei Kenichi ein kleines Lächeln auslöste. Der wandte sich dann aber von ihr ab und sah Ibuki an.


    "Würdest du jemanden vertrauen, den du gerade eben erst kennengelernt hast, der dir Lügen auftischt, deinen Fragen ausweicht und ganz offensichtlich von allen anderen Anwesenden nicht gemocht wird? Mein Eindruck ist nicht, dass du derart vertrauensseelig sein würdest. Und wie gesagt. Ich weiß noch immer nicht, was du mir überhaupt beibringen willst."
    Nach einer kurzen Pause, in der er überlegte, ob er seine Gedanken aussprechen sollte oder nicht, sah er sie noch einmal prüfend an. Dann entschied er sich dafür und meinte:
    "Mädchen, ich habe nichts gegen dich. Aber wenn du mir gegenüber diese Art beibehältst, dann wird sich das ganz schnell ändern. Ich lass mich nur ungern benutzen. Schon gar nicht von Fremden."


    Dann wandte er sich noch an Hayato und meinte beiläufig:
    "Kannst mich auch einfach nur Kenichi nennen. Meinen Familiennamen mag ich nicht so sehr."


    Wieder an Yukiko gewandt, flüsterte er:
    "Jetzt verstehe ich warum ich dich bis jetzt fast nur mit Rika-senpai zusammen gesehen habe. Wirklich harmonisch sind deine Freunde nicht."
    Traurig lächelte Yukiko und tuschelte hinter vorgehaltener Hand zurück, wobei sie sich auf die Zehenspitzen stellte:
    "Die Situation ist nicht gerade leicht. Für keinen von uns."
    Er bedachte sie nur mit einem gedankenverlorenen Blick. Als er nichts erwiderte und lediglich den Blickkontakt hielt wurde sie stutzig und fragte:
    "Alles in Ordnung?"
    Doch statt zu antworten, grinste er, legte ihr erneut sanft die Hand auf den Kopf und streichelte ihr Haar. Doch diesmal reagierte sie schnell und gefasst genug um unter seiner abzutauchen und sie mit sanfter Gewalt wegzuschlagen. Allerdings verhinderte es nicht, dass ihre Ohren erneut anfingen zu brennen. Jedoch konnte sie ihm direkt böse Blicke zuwerfen, die wie Blitze ihr Ziel fanden. Doch Kenichis Grinsen breitete sich nur aus und er wandte sich nach einem kurzen Blickaustausch wieder der Unterhaltung zu.


    Yukiko starrte verunsichert sein Seitenprofil an. Für das nächste Mal nahm sie sich fest vor ihm eine Ohrfeige zu geben. Sie war doch kein kleines Hündchen, dass seine Streicheleinheiten Schwanz wedelnd hinnahm. Das nächste Mal würde er bereuen!