"das scheint ja eine richtige Party zu werden", hörte Kei plötzlich eine andere Stimme sagen. Außer ihm und dem Mädchen, dem er heimlich gefolgt war, schien noch jemand die verfallene Hütte als Ziel gehabt zu haben. Im Schatten des dichten Walds näherte er sich, immer darauf bedacht, nicht in einen Hinterhalt zu tappen, vorsichtig dem Ort, von dem die Stimmen gekommen waren. Als er die Lichtung langsam erreichte, kutschte er sich auf den Boden und kroch im dichten Gestrüpp weiter, bis er durch das Geflecht aus dürren Ästen einen Blick auf das Geschehen werfen konnte. An der Tür des verfallenen Hauses standen drei Personen: Ein Junge, der jedoch einen Wolfsschwanz und Ohren hatte, das braunhaarige Mädchen und eine junge Frau mit langen, leicht gelockten blonden Haaren, die einen Dolch in der Hand hielt.
'Vielleicht doch ein Auftrag? Oder ein Test?'
Egal von wem der Brief stammte, Kei hatte dem ganzen von Anfang an schon nicht vertraut. Dieses zerfetzte stück Pergament... Was sollte das? Und wie hatte es der Absender überhaupt ins Kloster und noch dazu in seine Manteltasche schleusen können? War es eine Probe von seinem Mentor? Eines stand jedoch fest: Der Junge war ein Tierdämon, wahrscheinlich der eines Wolfes oder Fuchses, und er schien noch ziemlich jung zu sein.
Von seiner Neugierde getrieben kroch er noch ein stück weiter, und zuckte abrupt zusammen, als ein kleinerer Ast unter seinen Stiefelsohlen mit leisem Knacken zerbracht.
'Viel zu leise... Das können sie nicht gehört haben...'