so hier zu anfang ein leichtes Rätsel:
In einer Minute taucht es einmal auf, zweimal in einem Moment aber nicht einmal in einer Stunde,
-was ist das?
:enjoy *solang Erdbeertee schlürf*
so hier zu anfang ein leichtes Rätsel:
In einer Minute taucht es einmal auf, zweimal in einem Moment aber nicht einmal in einer Stunde,
-was ist das?
:enjoy *solang Erdbeertee schlürf*
huhu^^
willkommen und viel spaß hier
*Begrüßungstee reich*
huhu^^
Willkommen im Forum und viel Spaß
*Erdbeertee schlürf*
richtig
weißt du auch zufällig den namen?
*du bist*
so hier ein ganz süßes Bild
ich rat jetzt einfach mal *grins*
Code geass?
Telepathin V
Kapitel 1: Labor
Schritte hallten durch den langen Flur. Ein Mann, in einem weißen Kittel, lief auf eine Stahltür zu. Der Flur war hell erleuchtet. Hecktisch liefen verschiedene Menschen an ihm vorbei. Einige ebenfalls in einem Kittel, andere nicht. Der Mann gab einen sechsstelligen Zahlencode ein und mit einem leisen „klick“ ging die Tür auf. Er trat in den dunklen Raum und wartete ab, bis sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte.
Kaum hatte der Mann einen Schritt in den dunklen Raum gesetzt, als auch schon das Licht anging. Die Unterlagen, die er in einer kleinen weißen Mappe bei sich trug, legte er auf einen der Tische. Er setzte sich an den Computer, gab sein Passwort ein und schon öffnete sich ein Programm. Es zeigte drei verschiedene Linien, in drei Farben, die in unterschiedlichen Bewegungen über den Bildschirm liefen. Er schien zufrieden zu sein, denn er lächelte. Er öffnete die Mappe und schrieb etwas auf eines der Blätter, ehe er aufstand und zu dem Telefon lief, welches neben der Tür hing.
Einmal klingelte das Telefon..... zweimal .... dreimal ... endlich nahm jemand ab.
„Sagen sie Marco, dass alle Werte im grünen Bereich sind und dass wir jederzeit anfangen können“.
Kapitel 2: Sorge um Sora I
Schuldig stellte die Schüssel mit dem Wasser auf den schmalen Holztisch und tunkte das inzwischen trockene Tuch in die Schüssel. Er drehte sich zum Bett um, in dem Sora lag. Zwei Tage war es nun her, seit sie Sora aus den Händen von Rosenkreuz befreit hatten. Während Schuldig in der Apotheke gewesen war um Tee zu kaufen, hatte Crawford ihre Wunden verbunden. >>Die Verbände müssten langsam mal gewechselt werden<< stellte Schuldig fest, als er Sora das kühle Tuch auf die Stirn legte. Er setzte sich neben Sora auf das Bett und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
>>Was haben sie dir angetan?<< Mit einem Seufzer erhob er sich und trat ans Fenster. Nicht mehr lange und die Dunkelheit würde sich ausbreiten. Vor ein paar Stunden hatte es aufgehört zu schneien. Der Schnee hinterließ eine weiße Landschaft, die man sonst nur auf Bildern zu sehen bekam. Er lehnte mit der Stirn an der kühlen Scheibe und schloss die Augen. Am liebsten würde er versuchen, in den Geist von Sora einzudringen. Doch das würde nichts bringen. Zu oft hatte er es in den letzten beiden Tagen versucht und es nicht geschafft. Er konnte ihren Geist, ihre Gedanken nicht fassen. Seit zwei Tagen war Sora ohne Bewusstsein. Aber wie lange sie bei Rosenkreuz ohne Bewusstsein war, dass konnte er nicht sagen. Auch wenn er es gerne gewusst hätte. Aber er musste sich gedulden. Warten, bis Sora zu sich kam.
>>Nagi ist wieder da.<< Schuldig öffnete seine Augen und verließ mit einem letzten Blick auf Sora das Zimmer. Im Flur hörte er, wie Nagi die Einkaufstüten in der Küche abstellte. Langsam ging er ebenfalls in die Küche. Er brauchte jetzt einen Kaffee. Doch erst würde er Nagi helfen, die Einkäufe zu verstauen.
Gerade hatte er die Küche betreten, da viel sein Blick auch schon auf das kochende Wasser. Ihr Leader saß auf einem der Stühle und studierte die Zeitung. „Seit wann trinkst du Tee?“, fragte Schuldig seinen Leader. Dieser antwortete, ohne von seiner Zeitung aufzublicken: „Der Tee ist für Sora. Sobald er etwas abgekühlt ist, wirst du versuchen sie zum Trinken zu bewegen. Sie braucht Flüssigkeit“.
„Aber sie ist Bewusstlos! Wie soll....“. Schuldig verstummte. Finster blickte sein Leader ihn an. Er hatte verstanden und wusste selbst, dass Sora dringend Flüssigkeit brauchte. Also musste er sich etwas einfallen lassen. Schweigend nickte er.
Kapitel 3: Stille
Stille. Es ist so still. So angenehm still. Hier habe ich keine Schmerzen. Hier kann mir niemand etwas tun. So dunkel. Es ist so dunkel. Und doch genieße ich es. Kein Licht, das mich blendet. Nichts, dass ich sehen muss, was ich nicht sehen will. Kein Bruder, kein Marco. Ich will ihn nicht sehen. Weder ihn, noch Mutter. Keinen will ich sehen. Will einfach nur hier bleiben.
Doch da ist etwas. Es ist fern. So unendlich weit weg und doch rieche ich es. Ein Duft, der mir so vertraut ist. Er muss nah bei mir sein. Aber für mich ist es unendlich weit weg. Unmöglich zu erreichen. Will ich das überhaupt? Dieses unbekannte Ziel erreichen? Oder ist es besser, wenn ich hier bleibe? Hier, wo ich ungestört sein kann. Wo mich keiner zu etwas zwingt. Weder mein Bruder, noch meine Mutter. Hier habe ich meine Ruhe.
Doch dieser Geruch, er ist immer noch da. Ich höre Wasser und ich spüre etwas Kühles auf meinen Lippen. Ich weiß nicht, was es ist, doch mein Körper verlangt danach. Es ist so angenehm und meine Gedanken werden ruhiger.
Ich will meine Augen öffnen, doch ich kann nicht. Es ist so schwer. Warum kann ich meine Augen nicht öffnen? Dieser Geruch... Er verschwindet. Ich kann ihn nicht mehr riechen. Ich strecke meine Hand danach aus. Will diesen Duft festhalten. Doch meine Hand rührt sich nicht.
Ich lasse meine Augen geschlossen und genieße einfach diese Stille. Diese unendliche Stille. Hier bin ich in Sicherheit. Hier brauche ich keine Angst zu haben. Hier habe ich meine Ruhe. Stille. Es ist so still. Und es tut so gut. Diese Stille. Stille.
Kapitel 4 Sorge um Sora II
Schuldig trug ein schmales Tablett, auf dem sowohl ein Glas Wasser, als auch eine Tasse mit warmen Kamillentee standen. Da er die Tür zu Soras Zimmer nur angelehnt hatte, stieß er diese leicht mit dem Fuß auf und betrat das Zimmer. Sofort viel sein Blick auf Sora. Sie lag noch immer so da, wie vorhin. Das Tablett stellte er auf den Schreibtisch und setzte sich zu Sora aufs Bett. Wieder beobachtete er sie einen Moment, ehe er ihr die Decke weg nahm. Vorsichtig hob er sie ein Stück an und schob ihr T-Shirt, welches ihr viel zu lang war, hoch um und legte sie auf den Bauch. Vorsichtig löste er den Verband, denn ihr ganzer Rücken war voller Wunden. Einen neuen Verband holte er aus der Schublade.
Nachdem er ihr einen neuen Verband angelegt hatte, drehte er sie wieder auf den Rücken. „Sora, bitte wach auf“, flüsterte er. Auch wenn er es niemals zugeben würde, Sora war ihm sehr ans Herz gewachsen. Schuldig holte das Glas mit Wasser und stellte es neben die Glasschüssel. Er tunkte seinen Finger in das Glas und benetzte ihre trockenen Lippen mit Wasser. „Komm schon, du musst etwas trinken“.
Doch Sora reagierte nicht. Noch einmal versuchte Schuldig es. Ohne Erfolg. Resigniert deckte er Sora wieder zu. Den alten Verband, schmiss er in den Mülleimer. Es hatte wohl keinen Sinn. Er würde es später noch einmal probieren. Den Tee und das Wasser ließ er stehen. Er verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Er ging die Treppe hinunter ins Wohnzimmer und ließ sich in den Sessel fallen. Ein Blick auf die Wanduhr verriet ihm, dass es bereits viertel nach fünf war. In einer guten Stunde würde er es erneut versuchen. Er zündete sich eine Zigarette an und blies den Rauch gegen die Decke. Vielleicht sollte er nochmal versuchen, in ihren Geist einzudringen. Doch diesen Gedanken verwarf er schnell wieder. Es würde wahrscheinlich nichts bringen. Erneut zog er an der Zigarette und wieder blies er den Rauch Richtung Decke.
Kapitel 5: Test
Marco trat zu den Wissenschaftlern, die alle um einen Behälter standen, der bis oben hin mit einer rötlichen Flüssigkeit gefüllt war. In seiner Hand hielt er einen Ordner, den er aufmerksam zu studieren schien. Doch schon kurz darauf, gab er den Ordner dem Wissenschaftler zurück, der ihm am nächsten stand. Ohne ein Wort zu sagen, lief er einmal um den rundlichen Behälter herum, der in der Mitte des Raumes stand und blieb dann mit dem Rücken zum Behälter hin stehen. „Ich will ja nicht Ihre Arbeit kritisieren, meine Herren, aber können Sie mir verraten, wie Sie sich das vorstellen? Wenn Sie das so meiner Mutter zeigen, dann weiß ich leider nicht, wie sie darauf reagieren wird. Mutter findet es nämlich gar nicht schön, wenn nicht alles zu ihrer vollsten Zufriedenheit erledigt wird“. Er musterte die Männer aufmerksam. Diese sahen sich unsicher an. Sie wussten nicht genau, wie sie es Marco sagen sollten.
Schließlich aber räusperte sich einer der Wissenschaftler und meinte: „Also wir sind noch am suchen. Wir haben von den verschiedensten Frauen Blutproben genommen und haben auch alle anderen Tests mit ihnen gemacht, doch bis jetzt war leider keine geeignet um....“. Marco winkte mit der Hand ab.
„Dann suchen Sie gefälligst weiter. Es muss jemanden geben. Und wenn sie sich die Akten von jedem Arzt anschauen müssen, das ist mir scheiß egal. Nur finden Sie endlich eine passende Frau!“
„Es... es gibt ja Eine, die geeignet ist“, begann der Wissenschaftler sich zu verteidigen.
„Ach ja?“, Marco funkelte den Mann böse an. „Und warum haben Sie sie dann noch nicht hergebracht?“.
„Weil sie entkommen ist“.
„Wollen Sie damit sagen, dass Sora die einzige ist, die dafür geeignet ist?“. Einstimmig nickten die Wissenschaftler. „Das kann nicht sein. Es muss doch möglich sein, dass auch noch eine andere Frau geeignet ist!“
„Bitte glauben Sie uns. Wir haben schon viele getestet, aber es ist immer das gleiche Ergebnis.“
„Dann suchen Sie weiter. Es muss eine Andere geben!“ Damit war für Marco das Gespräch beendet. Er ging zur Tür, doch bevor er sie öffnete, fügte er noch hinzu: „Ich werde Mutter darüber informieren, dass Sie noch keine passende Frau gefunden haben. Also machen Sie sich nur kein Stress“.
Kapitel 6: Ich will leben
Eine Stimme. Sie ist so weit weg. Und doch kenne ich sie. Sie ist so angenehm. Hier bin ich in Sicherheit. Ich will zu dieser Stimme. Sie wird mich beschützen. Ich renne dieser Stimme entgegen, doch ich kann sie nicht erreichen. Umso schneller ich renne, desto schneller entfernt sich die Stimme von mir.
Um mich herum ist alles dunkel. Es ist schön hier. Hier habe ich keine Schmerzen und muss weder meinen Bruder noch sonst jemanden sehen. Doch ich weiß, dass ich nicht hier bleiben kann. Nicht hier bleiben darf. Nicht, wenn ich leben will. Und ich will leben. Ich weiß nicht warum, aber in mir ist etwas. Etwas, dass mich drängt, weiter zu leben. Aber nicht nur wegen diesem Gefühl möchte ich weiterleben. Sondern weil ich weiß, dass ich jemanden habe, auf den ich mich verlassen kann.
Ich will aufwachen. Will leben. Mit aller Kraft, die ich noch aufbringen kann, versuche ich auf zu wachen. Und dann sehe ich es. Dort in der Dunkelheit. So weit weg von mir. Ein helles Licht. Zwar nur ganz klein. Doch dies ist mein Anker. Mein Weg zurück ins Leben. Langsam gehe ich auf dieses Licht zu. Doch es ist soweit weg. Werde ich es erreichen? Schaffe ich es?
Ja, ich werde es schaffen. Ich werde es erreichen. Und ich werde aufwachen. Für mich. Für dieses Gefühl in meiner Brust, welches mich drängt, zurückzukehren. Ich werde es schaffen. Egal, wie groß und tief die Schmerzen sein werden. Ich will leben. Ich werde Leben.
Kapitel 7: Wach
Es hatte wieder angefangen zu schneien. Dunkelheit breitete sich über das Land aus und in vielen Häusern ging das Licht an. Doch nicht in dem Zimmer, in dem Sora lag. Ihr Zimmer war dunkel. Die Vorhänge zur Seite gezogen und Schnee hatte sich auf dem Fenstersims gebildet.
Sora schlug die Augen auf. Sie brauchte einen Moment, bis sie klar sehen konnte. Wo war sie? Sie kannte dieses Zimmer nicht. Sie war noch nie hier gewesen. Doch der Geruch, der in der Luft lag, erkannte sie sehr wohl. Schuldig war hier gewesen. Da war sie sich ganz sicher. Sie drehte den Kopf zur Seite und konnte so die fallenden Schneeflocken sehen. Sie bewegte ihre Arme und stellte dabei fest, dass nicht nur ihre Arme, sondern ihr ganzer Körper verbunden war. Vorsichtig fasste sie sich an den Hals. Auch dieser war verbunden. Ein paar mal atmete sie tief ein und aus, ehe sie versuchte, sich aufzurichten. Doch sie schaffte es nicht und sackte zurück in die Kissen. Vielleicht sollte sie doch noch etwas liegen bleiben.
Sie erblickte das Glas mit Wasser. Ja, das brauchte sie jetzt. Ihr Körper hatte schon lange keine Flüssigkeit mehr bekommen. Sie streckte ihre Hand danach aus, doch es war zu weit weg. Was sollte sie jetzt machen? Einen Moment überlegte sie, dann aber hatte sie eine Idee. Sie suchte mit ihren Gedanken die von Schuldig. Doch es war anstrengend und es kostete ihre ganze Kraft. Kaum hatte sie Schuldig erreicht, war sie auch schon so erschöpft, dass sie sich wieder zurückzog. Sie hoffte, dass es reichte, um Schuldigs Aufmerksamkeit zu erregen.
Es hatte gereicht. Keine zwei Minuten später, stand Schuldig vor der Tür. Er wusste nicht, ob er klopfen oder die Tür einfach öffnen sollte. Er entschied sich für letzteres. Kaum hatte er den Raum betreten, erblickte er Sora, die ihre Augen öffnete und direkt in die von Schuldig schaute. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Sora“, war das einzige, was er in dem Moment sagen konnte. Er war so froh, dass Sora endlich aufgewacht war. Endlich, nach zwei Tagen ohne Bewusstsein.
Da Sora noch zu schwach war, um viel zu sprechen, zeigte sie mit dem Finger auf das Glas Wasser. Schuldig nickte. Er hatte verstanden. Er setzte sich zu Sora aufs Bett und half ihr beim aufsetzen, ehe er ihr das Glas mit Wasser reichte. Vorsichtig trank sie einen Schluck. Es tat weh, das Schlucken, doch das Wasser tat gut. Sie nickte leicht, zum Dank. Schuldig stellte das Glas wieder auf den Tisch und legte Sora zurück in die Kissen.
„Ich bin froh, dass du wieder da bis. Crawford wird die Neuigkeiten bestimmt auch schon wissen“. Sora lächelte. Ja sie war froh hier zu sein. Hier bei Freunden.
Kapitel 8: Idee
Marco saß seiner Mutter gegenüber an einem Tisch. Viel zu selten, hatten sie in den letzten Tagen zusammen zu Abend gegessen, wie Marco befand. Doch heute hatte seine Mutter Zeit für ihn, worüber er sehr froh war.
„Die Wissenschaftler haben also noch keine passende Frau gefunden“, wiederholte sie. Marco hatte ihr alles erzählt. Obwohl sie bereits den Bericht kannte, hatte sie ihm zugehört.
„Es kann doch unmöglich so schwer sein, eine Frau zu finden, die genau wie Sora....“ er brach ab und nahm stattdessen eine Schluck Wasser.
„Doch, das kann es durchaus, mein Sohn. Sora ist ein besonderer Mensch. Genau wie du. Deshalb ist es auch so schwer, jemanden zu finden, der genau wie Sora ist“.
„Aber so können wir nicht weiter machen. Wir brauchen jemanden, der genauso geeignet ist, wie Sora selbst“.
„Das ist gar nicht so leicht mein Sohn. Aber geh mal einen Moment, nur einen Moment davon aus, dass die Wissenschaftler jemanden finden. Was ist, wenn plötzlich Probleme auftreten und etwas schief geht? Dann können wir das Projekt Sora vergessen. Und das darf nicht sein. Auf keinen Fall!“
„Sora ist perfekt dafür geeignet. Sie hat alle Voraussetzungen. Aber Schwarz wird sie nicht aus dem Augen lassen. Also kommen wir an Sora nicht heran“. Die Frau mit den schwarzen Haaren schwieg eine ganze Weile, ehe sie wieder das Wort ergriff. „Vielleicht gibt es doch eine Möglichkeit“. Marco sah seine Mutter an. „Woran denkst du Mutter?“. Seine Mutter lächelte. Oh ja, sie wusste, wie sie Sora zu sich holen konnte. Sie würde freiwillig mitkommen“.
Die Frau legte Messer und Gabel beiseite und stand auf. Ihr Sohn folgte ihr. „Mutter was hast du vor?“
„Das wirst du gleich sehen. Komm, folge mir. Ich werde dir zeigen, wie ich Sora dazu bekommen können, dass sie freiwillig zu uns kommt“. Marco war gespannt, was seine Mutter meinte und folgte ihr.
Kapitel 9: Wissen
Sora saß am Fenster und beobachtete die Schneeflocken, wie sie ihren Weg hinunter zur Erde fanden. Ihr ging es schon etwas besser. Nachdem sie eine Suppe gegessen hatte und ihre Wunden neu verbunden wurden, fühlte sie sich schon etwas besser. Doch im Moment wollte sie alleine sein. Einfach nur Ruhe. Ruhe und Stille. Morgen war Sonntag. Sie hatte sich vorgenommen, in die Kirche zu gehen. Schon immer ging sie selten in die Kirche. Aber etwas in ihr drängte sie, in die Kirche zu gehen. Sie glaubte zu wissen, warum. Auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollte.
Mit Schuldig und den Anderen hatte sie noch nicht darüber gesprochen. Doch das würde sie wohl müssen. Sie würden sich sonst nur unnötige Sorgen machen. Und das wollte sie nicht. Sie wollte ihnen endlich vertrauen. Nach allem, was sie für sie getan hatten. Von ihrem Zimmer aus konnte sie sogar die Spitze der Kirche sehen. Es war also kein langer Weg.
Langsam stieg sie die Treppen hinunter ins Wohnzimmer. Immer noch hatte sie Schmerzen, doch diese waren längst nicht so schlimm, wie die Schmerzen, die sie bei Rosenkreuz ertragen musste. Als sie das Wohnzimmer betrat, erblickte sie zuerst Crawford. Er saß im Sessel und schaute gerade Nachrichten. Schuldig stand am Fenster und rauchte eine Zigarette. Nagi war nicht zu sehen. Wahrscheinlich saß er im seinem Zimmer und spielte mit seinem Laptop. „Ich muss mit euch reden“, machte Sora sich bemerkbar. Schuldig drehte sich zu ihr um. Crawford dagegen schaltete nur den Fernseher leiser. Sora ließ sich in eine der Sessel sinken.
„Du solltest noch nicht das Haus verlassen. Du bist noch zu schwach“, meinte Crawford. Sora schwieg. Er hatte es also in seiner Vision schon gesehen. Gesehen, was sie vorhatte. „Bitte, ich möchte in die Kirche. Es ist doch auch nur für eine Stunde. Dann bin ich wieder da“, bat Sora. Crawford schwieg. Schuldig kam zum Wohnzimmertisch und drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus. „Crawford hat Recht. Du bist noch zu schwach und solltest hier bleiben“.
„Bitte“. Sora sah die Beiden fast schon flehend an. „Also gut. Aber sei vorsichtig. Wir wissen nicht, ob Rosenkreuz vielleicht doch in der Nähe ist. Sora nickte. „Dankeschön“. Sie stand auf und verließ das Wohnzimmer. Doch bevor sie die Treppen nach oben stieg, sagte sie noch: „Gute Nacht“. „Gute Nacht“, antworteten Schuldig und Crawford fast gleichzeitig.
Es war noch dunkel draußen, als Sora aufwachte. Noch einen Moment blieb sie im Bett liegen, ehe sie aufstand und ins Bad ging, welches direkt neben ihrem Zimmer lag. Leise ging sie ins Bad und machte sich fertig. In ihrem Zimmer, zog sie sich an und schaute aus dem Fenster. Es schneite nicht mehr, doch die Landschaft, die sich ihr bot, war atemberaubend. Ihr Kopf lehnte an der kühlen Scheibe. Ein leises Klopfen an der Tür erregte ihre Aufmerksamkeit. „Ja bitte“. Die Tür ging auf und Crawford trat ein. Es wunderte Sora nicht, dass Crawford bereits angezogen war. Wie immer in einem Anzug mit Krawatte. „Crawford?“. Sora war überrascht.
„Dir geht es besser, wie ich sehe“. Sora nickte. „Ja, dank eurer Hilfe und Fürsorge“, lächelte sie. Doch sie wurde schnell ernst. „Willst du mich aufhalten?“.
„Das werde ich nicht tun. Es ist deine Entscheidung, Sora. Ich kann dich nur warnen“. Crawford hatte die Tür geschlossen und setzte sich auf den einzigen Stuhl in Soras Zimmer.
„Weiß Schuldig es? Hast du es ihm gesagt?“. Crawford schüttelte den Kopf.
„Das solltest du selber tun. Dazu habe ich nicht das Recht. Es ist ganz allein deine Entscheidung. Aber bedenke bitte, dass er etwas für dich empfindet. Spiel nicht mit ihm“.
„Das habe ich nicht vor Crawford. Aber das hier, muss ich alleine klären. Egal, wie viel ihr mir geholfen habt. Das ist eine Angelegenheit, die ich alleine klären muss“. Crawford schwieg. Doch schließlich nickte er.
„Ich werde dich nicht aufhalten können, aber dann lass mich dich wenigstens zur Kirche fahren“, bat Crawford. Sora nickte.
Kapitel 10: erneut zu Rosenkreuz
Das schwarze Auto hielt vor der Kirche und Sora schnallte sich ab. „Sora, wirst du zurückkommen?“ Sora blickte Crawford in die Augen.
„Ja, das werde ich. Versprochen“. Sora stieg aus und beobachtete, wie der Wagen um die nächste Ecke bog, ehe sie die Kirche betrat. Sie setzte sich in eine der hinteren Reihen, neben einer Frau mit langen schwarzen Haaren und einem jungen Mann, mit blonden Haaren.
Die Glocken hatten angefangen zu läuten und der Pfarrer betrat die Kirche. Als er nach vorne gelaufen war und sich zur Gemeinde umgedreht hatte, stelle er erstaunt fest, dass eine der Reihen leer war. Er wunderte sich, denn vor ein paar Minuten hatte er dort noch eine Frau mit schwarzen Haaren und einen jungen Mann mit blonden Haaren sitzen sehen und in ihrer Mitte eine junge Dame. Sie waren dem Pfarrer aufgefallen, da er alle Anwesenden kannte. Sie mussten also neu hier hergezogen sein. Doch nun waren sie verschwunden. Aber er beachtete dies nicht weiter. Er hatte einen Gottesdienst zu führen.
Eine schwarze Limousine bog um die Ecke und ließ die Kirche hinter sich.
„Ist das nicht ein bisschen auffällig Mutter?“ fragte Sora und schaute dabei uninteressiert aus dem Fenster. „Warum sollte ich nicht in einer Limousine fahren, wenn ich das Geld dazu habe?“, fragte diese nur. Marco saß den beiden Frauen gegenüber und schwieg. Sora hielt in ihrer Hand ein Foto. Doch sie hatte es umgedreht, sodass das Bild nicht zu sehen war. „Das ist also der Grund, warum du wolltest, dass ich zu Rosenkreuz komme, dass ich bei euch mitmache?“
„Genau. Es wurden wirklich viele Frauen getestet. Aber keine ist geeigneter als du. Du bist die perfekte Frau. Mit dir wird das Projekt Sora seine vorletzte Stufe erreichen. Und wenn alles nach Plan läuft, werden wir schon bald die ganze Welt unter unserer Kontrolle haben“. Die Frau hob ihre Hand, strich Sora über den Kopf, als diese sich zu ihr umgedreht hatte. Sora ließ es geschehen. Doch sie merkte aus dem Augenwinkel, dass ihr Bruder eifersüchtig wurde. In Gedanken lächelte sie. Aber nach außen hin, ließ sie sich nichts anmerken.
>>Wie recht ich doch hatte. Sie braucht Marco nur, weil er auch diese Kräfte besitzt. Aus einem anderen Grund erduldet sie ihn nicht in ihrer Nähe. Und er kennt die ganze Wahrheit nicht. Mutter hat es ihm nie erzählt. Weil sie weiß, dass es dann Schwierigkeiten geben wird. Das er sich wahrscheinlich weigern wird, ihr zu helfen. Aber dies ist nur eine Vermutung. Selbst Mutter kann nicht genau sagen, was passiert, wenn Marco die echte Wahrheit erfährt. Niemand kann das. Nicht einmal du, Crawford, warst in der Lage, es zu wissen. Das ist der Beweis. Der Beweis, dass die Zukunft nicht vorherbestimmt ist. Für niemanden. Und ich werde niemals zu Rosenkreuz wechseln. Ich werde dir beweisen, dass man die Zukunft ändern kann, Crawford.<<
Kapitel 11: Vorbereitungen
Sora hatte die Augen verbunden bekommen. Ihre Mutter wollte nicht, dass sie sah, wo sie sie hin brachten. Doch sie fuhren über einen Kiesweg und hielten schließlich an. Marco stieg als erstes aus. Widerwillig half er seiner kleineren Schwester. Dann stieg ihre Mutter aus. Es war kalt und Sora zog die Jacke enger an sich, da sie nicht wusste, wie lang sie in der Kälte bleiben würden. Doch nach wenigen Metern stiegen sie die Treppe hinauf und eine Wärme schlug ihr ins Gesicht. Sie wurde weiter durch das Haus geführt, bis zu einem Aufzug.
Im wievielten Stock sie sich schließlich befand, konnte Sora nicht sagen. Doch als man sie in eines der Zimmer brachte, durfte sie schließlich die Augenbinde abnehmen. Ihre Mutter hatte sie hierher geführt. Marco war nicht mehr da.
„Wo ist Marco?“, fragte Sora. Doch sie kannte die Antwort bereits.
„Er bereitet alles vor. Wir wollen doch, dass alles nach Plan verläuft. Aber bis dahin, wird das hier das Zimmer sein, in dem du bleiben wirst“. Ihre Mutter strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und schloss die Tür ab, sodass Sora das Zimmer nicht verlassen konnte.
Interessiert schaute sich Sora im Zimmer um. Sie befand sich in einem kleinen Wohnbereich, mit zwei angrenzenden Zimmern. Der Wohnbereich,war gemütlich eingerichtet. Ein bisschen altertümlich für ihren Geschmack, aber immer noch besser, als der Raum, in dem sie gefoltert wurde. Die erste Tür führte in ein kleines Badezimmer. Die Zweite in den Schlafbereich. Sora zog ihre Jacke aus und hängte sie über einen der Sesseln. Das Feuer im Kamin war an und verbreitete eine gemütliche Wärme.
Sora setzte sich in einen der Sessel, die vor dem Kamin standen und starrte gedankenverloren ins Feuer.
>>Noch heute Nacht wird es passieren. Und es gibt kein Zurück mehr. Doch ich habe mich für diesen Weg entschieden. Ich werde nicht zulassen, dass Rosenkreuz noch mächtiger wird. Das darf niemals passieren. Vieles ist schief gegangen. Und es wird noch mehr schief gehen, Mutter. Nur leider weißt du das noch nicht. Ich werde es dir und allen anderen von Rosenkreuz beweisen, dass eine Zukunft nicht vorherbestimmt ist. Ich werde es verhindern. Mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln.<<
Kapitel 12: Erinnerungen
Sora lag in ihrem Bett, ihren Teddybär fest an sich gedrückt. Sie konnte einfach nicht einschlafen. Mitternacht war schon lange vorbei. Also stand sie auf, den Teddybär mitnehmend und verließ leise das Zimmer. Im vorbeigehen, blickte sie auf ihren älteren Bruder, der im Bett, ihr gegenüber, friedlich schief. Ohne auch nur eine Miene zu verziehen, verließ sie das Zimmer und lief die mit Teppich verkleideten Stufen hinunter. Im Gästezimmer brannte noch Licht. >>Mutter hat also noch Besuch.<< Vorsichtig stieg sie die Treppen hinunter, die ihr im Dunkeln wie eine Endlostreppe vorkam. Doch schließlich stand sie im ersten Stock, wo sich das Gästezimmer befand. Die Tür war nur angelehnt. Sora wollte schon die Tür öffnen, als sie hörte, wie ihr Name viel.
„Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen. Ich weiß, dass Soras Kräfte unvorstellbar sind. Doch sie wird für uns arbeiten. Mach dir bitte keine Sorgen“.
„Woher bist du dir so sicher, dass Sora sich Rosenkreuz anschließen wird?“, sprach die fremde Stimme. Später erfuhr Sora, dass dies die Stimme ihres Onkels war.
„Das ist nicht schwer zu erklären. Und da du zur Familie gehörst, werde ich dich in unser Geheimnis einweihen“.
Eine Weile herrschte Stille. Doch dann hörte Sora wieder die Stimme ihrer Mutter: „Seit Generationen arbeitet Rosenkreuz an dem Projekt, Menschen künstlich zu erschaffen. Es wären die perfekten Maschinen. Sie würden für uns arbeiten, uns nicht widersprechen und sie wären ersetzbar. Aber leider hatte unser letztes Projekt einen kleinen Fehler. Marco war der Fehler. Wir haben meine Zellen und Blutproben genommen, um den perfekten Menschen zu erschaffen. Doch leider gab es Komplikationen, kurz bevor das Projekt beendet war. Marco sollte als das Kind aufwachen, welches sowohl die Kräfte der Telepathie, der Telekinese, die Fähigkeit in die Zukunft zu sehen und die Erneuerung seiner Zellen beherrschte. Wir wissen nicht genau, was schief lief, aber als Marco endlich aufwachte, besaß er nur eine Fähigkeit. Die Fähigkeit, Wunden zu heilen.
Und so starteten wir eineinhalb Jahre später ein neues Projekt. Es hieß Projekt Sora. Sora sollte all diese Fähigkeiten bekommen, die Marco nicht hatte. Doch auch bei ihr lief nicht alles wie geplant. Sie beherrscht nur die Kräfte der Telepathie. Und da sie nur sehr selten spricht, ist es schwer, irgendetwas aus ihr herauszubekommen. Doch vor ein paar Stunden haben unsere Wissenschaftler angerufen und mitgeteilt, dass sie wissen, wo das Problem liegt und wir nun den perfekten Menschen erschaffen könnten“.
Sora stand neben der Tür, dicht an die Wand gedrückt und hörte aufmerksam zu. Sie hatte Tränen in den Augen. Sie war kein normales Kind, das hatte sie schon immer gewusst, doch nun wusste sie, wie sie geboren wurde. Und das bereitete ihr Angst. Am liebsten wäre sie davongelaufen, aber ihre Neugier war stärker, Also blieb sie still stehen und lauschte weiter.
Kapitel 13: Narkose
Ich bin nicht der perfekte Mensch. Und darüber bin ich auch froh. Warum sollte ich perfekt sein wollen? Es macht das Leben doch erst lebenswert, mit all seinen Fehler. Ohne Fehler kann man nichts lernen.
Ja Mutter, ich beherrsche nicht all diese Fähigkeiten, aber ich beherrsche noch eine zweite. Doch ich kann sie nicht kontrollieren. Dafür ist sie zu unausgeprägt, doch Crawford wusste es. Das spürte ich in dem Moment, in dem ich ihm zum ersten Mal begegnete. Nur Sekundenbruchteile sahen wir uns in die Augen und er wusste, dass auch ich in die Zukunft sehen konnte.
So wie es geschehen ist, habe ich alles kommen sehen. Zwar nur in meinen Träumen, und nicht so wie Crawford, aber ich konnte es sehen. Und doch war ich unfähig, etwas dagegen zu unternehmen. Aber ich kenne den Grund warum. Ich habe es ignoriert. Habe es missachtet und es verdrängt. Doch nun wird mir dies nicht mehr passieren.
Ich werde dafür sorgen, dass diese Zukunft, die sowohl Crawford als auch ich gesehen haben, nicht eintreten wird. Ich werde es verhindern. Um das Projekt Sora zu vollenden, braucht ihr mich. Ihr habt zwar meine Zellen und Blut von mir bekommen. Doch euer erschaffenes Kind kann nicht leben. Es muss auf normalen Weg auf die Welt kommen. Ihr habt die Absicht, mir unter Narkose einen Fötus zu geben, damit er in mir neun Monate wachsen kann. Denn nur ich werde in der Lage sein können, seinen Kräften stand zu halten, sollten sie bereits in seiner Entwicklung auftreten. Und wenn er auf der Welt ist, soll er der perfekte Mensch sein.
Ihr wollt mich hier drin, in diesem Zimmer, gefangen halten. Neun Monate lang, damit ihr mir das Kind nach der Geburt, sofort entreißen könnt, damit es ausgebildet wird. Doch ich werde nicht zulassen, dass diese Vision wahr wird. Ich werde sie verhindern.
Ich spüre sie. Meine Mutter und zwei andere Männer. Sie sind gekommen, um mich zu holen. Es ist also alles für die Operation vorbereitet worden. Jetzt wird es nur noch ein paar Stunden dauern, bis der Fötus in mir ist. Bis ich ein Leben in mir trage.
Kapitel 14: Willkommen zurück
Als Sora aufwachte, hatte sie fürchterliche Kopfschmerzen. Sie lag in ihrem Bett. Und doch spürte sie, dass etwas anders war. Die Operation war also gut verlaufen. Das konnte sie in den Gedanken des Dienstmädchens lesen, welches neben ihrem Bett saß und ihr mit einem kühlen Tuch über die Stirn fuhr. Doch das Narkosemittel war noch nicht ganz verschwunden und so döste Sora wieder ein.
Als sie erneut erwachte, waren ihre Kopfschmerzen fast gänzlich verschwunden. Doch das Dienstmädchen war nicht von ihrer Seite gewichen.
„Siehst du, es gibt eine Möglichkeit, die Zukunft zu ändern. Du hast sie schon geändert, indem du mich vor dem Tod bewahrt hast. Du hast meinen Tod, in deiner Vision gesehen. Du hast es nicht verdrängt, weil du nicht wolltest, dass ich sterbe. Deshalb lebe ich noch. Und das ist der beste Beweis dafür, dass die Zukunft nicht vorherbestimmt ist. Meine Freundin“. Sora lächelte. Es tat so gut, diese Stimme endlich wieder zu hören. Zu wissen, dass ihre beste Freundin hier bei ihr war. „Maya. Ich bin ja so froh“. Maya beugte sich zu ihrer Freundin und die beiden umarmten sich. „Endlich ist das lange Versteckspiel vorbei. Du hast es geschafft, dich unbemerkt bei Rosenkreuz ein zu schleichen und so sehen wir uns nun endlich wieder“.
„Ja Sora, ich bin hier. Bei dir. Und ich werde dir helfen, von hier zu verschwinden. Ich kann doch meine beste Freundin nicht in den Händen von Rosenkreuz lassen. Außerdem hast du jetzt eine große Verantwortung zu tragen. Du wirst Mutter.“ Sora schwieg.
„Was bist du traurig? Ich weiß, dass es eine schwere Zeit sein wird. Dafür muss ich nicht einmal die Zukunft kennen, aber es ist dein Kind. Es wurde aus deinen Zellen, deinem Blut erschaffen. Und wenn du nicht willst, dass dieses Kind so enden wird wie du, ohne Mutter die es liebt, dann wird es vielleicht so werden, wie Rosenkreuz es sich wünscht. Ein perfekter Mensch. Gefühlslos. Doch du bist seine Mutter, Sora. Du hast es in der Hand, wie dein Kind aufwächst“. Sora nickte. Sie wusste, das ihre Freundin recht hatte.
„Und jetzt erhole dich noch ein bisschen. Nicht mehr lange und wir verlassen Rosenkreuz“.
„Danke Maya“. Sora schloss die Augen. Sie war doch noch etwas müde und so war sie kurze Zeit später wieder eingeschlafen.
Ende Teil V
Na gut, ich will mal nicht so sein...
so hier ist nun der 5 Teil der FF
ich wünsche viel Spaß beim lesen
So Leuz, der nächste Teil der FF ist nun endlich fertig
aber, ihr werdet euch leider noch etwas gedulden müssen,
denn ich weiß ja nicht ob euch die FF bis jetzt gefallen hat, ob ihr vielleicht Verbesserungsvorschläge habt, oder ob ihr den nächsten Teil überhaupt haben wollt .......
ich würde mich auf jedenfall über Kommis freuen
also wenn ihr nen nächsten Teil haben wollt, schickt mir Kommis *grins
Telepathin IV
Kapitel 1: Vision
Eine Nadel, die sich in Soras Hals bohrt. Ein stechender Schmerz. Der Körper erschlafft, fällt zu Boden. Dort bleibt er reglos liegen. Eine Person, unscharf und nicht zu erkennen, beugt sich über den Körper. Zieht den leblosen Körper an den Haaren hoch. Ihre Blicke treffen sich für Sekundenbruchteile. Die Frau lässt die Haare los und der Kopf schlägt auf den kalten, gefrorenen Boden auf.
Mit quietschenden Reifen hielt das Auto vor der Sackgasse an. Die Beifahrertür ging auf und Schuldig trat aus dem Wagen. Gefolgt von Nagi und Crawford. Mit schnellen Schritten durchquerte er die schmale Gasse, bis es nicht mehr weiterging. Eine Mauer versperrte ihm den Weg. „Sie ist nicht da“, sagte Schuldig mehr zu sich selbst, als zu den Anderen. Er kniete sich hin und hob den blauen Schal auf, der auf dem gefrorenen Boden lag.
„Hast du was gefunden?“, fragte Nagi. „Ja“. Schuldig richtete sich auf und drehte sich um. „Das ist ihr Schal. Sora war hier“.
„Und Sie auch“, Crawford hob einen schwarzen Handschuh von Boden auf. „Jetzt wissen wir definitiv, dass Sie Sora hat“.
„Ihren Handschuh hat sie doch mit Absicht liegen gelassen, weil Sie wollte, dass wir ihn finden“.
„Da bin ich ganz deiner Meinung, Nagi“. Crawford ging zum Wagen zurück. Die Anderen folgten ihm.
Kapitel 2: Schmerz
Mein Kopf tut so weh. Alles um mich herum ist dunkel. Ich will die Augen öffnen doch ich kann nicht. Bin zu schwach. Stille. Es ist Still. Ich höre nichts. Keinen einzigen Ton, kein Laut. Mein Körper ist so schwer. Meine Arme und Beine gehorchen mir nicht. Kann mich nicht bewegen. Meine Lippen sind so trocken, aufgeplatzt. Mein Hals ist rau. Ich habe Durst. Würde so gerne etwas trinken. Etwas Kühles. Doch ich kann nicht. Ich kann meinen Mund nicht öffnen. Alles schmerzt. Kann mich an Nichts erinnern. Wo bin ich? Wer bin ich? Ich kann mich nicht erinnern!
Langsam kann ich meine Arme bewegen. In der Ferne höre ich Wasser. Zuordnen kann ich es nicht. Ein kleiner Lichtstrahl. Er kommt näher, blendet mich. Drehe meinen Kopf zur Seite. Es schmerzt in den Augen. Leicht öffne ich meine Augen. Doch es ist so hell. Es blendet mich. Ich schließe meine Augen wieder. Höre leise Stimmen, irgendwo. Kann sie nicht zuordnen. Wem gehören sie? Ich weiß es nicht. Doch es ist mir egal.
Ich spüre wie mein Körper auf etwas Weiches gelegt wird. Etwas Kühles legt sich um meine Handgelenke und Knöchel. Ein Geräusch, als ob etwas zugeschlossen wird. Ein kurzer stechender Schmerz an meinem Arm.
Warum wird alles wieder so dunkel? Mein Körper fühlt sich so schwer an. Schwerer als vorher. Bekomme kaum Luft. Will atmen. Brauche Luft. Bekomme keine Luft. Hilfe!
Kapitel 3: Gefunden
Nagi saß immer noch an seinem Laptop. Schon die ganze Nacht hatte er damit verbracht herauszufinden, wo Rosenkreuz Sora hingebracht hatte. Die Vorhänge halb zugezogen, bekam Nagi kaum mit, wie die Sonne aufging. Es klopfte an die Tür und Schuldig trat ein. „Und?“, fragte Schuldig und blieb hinter Nagi stehen. „Noch nicht. Vielleicht sollte ich eine Pause machen“. Nagi dehnte sich und wollte gerade aufstehen, als er mitten in der Bewegung inne hielt. „Was ist los?“, wollte Schuldig wissen. Nagi antwortete nicht sofort. Doch dann sprach er: „Ich hab sie gefunden. Ich hab Sora gefunden“. Genau in dem Moment ging die Tür zu Nagis Zimmer erneut auf und Crawford trat ein. „Das ist eine sehr gute Nachrichten. Dann sollten wir uns besser beeilen. Sora geht es gar nicht gut“. „Was hast du gesehen?“, wollte Schuldig wissen. Man sah ihm die Anspannung förmlich an. Doch bevor Crawford auch nur ein Wort sagen konnte, kam Nagi ihm zuvor: „Sora ist hier in der Nähe. Sie haben sie noch nicht zurück nach Japan gebracht“. Crawford nickte. Ich weiß. Meine Vision hat mir das Selbe gezeigt. Und, dass sie Sora für ihre Versuche missbrauchen“.
Crawford saß im Wohnzimmer. Ihm gegenüber Nagi und Schuldig. Schuldig konnte es sich nicht verkneifen, trotz des Rauchverbotes, das ihr Leader im Wohnzimmer verhängt hatte, zu rauchen. Er war angespannt. Aber nicht nur er, sondern auch sein Leader. Auch wenn er versuchte es zu verbergen. Noch einmal gingen sie den Plan durch. Nichts sollte bei der Rettung von Sora schief laufen. Aber schwierig würde es werden, wenn Sie aufkreuzen würde. Doch daran wollte er im Moment gar nicht denken.
Schuldig saß auf der Fensterbank und beobachtete, wie die Schneeflocken zur Erde fielen. Der Boden war über und über mit Schnee bedeckt. Das Licht war ausgeschaltet und doch war es für diese Uhrzeit viel zu dunkel. Doch Schuldig genoss es. Genoss die Ruhe. Diese Stille. Nur noch ein paar Stunden und sie würden aufbrechen. Doch noch einmal wollte er versuchen, Sora zu erreichen. Auch wenn es bisher vergeblich war. So schnell gab er nicht auf. Nicht Schuldig. Doch erst rauchte er seine Zigarette zu Ende. Soviel Zeit musste sein.
Kapitel 4: Telepathie
Soras Körper war bewegungsunfähig. Doch nicht ihr Geist. Er suchte Hilfe. Schrie nach Hilfe. Wie lange? Das wusste sie nicht? Verängstigt und doch wollte sie Antworten. Sie irrte durch die Dunkelheit. Suchte Licht. Jemanden, der ihre Rufe hörte. Jemanden, der ihr helfen konnte. Doch niemand antwortete. Sie wollte wissen, was passiert war. Wo sie war. Und wer sie ist. Keine Antwort.
Gerade wollte Sora ihren Geist zurückrufen, da sah sie in der Ferne ein kleines Licht. Es war schwach. Doch es war da. Und das bedeutete Hoffnung. Hoffnung, dass sie doch jemand gehört hatte. Dass ihr jemand helfen würde. Sie hoffte es so sehr. Und so steuerte sie auf dieses Licht zu.
>>Sora... Sora... kannst du mich hören?<< Eine leise Stimme. Sie ruft jemanden. Sie kommt mir bekannt vor. Als ob ich sie schon einmal gehört habe. Aber ich kann mich nicht daran erinnern. Doch sie ist so angenehm. Bei ihr kann ich sicher sein. Sie wird mich beschützen. Ich folge ihr. Folge dieser weichen Stimme, die mir so bekannt vorkommt und doch so fremd ist.
Ich trete ein in dieses Licht. Es blendet und ich schließe meine Augen. Als ich sie wieder öffne, steht ein Mann vor mit. Mit langen orangen Haaren. Von oben blickt er auf mich herab. Er ist so groß. Viel größer als ich. Ich blicke an mich hinunter und stelle fest, das ich einen Kinderkörper habe. In meiner Hand halte ich einen Teddybär.
>>Sora. Endlich habe ich dich gefunden.<< Ich drücke den Teddybär fest an mich. >>Hab keine Angst. Ich will dir helfen, Sora.<< Verängstigt schaue ich den Mann mit den orangen Haaren an. >Sora. Ist das mein Name?<< Meine Stimme ist so schwach. Kaum zu verstehen. Doch dieser Mann hat sie gehört. Ein Lächeln huscht über sein Gesicht. Es ist ein liebevolles Lächeln. Er kniet sich hin und schaut mir in die Augen. >>Ja, das ist dein Name. Komm, gib mir deine Hand. Ich werde dir helfen.<< >>Kannst du mir helfen, dass die Schmerzen aufhören?<< Der Mann streckt mir seine Hand entgegen. Ich habe Angst. Doch eine innere Stimme in mir beruhigt mich. Langsam strecke ich meine Hand aus. Vorsichtig ergreife ich die Hand des Mannes mit der weichen Stimme. Langsam gehe ich näher auf ihn zu. Er nimmt mich fest in die Arme und lässt mich nicht mehr los.
Sein Geruch. Er kommt mir so bekannt vor. Ich will mich erinnern. >>Ganz ruhig, Sora. Schließ deine Augen.<< Ohne zu zögern, gehorche ich. Wie bei einem Film sehe ich ganz viele Bilder vor mir. Dieser Mann weiß, wer ich bin. Er zeigt mir alles. Immer schneller sehe ich die Bilder an mir vorbei fliegen, bis sie schließlich nur noch ein bunter Faden sind und ich meine Augen wieder öffne.
Ich bin wieder groß. Habe meinen Körper zurück. Und immer noch hält mich Schuldig fest im Arm. Lässt mich nicht los, obwohl er merkt, dass mein Körper zittert. >>Wir werden kommen und dich retten Sora. Das ist ein Versprechen. Aber du musst mir auch etwas versprechen.<< Er blickt mir in die Augen. Stumm nicke ich. >>Du darfst niemals vergessen, wer du bist. Denn wenn du dies vergisst, hat Rosenkreuz gewonnen.<< >>Ich verspreche es dir Schuldig.<< Er streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelt mich an. >>Wir werden bald bei dir sein. Sei Stark Sora!<<
Das Licht verschwindet und damit auch Schuldig. Doch das ist nicht schlimm. Jetzt weiß ich wieder, wer ich bin. Und ich werde stark sein und auf Schuldig warten. Egal wie lange es dauert. Er wird mich von Rosenkreuz retten.
Kapitel 5: Rosenkreuz
Die Frau mit den schwarzen Haaren lief einen schwach beleuchteten Flur entlang, bis sie vor einer großen Tür zum Stehen kam. Sie klopfte an und trat dann ein. Das Zimmer, dunkel. Die Vorhänge waren zugezogen und kein Laut war zu hören. Sie schaltete das Licht ein und setzte sich auf den Stuhl vor dem Glastisch. Auf dem Tisch stand ein Laptop und eine Flasche Wasser. Gerade wollte sie die Flasche öffnen, als die Tür erneut aufging und ein junger Mann, Mitte zwanzig, hereinkam. Blonde Haare, blaue Augen. Er trug eine schwarze Hose und ein weißes Hemd. „Mutter, was machst du hier? Wolltest du dich nicht um Sora kümmern?“. Er trat auf seine Mutter zu, die aufgestanden war, um ihren Sohn in die Arme zu schließen. „Um Sora brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Sie kann dir nicht gefährlich werden, mein Sohn“.
„Das konnte sie noch nie“. Er befreite sich aus der Umarmung seiner Mutter und blickte ihr in die ebenfalls blauen Augen. „Ich möchte sie sehen. Bitte Mutter. Es ist so lange her“.
„Also gut. Komm ich bring dich zu ihr“. Gemeinsam verließen die Beiden das Zimmer und liefen zu einem Aufzug, der versteckt hinter einer Tür lag. Aus ihrer Hosentasche holte die Frau einen kleinen, silbernen Schlüssel hervor. Streckte diesen, in das einzige Schloss, welches der Aufzug bot. Sie fuhren tief unter das Kellergeschoss.
„Wie hast du Sora eigentlich gefangen? Freiwillig ist sie ja nicht mitgekommen, Mutter“, fragte der junge Mann neugierig.
„Ich dachte, du hast den Bericht gelesen?“
„Das habe ich auch. Aber trotzdem würde mich interessieren, wie Sora es geschafft hat, aus ihrer Wohnung zu entkommen. Obwohl die Tür unter Strom stand. Und was ist mit dem Mann, der eigentlich die Überwachungskameras im Auge behalten sollte?“
„Also gut. Du hast das Recht es zu erfahren. Immerhin bist du mein geliebtes Kind“. Für einen Moment nahm die Frau die Hand ihres Sohnes und drückte diese fest. Ehe sie sie wieder los lies und anfing zu erzählen:
Kapitel 6: Rückblick
Sora rannte zur Tür und wollte sie aufreißen. Doch in dem Augenblick, in dem sie den Türgriff berührte, durchfuhr ein Stromschlag ihren Körper. Sie schrie auf und wich zurück. >>Verdammt! Die haben die Tür unter Strom gesetzt!<< Sora schaute sich um. Es musste doch eine Möglichkeit geben, hier herauszukommen.
Auf der anderen Straßenseite, gegenüber dem Haus in dem Sora wohnte, stand ein weißer Lieferwagen, getarnt als Wäscheservice. In diesem Wagen saß ein Mann und sollte eigentlich die Wohnung von Sora beobachten. Doch er war so müde, dass er auf seinem Stuhl eingeschlafen war. So bekam er auch nicht mit, wie sein Handy, das auf dem Boden, unter seiner Jacke lag, klingelte. Friedlich schlummerte er vor sich hin.
Der Monitor zeigte, wie Sora sich in der Wohnung umschaute, um etwas zu suchen, das ihr helfen konnte aus der Wohnung zu entkommen. Denn ein eingebauter Mechanismus setzte die Tür unter Strom, sobald diese ins Schloss fiel.
Sora fand nichts, was ihr helfen konnte. Einen Moment überlegte sie. Doch sie hatte keine andere Wahl. Sie musste den Türgriff berühren und somit in Kauf nehmen, erneut einen Stromschlag zu bekommen. Doch es war die einzige Möglichkeit, die sie sah. Sie griff nach der Türklinke und drückte in hinunter. Sie spürte wie der Strom durch ihren Körper fuhr, doch sie ließ nicht los, bis sie die Tür geöffnet hatte.
Die Tür war offen. Sora war froh darüber, doch ihre rechte Hand schmerzte. Sie sah sie an und stellte fest, dass sie durch das berührten der Türklinke eine Verbrennung erhalten hatte. Doch das war jetzt erst einmal Nebensache. Sie rannte das Treppenhaus hinunter ins Freie.
Kapitel 7: Wiedersehen
Der Aufzug hielt an und die Frau stieg aus. Gefolgt von ihrem Sohn. „Und deine Leute haben sie kurz danach gesehen, wie sie in die Sackgasse gerannt ist und sind ihr hinterher“. Der junge Mann folgte seiner Mutter einen weiteren Gang entlang. Vorbei an verschlossenen Türen. „Genau. Aber das hast du ja schon alles im Bericht gelesen“. Der blonde Mann nickte. „Und was hast du mit dem Mann gemacht, der ihre Wohnung beobachten sollte?“.
„Was wir immer machen. Für Leute, die ihre Arbeit nicht richtig machen, haben wir keine Verwendung. Ich habe ihn umbringen lassen“.
„Natürlich. Du machst dir ja nicht die Hände schmutzig, Mutter“.
„Muss ich das, mein Sohn?“, die Frau drehte sich blitzschnell zu ihrem Sohn um und blickte diesen eindringend an. Dieser schwieg einen Moment ehe er leicht den Kopf senkte und antwortete: „Nein, natürlich nicht Mutter“. Die Frau lächelte, drehte sich wieder um und lief weiter. Vor einer Stahltür blieb die Frau stehen. „Du und Sora ihr habt euch lange nicht mehr gesehen. Da möchte ich bei eurem Wiedersehen nicht stören. Ich werde hier warten“. Die Frau öffnete die Tür und ihr Sohn betrat den nur schwach beleuchteten Raum.
Der blonde Mann betrat den Raum und erblickte Sora. Sie hing mit den Armen nach oben, an eine Kette gefesselt, mitten im Raum. Einen Moment betrachtete er sie schweigend. Dann aber trat er näher auf sie zu.
„Hallo Sora. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen“. Langsam öffnete Sora die Augen und hob den Kopf. Sie brauchte einen Moment, bis sie ein klares Bild vor Augen hatte. „Du? Das... das kann nicht.... nein...völlig...“ Sora wusste nicht, was sie sagen sollte. Der Anblick dieses Mannes verschlug ihr die Sprache.
„Oh doch meine Liebe. Du kannst es ruhig glauben. Auch wenn es dich nicht sehr erfreut, mich zu sehen. Bin ich es doch umso mehr“. Der Mann lächelte und trat noch näher an Sora heran. Sie zerrte an den Ketten, doch es half nichts. Und treten konnte sie auch nicht. Denn auch ihre Füße waren mit Ketten gefesselt.
„Was willst du und Ma....“ hatte Sora angefangen zu fragen, doch weiter sprechen konnte sie nicht. Der Mann hatte ihr mit voller Wucht auf die Wange geschlagen, sodass ihr Kopf zur Seite zuckte. Seinen Handabdruck war deutlich zu sehen. „Wage es nicht, so mit ihr zu sprechen! Dazu hast du kein Recht! Nur ich darf sie so nennen!“ schrie der Mann sie an.
Kapitel 8: Qualen
„Du bist so erbärmlich Marco“. Sora blickte den blonden Mann in die Augen. „Wie eine Marionette klebst du an ihr. Tust alles für sie. Sie braucht nur mit den Finger zu schnippen und schon bist du da. Wie erbärmlich. Genauso warst du früher auch schon“.
„Halt den Mund!“ Diesmal schlug Marco ihr mit der Faust in dem Magen. Sora hustete, doch sie dachte nicht daran, aufzuhören. „Wenn sie dich nicht mehr braucht, was machst du dann?“.
„Sie wird mich brauchen. Sie braucht mich immer“.
„Ja, sie braucht dich. Weil du eine Fähigkeit besitzt, die sie nicht hat. Deshalb erduldet sie deine Nähe. Aus keinem anderen Grund.“
„Du lügst. Du warst doch nur schon immer eifersüchtig auf mich, weil ich immer alles bekam und du nichts. Weil du immer in meinem Schatten standest“.
„Nein. Weist du warum ich in deinem Schatten stand? Weil ich sie hasste. Und weil ich sie immer noch hasse. Sie wollte schon damals, dass ich meine Fähigkeiten nutzte, um ihr zu helfen. Um ihr noch mehr Macht zu verleihen, die sie ohnehin schon hatte. Ich habe es gehasst, für sie in die Gedanken Anderer einzudringen. Und dann habe ich es gelassen. Habe es erduldet, dass sie mich ignorierten, mich schlugen und beschimpften. Doch lieber ertrug ich dies, als ihr zu dienen. Und auch jetzt werde ich ihr niemals dienen!“
„Sei endlich still. Das stimmt nicht. Du erzählst Lügen. Wenn du geredet hast, dann hast du schon immer nur Lügen erzählt“.
„Das hat sie dir erzählt. Du hast Mutter schon immer geglaubt. Hast immer alles bekommen, weil du immer getan hast, was sie verlangte. Wie erbärmlich du bist, Bruder“. Das war zu viel für Marco. Er schlug ihr erneut in den Magen, so, dass sie spucken musste. „Ich werde dir deine Lügen schon noch austreiben. Und dann wirst du für Rosenkreuz arbeiten“.
Er zog Sora an den Haaren, nur um ihr auf die andere Wange zu schlagen. Doch er war noch nicht fertig. Er wollte, dass sie Qualen erlitt. Er ging auf den Holztisch zu, der am anderen Ende des Zimmers stand und zog das Tuch weg, welches die verschiedensten Gegenstände verdeckt hatte. Marco überlegte einen Moment, entschied sich dann für das Messer und kehrte damit zu Sora zurück.
„Du wirst leiden. Ich will, dass du leidest“. Wieder hatte er Sora an den Haaren gezogen und hielt das Messer an ihren Hals. „Spürst du das? Tut das weh?“. Marco drückte leicht zu, und zog das Messer ein paar Zentimeter über ihre Haut. Das Blut lief an ihrem Hals hinunter und auch an der Klinge des Messers schimmerte es deutlich. Sora biss sich auf die Lippe und schloss die Augen. Es schmerzte und sie merkte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Doch sie wollte nicht weinen. Nicht vor ihrem Bruder. Diese Genugtuung wollte sie ihm nicht geben.
„Nein? Es tut dir nicht weh? Das ist schade, aber anders gesehen... So kann ich dich noch eine Weile leiden lassen“. Er kicherte leise. Oh ja. Wie sehr er es mochte, seine jüngere Schwester leiden zu sehen.
Kapitel 9: Gedanken
Ein leises Klopfen war an der Tür zu hören. Anscheinend war ihr Gast endlich eingetroffen. „Schade Sora. Ich würde mich ja gerne noch eine Weile mit dir beschäftigen, aber...“ Marco drehte sich zu seiner kleinen Schwester um. Er drückte ihr Kinn nach oben, sodass sie ihn ansehen musste. „Wir werden dich schon dazu kriegen, dass du für Rosenkreuz arbeiten wirst. Ich werde leider eine Weile unterwegs sein. Aber keine Angst, wir haben genug Leute, die dich weiter foltern werden. Das verspreche ich dir“. Ein schmales Lächeln huschte über sein Gesicht. Er ließ ihr Kinn los, drehte sich um und verschwand aus dem Zimmer.
Schmerzen. Mein Hals schmerzt. Es tut so weh. Die Schnittwunden schmerzen. Das Blut läuft meinen Hals hinunter. Bei jeder kleinen Bewegung, die ich mache, klirren die Ketten, die mich gefangen halten. Ich habe Kopfschmerzen. Will an nichts mehr denken. Nichts mehr fühlen. Meine Füße sind kalt. Ist ja auch kein Wunder. Ich trage weder Schuhe noch Strümpfe. Sie haben sie mir weggenommen.
Am liebsten würde ich in das schwarze Nichts zurück gleiten. Dorthin, wo ich weder etwas höre noch fühle. Ich höre nur benommen, wie mein Bruder zu mir redet. Sehe nur verschwommen. Doch ich sehe ein helles Licht als die Tür aufgeht und mein Bruder verschwindet. Endlich. Endlich ist er weg. Ein Moment, indem ich mich ausruhen kann. Doch wie lange? Wann kommen sie wieder und fügen mir erneut Schmerzen zu?
Wie lange ich noch Kraft habe, mich ihnen zu widersetzten, weiß ich nicht. Und das Einzige, was mich daran hindert, sind meine Gedanken an Schuldig. Er hat mir versprochen, dass er mir hilft. Dass er und die Anderen mich holen kommen. Mich von Rosenkreuz wegbringen. Und das, obwohl ich einfach davongelaufen bin. Einfach wieder nach Deutschland gekommen bin ohne mit ihnen darüber zu reden. Doch dafür ist es jetzt zu spät. Es ist passiert und daran kann ich nichts ändern.
Mein Magen knurrt. Ich habe Hunger und Durst. Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen ist. Doch das letzte Essen, das ich bekommen habe, muss mindestens einen halben Tag her sein. Aber das Schlimmste ist der Durst. Mein Körper schreit nach Wasser. Braucht Flüssigkeit, doch sie wird mir verwehrt. Wie lange halte ich es noch aus? Ich weiß es nicht. >>Komm schnell Schuldig, bitte.<<
Kapitel 10: Schneesturm
Die Nacht hatte sich ausgebreitet. Doch nur vereinzelt war der Mond am Himmel zu sehen. Die Wolken verdeckten ihn und noch immer fiel Schnee. Wenige Autos waren auf der Landstraße unterwegs. Nagi saß auf der Rückbank, den Kopf gegen die kühle Scheibe gelehnt und schlief. Crawford saß am Steuer und Schuldig saß auf dem Beifahrersitz. Auch er hatte die Augen geschlossen, doch er schlief nicht. Viel zu sehr war er damit beschäftigt, Kontakt mit Sora aufzunehmen. Doch nichts. Kein Kontakt. Das konnte nur bedeuten, dass es ihr nicht gut ging.
Eine junge Frau an Ketten gehängt. Mitten in einen Raum. Es ist Sora. Sie ist ganz blass. Blut rinnt an ihrem Hals hinunter. Nackte Füße und ein geschundener Körper. Ihre Kleidung zerrissen. Ein schmerzverzerrtes Gesicht.
Sein Leader bestätigte ihm dies, als er die Vision bekommen hatte. Schuldig wünschte, sie wären schon am Ziel. Doch zwei Stunden würde es mindestens noch dauern. Crawford fuhr schnell. Schneller, als es erlaubt war. Doch wenn er noch mehr Gas geben würde, bestünde die Möglichkeit, dass sie auf der glatten Straße die Kontrolle über das Auto verloren. Und dies konnten sie sich auf keinen Fall leisten. Sora brauchte dringend Hilfe. Denn keiner konnten nicht sagen, wie lange Sora noch durchhalten würde. Schuldig schauderte. Plötzlich drückte Crawford auf die Bremsen. Schlitternd kam der Wagen zum stehen. Verwirrt öffnete Schuldig die Augen und auch Nagi wurde durch das plötzliche Bremsen geweckt. „Was ist los?“, fragte er verschlafen. „Das darf doch nicht war sein“, fluchte Crawford. Schuldig sah seinen Leader erstaunt an. Es kam selten vor, dass er fluchte. „Das hat uns gerade noch gefehlt“. Schuldig folgte dem Blick seines Leaders und auch er stutze. „...Schneesturm...“ war das Einzige, was er in dem Moment sagen konnte.
Kapitel 11: Hilfe, bitte
„Aaaa“ Sora schrie vor Schmerz auf. Ihre Kleidung war zerrissen und ihr ganzer Rücken war von Peitschenhieben gezeichnet. Der Mann, der hinter ihr stand, schüttete erneut einen Eimer voll mit Salzwasser über ihren Rücken. Ihr Körper zitterte. Die Schmerzen waren unerträglich. Sie konnte nicht mehr. Wollte, dass die Schmerzen endlich aufhörten. Wollte, dass alles vorbei war. „Aufhören, bitte“, brach Sora mühevoll hervor. Ihre Stimme war heißer. Ihr Hals trocken. Schon lange hatte sie nichts mehr getrunken. Und sie würde auch nicht mehr lange durchhalten. Der Mann wollte gerade erneut mit der Peitsche ausholen, als er die Worte von Sora hörte“. Er senke seinen Arm und trat um Sora herum. „Hast du genug? Schließt du dich uns endlich an?“, fragte er kühl. Sora brauchte einen Moment, bis die Worte an ihr Ohr drangen. Sie wollte antworten, doch ihre Stimme versagte.
Mit der wenigen Kraft, die sie noch hatte, hob sie langsam ihren Kopf. Sie sah den Mann nur verschwommen. Doch seinen Blick spürte sie förmlich auf sich ruhen. Sie schüttelte den Kopf. Sie würde sich Rosenkreuz nicht anschließen. Lieber würde sie sterben. Warum auch sollte sie noch weiter leben wollen. Schuldig war noch nicht da. Ihr fehlte die Kraft, weiter daran zu glauben, dass er kommen und sie retten würde. Wollte nur noch die Schmerzen endlich vergessen.
Schweigend trat der Mann erneut hinter Sora und schlug ihr erneut mit der Peitsche auf den Rücken. Doch dies merkte sie nicht mehr. Sie konnte nicht mehr. Wollte nicht mehr. Und endlich. Endlich tat ihr Körper das, was das Beste für sie war. Sie verlor das Bewusstsein und ihr Geist schwebte in das schwarze Nichts. Wo sie weder denken, noch irgendwelche Qualen erleiden musste. Stille. Endlose Stille.
Kapitel 12: Gefunden
Crawford, Schuldig und Nagi standen vor einem alten Bürogebäude. Um sie herum lagen Männer in schwarzen Uniformen und rührten sich nicht.
„Ich habe sie gewarnt, aber sie wollten ja nicht hören“, sagte Nagi kühl. Crawford lächelte. „Weiter. Wir müssen ins unterste Stockwerk“.
Nagi öffnete die Tür, indem er sie mit seiner Telekinese quer durch den Raum schleuderte. Dabei riss er gleich ein paar Wachen mit um. Ein paar Andere zogen ihre Waffen. Doch ehe sich daraus auch nur ein Schuss lösen konnte, hat Nagi eine Druckwelle durch den Raum geschleudert. Die Männer wurden gegen die nächste Wand gedrückt. Sie ließen ihre Waffen fallen und stürzten dann selbst zu Boden, wo sie regungslos liegen blieben. „Wir kümmern uns um die Wachen hier. Du dürftest unten keine Probleme haben, es sind nur vier Wachen da. Hol Sora und dann verschwinden wir von hier Schuldig“, gab Crawford seinen Befehl. Schuldig nickte.
Der Fahrstuhl öffnete sich und Schuldig trat heraus. Den Schlüssel für den Fahrstuhl hatte er einer Wache im Eingangsbereich abgenommen. Zwei der Wachen hier unten, hatten ihre Gewähre auf ihn gerichtet, doch sie schossen nicht. >>Nicht doch. Ich bin die falsche Person. Deinen Kameraden musst du töten.<< hörte die linke der beiden Wachen die Stimme von Schuldig in seinem Kopf. Er konnte sich nicht dagegen wehren. Hier unten trugen sie nicht das Gerät, dass sie gegen die telepathischen Kräfte schützen konnte. Mit zitternder Hand zielte er auf seinen Kollegen und tötete Diesen. Danach erschoss er sich selbst. Schuldig grinste. Er ging weiter.
Am liebsten hätte er mit den anderen beiden Wachen auch ein bisschen gespielt. >>Crawford wollte schnell hier raus,<< erinnerte sich Schuldig. Also tötete er Beide durch seine Gedanken. Er nahm der Wache den Schlüssel ab und schloss die Tür auf.
Kaum hatte er den Raum betreten, blieb er stehen. Sora. Wie sie da hängte. Sie sah schrecklich blass aus und die ganzen Wunden. Dazu ihre zerrissene Kleidung. Als er sich von dem ersten Schreck erholt hatte, durchquerte er mit schnellen Schritten den Raum. An dem Schlüsselbund hing zum Glück auch der Schlüssel für die Ketten. Erst schloss er ihre Fußfesseln auf. Soras Fußgelenke waren rot und geschunden. Genauso, wie ihre Handgelenke. Vorsichtig löste er die Ketten. Sora rührte sich nicht. Und ihren Geist konnte er nicht ertasten. Ihr Puls war schwach. Zu schwach. Doch sie lebte noch. Schuldig hob Sora hoch und machte sich auf den Weg zurück zu seinem Team.
Crawford hatte den Wagen gestartet und kaum saß Schuldig im Wagen, fuhr Crawford auch schon los. Diesmal saß Nagi auf dem Beifahrersitz. Schuldig saß hinten und hatte Sora so auf den Sitz gelegt, dass ihr Kopf in seinem Schoß lag. „Du bist in Sicherheit Sora“, flüsterte er. Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem bleichen Gesicht und ein schmales Lächeln war für einen Moment auf seinem Gesicht zu sehen. Sie hatten Sora wieder. Sobald sie in ihrem Versteck sein würden, konnten sie sich um ihre Genesung kümmern.
Kapitel 13: nächste Stufe
„Mir gefällt es ganz und gar nicht, dass wir Sora verloren haben“, sprach die Frau mit den langen schwarzen Haaren. Sie saß in einer Limousine und hatte ein Glas Champagner in der Hand. Ihr gegenüber saß ihr Sohn Marco.
„Mach dir bitte keine Sorgen Mutter. Wir haben Sora zwar für den Moment verloren aber nicht für immer. Außerdem habe die DNA- und Blutprobe von Sora hier im Koffer“. Er zeigte auf einen kleinen silbernen Koffer, der auf seinem Schoß lag. „Ich werde ihn persönlich in unser Labor bringen. Wir können also beruhigt mir der nächsten Stufe des Projektes beginnen“. Ein breites Grinsen breite sich auf seinem Gesicht aus und er fing an zu lachen.
Ende Teil 4
So hier nun endlich der 4.Teil der FF
ich wünsche ganz viel Spaß beim lesen
ps: solltet ihr Rechtschreibfehler finden, könnt ihr sie behalten, oder beschwährt euch bei Moo^^
er hat Korrekturgelesen
Erstmal dankeschön für die Kommis.
Ja, das sind leider ein paar Rechtschreibfehler hineingeraten, sorry. Versuche auf jedenfall beim nächsten Teil noch weniger einzubauen *grins*
Mit der Tür hast du Recht, PassionofAnime, das hätte ich entweder weglassen oder genauer beschreiben sollen. Werde mir deinen Ratschlag zu herzen nehmen.
hmmm.... wie lang ihr auf den 4 Teil warten müsst kann ich noch net genau sagen, Moo, angefangen hab ich zwar aber ich häng im Mom. noch beim 3Kap. fest. Also... bitte noch ein bisschen geduld.
Telepathin III
Kapitel 1: Friedhofsbesuch
Ein kühler Wind wehte, ein grauer Himmel und die ersten Schneeflocken fielen auf die Erde. Ihren Mantel fest zugebunden und mit einem dünnen Schal um den Hals, lief Sora die fast, menschenleere Straße entlang. Es war später Nachtmittag, die Straßenlaternen waren schon angegangen und nur wenige Autos fuhren die Straße entlang. Obwohl es noch nicht gefroren hatte, trauten sich nicht viele auf die Straße. Doch Sora war es recht so. So konnte sie nachdenken, und musste nicht aufpassen, dass sie aus Versehen jemanden anrempelte. Ein Seufzer entrang sich ihrer Kehle. Immer noch konnte sie sich nicht mit dem Gedanken abfinden, dass sie einen Menschen getötet hatte. Jede Nacht dieser Albtraum, indem sie den Mann immer und immer wieder tötete. Und sie konnte nichts dagegen machen.
Sie bog um die Ecke und lief den schmalen Weg zum Friedhof entlang. Fast jeden Tag kam sie hierher, manchmal nur ganz kurz, doch manchmal stand sie fast ein Stunde, wenn nicht sogar noch länger am Grab ihrer besten Freundin. Mit langsamen Schritten betrat sie den Friedhof. Als sie eine ältere Dame am Grab von Maya stehen sah, blieb sie abrupt stehen. Sie wollte nicht, dass sie jemand sah und hatte sich schon zur Hälfte umgedreht, als sie hörte wie die ältere Dame ihren Namen rief. Sie rührte sich nicht, doch da legte sich eine Hand auf ihre Schulter. Langsam drehte sich Sora um. Sie blickte der älteren Dame in die Augen. „Was machen Sie den hier, Frau Feder“, fragte Sora leise.
„Maya besuchen. Genauso wie du. Na komm, sie wird sich bestimmt freuen“, lächelte die ältere Dame. Mit einem schwachen Nicken folgte sie Frau Feder zum Grab ihrer besten Freundin.
Schweigend gingen die beiden Frauen die Straße entlang. „Sora, ich will dich ja nicht drängen, aber wo warst du die paar Monate? Ich habe mir Sorgen gemacht“. Sora blieb stehen und blickte zu Boden.
„Es tut mir Leid Frau Feder, aber ich möchte nicht darüber reden“. Die ältere Dame blieb ebenfalls stehen und versuchte Sora in die Augen zu schauen, doch diese wich ihr aus. „Also gut“, sagte sie mit einem Seufzer, „aber wenn du reden willst, egal was es ist, du kannst jederzeit zu mir kommen“. Sora nickte. „Dann mach dir noch einen schönen Abend und wir sehen uns Morgen früh im Blumenladen“.
Kapitel 2: die mysteriöse Frau I
Eine schwarze Limousine hielt vor dem teuersten 5 Sterne-Hotel in der Stadt. Die Tür wurde geöffnet und eine Frau, Mitte dreißig stieg aus. Sie hatte gewellte lange schwarze Haaren, die ihr über die Schultern fielen und eine blasse weiße Haut. Dazu trug sie einen teuren Pelzmantel und schwarze Stiefel. Als sie das Hotel betrat, schlug ihr eine Wärme ins Gesicht, dass sie als allererstes ihren Schal lockerte. Ohne sich auch nur umzusehen, lief sie auf die Rezeption zu. „Guten Tag, wir haben Sie schon erwartet“, begrüßte die Rezeptionistin die Frau. Offensichtlich war sie hier bekannt. Denn ohne, dass die Frau etwas sagen musste, übergab die Dame ihr die Zimmerschlüssel. Ein Page kümmerte sich bereits um ihr Gepäck.
Im obersten Stockwerk des Hotels, hatte die Frau ihr Zimmer. Das Zimmer bot einen wunderbaren Ausblick über die Stadt und einen riesiger Balkon. Die Frau legte den Zimmerschlüssel auf den Glastisch im Wohnzimmer und zog ihre schwarzen Handschuhe aus. Darunter kamen gepflegte Hände, mit langen Fingernägeln, zum Vorschein. Sie knöpfte ihren Mantel auf, hängte diesen über einen der Bügel im Flug und setzte sich auf das Sofa. Champagner war für sie bereitgestellt worden und davon genehmigte sie sich jetzt einen Schluck. Als der Page das Zimmer wieder verlassen hatte, ließ sie heißes Wasser in die Badewanne und holte ihr Handy aus der Tasche. Gerade hatte sie angefangen eine Nummer zu wählen, da überlegte sie es sich doch anders und legte es wieder zur Seite. Das konnte sie auch später machen. Sie würden sowieso auf ihren Anruf warten. Also zog die Frau ihren Bademantel aus, ließ ihn zu Boden gleiten und stieg in die Badewanne.
Kapitel 3: 1. Dezember
In einen Morgenmantel gehüllt, sitze ich im Wohnzimmer und kann nicht schlafen. Vor mir eine Tasse Tee. Wieder einmal wurde ich unsanft geweckt. Wieso konnte ich diesen Traum nicht einfach vergessen? Immer wieder töte ich den Mann. Egal wie oft ich es zu verhindern versuche. Ich schaffe es nicht. Töte ihn jede Nacht. Immer und immer wieder. Wieso kann ich nicht endlich vergessen? Ich habe Japan hinter mir gelassen. Dort konnte ich nicht bleiben, doch auch hier verfolgt mich der Traum. Lässt mich nicht los. Was kann ich dagegen tun? Wie kann ich vergessen? Kann man eigentlich vergessen? Ich weiß es nicht, doch ich würde es so gerne wissen.
Eine einsame Träne findet ihren Weg über meine Wange. Mit einer einfachen Handbewegung lasse ich sie verschwinden. Warum nicht auch mit meinem Traum? Ich stehe auf und schaue auf die Uhr. Halb drei am Morgen. Ich sollte meinen Tee austrinken und versuchen, noch ein paar Stunden zu schlafen. Da fällt mein Blick auf den Adventskalender, den ich aus einer Laune heraus, als ich einkaufen war, mitgenommen habe.
Nein, keine Laune. Maya hatte jedes Jahr für uns beide einen Adventskalender gekauft. Ihr war es nicht peinlich jeden Abend, vor dem schlafen gehen ein Stück Schokolade zu essen. Sie fand es lustig und hatte damit auch mich angesteckt. Und in diesem Moment, als ich im Supermarkt war und diesen Adventskalender gesehen hatte, musste ich an Maya denken und hatte ihn mitgenommen.
Kapitel 4: Kontakt mit Schuldig
Sora hatte sich nicht noch einmal hingelegt. Sie wäre nicht mehr eingeschlafen und wenn, dann hätte sie wieder diesen Alptraum gehabt. So saß sie also im Wohnzimmer, hatte ihren Tee getrunken und ihr physisches Schutzschild etwas gesenkt. Aber nur minimal. Sie wollte nicht wieder die Gedanken der anderen Menschen mitbekommen. Dazu hatte sie viel zu viel durchgemacht. Doch die Nacht über ging es, sodass sie ihren Schutzschild noch etwas weiter gesenkt hatte. Sie schaute auf die Uhr und stellte fest, dass es bereits nach sechs Uhr war. Gerade wollte sie ihr Schutzschild wieder schließen, als sie höllische Kopfschmerzen bekam und aufs Sofa zurück sackte.
>>Jetzt sei nicht so stur und warte einen Moment Sora<< hörte sie die Stimme von Schuldig in ihrem Kopf. >>Schuldig?<< fragte sie verwirrt. >>Ja, wer denn sonst? Jetzt hör schon auf, dich zu wehren. Ich möchte mit dir reden<< Sora schwieg, doch sie ließ ihn gewähren. >>Kannst du mir bitte sagen, warum du mich die ganze Zeit abblockst? Ich versuche seit fast zwei Wochen an dich heranzukommen<< >>Ich wüsste nicht, dass es etwas zu reden gibt.<< >>Da bin ich anderer Meinung. Du hättest wenigstens mit uns reden können bevor du nach Deutschland zurückgeflogen bist<< >>Und warum? Nenne mir einen Grund, nur Einen!<< >>Weil wir uns Sorgen um dich machen<< >>Das glaube dich dir nicht. Außerdem habe ich jetzt keine Lust irgendeine Diskussion mit dir anzufangen. Ich muss arbeiten<< >>Glaubst du wirklich dass du das ganze so einfach verdrängen kannst, was hier passiert ist?<< Stille. >>Nein das kann ich nicht. Jede Nacht habe ich diesen Alptraum und töte diesen Mann immer und immer wieder. Es ist grausam. Und niemand kann mir helfen. Und jetzt entschuldige mich bitte. Ich muss arbeiten.<< Damit beendete sie abrupt das Gespräch und schloss ihr Schutzschild wieder, noch ehe Schuldig etwas erwidern konnte. Immer noch Kopfschmerzen, aber nicht mehr so schlimm wie vorher, stand sie auf und ging ins Bad. Es wurde Zeit, dass sie sich fertig machte. In einer dreiviertel Stunde musste sie auf der Arbeit sein.
Kapitel 5: Schwarz
„Wie kann man nur so einen Dickschädel haben“, fluchte Schuldig und stieg die Treppen zur Küche hinunter. Sein Leader saß bereits am Tisch und trank, wie jeden Morgen, seinen Kaffee. Wütend betrat Schuldig die Küche, murmelte: „Guten Morgen“ und schenkte sich ebenfalls eine Tasse Kaffee ein. Er setzte sich auf den Stuhl und zündete sich eine Zigarette an. Genüsslich nahm er einen Zug, bevor er anfing Crawford von dem Gespräch mit Sora zu erzählen.
„Dann werden wir wohl oder über nach Deutschland fliegen müssen“, sagte Crawford kühl. Schuldig wollte schon etwas sagen, als Nagi, der Kleinste und Jüngste aus dem Team, die Küche betrat. „Ich bin diesmal nicht wirklich deiner Meinung“, gab Nagi zu bedenken und ließ sich neben Schuldig nieder. >>Er hat also unser Gespräch mitbekommen<< Die Beiden sahen Nagi neugierig an. „Ich habe mich bei Rosenkreuz eingehackt und habe da etwas Interessantes gefunden“. „Und was?“, fragte Schuldig. „Ich bin mir noch nicht ganz sicher, aber auf jeden Fall hat es etwas mit Projekt „Sora“ zu tun. Bitte lass mir noch etwas Zeit, um Genaueres herauszufinden“. Nagi blickte zu Crawford. Dieser schwieg einen Moment und meinte dann: „Okay, versuch dein Bestes. Aber sobald ich auch nur die kleinste Vision habe, dass wir Schwierigkeiten bekommen, dann ....“. „Ich werde aufpassen“, versprach Nagi. Er stand auf und ging wieder zurück in sein Zimmer. „Schuldig, du schaust dich ein bisschen in der Nähe von Rosenkreuz um. Ich will wissen, ob Sie noch da ist“. Schuldig nickte. Er wusste genau wen sein Leader meinte. Dabei lief ihm ein Schauer über den Rücken.
Den grünen Mantel zugezogen und ein dicker Schal um den Hals gewickelt, ging Schuldig durch den Schnell und hinterließ dabei Fußabdrücke. Die Stadt hatte er schon lange hinter sich gelassen und die Bäume verdichteten sich langsam. Doch trotz allem war es besser zu Fuß weiter zu gehen, als mit dem Auto. Er kannte diese Gegend nur zu gut. Als er in der Ferne den Drahtzaun erblickte, ging er hinter den Büschen, die ebenfalls mit Schnee bedeckt waren, in Deckung und schlich sich leise und langsam näher an den Zaun heran.
Kapitel 6: Überwachung
Zwei Männer in schwarzen Anzügen saßen im Café gegenüber dem kleinen Blumenladen und beobachteten diesen. Und das jetzt schon volle drei Tage. Immer wieder machten sie heimliche Fotos von Sora, wenn diese auch nur einen Schritt aus dem Blumenladen trat. Einmal waren sie sogar verkleidet hineingegangen, hatten sich etwas umgeschaut, ohne etwas zu kaufen und waren dann wieder gegangen. Natürlich nicht ohne Bilder von Sora zu machen. Die beiden Männer saßen jetzt schon genau vier Stunden da, als eine Frau in einem teuren Pelzmantel hereinkam und sich zu den beiden Männern an den Tisch setzte. Der Kellner kam und sie bestellte sich einen Kaffee. Als Dieser wieder weg war, schob der Kleinere der beiden Männer einen braunen Umschlag quer über den Tisch. Die Frau nahm ihn entgegen. Doch noch öffnete sie ihn nicht. Sie wollte abwarten, was die Beiden zu berichten hatten. „Bis jetzt ist nichts Ungewöhnliches passiert. Sie macht ihre Arbeit, danach geht sie auf den Friedhof und dann nach Hause. Dass ist ihr Tagesablauf“. „Verstehe. Sonst ist nichts passiert?“. Die beiden Männer schüttelten den Kopf. Der Kellner brachte den Kaffee und bediente dann die anderen Gäste. Die Frau nickte und öffnete den Umschlag. Ein kurzer Blick genügte ihr, ehe sie ihn wieder schloss und in ihrer Handtasche verstaute. Nachdem die Frau ihren Kaffee getrunken hatte, verließ sie das Café wieder. Die beiden Männer würden ihr den Kaffee schon bezahlen. Dafür bekamen beiden ja auch genug Geld von ihr.
Kapitel 7: 6. Dezember – Nikolaus
Ich liege auf meinem Bett, die Decke über mich gelegt und die Heizung ist aufgedreht und trotzdem friere ich. Warum? Ist mir so kalt? Oder ist es noch etwas ,Anderes? Ich drehe mich zur Seite, und sehe wie der Schnee zur Erde fällt. Seit gestern Morgen hat es nicht mehr aufgehört zu schneien. Doch das ist nicht der Grund, warum mir kalt ist. Mir fehlt etwas. Ich fühle es, mein Herz schreit danach. Doch was ist es? Ich weiß es nicht. Ich habe Angst einzuschlafen. Wieder denselben Traum zu bekommen. Und auch spüre ich, dass Schuldig versucht mich zu erreichen. Trotz der weiten Entfernung, die zwischen uns liegt. Seine Präsenz ist stark. Einerseits möchte ich, dass er mich in Ruhe lässt, ich will nicht daran denken. Aber andererseits versteht er mich. Vielleicht kann er mir helfen, dass ich wenigstens eine Nacht ohne Alptraum sein kann. Nur was soll ich tun? Ich weiß es nicht. Ich schließe die Augen, versuche zu schlafen.
Wie von selbst bewegt sich mein Körper, setzt sich auf und verlässt das Bett. Mein Geist ist wach, bekommt mit, dass mein Körper mir nicht mehr gehorcht, doch er währt sich nicht, lässt es geschehen. Er läuft weiter, quer durch die Wohnung.
Als ich am Morgen aufwache, kann ich mich nicht mehr daran erinnern, was passiert ist. Doch ich kann es mir denken, nach alldem, was ich schon erlebt habe, könnte dies durchaus möglich sein. Eine andere Erklärung gibt es dafür nicht.
Kapitel 8: Geschenk und Gefahr
Sora stand auf. Es war Samstag, der 6 Dezember. Gähnend ging sie ins Bad und machte sich fertig. Als sie das Bad verließ und in den schmalen Flur trat, blieb sie abrupt stehen. Ihre Schuhe. Sie konnte ihren Augen nicht trauen. Jemand hatte ihr einen kleinen Nikolaus und eine Karte in den Schuh gesteckt. Aber wer konnte das gewesen sein? Niemand hatte einen Schlüssel zu ihrer Wohnung. Neugierig kniete sie sich hin und öffnete die Karte. Doch die Karte war leer, bis auf drei Namen. >Schuldig, Crawford, Nagi< Wie konnte das sein? Das wollte sie jetzt herausfinden. Sie senkte ihr Schutzschild und versuchte Schuldig zu erreichen. Es war schwer und es strengte sie an, doch sie schaffte es. >>Guten Morgen, na wie hast du die Nacht geschlafen?<< fragte Schuldig. >>Also eigentlich...<< jetzt erst fiel ihr auf, dass sie die Nacht keinen Alptraum hatte. >>Schuldig du? Aber wie hast du das gemacht? Und das Geschenk?<< >>Tja also, wie soll ich sagen, ich bin die Nacht in deine Gedanken eingedrungen und habe verhindert, dass du die Nacht etwas träumst. Das ist ja wirklich ein schrecklicher Traum. Aber gut, lassen wir das. Und das Geschenk. Nagi hat ganz schön viel Kraft verbraucht, bis das Geschenk bei dir war. Aber er hat darauf bestanden.<< Sora sah förmlich das Grinsen von Schuldig vor sich. >>Dankeschön<< >>Gern geschehen. Oh, entschuldige, aber ich muss jetzt los, sonst bekommt Crawford noch einen Anfall. Also genieß deinen Tag.<< Sora nickte und zog sich zurück.
Trotz des Schneefalls, der nicht weniger werden wollte, waren heute viele Menschen unterwegs. Die Meisten wollten noch schnell Weihnachtsgeschenke kaufen gehen und so waren die Kaufhäuser überfüllt. Sora beschloss, trotz ihrer anfänglichen Sorge, es würde heute etwas Schlimmes passieren, einen kleinen Stadtbummel zu unternehmen. Die meiste Zeit schaute sie sich nur die Schaufenster an, doch hin und wieder konnte sie es sich nicht verkneifen, in eines der Geschäfte zu gehen. Gerade, als sie aus einem der kleineren Geschäfte wieder auf die Straße trat, rempelte sie zwei Männer an. „Entschuldigen Sie. Ich habe nicht aufgepasst“. „Nein das ist schon richtig so“, sagte einer der Männer und hielt Sora an der Schulter fest. „Hey was soll dass?“, fragte Sora und versuchte sich loszureißen. Doch als sie merkte, dass etwas gegen ihren Rücken drücke, wurde sie still. „Kein Murks, oder willst du, dass jemand verletzt wird?“. Sora schwieg. Doch nicht weil sie ruhig wurde. Sie konzentrierte sich und drang in den Kopf des Mannes ein, der die Pistole auf sie gerichtet hatte. Ohne Widerstand schaffte sie es, dass der Mann seine Waffe auf seinen Partner richtete und abrückte. Ein Streifschuss. Doch es reichte, um die Menschenmenge in Panik zu versetzten. Das nutzte Sora aus, riss sich los und tauchte in der Menschenmenge unter.
Kapitel 9: Auf dem Weg
Schuldig hatte den ganzen Flug über kaum ein Auge zu bekommen. Er wusste nicht, was es war, doch ein Gefühl in ihm, mahnte zur Vorsicht. Er versuchte schon zum x-ten Mal Sora zu erreichen. Doch er schaffte es nicht, spürte aber, dass ihr Geist verschreckt war. Das machte ihn ungeduldig. Crawford versuchte, das Beste aus der Situation zu machen. Doch auch ihm sah man die Anspannung deutlich an. Nagi dagegen hatte sein Laptop dabei und spielte Kartenspiele. In wenigen Minuten würde das Flugzeug zur Landung ansetzen.
Crawford, Schuldig und Nagi verließen ohne ihr Gepäck, den Flughafen und stiegen in ein bereits für sie reserviertes Auto. Um das Gepäck brauchten sie sich keine Sorgen zu machen. Ein einziger Anruf hatte ausgereicht, um ihnen ihr Gepäck nach Hause liefern zu lassen. Schuldig schmunzelte. Nach Hause liefern lassen. Sie hatten hier eine Villa gekauft. „Nur für den Fall der Fälle“, hatte Crawford immer gesagt. Nun erwies sich dies als sehr nützlich. >>Und hast du Sora erreicht?<< fragte Schuldig, der mal wieder unerlaubt in Crawfords Gedanken eingedrungen war. >>Nein noch nicht. Ich weiß nicht, was mit ihr los ist. Es muss ihr etwas passiert sein.<< >>Nein, noch ist ihr nichts passiert. Das hätte ich gesehen<< >>Bist du sicher Crawford, das ....<< Schuldig verstummte. Er sah den Blick seines Leaders und konnte darin förmlich lesen „Meine Visionen haben mich noch nie im Stich gelassen“.
Kapitel 10: Gefangen?
Sora rannte immer weiter, bis ihr die Lunge schmerzte und sie kaum noch laufen konnte. Sie wusste nicht, wer diese Typen waren, geschweige denn, was sie von ihr wollten. Doch sie wusste, instinktiv, dass es nichts Gutes zu bedeuten hatte. Sie versteckte sich in einer Seitengasse und lehnte sich an die bröckelnde Mauer. Erst einmal musste sie sich beruhigen, ehe sie wieder auf die offene Straße ging. Sie wollte nach Hause. Hoffte nur, dass die Männer nicht wussten, wo sie wohnten. Doch das hatte sie nicht herausgefunden, dafür waren die Gedanken des Mannes, in die sie vorhin eingedrungen war, viel zu durcheinander. Langsam beruhigte sie sich wieder. Vorsichtig schaute sie um die Ecke. Als sie keinen der beiden Männer sah, trat sie um die Ecke und machte sich auf den Weg nach Hause.
Mit einem leisen „klick“ schloss Sora die Tür auf und trat in ihre Wohnung. Es war angenehm warm. Sie wollte schon den Schal ausziehen, als sie diesen komischen Geruch bemerkte, der in der Luft lag. Wie angewurzelt blieb sie stehen und lauschte. Vorsichtig ließ sie ihren Geist frei und tastete damit die Umgebung ab. Niemand war in ihrer Wohnung. Das war gut, doch es gefiel ihr nicht, es war viel zu ruhig. Sie blickte ins Wohnzimmer und erschrak. Alles war durchwühlt worden. In ihrem Zimmer, sowie im Bad und in der kleinen Küche war ebenfalls alles durcheinander. „Waren dass die Leute, von vorhin? Was haben sie gesucht? Ich besitze nichts, was von Wert ist“, fragte sie sich selbst. Ein Knistern in der Ecke erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie drehte sich um und erschrak. Über ihrer Eingangstür war eine Kamera angebracht. Sie hatte Sora genau im Visier. Sora schüttelte den Kopf. Was ging hier vor? Sie wollte nur raus hier. Weg von hier. Hier war sie nicht mehr sicher. Sora rannte zur Tür und wollte sie aufreißen. Doch in dem Augenblick in dem sie den Türgriff berührte, durchfuhr ein Stromschlag ihren Körper. Sie schrie auf und wich zurück. >>Verdammt die haben die Tür unter Strom gesetzt!<< Sora schaute sich um. Es musste doch eine Möglichkeit geben, hier herauszukommen.
Kapitel 11: die mysteriöse Frau II
Die Frau saß auf dem Sofa, ein Glas Champagner in der Hand, und das Handy neben ihr auf dem Tisch liegen. Schon seit einer geschlagenen Stunde wartete sie auf den Anrufer. Doch dieser kam immer noch nicht. Langsam machte sich die Frau Sorgen. Sie stellte das Glas ab und lief im Zimmer herum. Da! Das Handy hatte gerade einmal geklingelt, da nahm die Frau auch schon ab und hielt gespannt den Atem an. „Es tut uns sehr Leid, aber Sora ist uns entkommen“.
„Ihr Idioten“, fuhr die Frau den Mann an. „Bringt mir Sora!“.
„Und wo sollen wir suchen? Nach Hause wird sie bestimmt nicht gegangen sein“.
„Da wäre ich mir nicht so sicher. Schaut bei ihr nach. Ich werde mich auf den Weg machen“. Die Frau legte auf und schmiss das Handy auf das Sofa. „Sora, schon bald wirst du mir gehören. Mir und Rosenkreuz“. Die Frau lächelte und nahm eines der Bilder in die Hand, die auf den Tisch verstreut lagen. Die einzige Person, die auf den Fotos zu sehen war, war Sora. Sie nahm ihre Handtasche und eine kleine schwarze Tasche und verließ ihr Zimmer.
Die Frau wollte kein Risiko eingehen und beschloss deshalb, diesmal nicht mit der Limousine zu fahren. Als sie das Hotel verließ, wartete bereits ein schwarzes Auto auf sie. „Wollen Sie wirklich selber zu Sora fahren?“, fragte der Fahrer und blickte in den Rückspiegel.
„Ja. Früher oder später wird es sowieso unausweichlich sein, dass wir uns gegenüber stehen. Also warum das ganze unnötig hinauszögern?“. Der Fahrer schwieg. Es war besser, ihr nicht zu widersprechen. Nicht, wenn man keinen Ärger haben wollte.
Kapitel 12: Wehrlos
Sora hatte mittlerweile die Tür auf bekommen und rannte das Treppenhaus hinunter ins Freie. Ohne groß zu überlegen, rannte sie die Straße entlang, egal wohin, nur weg von hier. Sie bog um die nächste Ecke, ohne daran zu denken, dass dies eine Sackgasse war. Erst, als sie vor der Mauer stand, erkannte sie ihren Fehler. Sie drehte sich um wollte schnell wieder weg, doch es war zu spät. Die beiden Männer hatten sie eingeholt und versperrten ihr den Weg. Sie ließ ihren Geist frei und drang in den Kopf von dem kleineren der beiden Männer ein. Doch sie schaffte es nicht seine Gedanken zu kontrollieren. „Das ist Zwecklos“, sprach der Mann. „Vorhin hast du uns damit zwar überrascht, doch jetzt nicht. Siehst du das hier?“, er zeigte auf das schwarze Etwas, das an seinem Ohr hing und lächelte. „Es verhindert, dass du unsere Gedanken kontrollieren kannst. Nicht schlecht, was?“. „Was wollt ihr von mir?“. Sora blickte die beiden Männer abwechselnd an.
„Wir wollen, dass du zu Rosenkreuz kommst“.
„Niemals“.
„Schade, wir dachten du wärst kooperativer. Dann müssen wir wohl zu anderen Mitteln greifen“. Die beiden Männer lächelten. Ein schwarzes Auto fuhr in die Sackgasse und hielt schließlich an. Doch niemand stieg aus. Sora wich zurück, bis sie mit ihrem Rücken die Mauer berührte. Die beiden Männer näherten sich ihr immer mehr. Was sollte sie tun? Wie konnte sie sich gegen diese Männer wehren? Sie waren stärker als sie. Und ihre einzige Waffe, ihre telepathischen Fähigkeiten, halfen ihr nicht weiter. „Lassen Sie mich los“, Sora versuchte sich gegen den Mann zu währen, der sie an die Mauer gedrückt hielt, doch er war stärker. Der andere Mann holte etwas aus seiner Innentasche, was sie aber nicht erkennen konnte. „Komm freiwillig mit uns und dir wird einiges an Schmerzen erspart bleiben“. „Niemals gehe ich freiwillig zu Rosenkreuz!“. Kaum hatte Sora dies ausgesprochen, da spürte sie eine Nadel in ihrem Hals. Sie wollte sich zur Seite drehen um zu wissen, was der Mann ihr gespritzt hatte, doch ihr Körper bewegte sich nicht. In Sekundenbruchteilen sackte ihr Körper zusammen und sie fiel auf den kalten, vereisten Boden. Langsam verschwamm die Sicht und sie sah nur noch vereinzelte Konturen.
Die Tür des Autos ging auf und die Frau stieg aus. Langsam lief sie auf Sora zu, die vor wenigen Minuten zu Boden gefallen war. „Nicht schlecht. Ihr habt gute Arbeit geleistet. Dafür, dass euer erster Versuch sie zu fangen ein Fehlschlag war“. Die beiden Männer schwiegen. Die Frau kniete sich hin, zog Sora an den Haaren hoch und blickte ihr für wenige Sekunden in die Augen, ehe sie Soras Haare losließ und ihr Kopf wieder auf dem Boden aufschlug. „Bringt sie in den Wagen. Ich werde sie persönlich zu Rosenkreuz bringen“. Die Frau lief zum Auto zurück.
Kapitel 13: Das kann nicht sein
Ich fühle den Aufschlag auf den kalten gefrorenen Boden kaum. Mein Körper ist taub, meine Sicht schwindet. Ein dumpfer Schlag, mehr spüre ich nicht. Die Zeit scheint stillzustehen. Ich sehe eine verschwommene Gestalt, die langsam auf mich zukommt. Sie kniet sich hin, zieht mich an den Haaren hoch, bis sich unsere Blicke treffen. Nur Sekundenbruchteile, schlägt mein Kopf erneut auf dem Boden auf. Aber dieser Blick. Das kann unmöglich sein. „Ma......“ mehr kann ich nicht sagen, mein Körper ist müde. So müde. >>Schuldig hilf mir<< sind meine letzten Gedanken, bevor ich in das schwarze Nichts übergehe.
Ende Teil 3
Dankeschön,
ich freue mich, wenn die Story euch gefällt. *Verbeug*
Leider müsst ihr auf den dritten Teil noch etwas warten, der ist gerade in Bearbeitung.
RICHTIG,
das ist Phil Pleira, von candidates for goddess
Glückwunsch
Nein, die Antwort ist leider Falsch,
viel Spaß beim weiterraten
Da sich hier jetzt keiner mehr meldet, setzte ich mal nen Bild rein.
Viel Spaß beim raten
Einen gaaanz lieben Dank bekommt auch noch Moo, weil er so lieb war und sich die Zeit genommen hat drüber zu lesen.
Dankeschön, Moo
[FONT=Informal Roman, cursive]Die Geschichte der Telepathin[/FONT]
Kapitel: 1 Epilog
Mit geschlossenen Augen stand ich unter der Dusche und ließ das lauwarme Wasser an meinem Körper hinunter laufen. Ein halbes Jahr ist nun vergangen, seit ich Deutschland verlassen habe. Hier in Japan hatte mein neues Leben angefangen. Am Anfang war es schwer für mich gewesen, doch mittlerweile habe ich mich eingewöhnt. Schuldig hatte mir beigebracht, wie ich eine Blockade errichten konnte, um mich vor fremden Gedanken zu schützen. Meine Kräfte konnte ich jetzt auf jeden Fall besser kontrollieren als vorher. Aber Schwierigkeiten habe ich immer noch ein bisschen. Üben. Das war das einzige was ich dagegen machen konnte. Ich drehte das Wasser zu und wickelte mich in eines der weichen Handtücher. Gerade hatte ich die Tür geöffnet und wollte auf mein Zimmer gehen, als Schuldig plötzlich vor mir stand. Schweigend und mit einem Lächeln auf dem Gesicht, musterte er mich von oben bis unten, nur um dann zu sagen: „Du weißt, das wir spätestens in einer halben Stunde los müssen“.
„Ja, bin gleich fertig. Gib mir zehn Minuten“, damit verschwand ich in meinem Zimmer.
Kapitel 2: der Auftrag
Schuldig saß auf dem Sofa und blickte zum x-ten-mal auf die Uhr. 10 Minuten vorbei … 15 Minuten vorbei … 20 Minuten vorbei … 25 Minuten vorbei …
„Entschuldige, aber ich konnte mich nicht entscheiden, was ich anziehen soll“, sagte Sora und trat ins Zimmer.
„Sag mal weißt du eigentlich, wie lange du gebraucht hast?“ Schuldig war kurz vorm explodieren.
„Du sagtest doch, spätestens in einer halbe Stunde. Und wir haben… noch vier Minuten“. Schweigend stand Schuldig auf, verließ die Villa und stieg in seinen Wagen. „Das gibt nur wieder Ärger. Crawford wird mich umbringen“.
„Das hat er schon öfters gesagt“, meinte Sora und schnallte sich an. Schuldig schaute Sora von der Seite an, ließ seine Gedanken aber unausgesprochen. Er wusste nicht, wie viel er ihr schon verraten konnte. Außerdem hatte er nicht die Erlaubnis seines Leaders. Er musste also warten.
Eine knappe halbe Stunde später hielt der rote …Wagen vor einem der Regierungsgebäuden. Die beiden stiegen aus. Ohne auf die Leute zu achten, die sich nach ihnen umdrehten, betraten sie das Regierungsgebäude und stiegen in den Fahrstuhl. „Ich gebe dir einen gut gemeinten Rat. Egal was gesagt wird, halt den Mund“. Sora nickte. Das war das erste Mal, dass sie auf ein Geschäftstreffen mit durfte. Innerlich war sie aufgeregt, aber sie versuchte es sich nicht anmerken zu lassen. Der Fahrstuhl öffnete sich und die beiden stiegen aus. Sie betraten einen weißen Flur, mit vereinzelten Bildern an der Wand und einen Boden aus weiß-schwarzem Marmor. Jeder Schritt den sie machten, hallte ihnen nach. Sora sah sich fasziniert um. >>Ich wusste gar nicht, dass ihr für die Regierung arbeitet.<<
>>Tun wir auch nicht.<< Sora sah Schuldig fragend an. Was suchten sie dann in einem Regierungsgebäude? Doch bevor sie die Frage weitergeben konnte, erblickte sie Crawford. Wie immer in einem makellosen Anzug mit Krawatte. „Ihr seit spät dran“, war die einzige Begrüßung die er gab, bevor er an die Tür klopfte und eintrat. Sora folgte und zum Schluss Schuldig.
Neugierig, aber so, dass man es ihr nicht ansah, ließ Sora den Blick durch das Büro wandern. Ein großes Büro, auch hier mit weißen Marmorfliesen. Vor ihr ein Schreibtisch aus Buche. Links und rechts je zwei Regale. Drei davon waren mit Büchern voll gestellt. In dem Vierten standen lauter Bilderrahmen, doch sie konnte nicht erkennen, wer darauf zu sehen war. Die hintere Wand bestand nur aus Fenstern. Ein guter Blick auf die ganze Stadt, wären nicht die Jalousien unten, um die Sonne fernzuhalten. Schräg neben dem Schreibtisch stand ein kleines Sideboard mit verschiedenen Flaschen Alkohol.
„Ah, da sind Sie ja“. Der Mann hinter dem Schreibtisch sah sie kühl an. „Wie ich bereits hörte, waren Ihr Vorbereiten erfolgreich“.
„Ja, Herr Kakuji. Darf ich Ihnen vorstellen, das ist Sora“. Crawford schaute kurz zu Sora und diese trat auf ihn zu, da sie mit Schuldig etwa zwei Schritten weiter hinten stehen geblieben war als ihr Leader. „Sie kommt aus Deutschland und besitzt die gleichen Fähigkeiten wie…“ „Ja, aber ist sie auch soweit und kann den Auftrag ausführen?“ fiel Herr Kakuji Crawford ins Wort. Einen Moment herrschte Stille. >>Was meint er Schuldig?<< fragte Sora in Gedanken. Doch sie prallte an eine Wand. Schuldig lies sie nicht in seine Gedanken.
„Ja, das ist sie“, antwortete nun Crawford.
„Gut, dann gehen Sie. Sie bekommen Ihre Anweisung so bald es mir möglich ist“. Crawford nickte und die drei verließen das Büro.
Kapitel 3: Antworten
Sora saß auf dem Sofa in der Schwarz-Villa, mit einer Tasse Tee in der Hand. Ihr gegenüber Schuldig und Crawford. Beide sahen sie ernst an und hatten die ganze Fahrt über kein Wort mit ihr gesprochen. Sie wollte ein paar Antworten und sie würde nicht eher aufstehen, bis sie welche bekommen hatte. Was für ein Auftrag sollte sie ausführen und wieso hatte Schuldig gesagt, sie arbeiteten nicht für die Regierung, obwohl sie doch bei einem der Politiker waren, auch wenn sie noch nie von diesem Mann gehört hatte. In die Gedanken von Schuldig konnte sie nicht eindringen. Er hatte sie schon die ganze Zeit abgeblockt.
„Könntet ihr mir jetzt endlich erzählen, was los ist?“ Sora sah beide fragend an.
„Es gibt einen Grund, warum du noch am Leben bist“, begann Schuldig. Mit einem kurzen Blick zu seinem Leader fuhr er weiter: „Ich bin der Grund, warum du als Baby nicht gestorben bist“.
„Das habe ich mir gedacht, als ich deine Stimme zum ersten Mal hörte“, unterbrach Sora ihn. „Ja, das ist schon richtig, aber lass mich zu Ende erzählen Sora“. Schuldig sah sie an. „Damals, ich war gerade 6 Jahre alt, als Crawford mich von Rosenkreuz gerettet hat, war nicht nur ich, sondern auch mein Körper so ausgemagert, dass kaum noch die Hoffnung bestand, dass ich überlebte. Crawford erzählte mir später, dass ich mehrere Tage im Fieber lag und kaum Flüssigkeit zu mir genommen hatte, bevor ich auf dich gestoßen bin. Schon damals waren meine Kräfte außergewöhnlich stark, als ich in weiter Ferne eine schwache Kraft wahr nahm. Ich spürte sie. Zwar nur ganz schwach, doch ich merkte, dass wir uns gar nicht so unähnlich waren und ich dich unbedingt kennenlernen wollte. Deshalb habe ich dich davon abgehalten, zu sterben.
Ich wollte dich kennen lernen. So rettete ich dir das Leben und fand gleichzeitig die Kraft, selbst weiter zu leben. Man kann also sagen, du bist mein Anker gewesen und hast mir neue Kraft und neuen Mut gegeben, um weiterzuleben“. Stille. Sora wusste nicht, was sie sagen sollte.
„Also immer, wenn ich nicht mehr konnte, nicht mehr weiterleben wollte, warst du es, der mich davon abhielt? Die ganze Zeit?!“ Schuldig nickte. „Und du wusstest die ganze Zeit, wo ich bin?“.
„Nein. Sonst wäre ich viel früher in dein Leben getreten und hätte dir so Manches an Qualen erspart. Aber selbst mit Crawfords Fähigkeiten, in die Zukunft zu sehen, konnte er uns nicht helfen, dich zu finden. Bis vor einem halben Jahr.
„Wie?“ war das Einzige, was sie fragte.
„Nagi, ebenfalls ein Mitglied von uns, hatte sich in den Computer von Rosenkreuz gehackt, um uns Informationen zu beschaffen – was hiermit nicht das Geringste zu tun hat – und durch Zufall ist er auf eine Datei gestoßen, die Informationen über eine Telepathin enthielt. Crawford beauftragte mich, der Sache nachzugehen und das tat ich auch.
Den Informationen zufolge, sollte die Person in einem kleinen Blumenladen aushelfen. Als ich den Laden betrat und deine Gedanken las, wusste ich, dass du das Mädchen bist, das mir damals half. Du warst das Baby, dem ich das Leben rettete und das Kind, was ich unzählige Male davor bewahrt habe, sich das Leben zu nehmen“.
„Das ist ja alles schön und gut und ich freue mich auch, dass du mir das endlich erzählst, aber was hat das alles mit dem Auftrag zu tun? Und wieso sagst du, arbeitet ihr nicht für die Regierung? Wir waren doch in einem der Regierungsgebäude. Da kommt man nur hinein, wenn man dort arbeitet“. Erneut wechselte Schuldig einen Blick mit Crawford.
„Es ist schon spät. Wir reden morgen früh weiter“, meinte Crawford und stand auf. Für ihn war das Gespräch beendet. „Schuldig du kannst doch nicht...“ „Das Gespräch ist beendet. Du solltest jetzt in dein Zimmer gehen“. Crawford sah Sora mit einem kühlen Blick an. Stur erwiderte sie diesen, stand dann jedoch auf und ging in ihr Zimmer.
Kapitel 4: neue Fragen
Der Vollmond schien und erleuchtete mein Bett, das direkt unter dem Fenster stand. Ich lag auf dem Bett, die Arme hinter den Kopf verschränkt und ließ noch einmal alles Revue passieren, was Schuldig mir vor wenigen Minuten erzählt hatte. Ich hatte mir ja schon gedacht, dass er derjenige war, der mir vor 20 Jahren das Leben rettete. Doch ich sollte sein Anker gewesen sein, als es ihm schlecht ging? Das konnte ich nicht glauben. Es konnte ja sein, dass es stimmte. Aber warum erzählte er es mir jetzt? Und was hat das mit dem Auftrag zu tun? Ich hatte keine Ahnung. Um mich abzulenken, nahm ich einen Schluck aus der Wasserflasche, die neben meinem Bett stand.
Da fiel mir plötzlich ein, was Schuldig noch gesagt hatte, nachdem er mir mitteilte, er könne mir helfen. Er sagte, er hätte noch einen Job zu erledigen. Hatte es etwas damit zu tun? Ich wusste es nicht. Aber darauf würde ich ihn morgen früh ansprechen. Genauso, warum Crawford das Gespräch plötzlich beendet hatte, als ich nach dem Auftrag fragte. Da musste doch ein Zusammenhang bestehen. Was verheimlichten sie mir?
Kapitel 5: der Vorfall
Als Sora am Morgen aufwachte, merkte sie, dass etwas nicht in Ordnung war. Es roch nicht, wie jeden Morgen, nach Kaffee und auch sonst war es viel zu still. Sie schlug die Decke zurück, stand auf und verließ ihr Zimmer. Vielleicht hatte sie sich das ja auch nur eingebildet, doch dem war nicht so. Totenstille. Sie rannte die Treppe hinunter in die Küche, die sich im Erdgeschoss befand. Am Türrahmen blieb sie wie versteinert stehen. Kein frischer Kaffee, kein Crawford und kein Schuldig, die sich zankten. „Nagi bist du da?“, rief Sora. Doch sie erhielt keine Antwort. „Was ist hier los?“, fragte sie sich. Sie rannte wieder nach oben und bleibt vor der Tür zu Crawfords Büro stehen. Sie holte tief Luft, klopfte an und wartete. Keine Antwort. Vorsichtig öffnete sie die Tür und trat ein. Niemand war da. Sie wollte schon wieder gehen, als sie sah, dass der Laptop an war. >>Den hat er noch nie angelassen, wenn er weg ist.<< Langsam trat sie hinter den Schreibtisch und blickte auf dem Bildschirm. Ein kleines Fenster in der Ecke zeigte ihr, dass eine E-Mail gekommen war. >>Soll ich sie öffnen oder ignorieren? Wenn Crawford mich erwischt gibt es Ärger. Andererseits er ist ja nicht da.<< Sie ließ sich auf dem Stuhl nieder und öffnete die E-Mail.
Der Auftrag wurde geändert. Um 5.00 Uhr am Hafen B3.
Dort wartet ihr Informationspartner.
Sora verstand nicht. Was hatte diese E-Mail zu bedeuten? >>Was heißt, der Auftrag wurde geändert?<< Sora las sich erneut die Mail durch. Was hatte das zu bedeuten? 5.00 Uhr, es war bereits 8.00 Uhr vorbei. Solange konnte doch kein Auftrag dauern. „Hafen B3“, merkte sich Sora und ging wieder zurück in ihr Zimmer.
Zur gleichen Zeit am Hafen B3:
„Wir haben Ihnen die Informationen gegeben, die sie wollten. Also ist unser Auftrag erledigt“. Crawford sah die Männer an. Immer noch hielten sie ihre Waffen auf sein Team gerichtet. Es wäre ein Leichtes für sie, diese Männer auszuschalten, doch sie wollten wissen, wer sie in die Falle gelockt hatte. Also mussten sie warten. >>Crawford, ich spüre eine weiter Person, die sich uns nähert<< hörte der Leader die Stimme von Schuldig in seinem Kopf.
>>Wer ist es?<<
>>Kann ich nicht sagen>>
>>Gut, dann warten wir<< Kaum merklich nickte Schuldig.
„Geben Sie uns, was wir wollen Herr Crawford und wir ziehen uns zurück ohne, dass jemandem etwas passiert“, sprach ein kleiner, dicker Mann in einem blauen Anzug. Crawford schwieg einen Moment. „Sora wollte nur mit ihnen kommen?!“ lächelte er.
„Sie gehört uns. Niemand, außer unserer Organisation, hat Anspruch auf ihre Kräfte“.
„Sie hatte sich bereits entschieden, als sie ins Flugzeug einstieg. Sie gehört Ihnen nicht. Sie wird, wenn dann für uns Arbeiten“.
„Herr Crawford. Wir wissen doch beide, dass Sie Sora nicht die ganze Wahrheit gesagt haben. Sie haben Angst, dass sie sich gegen Sie wendet und für uns entscheidet“. Crawford schwieg.
„Ich gehöre niemand. Meine Entscheidungen treffe ich alleine. Niemand bestimmt mein Leben“, hörten sie plötzlich eine Stimme. Die Männer, mit den Waffen in der Hand, drehten sich um. Doch es war zu spät. Mit Kopfschmerzen, die sie noch nie hatten, ließen sie ihre Waffen fallen und krümmten sich auf dem Boden. Schuldig drehte sich in die Richtung aus der die Stimme kam. >>Sora was machst du hier?<< fragte er, doch sie blockte ihn ab.
„Habe ich nicht das Recht selbst zu entscheiden?“, fragte sie und ging weiter auf den kleinen, dicken Mann zu. Dieser wollte wegrennen, doch er konnte sich nicht bewegen. Keinen Millimeter.
„Sora was tust du da. Hör auf!“ mahnte Crawford, doch Sora ignorierte ihn. Mit zitternder Hand zog der Mann eine Pistole hervor und hielt sie sich an die Schläfe.
>>Sora lass das! Wir wollen wissen, wer uns in die Falle gelockt hat!<< Schuldig versuchte in ihre Gedanken einzudringen. Doch noch immer blockierte sie ihn. „Sora nicht“, doch es war zu spät. Der dicke Mann drückte ab. Peng. Leblos sackte der Körper in sich zusammen und eine Blutlache breitete sich auf dem Boden aus. Erst jetzt gelang es Schuldig ihre Barriere zu durchbrechen. >>Warum hast du das gemacht?<<
„Warum verratet ihr mir nicht die Wahrheit? Was soll ich nicht wissen, was macht euch solche Angst?“, fragte Sora.
„Das reicht. Bring sie zum Schweigen Schuldig“, gab Crawford die Anweisung. Schuldig nickte und zwang Sora zur Bewusstlosigkeit. Doch bevor sie auf den Boden fallen konnte, fing er sie auf.
„Es wird Zeit für Erklärungen sein, wenn sie wieder zu sich kommt“, meinte Schuldig und sah seinen Leader an. Crawford sah ein das es an der Zeit war, Sora alles zu erzählen.
Kapitel 6: die ganze Wahrheit
Mit Kopfschmerzen wachte Sora auf und fand sich angezogen in ihrem Bett wieder. Wie lange sie Bewusstlos gewesen war, konnte sie nicht sagen. Sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Doch als sie aus dem Fenster schaute, war es bereits dunkel. Sie setzte sich auf und wartet bis das Schwindelgefühl nachgelassen hatte, bevor sie hinunter ins Wohnzimmer ging. Wieder einmal herrschte Stille.
Als sie das Wohnzimmer betrat, saßen dort bereits Crawford, Schuldig und Nagi. Sie redeten nicht ein Wort miteinander. Ohne ein Wort zu sagen, setzte sich Sora in einen der schwarze Ledersessel. Sie wusste genau, was vorgefallen war und wer sie in die Bewusstlosigkeit getrieben hatte.
„Es ist Zeit, dir die ganze Wahrheit zu erzählen, Sora“. Crawford sah Sora an und hoffte, dass sie seinem Blick erwidere. Doch sie starrte zu Boden.
„Was sollte das am Hafen? Wer waren diese Leute?“
„Sie gehören zu Rosenkreuz. Wie ich bereits sagte, hatte Crawford mich vor Ihnen gerettet als ich 6 Jahre alt war. Und nachdem sie heraus fanden, dass es eine weitere Telepathin gibt, versuchten sie, an dich heranzukommen. Du warst noch unerfahren und das ist es, was Rosenkreuz will. Deine Kräfte für sich beanspruchen. Dafür ist ihnen jedes Mittel recht.
Als ich nach Deutschland kam und dich beobachtete, merkte ich, dass auch Rosenkreuz dich beobachtete. Ich musste etwas dagegen unternehmen“.
„Und was hast du gemacht?“
„Sie getötet“, antwortete Schuldig kalt. Sora zuckte unmerklich zusammen und erinnerte sich, wie die den Mann dazu zwang, sich zu erschießen.
„Wir arbeiten nicht für die Regierung. Wir sind Auftragskiller. Und dieser Besuch im Regierungsgebäude war nur ein Job. Eigentlich solltest du den übernehmen, doch nach Crawfords Vision beschlossen wir, alleine zu gehen. Ohne dich. Du warst noch nicht so weit“. „Hättet ihr mir das früher gesagt, hätte ich doch selbst entscheiden können. Aber dazu ist es jetzt zu spät. Warum aber, habt ihr nicht zugelassen, dass mich Rosenkreuz bekommt? Nur wegen meinen Kräften?“.
„Wenn Rosenkreuz dich in die Finger bekommt, werden sie mit dir Experimente machen, dich quälen, so wie mich. Solange, bis dein Widerstand gebrochen ist und du ihnen dienst. Das sind ihre Methoden“.
„Und eure? Warum habt ihr mich zu euch geholt? Damit ich für euch arbeite, für euch töte?“
„Wir wollten nur nicht, dass du Rosenkreuz in die Hände fällst…“, mischte sich nun auch Crawford in das Gespräch ein. „…Sobald du deine Kräfte kontrollieren konntest, wollten wir dir alles erzählen und dich fragen. Doch nachdem du hierher gekommen warst, änderte sich alles. Du bist so froh gewesen, deine Kräfte nicht verstecken zu müssen und hast „fast“ wie ein normaler Mensch gelebt. Du hast gelacht, dich gefreut und deine Trauer vergessen. Als wir dies sahen, wussten wir, wenn wir dir alles erzählen würden, würdest du dein Lächeln verlieren und das wollten wir nicht. Keiner von uns“.
Kapitel 7: vergangene Zeiten
Wieder einmal war so eine beschissene Nacht, wo ich auf dem Bett lag und nachdachte. Das tat ich in letzter Zeit ziemlich häufig. Warum taten mir immer dann die Leute weh, wenn ich anfing, ihnen zu vertrauen? Ich lag auf der Seite und weinte leise. Seit langer Zeit weinte ich mal wieder. Immer hatte ich versucht, stark zu sein, doch jetzt konnte ich meine Tränen nicht länger zurück halten. Wollte es auch nicht. „Weine ruhig Sora. So kannst du dich abreagieren, ohne Andere zu verletzten“, hatte Maya einmal zu mir gesagt. Ich erinnerte mich noch genau, wie Maya mich damals in die Arme genommen hatte – wie ein kleines Kind – und mich mit ihren sanften Worten beruhigt hatte. Doch jetzt wollte ich alleine sein. Ich hatte eine Blockade errichtet, um mich vor allen Gedanken zu verstecken. Wenigstens für einen Moment.
Kapitel 8: der Verräter
Nagi und Schuldig saßen Crawford in seinem Büro gegenüber und schwiegen sich schon eine geschlagene Minute an. „Warum sollte ausgerechnet Er uns in die Falle locken? Was hat er davon?“ brach Nagi endlich das Schweigen.
„Das weiß ich auch nicht, aber es würde einen Sinn ergeben, wenn er für Rosenkreuz arbeiten würde“, warf Schuldig ein.
„Hier herum zu sitzen und zu diskutieren, bringt uns auch nicht weiter. Wir werden Ihm einen kleinen Besuch abstatten“. Crawford sah die beiden an. Diese begriffen, worauf ihr Leader hinaus wollte und standen schweigend auf.
Schuldig stand vor Soras Tür und wollte gerade klopfen, als er leises Schluchzen vernahm. Mitten in der Bewegung hielt er inne. >>Sora<< versuchte er es in Gedanken, doch er stieß auf eine Blockade. Leise seufzte er. „Sora wir müssen noch mal weg, sind aber bald wieder da“, sprach er nun. Doch Sora antwortete ihm nicht. Da Schuldig auch nicht mit Gewalt ihre Blockade durchbrechen wollte, beließ er es dabei und verließ, ohne einen weiteren Versuch die Villa. Sein Leader und Nagi saßen bereits im Auto und warteten auf ihn.
Das schwarze Auto hielt auf dem Parkplatz vor dem Regierungsgebäude in einer Ecke, die nicht beleuchtet war. Drei Personen stiegen aus. „Es wird kein Problem sein, an den beiden Wachmännern vorbei zu kommen. Schuldig, du kümmerst dich um sie. Nagi, du machst dich auf den Weg zum Sicherheitsbüro und vernichtest die Aufzeichnungen der Überwachungskameras“, gab Crawford seine Anweisungen.
Sie betraten das Regierungsgebäude und trennten sich. Nagi blieb im Erdgeschoss, während sich die anderen beiden auf dem Weg ins oberste Stockwerk waren.
Lautlos sackte die Wache vor Herr Kakujis Büro zusammen. Ohne anzuklopfen wurde die Tür geöffnet und Crawford und Schuldig traten ein.
„Was soll das?“, fragte Herr Kakuji und drehte sich zu der Tür um. Als er die beiden Männer sah, wurde sein Gesicht ganz blass.
„Ich habe Sie nicht hierher bestellt. Also verlassen Sie auf der Stelle mein Büro“, schrie der Mann. >>Aber wir wollen nicht gehen<< hörte er Schuldigs Stimme in seinem Kopf. >>Wir wollen uns mit Ihnen unterhalten.<<
„Crawford sagen sie Ihrem Telepathen dass er augenblicklich aus meinen Gedanken verschwinden soll“.
„Beantworten Sie uns ein paar Fragen“, meinte dieser nur kühl und ignorierte die panische Stimme seines Auftraggebers. „Warum haben Sie versucht uns in eine Falle zu locken?“
„Ich weiß nicht wovon Sie reden. Ahhh. Herr Kakuji presste die Hände an seinen Kopf. >>Sind Kopfschmerzen nicht etwas Schönes?!<< Schuldig grinste.
„Sie arbeiten für Rosenkreuz“. Die Worte von Crawford ließen Herrn Kakuji zusammenzucken. Dieser fing plötzlich an, panisch zu werden und schrie: „Sora gehört Rosenkreuz. Ihre Kräfte gehören Rosenkreuz. Und Sie werden sie bekommen und dann werden sie euch vernichten“. Peng. Glassplitter fielen zu Boden und nur Sekundenbruchteile später lag Herr Kakuji leblos auf dem Boden.
„Er hat uns in die Falle gelockt und Rosenkreuz hat ihn zum Schweigen gebracht, damit er ihre Pläne nicht verrät“. Schuldig sah seinen Leader an. „Gehen wir, Nagi wartet schon am Auto auf uns. Hier gibt es nichts mehr zu tun“. Die beiden Schwarz drehten sich um und verließen das Regierungsgebäude.
Kapitel 9: Projekt Sora
Ein dunkler Raum, doch jeden Schritt, den die Person machte, hallte an den Wänden wieder. „Wie konnte das passieren. Herr Kakuji hatte lediglich den Auftrag gehabt, Sora an den Hafen B3 zu locken. Dort hätten wir, Rosenkreuz, sie erwartet und Sora wäre jetzt in unserem Besitz. Aber nein. Dieser Dummkopf war noch nicht einmal in der Lage, diesen einen Auftrag auszuführen“, regte sich die Person auf. Sie ließ sich auf den Schreibtischstuhl nieder und schloss die Augen. >>Sora gehört uns. Nur wir haben das Recht, ihre Kräfte zu besitzen. Sie wird uns gehören. Ich werde wohl jemand anderen beauftragen müssen, sich um das Projekt Sora zu kümmern. Jemand, der zuverlässig ist. Jemand, der Soras Kräften gleichgestellt ist.<<
Leise wurde die Tür geöffnet und eine Frau mit langen Haaren trat ein. Auch ihr Gesicht lag im Dunkeln. „Du kommst gerade recht Mika. Du kannst mich bestimmt ablenken“, sprach die Person in einem etwas sanfterem Ton.
„Das habe ich bis jetzt immer geschafft. Doch du solltest dich jetzt ausruhen. Denk an dein Herz, es braucht Ruhe.“ Die Frau trat von hinten an die Person heran und umarmte diese von hinten. „Ich verspreche dir. Sora wird bald in unseren Händen sein. In den Händen von Rosenkreuz. Und dann werden wir in die nächste Phase des Projekts Sora eintreten können. Das wird mein Geschenk für dich sein“. Ein kühles Lächeln spiegelte sich auf dem Gesicht der Person wieder.
Kapitel 10: zurück nach Deutschland
Die Nacht war hereingebrochen und dunkle Wolken verdeckten den Mond. Sora saß auf ihrem Bett und betrachtete das Foto von ihrer Freundin und ihr. Zu ihren Füßen lag ein gepackter Koffer. „Ich kann nicht hier bleiben. Es tut mir leid Maya. Am Tag meiner Abreise, nach Japan, war ich an deinem Grab und habe dir versprochen, dass hier mein neues Leben beginnen wird. Ein Leben, in dem ich nicht mehr alleine bin und mich vor den Menschen verstecke. Aber ich habe einen Menschen getötet. Durch meine Kraft, meine Gedanken ist ein Mensch gestorben. Seitdem habe ich Albträume und kann kaum noch schlafen. Es ist besser so“. Sora stand auf und legte den Brief den sie geschrieben hatte auf den Schreibtisch. Dazu eine gelbe Rose. >>Eine Rose, in derselben Farbe, wie du sie mir bei unserer ersten Begegnung geschenkt hast, schenke ich nun dir. Ein Abschiedsgeschenk für dich.<<
Ein letzter Blick zum Mond, der noch immer von schwarzen Wolken bedeckt war. Sora schloss die Augen. Jetzt würde sie erst mal versuchen zu schlafen und wenn sie die Augen wieder öffnete, würde sie in Deutschland sein. >>Maya, ich komme zurück nach Deutschland.<<
Ende Teil 2
So das war der 2 Teil der FF,
wünsche viel Spaß beim lesen,
die Chara Sora, Maya und Herr Kakuji sind selbst erfunden, die anderen gehören net mir
wann ein dritter Teil kommt, bleibt noch offen
Also, der 2 Teil der ff ist fast fertig, muss nur noch ein bisschen überarbeitet werden, dann gibts den auch zum lesen