Wir alle kennen ja die Geschichten über die Mafia. Doch ausserhalb der Cosa Nostra gibt es noch zigtausend Organisationen aller Völker und Religionen. Geld verdienen steht bei ihnen heute wie damals an erster Stelle, was jedoch bei den meisten Gruppierungen stark abgenommen hat, ist das Ehrgefühl. Hat uns Marlon Brando noch in "Der Pate" eindrucksvoll gezeigt das dies einmal anders war, sind die meisten heute zu gewöhnlichen Kriminellen verkommen.
Eine markante Ausnahme bilden da jedoch die Yakuza. Von den alten Samurai schon damals nicht ernst genommen, besitzen sie selbst immernoch einen unbändigen Stolz, den weder Weltkriege noch Wirtschaftskrisen brechen konnten. Als fest integrierter Bestandteil der japanischen Gesellschaft sind die Grenzen zwischen "legal" und "illegal" fliessend, doch bevor ich weiter in pathetisches Gelaber abschweife, hier erstmal ein kleiner Exkurs.
Wikipedia, der Garant für Wissen und Weisheit, das Mekka für Streber und Klugscheisser, sagt folgendes:
ZitatAlles anzeigenYakuza ist der Name einer japanischen kriminellen Organisation mit einigen hundert Jahren Geschichte, die in verschiedene rivalisierende kumi (Banden) eingeteilt und von der ausländischen Presse manchmal auch zusammenfassend als „japanische Mafia“ bezeichnet wird. Die Bezeichnung Ya-Ku-Za ist die dialektale Aussprache der Zahlenkombination 8-9-3 ab, welche bei dem aus China stammenden Kartenspiel Hanafuda (ähnlich dem Black Jack) als völlig wertlos gilt. So sehen sich auch die Yakuza mit einem gewissen Stolz als die „Wertlosen“ der Gesellschaft.
Die Yakuza folgen einer strengen Hierarchie und unterschiedlichen Kodizes in Form von Hausordnungen und sind auf nahezu allen japanischen Inseln und auch im Ausland tätig. Traditionell sind sie in Thailand und Südkorea vertreten. Als bevorzugte Bastion im westlichen Ausland gelten Hawaii und auf dem US-amerikanischen Festland San Francisco. Doch waren besonders in den frühen neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts auch Yakuza-Aktivitäten in New York und Australien zu beobachten. Als Stützpunkte in Europa gelten Amsterdam und Paris.
Seit 1993 ist in Japan das sichtbare Bekenntnis zu einem kumi strafbar, was die moderne Yakuza in einigen Teilen des Landes immer mehr zur Arbeit im Untergrund zwingt. Trotzdem sind einige Gruppen und Banden unter nur sehr oberflächlichen Tarnungen immer noch mit Adressen und Telefonnummern in den Telefonbüchern Osakas und Tokios verzeichnet. Auch wenn sich in den letzten Jahren die vormals enge Beziehung zur Polizei und ihr allgemeines gesellschaftliches Ansehen verschlechtert haben, bilden die Yakuza nach wie vor eine sehr einflussreiche Gemeinschaft innerhalb der japanischen Gesellschaft und haben ihren Einfluss vor allem im Banken- und Immobiliengeschäft festigen können.
Yakuza sprechen einen eigenen Berufsjargon und sind heute zumeist als Geschäftsmänner getarnt. Doch noch im Jahr 1990 waren ganz offiziell 86.552 Personen als Yakuza registriert, wurden aber von den Polizeibehörden nicht verfolgt. Im Januar 1993 konnte sich ein Kumi auf einer Pressekonferenz bei den Einwohnern Osakas ganz öffentlich für gewisse Unannehmlichkeiten während eines Führungskrieges entschuldigen.
Die moderne Yakuza hat ihren Wirkungskreis bis hin zur Einflussnahme auf Finanzmärkte und politische Korruption ausgedehnt. Sie hat auch bereits versucht, Einfluss auf politische Wahlen zu nehmen, indem Kandidaten zunächst finanziell oder mit „Dienstleistungen“ unterstützt wurden, in der Absicht, sie nach der Wahl durch Erpressung zu kontrollieren. Daneben betreibt die Yakuza weiterhin auch „traditionelle“ Mafia-Aktivitäten wie Prostitution, Menschenhandel, Drogenhandel, legale und illegale Inkasso-Geschäfte, illegales Glücksspiel, Pachinko, oder Schutzgelderpressung, die beispielsweise bei vielen Restaurants verdeckt über den Wäscheservice der japanischen Erfrischungstücher, Oshibori genannt, abläuft. Relativ neu ist die Vermittlung von illegalen Arbeitskräften, insbesondere Ausländern ohne Aufenthaltserlaubnis.
Mit dem Verbot des offenen Auftretens der Yakuza milderte sich das auffallende und herausfordernde Verhalten der Yakuza-Gruppen. Die ehemaligen offiziellen Büros firmieren jetzt als Kredit- oder Arbeitskräftevermittlungen u. ä.
Selbst in Japan verschwimmen die Begriffe, die organisierte Kriminalität beschreiben. Offizielle japanische Stellen benutzen den Ausdruck Bôryokudan (gewalttätige Gruppen), jedoch gilt bei den Yakuza Gewalt als Ultima ratio. Der weitaus größte Teil der alltäglichen legalen Geschäfte wie Kreditvergabe oder Arbeitskräftevermittlung, und der illegalen wie Prostitution, Glücksspiel oder Drogenhandel läuft immer noch friedlich ab.
Also was meint ihr ? Wo kann man die Yakuza einordnen ?
Eine gewöhnliche Verbrecher-Organisation, oder doch eine Gruppe die im kommenden Zusammenbruch der westlichen Gesellschaften für das einfache Volk eine tragende Rolle spielt ? Oder möglicherweise doch eine politische Armee die zusammen mit Scientology, Freimaurern und Altnazis im Untergrund um die Weltherrschaft kämpft ?