[Geschichte] Angel Beats! Again

  • 13:09 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktors


    ''Das Gelände erkunden?'' fragte Leo sich bevor er antwortete ''Finde ich korrekt am besten brechen wir sofort auf!''. Leo sagte sich innerlich ''Ich muss jetzt endlich erwachsen werden, Vergangenheit hin oder her. Ich muss stark sein!''. Die kurze Erwähnung von Hayatos Vergangenheit ließ Leo direkt anders denken und ihn irgendwie auch erwachsener werden.

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    • Offizieller Beitrag

    [Hayato Akuma]
    13:28 Uhr - Gelände der Schule - Cafeteria

    Nachdem sie das Büro des Direktors verlassen hatten, waren Hayato und Leo über die untere der beiden Brücken über den Felseinschnitt gelaufen, an dessen Grund der Fluss sich durch das Gelände wand. Dabei hatten sie dann feststellen müssen, dass sie von dort nicht direkt zur Cafeteria kommen konnten. Stattdessen liefen sie an einem Blumengarten vorbei, der weiter hinten sogar Gewächshäuser hatte. Gleich danach kam auf der gleichen Seite ein Gebäude, dass wohl mal das Krankenhaus der Schule gewesen war. Nicht dass es verfallen wirkte, aber man sah trotzdem, dass es nicht in Gebrauch war.
    Hayato stufte es gleich als eine mögliche Ausweichbasis ein. Das auf der anderen Seite Parkbuchten für Autos vorhanden waren, schien eine Art Gag des Erschaffers zu sein. Obwohl sich einiges an Parkplätzen auf dem Gelände befand, war nicht ein einziges Fahrzeug zu sehen!
    Erst als sie an dem Gebäude des Krankenhauses vorbei waren führte links ein Weg ab, der sie auf ein noch größeres Gebäude zulaufen ließ. Nach dem automatischen Informationssystem sollte das der Labortrakt der Schule sein. Biologie, Chemie und was sonst noch alles viel Raum benötigte.
    Vor dem Laborgebäude bogen sie gleich wieder links ab und mussten eine Steigung hinauflaufen, wo die Straße mit einer kleinen Brücke über einen weiteren Felsenriß geleitet wurde. Unterhalb der Brücke, neben dem Laborgebäude gab es ein Experimentalfeld des Biologie-Leistungskurses.
    Auf der anderen Seite der kleinen Brücke, am oberen Ende der Steigung, sahen sie endlich die Cafeteria vor sich. Und gleich links die obere der beiden Brücken.
    "Das nächste Mal nehmen wir wohl besser diese Brücke", meinte Hayato etwas genervt.


    Die Cafeteria wartete gleich am Eingang schon mit einer großen Halle auf. Etwas weiter hinten gab es eine breite Treppe, die wohl zu einer Art Galerie hoch führte. Rechts ging es etwas runter zu den Speisenautomaten. Die Getränkeautomaten hatten ihre eigene Ecke.
    Mit Interesse inspizierte Hayato das Bedienfeld und den Markenschlitz. Die Auswahl war ziemlich groß, was sich an Gerichten hier ziehen ließ. Schon beim Anblick der kleinen Bilder von den Speisen begann Hayatos Magen wieder zu knurren.
    "Wenn ich mir diese Automaten ansehe, dann kann man den Gedanken, sie einfach zu knacken, wohl gleich vergessen! Bei der Auswahl an Gerichten müsste hinter den Teilen eigentlich mindestens ein ganzer Kühlcontainer stehen. Pro Automat! Auswahl hat er hier echt reingebracht, das muss ich ihm lassen."

  • 13:28 Uhr - Gelände der Schule - Cafeteria


    Leo war etwas überrascht, dass der zuversichtliche Hayato den sofortigen Entschluss traf, die Automaten seien nicht zu knacken.
    ''Denkst du wirklich, wir könnten es nicht einmal versuchen diese Automaten zu knacken? Ich bin nicht stolz darauf, aber ich kenne mich mit Schlössern etc. sehr gut aus!'' fragte er. Als Leo sich das Schloss genauer ansah, wurde ihm bewusst dass er ohne Werkzeug gar nicht erst daran denken brauchte diese Dinger zu knacken. So fügte er seiner Frage gleich eine Antwort hinzu.
    ''Egal, vergiss was ich gesagt habe, diese Dinger sind krass gesichert und ohne Werkzeug macht es auch keinen Sinn es zu versuchen!''.

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    • Offizieller Beitrag

    [Hayato Akuma]
    13:29 Uhr - Gelände der Schule - Cafeteria

    "Leo-san, du musst dich wirklich von dem Denken der Welt lösen, in der wir vorher gelebt haben! Mein Punkt war nicht das Schloss, sondern dass diese Automaten eine Auswahl haben, die eigentlich nicht in diese kleinen Kästen rein passen kann!" versuchte Hayato den Irrtum von Leo aufzuklären.
    "Außerdem sollte man nach dieser merkwürdigen Sicherung des Direktorbüros besser davon ausgehen, dass der Erschaffer oder Gott dieser Welt sich nicht freiwillig in die Karten schauen lässt. Falls jemand wirklich eines dieser Schlösser auf bekommen würde, könnte ihm das gesamte teil ins Gesicht explodieren! Wie gesagt, bei dieser normalen Größe würde man vier bis fünf Fertiggerichte in Sinne von Instantnudeln erwarten können. Aber dieses Teil bietet Nudelsuppen in Schüsseln mit Beilagen an! Sie dir doch nur die Ausgabe an. Da kommt ein Tablett mit dem ausgewählten Menü raus. Hast du so etwas in der Welt davor schon mal gesehen?"


    Diese Automaten waren ein weiteres Rätsel dieser Welt, denn Hayato hatte nach den Informationen die Anzahl der Schüler hier überschlagen. Es waren alle drei Stufen der Oberschule vertreten und jede Stufe besaß mindestens fünf Klassen. Damit würden hier nachher mehrere Hundert Schüler auftauchen, um sich ihr Essen zu holen. Da sie wie NPC sich keine Gedanken um das "wie" machten, kamen hier die Tabletts mit dem Menü aus dem Automaten. Dabei waren keine Nachfüllklappen für Tabletts zu sehen. Die Mahlzeiten würden wahrscheinlich einfach nach der Auswahl erschaffen. Genau deshalb glaubte Hayato nicht daran, dass sich diese Automaten öffnen ließen!
    "Diese Automaten sind wie Replikatoren, da werden wir keine Portionspackungen drin finden", fügte er seiner Frage noch hinzu.

  • 13:29 Uhr - Gelände der Schule - Cafeteria


    Leo hörte Hayato aufmerksam zu. Er dachte sich innerlich ''Mann, von diesem Hayato kann ich ja noch ne Menge lernen!''. Gleich darauf antwortete Leo mit der Bewunderung ins Gesicht geschrieben
    ''Oh, daran habe ich nicht gedacht, du weißt ja ziemlich viel darüber, Akuma-Sama!''
    Von dem Crashkurs in Japanisch mit seinen Eltern, blieben Leo doch noch einige Umgangsformen hängen, an die er zuvor gar nicht gedacht hatte.
    ''Was wollen wir den nun machen, Akuma-Sama?'' fügte er seiner Aussage noch an.

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    [Hayato Akuma]
    13:29 Uhr - Gelände der Schule - Cafeteria


    "Oh, daran habe ich nicht gedacht, du weißt ja ziemlich viel darüber, Akuma-sama!" Hayato wandte sich um. Wie kam Leo-san jetzt darauf, dass er viel über diese Welt wissen würde? Bislang hatte er doch nur aufgrund der bisherigen Erfahrungen einigermaßen fundierte Behauptungen aufgestellt.
    "Was wollen wir den nun machen, Akuma-sama?"
    "Ich würde es jetzt nicht als faktisches Wissen bezeichnen, Leo-san. Wir haben nur einige Merkwürdigkeiten in dieser Welt erlebt, die nichts mit der Welt davor zu tun haben. Deshalb hat jemand in der Gruppe uns davor gewarnt, einfach in den alten Bahnen zu denken. Die Geschichte mit der Tür und der Sicherung passte viel zu sehr, als dass ich danach noch etwas voraussetzen würde, was in der alten Welt real war. Hier hat man eine Scheinwelt erschaffen, die das Schulleben erleben lassen soll. Dabei wurden aber ein paar Abkürzungen eingebaut!" schränkte Hayato ein.
    Der bewundernde Blick hatte ihn viel zu sehr an eine Zeit aus seinem Leben erinnert. Er wollte auf keinem Fall die gleichen Fehler noch einmal machen.
    Wenn er ehrlich zu sich selbst war, wollte er nicht einmal ein Anführer sein! Aber das Leben gab einem nur selten, was man wollte.


    "Ich würde mir gerne die Wasserspender da drüben neben der Treppe ansehen. Möglicherweise lässt man ja wenigstens Wasser frei fließen", ging er dann auf die Frage ein. Er wandte sich ganaz von den Automaten ab, um das Knurren in seinem Magen etwas abzuschwächen. Hätte Gott nicht auf diese lästigen Nebeneffekte des Körpers verzichten können? Es kam ihm wie ein weiterer Hohn dieser Welt vor, denn in seinem alten Leben hatte er seinen Magen weitaus besser beherrscht!
    Ohne auf eine Erwiderung von Leo zu warten, setzte er sich in Bewegung.
    Tatsächlich sprudelte klares Wasser aus dem gebogenen Hahn des kleinen Trinkbeckens. Hayato beugte sich vor und trank in großen Zügen, um das Knurren in seinem Magen zu ertränken.

  • 13:30 Uhr - Gelände der Schule - Cafeteria


    Begeistert folgte Leo Akuma-Sama auf Schritt und Tritt. Als Akuma-Sama zu ende getrunken hatte, trank Leo auch noch ein wenig. Er hatte sein Getränk ja selbst auch nicht getrunken sondern verschenkt. Als er schließlich auch zu ende getrunken hatte, wartete Leo auf eine Ansage oder Aktion von Akuma-Sama.

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  • [Yukiko Sakamato]
    13:29 Uhr - Schulgebäude - Krankenzimmer


    Yukiko befand sich auf einer Party, die von ihrem Vater organisiert worden war, um Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Es war ein schöner Abend, mit einem klaren Sternenhimmel und einer angenehmen Brise, die Yukiko mehr als nur begrüßte. In dem Ballsaal, den ihr Vater nicht zum ersten Mal gemietet hatte, fühlte sie sich immer so als würde die Atmosphäre sie ersticken. Und so war der kleine Garten ein Ort der Ruhe, den sie mehr als begrüßte. Auch wenn ihr Vater anderer Meinung war. Aber so lange sie sich nur ein paar Minuten Pause gönnte, würde er es noch akzeptieren. Sie musste nur darauf achten seine Geduld nicht zu weit zu strapazieren.
    Mit einem Seufzen ließ sie sich auf der Bank nieder, legte den Kopf in den Nacken und starrte in den Himmel. Eine sanfte Brise brachte die grüne Hecke in ihrem Rücken zum Rascheln, während ein kleiner Springbrunnen beständig plätscherte. Sie genoss das Gefühl des Winds auf der nackten Haut und war froh sich für ein Cocktail Kleid entschieden zu haben, dass ihre Schultern und ihren Rücken bis zu den Schulterblättern frei ließ.
    Wenige Sekunden später knackte es in der Hecke hinter ihr. Überrascht drehte sie sich um, unfähig abzuwenden, was ihr drohte. Alles was sie sah, war eine Stange die auf ihren Kopf zuraste. Dann wurde alles schwarz.



    Als sie wieder erwachte, dachte sie zuerst noch bewusstlos zu sein. Alles war schwarz. Ihr Kopf dröhnte vor Schmerzen, doch waren sie so fern, dass sie sie nicht zu erreichen schienen. Ein dicker Nebel schien sie von der Realität zu trennen. Und dann bemerkte sie etwas Klebriges, das an ihrer Schläfe,ihrem Hals und ihren Schultern haftete. Sie versuchte es abzutasten,doch die Hände, die sich gekreuzt hinter ihrem Rücken befanden,bewegten sich kein Stück. Unfähig zu begreifen, was mit ihr geschehen war, stöhnte sie und versuchte in der Dunkelheit etwas auszumachen. Doch die Schwärze schien undurchdringlich für ihre Augen zu sein. Stattdessen lichtete sich langsam aber sicher der Nebel, der sie von ihrem Körper trennte. Die Schmerzen wurden immer präsenter. Ein dumpfes Pochen, das sich langsam von ihrem Kopf aus über ihren gesamten Körper ausbreitete. Dann fing sich die Schwärze an zu drehen. Sie wusste nicht mehr wo oben und wo unten war. Übelkeit überfiel sie. Sie riss ihren Kopf zur Seite und übergab sich, noch immer unfähig ihre Position zu ändern. Der Geschmack ihrer Magensäure brachte sie mehr oder weniger zu Besinnung, wodurch sie registrierte, dass sie wohl gefesselt auf einem Stuhl sitzen musste. Weder ihre Füße, die an den Stuhlbeinen fest geschnürt waren, noch ihre Hände konnte sie bewegen.
    „Ist da wer? Was ist passiert?“,krächzte sie und bei jedem Wort schoss ein brennender Schmerz durch ihren Kopf, der ihre Übelkeit wieder anfachte. Niemand antwortete ihr und alles, was nach ihren kläglichen Worten übrig blieb, war wieder die gähnende Stille.



    Je länger sie dasaß, unfähig sich aus ihren Fesseln zu lösen oder auch nur die geringste Form oder Silhouette auszumachen, stieg die Panik in ihr hoch. Ein beständiges Schluchzen drang aus ihrer Kehle, während sie immer wieder murmelte:
    „Vater... Hilf mir... Vater...“
    Doch auch diese Laute ihrer Hilflosigkeit verstummten, während die Zeit verstrich. Sie wusste nicht wie lange sie in der Dunkelheit gesessen hatte, doch es kam ihr vor wie eine Ewigkeit im Fegefeuer der Hölle. Und das obwohl die Kälte sich mittlerweile durch die dünne Schicht ihres Kleids gefressen und bis zu ihren Knochen durchgedrungen war. Sie zitterte unkontrolliert und die Stille trieb sie in den Wahnsinn. Das Pochen ihres Herzens kam ihr vor wie ein Presslufthammer, der mit jeder vergehenden Sekunde, die wackligen Grundrisse ihrer Psyche weiter zum Einsturz brachte.Die Dunkelheit wurde lebendig. Bewegungen, die sie nicht fassen konnte. Geräusche hinter ihr, außerhalb ihres Sichtfelds, ohne Quelle. Fremde Gerüche so dezent, dass sie sie nicht bestimmen konnte.
    „Hallo?“, flüsterte sie zitternd.Doch wieder gab es keine Antwort. Zumindest keine, die man hören konnte. Aus der Schwärze schälten sich zwei Paar glühende Augen. Eins links und eins rechts. Aufgeregt tanzten sie um sie herum.Panisch schossen ihre Blicke zwischen ihnen und her, unfähig die Körper zu erkennen, zu denen sie gehören mussten.
    „Lasst mich... Bitte... Lasst mich in Ruhe...“, flehte sie, ohne eine Reaktion bei den Augen zu bewirken.Sie tanzten immer weiter in zwei Bögen um sie herum. Als sie drohten vor ihr zusammen zu stoßen, fügten sie sich wie zwei identische Schablonen übereinander und ein gleißendes Licht strahlte ihr ins Gesicht. Ein höllischer Schmerz durchzuckte ihren Schädel, während sie verzweifelt den Kopf zur Seite legte und ihre Augenlider aufeinander presste, um der grausamen Helligkeit zu entfliehen.



    Erschrocken riss Yukiko die Augen auf und fuhr hoch. Ihr Atem ging schwer, panisch blickte sie sich um. Keine Dunkelheit, die sich wie ein undurchdringliches Netz über sie gelegt hatte. Sie erkannte das Krankenzimmer wieder. Sie war tot. Und hatte geträumt. Von dem einzigen Moment in ihrem Leben, den sie wirklich vergessen wollte. Dem sie sich nie wieder stellen wollte. Ein Schluchzen entglitt ihr und sie spürte wie die Tränen in ihre Augen stiegen. Sie umklammerte das Kissen und drückte ihr Gesicht in den weißen Bezug.
    „Es war nur ein Traum. Ich werde es nicht noch einmal durchleben. Ich bin hier sicher“, flüsterte sie immer wieder, um das immer stärker werdende Verlangen sich die Augen auszuheulen zu vertreiben. Und es funktionierte. Langsam aber sicher beruhigte sie sich wieder und ließ das Kissen sinken. Um nicht wieder an ihren Traum denken zu müssen, zwang sie ihre Gedanken zurück zu der Welt, in der sie jetzt lebte.
    „Ob Hayato-kun wieder auferstanden ist?“, fragte sie sich laut, in der Hoffnung, dass ihre Stimme, auch wenn sie am zittern war, ihr half sich zu konzentrieren. Langsam schwang sie ihre Beine vom Bett und machte sich auf den Weg. Den Spiegel an der Wand des Krankenzimmers würdigte sie keines Blickes. Sie wusste auch so, dass sie mit ihren geröteten Augen und blassem Gesicht aussehen musste, wie ein Häufchen Elend. Aber das war ihr egal, solange sie ihr keine Fragen stellen würden.



    Sie verließ das Gebäude und atmete die frische Luft ein. Sie war wunderbar rein. Ironisch wenn man bedachte, dass alle in dieser Welt schon einmal gestorben waren und dementsprechend auch als wandelnde Leichen durchgehen könnten. Sie schüttelte sich bei der Vorstellung. Noch nie hatte sie verstehen können, warum die Leute Zombies mochten. Na ja, immerhin roch sie noch gut.
    Sie hielt den makaberen Gedanken fest, während sie vom Schulgebäude zum Lehrerwohnheim ging.

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    13:25 Uhr - Gelände der Schule - Obere Brücke


    Rika hatte inzwischen ein paar Haarspangen zusätzlich erschaffen und zusammen gebaut, um ihr langes Haar hoch zustecken. Sie hatte schon fast wieder ihr Outfit zusammen, so dass sie auf dem Gelände der Schule schon alleine deswegen auffiel. Als eine der Klassen rausgekommen war, um auf dem Sportplatz den Unterricht fortzusetzen, hatte sie ihren Platz in der Bibliothek verlassen. Das Konzentrieren beim Erschaffen der Werkzeuge und der Haarspangen hatte sie hungrig gemacht. Aber noch viel wichtiger war der Durst. Deshalb war sie an der Schlucht entlang durch das Grün gelaufen, dass neben dem Lehrerwohnheim scheinbar wild wucherte.
    Im Vorbeigehen hatte sie das kaputte Fenster gesehen, aus dem das Mädchen mit den braun-schwarzen Haaren geschleudert worden war. Im Schatten des Gebäudes bewegte sich ein alter Mann, der gerade wohl die Trümmer zusammen gekehrt hatte.
    Rika beeilte sich, weiter voran zu kommen und hatte dann die obere Brücke erreicht, die wenigstens direkt zur Cafeteria führte. Dort waren die Wasserspender zumindest zugänglich. Sie hatte auch welche in der Bibliothek gesehen, aber die waren drinnen in den Leseecken. Und während des Unterrichts war das Gebäude verschlossen. Sie stampfte mit ihren Stiefeln auf, um die Erde aus den Sohlenrillen zu bekommen, und ging direkt zur Cafeteria.


    Nach der Uhr, die sie durch die Glasfront sehen konnte, war es ziemlich genau halb zwei, als sie am Haupteingang eintraf. Erst als sie schon durch die Tür getreten war, entdeckte sie Hayato Akuma und einen weiteren Jungen, der europäisch aussah. Die Kleidung von Hayato hatte etwas gelitten und wies Blutspuren auf.
    "Du scheinst auf deiner Suche nach dem Erschaffer dieser Welt doch noch Ärger gefunden zu haben, Hayato-san" meinte sie mit einem weiteren Blick auf seine Kleidung.


    [Hayato Akuma]
    13:30 Uhr - Gelände der Schule - Cafeteria
    Als er die Stimme hörte, wandte sich Hayato um. Er brauchte tatsächlich einen Moment, um Rika Sumiyoshi in ihrem jetzigen Outfit zu erkennen. Die etwas schlabbrige Tarnhose mit den Taschen verbarg ihre Beine, aber das T-Shirt mit dem NERV-Logo spannte sich durchaus vorteilhaft. Ihre jetzt hoch gesteckten Haare bildeten ein interessantes Muster.
    "Sumiyoshi-san, ich hab dich ja kaum wieder erkannt. Woher hast du denn diese Klamotten?"
    Das sie mit ihrer Frage und dem Blick auf seine ramponierten Klamotten ins Schwarze getroffen hatte, ärgerte Hayato etwas.


    [Kouta Nemura]
    Irgendwie hatte Kouta die Zeit vollkommen vergessen, während er auf der großen Treppe vor sich hin gestarrt hatte. Erst als über ihm Stimmen laut geworden waren, hatte es ihn aus seinem abwesenden Zustand gerissen. Ganz automatisch griff er nach dem Handlauf und zog sich auf die Beine. Die Kopfschmerzen waren jetzt nicht mehr ganz so schlimm, aber sie waren auch nicht verschwunden. Er ging die Treppe ganz runter und wandte sich nach links, um zur Bibliothek zu gelangen. Aber die Türen waren verschlossen.
    Also lief er um das Gebäude herum und sah jemand, der keine Schuluniform trug, die kleine Treppe hochgehen. Ohne direkt darüber nachzudenken war Kouta der Person gefolgt. Das Fehlen einer Schuluniform war ein so hervorstechender Aspekt, dass er gar nicht anders konnte. Aber er konnte die Person nicht einholen.
    So folgte Kouta ihr durch das Grün und über die Brücke zur Cafeteria.
    Durch die Glasfront sah er, dass sich im Inneren noch zwei weitere Personen aufhielten. Normal sollten doch alle beim Unterricht sein. Kouta entschied sich, erst einmal draußen abzuwarten, was da im Inneren geschah.

  • 13:30 Uhr - Gelände der Schule - Cafeteria


    Leo war irritiert als ein seltsames Mädchen auf sie zu kam. Hayato und sie unterhielten sich als ob sie sich schon kannten. Er verstand ihre Unterhaltung jedoch kaum, da er in Gedanken noch halbwegs bei Yukiko war ''Ach noch ein weiterer Name, Yosushi-San oder wie ging das. Wie geht es wohl Yukiko-San und wo steckt sie überhaupt?''. Er riss sich zusammen und fragte das Mädchen ''Entschuldigung, aber ich habe deinen Namen nicht verstanden. Könntest du ihn mir noch einmal sagen? Ich bin übrigens Leo!''. Während er auf eine Antwort wartete dachte er sich ''Was wird wohl als nächstes geschehen?''.

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    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    13:31 Uhr - Gelände der Schule - Cafeteria


    "Sumiyoshi-san, ich hab dich ja kaum wieder erkannt. Woher hast du denn diese Klamotten?"
    Rika musterte ihn noch einmal. Scheinbar hatte seine letzte Erfahrung ihn etwas ruhiger werden lassen, als er am Morgen noch aufgetreten war. Der andere Junge in seiner Nähe hielt sich zurück und schien seinen eigenen Gedanken nach zuhängen.
    "Es scheint nicht alles in dieser Welt geregelt zu sein, Hayato-san. Scheinbar gibt es ein paar Möglichkeiten, wie man sich weitere Dinge beschaffen kann. Allerdings sind wohl auch daran wieder Regeln gebunden. Das Outfit konnte ich über diese Möglichkeiten beschaffen. Aber bevor du gleich den Wunschzettel zückst... Man muss die Gegenstände wirklich sehr genau kennen! Das ist nicht wie bei einem Bild im Katalog. Man muss es wirklich bis ins Detail kennen." erklärte sie ihm, ohne dabei zu präzise zu werden.
    Hayato hatte tatsächlich schon zu einer Erwiderung angesetzt und schloss nun wieder den Mund.
    "Die ganze Ernährungsgeschichte läuft hier über Bezugsmarken. Zur ersten Pause gibt es spezielle Marken für Backwaren und Getränke. Dann gibt es wohl noch andere Marken für diese Automaten hier", teilte er statt einer Frage im Gegenzug seine Informationen mit ihr. "Die ersten Marken werden im Klassenzimmer von den Klassensprechern verteilt, die sie wohl über den Schülerrat bekommen."
    Rika erlaubte sich ein schmales Lächeln. Hayato hatte wirklich etwas gelernt. Er stellte nicht mehr nur Forderungen, sondern teilte Informationen.
    "Leider bringt uns dass immer noch kein Essen auf den Tisch!" ergänzte sie die Aussage.
    Hayato verzog das Gesicht. Ihm war dieser Makel durchaus bewusst. Also waren sie eigentlich im Bezug auf Nahrung noch nicht viel weiter gekommen.
    "Damit fällt das bei den von dir genannten Möglichkeiten wohl auch weg?" Es war schon mehr eine Feststellung, die Hayato machte.
    "Leider!" bestätigte sie ihm. "Ich glaube nicht, dass sich jemand etwas zu essen so genau angesehen hat, um es gedanklich tatsächlich rekonstruieren zu können."
    Hayato nickte langsam.
    ''Entschuldigung, aber ich habe deinen Namen nicht verstanden. Könntest du ihn mir noch einmal sagen? Ich bin übrigens Leo!''
    Die Frage platzte zwischen ihren Austausch.
    Rika blickte den Jungen an, der nur seinen Vornamen oder einen Spitznamen genannt hatte.
    "Das liegt wohl daran, dass ich ihn nicht genannt habe!" antwortete sie scharf. Wieso mischte er sich einfach so ein? Er war doch mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt gewesen... Offenbar war er wohl so voll von sich selbst, dass ihm alles andere egal war.
    Was glaubte der Junge nur, wo er hier war? Einfach ein fremdes Mädchen anzuquatschen und ihren Namen wissen zu wollen... Er mochte ja ebenfalls ein Drittklässler sein, wie sie an der Uniform sah, aber trotzdem hatte sie ihn noch nicht hier gesehen.


    [Hayato Akuma]
    Hayato war tatsächlich nicht besonders glücklich, dass diese Möglichkeiten, von denen Sumiyoshi-san gesprochen hatte, nicht bei der Nahrungsfrage weiter halfen. Als Leo-san mit seiner Frage heraus platzte, glaubte er seinen Ohren nicht zu trauen.
    Wusste er denn gar nichts über die gesellschaftlichen Strukturen Japans? Einfach ein Mädchen anzusprechen und sie nach ihrem Namen zu fragen! Eigentlich hatte er vorgehabt, sie am Ende des Gesprächs vorzustellen, aber an ihrem Blick konnte er jetzt erkennen, dass diese Chance vertan war.
    "Leo-san. Du solltest unbedingt an deinen Umgangsformen arbeiten!" tadelte Hayato ihn.
    Für einen Drittklässler benahm er sich ziemlich kindisch. Sumiyoshi-san hatte heute morgen kein Interesse an der Gruppe gezeigt, war aber nun bereit gewesen Informationen auszutauschen. Wenn sie jetzt wegen Leo-sans Patzer wieder ab rauschte, dann wären weitere Informationen vorerst verloren! Seine Launenhaftigkeit machte Leo-san zu einem schwierigen Begleiter, der bislang mehr verpatzte, als dass er sich als nützlich erwies.
    "Vielleicht sollten wir an einen anderen Ort gehen, wo man uns nicht so gut sehen kann, schließlich ist ja noch Unterricht?!" versuchte er dann mit seinem Vorschlag etwas Zeit zu gewinnen.

  • [Ibuki Nukui]
    13:32 Uhr - Gelände der Schule - Schülerwohnheim der Mädchen

    Ibuki war erschöpft. Die letzten paar Minuten kamen ihr wie eine Ewigkeit vor, als die Lesbe noch bei ihr war. Ständig bewegte sich Ibuki in der Nähe von anderen Mitschülern; wenn es hart auf hart käme würden die zahlreichen Zeugen ihre Begleitung wahrscheinlich davon abhalten sie in ein Gebüsch zu zerren und wer weiß was für Schweinereien mit ihr anstellen. Außerdem verhielt sich das zopftragende Mädchen wie ein Stalker, der dies auch offen zugab. Bis auf ein oder zwei Sätze kam von ihr gar nichts, und dass auch nur, wenn eine von ihnen dachte, sie hätte das zierliche Mädchen gesehen. Die meiste Zeit verbrachte sie damit hinter Ibuki herzuschlurfen, ihr auf den Hintern zu starren und sich dabei wahrscheinlich Sachen vorzustellen von denen Ibuki höchstens gelesen hatte.
    Alles in allem war ihr das Mädchen noch immer mehr als suspekt. Deshalb hatte sie sie darum gebeten, sich doch endlich um die Kleidung zu kümmern.
    Wie genau sie das jedoch angestellt hatte wusste Ibuki selbst nicht mehr. Wahrscheinlich konnte Jester doch einen tiefen Blick in Ibukis Ausschnitt werfen und war deshalb, sei es nun aus Scham oder weil sie Ibuki einen Gefallen tun wollte um endlich zu Sache zu kommen, gegangen.
    Ab den Moment, an dem das Mädchen mit den Silberzöpfen außer Sichtweite war, konnte sich Ibuki wieder ungestört und voll konzentriert auf die Suche machen. Deshalb ging sie ins Schülerwohnheim der Mädchen, vor allem jedoch weil sie ohnehin schon in der Nähe war und es nicht schaden konnte sich dort umzusehen. Während sie sich dem Gebäude näherte schossen ihr, wie schon gewohnt, alle für einen Schüler nötigen Informationen durch den Kopf. Ihr Zimmer befand sich in einer der höchsten Etagen, Zimmer 407. Sie fluchte leise als sie sich vorstellte wie viele Stufen sie nun jedes mal laufen musste, nur um in ihr Zimmer und zurück zu kommen. Sie stieß einen Seufzer aus und machte sich auf den Weg in ihr Zimmer. Als sie in die Eingangshalle trat, war dort wie zu erwarten, niemand anwesend, dennoch lief ihr ein kalter Schauer hinunter.
    'Der Schulstoff muss ja extrem interessant sein, wenn es nicht einmal ein schwarzes Schaf unter den Schülerinnen gibt'
    flüsterte Ibuki leise in dem menschenleeren Raum. Sie fuhr mit ihrer linken Hand am Treppengeländer entlang, während sie die rot-pinke Tapete betrachtete. Jeder ihrer Schritte hallte in dem riesigen Gebäude hin und her, als würde ihr das Gebäude selbst erklären wollen, dass sie hier falsch war und sich eigentlich schon längst im Unterricht befinden sollte. Nach einer gefühlten Ewigkeit befand sie sich im vierten Stock. Sie sah aus dem Fenster, um sich noch einmal zu vergewissern wie hoch dieses Gebäude war. Von hier oben sahen die Schüler auf dem Sportplatz aus wie ein Haufen springender und rennender Flöhe. Die Gärten standen menschenleer und wiegten sich im Wind. Obwohl man eigentlich kaum Schüler sah, gab es doch immer wieder ein paar die aus der Reihe tanzten. So lief irgendeine Gestalt aus dem Schulgebäude, während eine andere rein ging. Zwei Verliebte machten es sich anscheinend in der Nähe des Flusses bequem und etliches mehr. Je länger sie über das Schulgebäude starrte, desto mehr fühlte sie sich fehl am Platz. Dieses Bild strahlte eine Ruhe aus. Doch nicht die Ruhe die so ziemlich jeder Mensch verzweifelt im stressigen Arbeitsleben suchte, sondern eher eine bedrückende, ausweglose Ruhe.
    Wieder musste sie nachdenken weshalb sie denn hier festgehalten wurde. Sollte dies schlussendlich doch ihre persönliche Hölle sein, in der sie für all ihre Schuld büßen sollte?
    Langsam ging Ibuki wieder den Flur entlang, um diese idiotischen Gedanken abzuschütteln. Sie öffnete die Tür zu ihrem Zimmer, welche seltsamerweise nicht verschlossen war.
    Das Zimmer war so spartanisch eingerichtet, wie man es von einem Internat erwarten konnte. Ein Regal für die Schulbücher, ein Schreibtisch mit PC, ein Bett, ein Kleiderschrank, der wahrscheinlich nur solche grotesken Schuluniformen beinhalten würde, wie sie sie momentan trug und ein Badezimmer mit Dusche.
    Auf dem Schreibtisch lagen die Schlüssel für das Zimmer, diese griff sie sich direkt und versuchte geistesabwesend sie in die Hosentaschen ihrer Jeans zu schieben, bevor sie merkte, dass sie ja diesen vollkommen unkomfortablen Rock an hatte, der natürlich keine Taschen aufwies. Genervt legte sie die Schlüssel wieder beiseite und begab sich ins winzige Badezimmer. Ibuki hatte schon auf dem Weg gemerkt, das sie stank wie ein Berserker. Darum ließ sie sofort das Wasser in der Duschkabine an, und fing an sich auszuziehen. Während das Wasser noch warm wurde durchstöberte sie die Schubladen des Schrankes, in der Hoffnung irgendetwas nützliches zu finden, doch vergebens. Als sie fertig war mit ihren Durchsuchungen stieg sie in die Dusche.
    Das heiße Wasser beruhigte sie, während sie den Tag kurz Revue passieren ließ.
    'Zuerst waren wir alle auf der Treppe, ich, der Rotschopf mit den Riesendingern, der Perversling, das kleine Mädchen und diese komische Stumme. Dann kamen der Kerl und Lesbe. Dann wurde mir von 'ner Falle die Scheiße aus dem Leib geprügelt, ich hab die Kleine gekillt, ich hab herausgefunden das wir hier unsterblich sind, ich bin dort unten im Keller Amok gelaufen, hab die Lesbe wieder getroffen und mit ihr ein kleines bisschen gekämpft und nun bin ich auf der Suche nach der Kleinen. Meine Fresse, dass ist ein bisschen viel für einen Tag.'
    Während die Tropfen auf den Boden der Dusche trommelten konzentrierte sich Ibuki wieder. Wenn jeder Tag wie der hier sein würde, würde sie wirklich noch Amok laufen.
    Vollkommen fertig stieg sie wieder aus der Dusche, nahm eins der größten Tücher das sie finden konnte, schlang es um ihren Körper und torkelte verschlafen auf ihr Bett zu. Sie ließ sich mit den Händen hinterm Kopf rückwärts auf das Bett fallen, welches erstaunlicherweise bequem war.
    "Jetzt noch 'ne Kaffeemaschine und 'n paar Schachteln Kippen, dann könnte es mir hier vielleicht sogar gefallen. Aber erst muss ich ..." sie unterbrach ihren laut ausgesprochenen Gedankenfluss um herzhaft zu gähnen, "...muss ich die Kleine finden. Das hat aber doch bestimmt Zeit bis... bis ich wieder wach bin."

  • [Honoka Kaminari]
    13:32 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktors


    Irgendwann erwachte Honoka wieder nachdem sie einen merkwürdigen Traum gehabt hatte. Sie war darin in ihrer Band und spielte mit ihnen im Musikraum. Sie konnte sich nicht an alles erinnern, doch nun hatte sie eine Idee. Sie machte sich auf den Rückweg zum Lehrerwohnheim.
    Honoka kam wieder in dem Büro des Direktors an, von dem sie dachte, dass die anderen da sein würden. Aber vergebens, wie sie nach der Eingabe des Passwortes feststellen konnte. Sie machte sich nichts daraus und schaute sich ein bisschen in diesem Raum um. Ihr fiel dabei nichts besonderes auf. Plötzlich zuckte sie zusammen.
    '' Was... war...'' Sie sah Bilder. Womöglich aus ihrer Vergangenheit. Ihr fiel ein altes Lied ein, das sie früher immer gerne gesungen hatte.
    Sie setzte sich auf das Sofa und sang leise vor sich hin und wartete, dass die anderen bald kommen würden. Eins war sie sicher, sie würde sich nicht wegbewegen.
    Sie vertrieb sich die Zeit mit singen. Wann wohl jemand endlich kommt?? Das ist echt langweilig..

  • 13:32 Uhr - Gelände der Schule - Cafeteria


    Leo sah eine Weile verlegen zu Boden und sagte dann ''Es tut mir leid, ich weiss ja nicht einmal was ich in einer japanischen Schule zu suchen habe!''. Leo lief nachdenkend im Kreis herum und fragte ''Akuma-Sama, ist es in Ordnung wenn ich zurück ins Büro gehe? Vielleicht taucht Honoka-San oder Yukiko-San dort auf!''. Während er auf eine Antwort wartete lief er immernoch im Kreis.

    • Offizieller Beitrag

    [Hayato Akuma]
    13:32 Uhr - Gelände der Schule - Cafeteria


    "Eigentlich wollte ich mit meinem Vorschlag die Runde an genau diesen Ort verlagern, Leo-san", antwortete Hayato auf die Frage.
    Das Leo als Reaktion begonnen hatte im Kreis zu laufen, sprach auch nicht gerade für ihn. Diese offene Zurschaustellung der eigenen Unzufriedenheit war offenbar in der westlichen Welt ein ganz natürlicher Akt. In der japanischen Gesellschaft war so etwas, besonders auch noch vor Fremden, verpönt.
    "Würdest du es in Erwägung ziehen, uns in das Büro des Direktors zu begleiten, Sumiyoshi-san?" erkundigte er sich dann möglichst höflich bei der Rothaarigen, um die Wellen etwas zu glätten.
    Eigentlich war ihm gar nicht danach, so höflich zu tun, aber die Situation zwang ihm ein bestimmtes Verhalten auf, wenn er seinem Ziel, eine Gruppe zu bilden, näher kommen wollte. Also versteckte er seinen eigenen Zorn möglichst tief in sich, um die anderen zur Mitarbeit zu bewegen.
    Leicht würde es nicht werden, all diese verschiedenen Personen auf eine gemeinsame Richtung einzuschwören. Die Alternative war ja nur, am Unterricht teilzunehmen, oder einzeln zu verhungern. Alleine ließ sich bei dem System einfach nicht an Nahrung oder Marken heran kommen.
    Sie brauchten schon eine Gruppe, in der verschiedene Aufgaben gleichzeitig erledigt wurden, um erfolgreich an die benötigten Dinge zu kommen.


    Frontal angreifen war zwar seine erste Idee gewesen, aber bei den verschiedenen Reaktionen, die er bislang erlebt hatte, war es absolut keine gute Idee! Diese Schnalle Ibuki würde wahrscheinlich wieder jemanden umbringen. Keine gute Publicity! Und dieser Leo erwies sich auch als dermaßen sprunghaft in seinem Verhalten, dass er bestimmt mitten in einer Aktion vom geplanten Vorgehen abweichen würde, um irgendwas abzuziehen, was ihm gerade durch den Kopf ging.
    Der Rotschopf war zumindest eine rationale Person, die sich an Vorgeben halten würde, wenn sie denn erst einmal einer Zusammenarbeit zugestimmt hatte. Die Schweigsame konnte er einfach noch nicht einschätzen. Und Yukiko... Sie hatte scheinbar etwas schlimmes erlebt, was nicht gerade ihrem Selbstvertrauen gut getan hatte. Trotzdem würde sie sich bemühen, anderen Mitgliedern einer Gruppe, der sie angehörte beizustehen. Und dass sie es geschafft hatte, einen Fremden zu motivieren, um seinen Körper zurück ins Büro zu schaffen, ließ auf großes Potential schließen!
    Jetzt musste man eben nur alle mal zusammen bekommen, um in Ruhe zu besprechen, wie sie vorgehen könnten...

  • [Yukiko Sakamato]
    13:35 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktors

    Yukiko erreichte das Büro des Direktors ohne noch einmal in dunkle Gedanken abzudriften. Allerdings gesellte sich vor der Tür zu ihrer Erleichterung eine gewisse Nervosität. Ob es Honoka vielleicht genauso ergangen war wie ihr? Ob sie erwischt wurde? Sie hoffte inständig, dass dem nicht so war.
    Sie vollzog die Prozedur der Losung und öffnete die Tür, wobei sie kurz den Atem anhielt und erwartete aus dem Fenster zu fliegen, wie die beiden anderen vor ihr. Doch als nicht geschah, wurde sie von einem leisen Singsang begrüßt. Erstaunt blinzelte sie und schob neugierig den Kopf durch die Tür. Sie entdeckte Honoka auf dem Sofa und ein erleichtertes Lächeln zog ihre Mundwinkel nach oben. Ihr ging es also gut. Das Mädchen verstummte, als Yukiko die Tür hinter sich schloss und blickte sie an.
    Bevor sie etwas sagen konnte, meinte Yukiko:
    "Du hast eine wunderschöne Stimme Honoka-san. Warst du Mitglied in einer Band?"
    Erst dann wurde Yukiko bewusst, dass Honoka womöglich, so wie sie auch, nicht über ihre Vergangenheit reden wollte.
    "Tut mir leid, ich war ein wenig zu neugierig. Das geht mich nichts an, richtig?"
    Dann stellte sich Yukiko vor Honoka und verbeugte sich. Sie biss sich auf die Unterlippe und sagte:
    "Ich muss mich bei dir noch für etwas anderes entschuldigen. Tut mir leid, dass ich dich aus den Augen verloren habe. Der Schülerratspräsident hat mich erwischt und mich zur Rede gestellt. Aber keine Sorge, ich habe kein Wort über dich verloren."

  • [Honoka Kaminari]
    13:35 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktors


    Eine gewisse Einsamkeit machte sich in Honoka breit. Doch dann ging plötzlich die Tür auf und Yukikos Kopf huschte durch die Tür. Honoka verstummte augenblicklich. Sie hoffte noch innerlich, dass sie nichts von ihrem Gesang mitbekommen hat.
    "Du hast eine wunderschöne Stimme Honoka-san. Warst du Mitglied in einer Band?"
    Diese Worte von Yukiko waren schon fast schockierend. Mist! Sie hat's gehört!
    Noch dazu kam eine Frage. Sie wollte erst antworten doch dann sagte Yukiko noch schnell "Tut mir leid, ich war ein wenig zu neugierig. Das geht mich nichts an, richtig?" Wieder wollte Honoka etwas sagen, doch sie brachte keinen Ton hervor.
    Yukiko stellte sich augenblicklich vor Honoka und verbeugte sich. Honoka fand das merkwürdig.
    "Ich muss mich bei dir noch für etwas anderes entschuldigen. Tut mir leid, dass ich dich aus den Augen verloren habe. Der Schülerratspräsident hat mich erwischt und mich zur Rede gestellt. Aber keine Sorge, ich habe kein Wort über dich verloren." sagte Yukiko dann zu ihr.
    Stille. Honoka konnte sie in diesem Moment nur anschauen. Sie musste etwas sagen. Dann kamen endlich Worte aus ihr heraus.
    "Ehm.. Yukiko-San, sagst du bitte erstmal niemanden, dass du mich singen gehört hast? Bitte?! Und es ist nicht allein deine Schuld, dass wir uns aus den Augen verloren haben. Da waren so viele Menschen und wir haben nicht genug aufeinander geachtet. Wir hätten vorher noch besprechen sollen, wo wir uns danach treffen."
    Honoka legte eine kurze Pause ein und fragte dann "Was hat denn der Schülerpräsident gesagt, beziehungsweise gefragt? Und danke, dass du mich nicht verraten hast" Ein Lächeln huschte über Honokas Gesicht.

  • 13:33 Uhr - Gelände der Schule - Cafeteria


    Leo wurde immer klarer, dass er wahrscheinlich nicht sehr anständig war und sagte deshalb: ''Ich möchte mich bei euch entschuldigen, ich kenne die Umgangsformen noch nicht sehr gut. Direkt als ich in Japan anka...''
    Leo verstummte für kurze Zeit und fuhr fort: ''Würdet ihr mir noch einmal verzeihen, Sumiyoshi-Sama, Akuma-Sama?''.

    Even if I cant see you... no matter how far away you may be...



    I will always be watching you.

    2 Mal editiert, zuletzt von Soulshadow () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • [Yukiko Sakamato]
    13:36 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktors


    Erstaunt sah Yukiko auf und begegnete Honokas Blick.
    “Wenn du das möchtest, werde ich es natürlich für mich behalten… Aber… Wenn du mich fragen würdest, würde ich sagen, dass es wirklich sehr schade wäre. Du kannst wirklich wunderbar singen und deine Stimme gefällt mir wirklich gut. Ich wäre froh, wenn ich auch nur einen einzigen Ton treffen könnte”, sagte Yukiko sanft und lächelte Honoka aufmunternd zu.
    “Und danke, dass du es mir nicht übel nimmst”, sagte sie und setzte sich neben Honoka auf das Sofa. Dabei überlegte sie, was sie ihr wegen ihrem Treffen mit dem Kaichou sagen sollte. Allein der Gedanke Honoka von ihrem Zusammenbruch zu erzählen, trieb ihr beinahe die Schamesröte ins Gesicht. Sie wollte das Mädchen aber auch nicht anlügen.
    “Morgen muss ich mich bei der Schülervertretung melden, um zu erfahren, was für eine Bestrafung mir bevorsteht”, seufzte sie und zuckte dann mit den Schultern.
    “Habe ich mir wohl selbst eingebrockt. Bist du denn wenigstens erfolgreich gewesen? Erwischt wurdest du schließlich nicht.”

    • Offizieller Beitrag

    [Hayato Akuma]
    13:36 Uhr - Gelände der Schule - Obere Brücke (6)


    Hayato hatte erst einmal sein Ziel erreicht. Das Gesicht von Sumiyoshi-san nach Leo-san Bitte um Nachsicht war schon etwas besonderes gewesen. Es war sozusagen fester Bestandteil der Gesellschaft, das man Außenseitern erst einmal einiges nach sah. Schließlich gehörten sie ja nicht zum engeren Kreis.
    Das rothaarige Mädchen hatte sich ziemlich gut im Griff, musste er zugeben.
    Allerdings war sich Hayato auch ziemlich sicher, dass sie Leo-san nicht noch einmal so leicht davon kommen lassen würde. Er hatte leider das Potential entwickelt, in so ziemlich jedes Fettnäpfchen zu treten, dass er fand.
    Nachdem erst einmal alle mit dem Aufbruch einverstanden gewesen waren, hatte er Leo-san noch leise die Empfehlung gegeben, sich besser über die Umgangsformen zu informieren.
    Sie waren dann losgelaufen und hatten gerade die obere Brücke erreicht, von der sie jetzt ja wussten, dass sie die bessere Verbindung war. Sumiyoshi-san hielt etwas Abstand, womit sie auch ihr Missfallen zum Ausdruck brachte. Hayato hatte seine eigene Wut vorerst tief in sich vergraben, um wenigstens ein konstruktives Gespräch hin zu bekommen. Was auch immer diese Welt bereit hielt, er wollte lieber seinen eigenen Weg gehen!


    [Kouta Nemura]
    Kouta hatte nichts von dem Gesprochenen im Inneren der Cafeteria mitbekommen, aber es sah irgendwie nicht entspannt aus. Er selbst hatte sich deshalb erst einmal etwas weiter zurück gezogen, um nicht bemerkt zu werden. Als die kleine Gruppe nach ihrem Meinungsaustausch, oder was auch immer es gewesen war, aus der Cafeteria heraus kam, hielt er sich außer Sicht. Sein Blick fiel dabei auf die große Uhr in der Cafeteria und er stellte erschrocken fest, dass er schon fast zwei Stunden mehr oder weniger abwesend war. Er schwänzte tatsächlich den Unterricht! Und es machte ihm gar nichts aus.
    Diese Schule hier war anders als seine bisherige Schule...
    Wieder machten sich seine Kopfschmerzen bemerkbar. Zum ersten Mal tauchte die Frage, wie er überhaupt an diese Schule gekommen war in seinem Kopf auf.