[Geschichte] Angel Beats! Again

  • [Yukiko Sakamato]
    11:41 Uhr - Schulgebäude, Block A - Krankenzimmer im ersten Stock

    Selbst als Takeshi sie sanft auf das Bett absetzte, registrierte sie nicht, wo sie sich befand. Er fing an zu sprechen, worauf sie wieder schüchtern den Blick hob und den Augenkontakt suchte. Sein Gesicht verriet ihr nichts über seine Gedanken, seine Stimme war ruhig und beherrscht. Diese Ruhe griff in kleinen Teilen auf sie über, während sie ihm schweigend zuhörte.


    "Ich weiß nicht, wie dein früheres Leben war, aber es dürfte kein leichtes gewesen sein..." Seine Worte ließen erneut Bilder in ihr aufleben, die sie am liebsten vergessen hätte.
    'Wie soll ich das jemals akzeptieren können? Mein Vater hat mir all das angetan, ich habe alles für ihn ertragen und dann ließ er mich ohne jegliche Anstrengung fallen. Ich habe alles verloren, was ich mir je eingebildet hatte zu haben!'


    Als er dann seine Hand hob, riss er sie aus ihren Gedanken. Instinktiv zuckte sie zusammen, kniff die Augen zusammen und drehte ihren Kopf ruckartig von ihm weg. Als der Schlag jedoch ausblieb und er ihr stattdessen über die Haare strich, sah sie wieder auf. Sie öffnete ihre Mund, doch fand sie keine passenden Worte. Also schloss sie ihn wieder und hörte ihm weiter zu.


    "Ich denke, dass niemand hier ein glückliches Leben geführt hat! Es scheint sogar eine Art Grundvoraussetzung zu sein, um überhaupt in diese Welt zu gelangen. Die Schüler in dieser Welt sollen etwas erleben können, was ihnen im vorherigen Leben nicht vergönnt war... eine sorglose Schulzeit!"


    Wieder wandte sie sich von ihm ab und richtete ihren Blick auf die weißen Bezüge des Krankenbetts.
    "Akzeptiere ich alles, habe ich mich kein Stück verändert. Ich würde weiterhin zusehen wie andere vor meinen Augen sterben, ohne auch nur einen Finger zu krümmen!", flüsterte sie und zog unbewusst stärker an Takeshis Jacke. Ein letztes Mal wagte sie es Blickkontakt aufzubauen. Doch als sie sah, dass sein Gesicht noch näher an ihrem befand, als vorher, gefror sie in ihrer Bewegung.
    'Er will doch nicht...', schoss es ihr durch den Kopf. Doch dann wurde ihr bewusst, wo sich ihre Hände befanden. Schlagartig spürte sie wieder das Pochen ihres Herzens. Vor Schreck weiteten sich ihre Augen und ihre Wangen wurden heiß. Sofort ließ sie ihn los, stotterte ihm eine Entschuldigung entgegen und wollte rückwärts von ihm weg krabbeln. Doch ihre Bewegungen waren noch so unkoordiniert, dass sie es schaffte die Bettdecke unter sich zum rutschen zu bringen. Sie verlor den Halt und landete mit einem erschrockenen "Kya!" auf ihrem Rücken. Für die Dauer eines Wimpernschlags starrte sie Takeshi an, bedeckte dann aber ihr Gesicht mit den Händen und schluchzte leise.
    "Tut mir leid", flüsterte sie. In Gedanken fügte sie hinzu: 'Heute mach ich alles falsch. Selbst gegenüber denjenigen, die mir helfen wollen... Hätte ich nicht einfach sterben können?'

    • Offizieller Beitrag

    [Takeshi Okamura]
    11:41 Uhr - Schulgebäude, Block A - Krankenzimmer


    "Akzeptiere ich alles, habe ich mich kein Stück verändert. Ich würde weiterhin zusehen wie andere vor meinen Augen sterben, ohne auch nur einen Finger zu krümmen!" kamen die sehr leisen Worte aus ihrem Mund. Da sie, scheinbar durch Erinnerungen geplagt, stärker an seiner Jacke zog, musste sich Takeshi noch etwas tiefer beugen. Als sie danach zu ihm aufblickte, musste seine Nähe sie wohl erschreckt haben, denn sie ging rückwärts krabbelnd auf dem Bett vor ihm auf Abstand. Da sie seine Jacke gerade erst losgelassen hatte, brachte sie die Decke zum rutschen und fiel dann mit einem Aufschrei auf den Rücken.
    Ihr Blick traf kurz auf seinen bevor sie das Gesicht mit den Händen bedeckte und zu schluchzen begann.
    "Tut mir leid", kam dabei noch flüsternd über ihre Lippen.


    Ihre verkrampfte Haltung erinnerte Takeshi an einen Vorfall auf seiner früheren Schule. Er war gerade in die zweite Klasse der Oberschule gekommen, als ein Mitschüler aus der Parallelklasse aus Eifersucht seine Ex-Freundin angegriffen hatte. Diese hatte ähnlich verkrampft dagelegen.
    "Mach dir deswegen keine Gedanken, Sakamato-san. Manchmal braucht man einfach etwas Zeit!" antwortete er dann. "Jeder von uns muss zu sich selbst finden, was manchmal eine große Anstrengung bedeutet. Ich weiß nichts über deine Vergangenheit, aber die Art deines Verhaltens und deiner Worte zeigen, dass du dich sehr auf jemanden verlassen hast. Jemandem so sehr zu vertrauen ist etwas, dass ich nicht nachvollziehen kann. Aber es hinterlässt ein riesiges Loch... in einem drin."
    Er wollte ihr nun gewiss nicht von seinem Leben erzählen, denn es war ganz anders verlaufen als ihres. Aber Takeshi konnte nachvollziehen, wie verloren sich jemand vorkommen musste.
    Da niemand hier war, trat er etwas zurück und zog sich einen Stuhl heran, auf dem er sich niederließ. So hatte sie etwas Raum für sich.


    "Ich weiß nicht, ob du diesen Rat hören willst... ob es überhaupt dein Wunsch ist, etwas zu ändern... aber in dieser Welt hast du die Möglichkeit, für dich selbst zu stehen! Jeder von uns trägt Stärke in sich, man muss sie nur finden und zu nutzen wissen. Du könntest hier auf eigenen Beinen stehen und deinen Weg selbst bestimmen!" Takeshi hatte weiterhin ruhig gesprochen, betonte im letzten Satz die drei Worte "eigen, deinen und selbst" etwas, um ihre Reaktion zu sehen.
    Diese Mädchen war scheinbar niemals selbstständig gewesen und hatte sich immer auf die Führung anderer verlassen. Deshalb stand sie vor einer sehr schwierigen Wahl.

  • [Yukiko Sakamato]
    11:41 Uhr - Schulgebäude, Block A - Krankenzimmer


    "Jemandem so sehr zu vertrauen ist etwas, dass ich nicht nachvollziehen kann. Aber es hinterlässt ein riesiges Loch... in einem drin", sagte Takeshi.
    Zögerlich spreizte Yukiko ihre Finger und sah zwischen ihnen zu dem Vorsitzenden des Schülerrats. Versuchte er gerade sie zu verstehen? Eine seltsame Ruhe kehrte in ihr ein, was es ihr ermöglichte das Schluchzen zu unterdrücken. Es war das erste Mal, dass sich jemand so für sie interessierte. Oder so viel Mitleid für sie zeigte. Noch war sie sich nicht sicher, was es war.
    Dann setzte er sich hin und fuhr fort:
    "Ich weiß nicht, ob du diesen Rat hören willst... ob es überhaupt dein Wunsch ist, etwas zu ändern..."


    Langsam setzte sie sich auf, brachte ihre Knie zueinander, umschlang sie mit ihren Armen und zog sie zu sich heran. Sie hatte nicht erwartet, dass er sich zu ihr setzen würde. War er als Präsident des Schülerrates nicht viel zu wichtig, um so etwas zu tun?


    "Du könntest hier auf eigenen Beinen stehen und deinen Weg selbst bestimmen!", endete er schließlich, worauf sie unwillkürlich ihre Knie fester an sich drückte und einen schnellen Blick in seine Augen riskierte. Sie wusste, dass er recht hatte. Alle Fesseln hatten sich von ihr gelöst. Ihr Vater war nicht mehr in der selben Welt und die Nachwirkungen der Drogen schienen hier auch nicht zu existieren. Seit Jahren konnte sie wieder frei denken. Doch das machte ihr Angst. Ihre Erinnerungen waren da, doch was würde mit ihr geschehen, wenn sie sie das erste Mal ohne Blockaden im Kopf, ohne Führung und ohne Versicherung betrachten würde? Wollte sie das überhaupt wissen?


    Sie wippte mit ihrem Oberkörper und erwiderte dann langsam:
    "Ich will etwas ändern... Mehr als du dir vorstellen kannst. Allein deswegen bin ich mit den anderen mitgegangen. Weil sie sagten, dass sie sich nichts von dieser Welt diktieren lassen würden..."
    Wieder wagte sie es einen Blick in Takeshis Augen zu werfen. Noch immer war er ruhig und gefasst. Und zu allem Überfluss schien er sie lesen zu können, wie ein Buch. Ein Schauer lief ihr den Rücken herab. Ihm gegenüber fühlte sie sich nackt. Darauf holte Yukiko tief Luft und sagte:
    "Ich habe mich nicht auf ihn verlassen, weil ich es wollte..." Die folgende Worte kamen ihr nur sehr schwer über die Lippen.
    "Alles war abhängig von ihm, deswegen musste ich ihm alles anvertrauen. Ich... hatte eine Wahl. Aber Angst, Liebe und Unverständnis brachten mich dazu die falsche Entscheidung zu treffen. Und dann hat sich alles gerächt. Ich bin an all dem selbst Schuld. Zuerst hatte ich gedacht, dass mein Tod die Bestrafung dafür gewesen wäre, dass ich meinen Mund all die Jahre gehalten habe. Aber in den letzten Stunden habe ich angefangen zu glauben, dass es erst der Anfang war."


    Mit einem leeren Ausdruck in den Augen sah sie wieder Takeshi an und fragte:
    "Ne, Kaichou-sama... Wenn Ihr Vater die Leben von unzähligen Menschen zerstört hätte... Und Sie ihn dafür hätten belangen können. Was hätten Sie getan?"

  • 11:42 Uhr - Schulgebäude - Block B

    "Ehm.. nicht wirklich. Also bist du in Yukiko verliebt?"
    und für Leo brach die Welt zusammen. ''Was sage ich nur und vor allem was tue ich bloß? Ich bin tot verdammt'' dachte sich Leo. Er drehte sich um und sagte ''Tut mir leid, Honoka-San! Ich weiß nicht was mit mir los ist, aber seit ihren grünen Augen...'', Leo konnte nicht weiter reden. ''Es ging ihr vorhin so schlecht und ich habe sie einfach verlassen und dich auch!'' sagte er leise aber noch so laut, dass ihn Honoka-San verstehen sollte. Mitten in der Menschenmenge sackte er zu Boden und fiel auf die Knie. Tränen flossen ihm übers Gesicht und nichts wollte er mehr sagen oder tun. Alles was Leo wollte, war bei Yukiko-San zu sein um ihre Nähe zu spüren.

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    • Offizieller Beitrag

    [Takeshi Okamura]
    11:42 Uhr – Schulgebäude, Block A – Krankenzimmer

    "Ich will etwas ändern... Mehr als du dir vorstellen kannst. Allein deswegen bin ich mit den anderen mitgegangen. Weil sie sagten, dass sie sich nichts von dieser Welt diktieren lassen würden..." ihre Reaktion und wie sie sich aufgesetzt hatte unterstrich ihre Aussage irgendwie. Sie wirkte noch immer verletzlich, wie sie ihre Beine umschlang. Aber es zeigte sich auch eine feste Absicht.
    Takeshi schwieg, um ihre Gedanken nicht zu unterbrechen



    "Ich habe mich nicht auf ihn verlassen, weil ich es wollte..." fuhr sie fort. "Alles war abhängig von ihm, deswegen musste ich ihm alles anvertrauen. Ich... hatte eine Wahl. Aber Angst, Liebe und Unverständnis brachten mich dazu die falsche Entscheidung zu treffen. Und dann hat sich alles gerächt. Ich bin an all dem selbst schuld. Zuerst hatte ich gedacht, dass mein Tod die Bestrafung dafür gewesen wäre, dass ich meinen Mund all die Jahre gehalten habe. Aber in den letzten Stunden habe ich angefangen zu glauben, dass es erst der Anfang war." Die Last der Worte war ihrer Stimme anzuhören.
    Da seine Mutter sehr früh verstorben war und weder sein Vater noch sein Bruder Zeit für ihn gehabt hatten, hatte Takeshi sich nur auf sich selbst verlassen können. Sich auf andere zu verlassen war für ihn mehr ein theoretisches Konzept aus der Gesellschaft.



    "Ne, Kaichou-sama... Wenn Ihr Vater die Leben von unzähligen Menschen zerstört hätte... Und Sie ihn dafür hätten belangen können. Was hätten Sie getan?" ihre letzte Frage zeigte deutlicher als alles andere vorher, wie tief sie verletzt worden war. Gleichzeitig aber auch, wie wenig sie sich selbst vertraute.
    „Ich hätte ihn seiner gerechten Strafe zugeführt!“ sagte er mit tiefer Überzeugung und ohne zu zögern. Für ihn gab es keinen Unterschied zwischen Familienangehörigen und anderen Menschen, deshalb gab es kein nachdenken.
    „Meine Überzeugungen müssen aber nicht Allgemeingültigkeit haben!“ schränkte er ein, als er so etwas wie Erschrecken in ihrem bis dahin leeren Blick wahrnahm. „Ich habe ein anderes Leben gelebt und deshalb die notwendige Selbstsicherheit eine solche Entscheidung zu treffen. Trotzdem lässt sich erahnen, wie groß das Problem gewesen ist, Sakamato-san.“

  • 11:42 Uhr - Schulgebäude - Block B

    Dabei hatte sie ihn nur ganz normal gefragt und plötzlich kniete er auf dem Boden und weinte.
    Sie wusste noch nicht einmal warum. Honoka war erst schockiert, als sie seine Tränen sah, und konnte sich das alles nicht erklären. Sie setzte sich neben Leo auf den Boden.
    "Leo-san? Was ist denn los, das war doch nur eine Frage. Du bist also verliebt, aber das ist doch etwas schönes. Hör bitte auf zu weinen."
    Sie wusste nicht, was sie genau sagen sollte oder was sie tun könnte. Dann nahm sie Leo einfach in die Arme.

  • 11:42 Uhr - Schulgebäude - Block B

    Plötzlich bemerkte Leo eine Stimme neben sich.
    "Leo-san? Was ist denn los, das war doch nur eine Frage..Du bist also verliebt, aber das ist doch etwas schönes. Hör bitte auf zu weinen."
    Es war Honoka. Auf einmal geschah etwas, dass Leo sehr fremd war, Honoka-San nahm ihn in ihre Arme. Ihn umgab auf einmal ein Gefühl der Wärme und Sicherheit. Leo wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und stotterte:
    ''Honoka-San, ich habe dich und Yukiko-San im Stich gelassen und dass nur damit ich etwas zu Essen habe!''
    Wieder begann Leo zu weinen.
    ''Es ist meine Schuld das Yukiko-San verschwunden ist, nur meine!'' schrie Leo auf einmal.
    Nach diesen Worten konnte Leo seine Tränen nicht mehr stoppen.

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  • 11:42 Uhr - Schulgebäude - Block B

    Honoka war mit dieser Situation eindeutig überfordert. Sie wusste nicht was sie jetzt noch machen könnte. Wenn sie jetzt ihre Musik hätte, wüsste sie bestimmt was zu tun wäre. Aber so fühlte sie sich unwohl und wurde sauer.
    "Hör auf so zu heulen! Wieso sollte es deine Schuld sein, dass wir uns aus den Augen verloren haben?! Das ergibt keinen Sinn. Wir finden sie schon bald!" fuhr sie ihn an, während sie sich aufrichtete.
    Sie konnte selber gar nicht glauben, dass sie soeben geschrien hat. "Es...", begann sie. "Es tut mir leid... Können wir nicht einfach Yukiko suchen..? Ich bin schon etwas sauer, weil sie einfach so abgehauen ist. Hoffentlich hat sie dafür eine gute Erklärung..."
    Plötzlich musste Honoka nachdenken und wurde etwas abwesend und fasste sich an den Hals, dort, wo sich normalerweise ihre Kopfhörer sich befanden.

  • [Jester]
    "Also," Ibuki blickte Jester in die Augen "willst du mich aufhalten?" Sie schien erschöpft zu sein von dem, was sie erlebt hatte und sprach etwas kraftloser weiter.
    "Oder wirst du mir helfen?"


    Jester blickte sie an. Dieses Mädchen sprach die Wahrheit, da war sich Jester sicher. Ihr war es sehr wichtig, das war ebenso klar. Das, was sie gesagt hatte, war für Jester nicht fremd. Das Mädchen schien dies zum ersten Mal erlebt zu haben. Als bei Jester Bilder aus ihrer Vergangenheit vor dem inneren Auge aufblitzen, beneidete sie das Meerschweinchen. Sie schüttelte die Gedanken ab.


    11:42 Uhr - Schulgebäude - Treppen vor Block B

    "Ibuki?"
    Jester hatte eine Weile in den Himmel gestarrt, blickte jedoch nun auf das Häufchen Elend neben sich. Ibuki schien zu erwarten, dass Jester ihr helfen würde. "Ja. Ja, ich werde dir helfen." Ibuki gewann an Kraft und hob den Kopf. "Was kann ich tun..." Mittlerweile blickten sie einander tief in die Augen und Jester konnte sich einfach nicht beherrschen. Sie lächelte etwas fragwürdig und fügte ein "mein kleines Meerschweinchen?" hinzu, ehe sie sich erhob und Ibuki die Hand reichte, um ihr beim Aufstehen zu helfen.


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  • 11:42 Uhr - Schulgebäude - Block B


    Durch den lauten Ausruf von Honoka war Leo erst mal richtig fassungslos. Irgendwie hatte er sogar ein wenig Angst vor ihr. "Es tut mir leid... Können wir nicht einfach Yukiko suchen..? Ich bin schon etwas sauer, weil sie einfach so abgehauen ist. Hoffentlich hat sie dafür eine gute Erklärung..." entschuldigte Honoka sich bei ihm.
    ''Irgendwie hat sie ja recht'', das wusste Leo auch. Also richtete er sich auf, wischte die letzten Tränen aus dem Gesicht und sagte voller gespielter Motivation und einem falschen Lächeln im Gesicht ''Kein Thema, ich danke dir Honoka-San. Auf gehts! Suchen wir Draußen!''. Nachdem er seinen Satz beendet hatte, rannte er los und quetschte sich durch die Menschenmenge bis zum Ausgang, durch den er hinaus ging.

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  • [Ibuki Nukui]
    11:42 Uhr - Schulgebäude - Treppen vor Block B

    "Ja. Ja, ich werde dir helfen." sagte Jester. Kurz dachte Ibuki, dass sie unsicher sei, jedoch hatte sie diesen Gedanken schnell verworfen. Wahrscheinlich war es einfach nur Ibukis momentane Lage, die sie etwas einschüchterte. Sie blickte wieder Jester an, um sich ein Bild zu machen wen sie hier überhaupt fragte. Die geflochtenen Zöpfe waren ihrer Ansicht nach zwar geschmacklos, aber dennoch gepflegt weshalb sie vermutete das sie stark auf ihr Äußeres achtet. Außerdem hatte sie eine andere Uniform wie der Junge mit der monotonen Stimme. Also mussten sie entweder jetzt etwas besonderes an der Schule sein oder etwas besonderes in ihrem früheren Leben getan haben.
    'Vielleicht sind sie ja Mörder. Würde ich dem Kerl zumindest zutrauen. Aber eine lesbische Mörderin... ob es die zu so etwas überhaupt fähig sind?'
    "Was kann ich tun..." bemerkte Jester, während sie ihr in die Augen starrte, lächelte und "mein kleines Meerschweinchen." hinzufügte.
    'Was frag ich auch so blöd, unmöglich das die jemanden umgebracht hat.' Mittlerweile reichte ihr Jester sogar die Hand. Eine Geste die sie stark verachtend ansah.
    'Als wäre man ein alter Krüppel, der nichts alleine kann.' dachte sie sich immer bei einer solchen Geste. Wütend schlug sie mit ihrem Handrücken gegen die freundlich ausgestreckte Hand und stand selbst auf. Sie klopfte sich den bisschen Staub vom Rock und sah Jester wütend an, um ihr klar zu machen warum sie ihr die Hand weg geschlagen hatte. Ob es jedoch auch so ankam war eine andere Frage. Mittlerweile in die Richtung, in die das Mädchen verschwand, gerichtet ging sie ein paar Schritte vorwärts, bis sie bemerkte das ihr Jester nicht folgte.
    "Worauf wartest du? Komm her!" Zu ihrem Glück war sie nun über den anfänglichen Schock hinweg oder konnte es gut ausblenden, was genau war ihr nicht ganz klar. Wissen wollte und musste sie es jedoch nicht. Und darüber hinaus wegen Jester wieder wütend.
    Sie drehte sich um und sah die nun auf sie zugehende Jester, während ihr ein Gedanke kam.
    "Ach ja. Ich hab noch was für dich." Jester wirkte leicht verwirrt und in gewissen Maße sogar überrascht. Doch anstelle ihr etwas zu geben schlug Ibuki ihr heftig gegen die Schulter, jedoch um einiges schwächer als jede andere Handgreiflichkeit die sie heute begangen hatte.
    "Das war für dein beschissenes Meerschweinchen. Das nervt! Können wir?"

  • 11:42 Uhr - Schulgebäude - Block B

    "Er ist wirklich etwas merkwürdig",
    dachte sich Honoka, während sie Leo nach draußen folgte.
    Draußen fragte Honoka Leo:
    "Hmm.. Denkst du, sie ist zurück ins Büro gegangen? Wenn ich an ihrer Stelle gewesen wäre, wäre ich wieder dahin gegangen, du auch?"

  • 11:42 Uhr - Schulgebäude - Treppen vor Block B


    Jester hielt die Hand immer noch ausgestreckt. In ihr flammten erneut Bilder auf. Bilder, die sie erhofft hatte, zu vergessen. Wie Blitze erschienen sie vor ihrem geistigen Auge.
    Eine Tür. Holz, schon älter und nicht wirklich teuer, aber robust.
    Klicken. Sie wurde geöffnet. Hinter der Tür stand ein Junge, etwas älter als sie selbst und hinter Jester zwei Freundinnen dieses Jungen. Diese schoben Jester in das Zimmer hinein.
    Ihr Gesicht musste dunkelrot gewesen sein, es brannte wie Feuer auf ihrer Haut.
    Ein weiteres Klicken. Die Tür war zu. Der Junge kramte in seinen Hosentaschen und ein letztes Klicken war zu vernehmen.
    Die Tür war abgeschlossen.
    Sein Gesicht. Verzogen durch Habgier und Lust, ein Grinsen wie auf einem Kürbis zu Halloween. Morbid. Makaber. Furcht einflößend.
    Er ging auf sie zu. Sagte, er tue ihr damit einen Gefallen. Verdeutlichte, dass ihr Körper nicht das war, was er eigentlich wollte. Er suchte mehr. Doch für sie, würde er eine Ausnahme machen. Er packte sie an der Schulter, rabiat, grausam, brutal...


    Jester spürte einen Schmerz in ihrer Schulter und griff mit ihrer linken Hand nach dem, was diesen ausgelöst hatte. Sie sah nicht, dass es Ibuki's Arm war. Sie hörte sie nicht sagen "Das war für dein beschissenes Meerschweinchen. Das nervt! Können wir?", sondern sah und hörte ihn. Sie verstärkte den Druck auf den unteren Teil des Handgelenks, den sie in der Hand hatte und setzte mit der rechten, flachen Hand an Ibuki's Schulter an. Bevor der Junge in ihren Augen noch irgendetwas sagen konnte, bevor er überhaupt realisiert hatte, was los war, hatte sie seinen Arm verdreht.


    Die linke Hand, die sie in U-Form unter dem Gelenk des Jungen positionierte, hatte sie nach oben gedreht und von sich weggedrückt, während sie die Schulter zu sich heranzog. Nun waren sie und der Arm des Jungen hinter ihm. Jester ging nah an ihn heran und flüsterte in sein Ohr: "Ich habe dir nichts getan. Aber du hast... Ich werde es dir nicht verzeihen. Ich bin dir letztes Mal ausgewichen. Diesmal werde ich dir die Arme brechen!" Sie wollte gerade ansetzen, als sie von einem Geräusch wieder in die Wirklichkeit zurückgeholt wurde. Ibuki stand vor ihr. Mit großen Augen blickte sie in Jesters Gesicht. Sie hätte sich wehren können, keine Frage, doch sie war scheinbar zu überrascht gewesen.
    Jester blickte herunter und sah, dass sie Ibuki's Arm verdreht hatte und so stark an das Gelenk gegriffen hatte, dass sie ihr dort das Blut abschnürte.


    Schnell ließ Jester Ibukis Arm los und wich einige Schritte zurück, ehe sie sich zu einer Entschuldigung tief vorbeugte. "Es... es tut mir leid... Ich wollte nicht... Ich... Erinnerungen kamen auf und..." Sie erwartete, dass Ibuki ihr dies heimzahlen würde, also bewegte sie sich nicht und wartete. Wenn sie etwas falsch gemacht hatte, wurde Jester dementsprechend bestraft. Also war es für sie nur verständlich, wenn das Mädchen ihr ein paar gehörige Denkzettel verpassen würde.


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  • [Ibuki Nukui]
    11:42 Uhr - Schulgebäude - Treppen vor Block B


    Ohne die leiseste Ahnung was los war spürte sie einen Ruck, einen höllischen Schmerz und kurz darauf Benommenheit. Es war lang her das ihr jemand so sehr weh tun konnte. Das letzte mal ist es passiert als sie ihrem Judo-Lehrer die Nase gebrochen hatte. Er hat ihr einen Fausthieb in die Seite verpasst und zwei Rippen angeknackst. Daraufhin hatte sie ihm mit Kim in den Arm gestochen, weshalb er floh. Als die Polizei dem Fall nachgegangen war, fanden sie zwar das Messer, kauften Ibuki jedoch auch ihre Geschichte ab, dass sie von ihm belästigt wurde und sie daher aus Notwehr handelte. Als sie hörte, dass er zwei Jahre bekam hat sie geschätzte zwei Minuten durchgängig gelacht.


    Doch der Schmerz riss sie aus ihren Gedanken. Ihren rechten Arm war vollkommen verdreht und schmerzte furchtbar. Doch nun wusste sie das in Jester doch eine geübte Kämpferin lag.
    "Ich habe dir nichts getan. Aber du hast... Ich werde es dir nicht verzeihen. Ich bin dir letztes Mal ausgewichen. Diesmal werde ich dir die Arme brechen!" Doch bevor sie etwas tun konnte schrie Ibuki vor Schmerzen. "Ich bring dich um!" fügte sie instinktiv hinzu.
    Durch den Schrei aus ihren Gedanken geholt fand Jester wieder in die Realität zurück und bemerkte was sie unterbewusst getan hatte. Sofort ließ sie Ibukis Arm los, ging ein paar Schritte zurück und verbeugte sich schnellstens, nur um danach eine Entschuldigung zu stammeln.
    "Es... es tut mir leid... Ich wollte nicht... Ich... Erinnerungen kamen auf und..." Ibuki richtete sich auf während das Feuer in ihr sich ein reinstes Inferno verwandelte. Doch es war nicht nur Wut die sie spürte, sondern auch etwas, was nur die wenigsten Menschen bei Qualen spürten. Spaß.


    "Du Schlampe! Du.." Ibuki kicherte, "du gottverdammte..." Ibuki kicherte immer weiter, immer lauter und lauter bis sie in schallendes Lachen verfiel. Mit ihrer tiefen Stimme nach Luft schnappend lachte sie lauthals und hielt ihre linke Hand vor dem Mund, damit man sie nicht wie eine gackernde Hyena sehen musste. Aber so schnell wie sie anfing, so schnell kriegte sie sich auch wieder ein, jedoch grinste sie breit und ballte ihre bewegungsfähige Hand zu einer Faust. Langsam schritt sie zu Jester und fing an zu plappern, während ihr rechter Arm hinunterbaumelte.
    "Weißt du, ich habe schon so lange nicht mehr gegen jemand ebenbürtiges gekämpft, ich habe ganz vergessen wie viel Spaß das macht. Haha, ich danke dir. Dieses Gefühl von Gefahr, das Adrenalin. Es ist wunderbar, ach was red ich da. Es gibt nichts besseres auf der Welt, nichts!"
    Mittlerweile bei Jester angekommen schlug sie dem Mädchen mit voller Wucht in den Magen, wonach sie wieder anfing weiter zu schwafeln.
    "Sag, fühlst du nicht auch so? Es wäre so schön, wenn du auch so fühlen würdest. Dann könnten wir auf ewig kämpfen. Und wenn einer von uns stirbt, dann macht das nichts, wir werden wiedergeboren. Wie Arschgeige und..." Sie brach wieder kichernd ab und griff sich Jesters rechte Hand.
    "Jetzt aber im Ernst, wir müssen echt mal los. Ansonsten schlagen wir noch Wurzeln." So lebendig wie jetzt hat sie sich lange nicht mehr gefühlt. Alle Angst und Scham waren wie weggeblasen. Nur noch das Gefühl von Stärke und Überlebenslust.

  • 11:43Uhr - Neben dem Schulgebäude - Ein Weg zwischen der Grünanlage


    Durch die frische Luft hatte sich Leo gleich wieder beruhigt.
    "Hmm.. Denkst du, sie ist zurück ins Büro gegangen? Wenn ich an ihrer Stelle gewesen wäre, wäre ich wieder dahin gegangen, du auch?"
    hörte er hinter sich die Stimme von Honoka.
    ''Naja, sie hat immerhin das Passwort erstellt, kennst du das noch?'' antwortete Leo. Durch die Geschehnisse, die Yukiko ihm geschildert hatte, bekam er Angst ins Büro zu gehen.

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  • [Yukiko Sakamato]
    11:42 Uhr – Schulgebäude, Block A – Krankenzimmer


    Seine Antwort, trotz der Einschränkung, ließ Yukiko ihren Blick senken. Ein resignierendes Seufzen entschlüpfte ihr. Dann murmelte zu sich selbst:
    "Natürlich hast du recht... Er hatte es verdient, nicht wahr? Es ist meine Schuld, dass er weiter Verbrechen begehen kann... Nur weil ich abhängig... war, hätte ich trotzdem etwas sagen müssen, oder?"
    Beim letzten Satz stockte sie kurz und warf einen besorgten Blick zu Takeshi. Zwar hatte sie ihm schon so gut wie alles erzählt, aber wenigstens ihre Drogenabhängigkeit wollte sie für sich behalten. Ihr genügte es zu wissen, dass sie zu schwach gewesen war, um sich den Wirkungen zu entziehen.

    • Offizieller Beitrag

    [Takeshi Okamura]
    11:43 Uhr – Schulgebäude, Block A – Krankenzimmer

    Als sie den Blick senkte und seufzte verdeutlichte das für Takeshi nur noch die Größe ihres inneren Konfliktes. Nicht nur, dass sie vom eigenen Vater hintergangen worden war, sondern auch noch Schuldgefühle wegen dem, was sie nicht getan hatte. Takeshi wurde schlagartig klar, dass sie noch niemals vorher jemanden getroffen hatte, der ihr wirklich zuhörte.
    Sakamato-san eröffnete mehr von sich, als ihr scheinbar bewusst war. Sie hatte versucht, die Leere in sich mit irgendetwas zu füllen, um nicht die Einsamkeit zu spüren, die dort tatsächlich ihren Platz gefunden hatte.
    In der Stille des Raumes erreichten auch die gemurmelten Worte sein Ohr, aber er war schon sehr lange darauf trainiert, eine undurchdringliche Maske zu tragen. Nicht ein Muskel bewegte sich, als ihr eine weitere Information entschlüpfte. Obwohl er scheinbar vor sich zu Boden starrte, nahm er ihren besorgten Blick war. Sie hatte offensichtlich gar nicht so viel enthüllen wollen.

    Takeshi hielt sich an seinen eigenen Kodex und überging diese Informationen. Als hätte er gerade erst einen Gedankengang beendet schaute er auf.
    „Die Kraft des Handelns ist keine Selbstverständlichkeit, auch wenn viele das meinen. Wir haben in der Gesellschaft unseres Landes so viele Regeln, dass man sich leicht darin verfängt, Sakamato-san. Um jemandem gegenübertreten zu können, muss man zuerst sich selbst vertrauen. Um sich selbst zu vertrauen, muss man sich kennen. Wirklich kennen!“
    Sie hockte noch immer mit angezogenen Knien auf dem Bett, als er in ihre Richtung blickte.
    „Du weißt jetzt, wer du gewesen bist!“ fuhr er entschlossen fort. „Wenn du es willst, kannst du nun darauf aufbauen. In dieser Welt kannst du zu der Person werden, die du eigentlich sein wolltest. Diese Entscheidung kannst du aber nur selbst treffen, denn wenn du lieber auch weiterhin auf andere vertrauen möchtest, so ist auch das eine Art zu leben. Es steht mir nicht zu, dir dazu Weisungen zu geben, da diese wahrscheinlich eher schaden würden. Die Entscheidung solltest du für dich selbst treffen!“

  • 11:43Uhr - Neben dem Schulgebäude - Ein Weg zwischen der Grünanlage
    ''Naja, sie hat immerhin das Passwort erstellt, kennst du das noch?''
    Honoka musste nicht lange überlegen und sagte: "Na klar, das war doch 3 mal Klopfen, dann kurz warten und ein viertes Mal klopfen. Und dann 'Gekettet ans Leben im Tod, frei zu wählen den eigenen Weg'. Hast du es vergessen oder warum fragst du?" Sie musste Lächeln.

  • ''Hast du es vergessen oder warum fragst du?" mit einem Lächeln beendete Honoka ihren Satz. Leo musste Honokas Grinsen nicht verstehen und antwortete ''Ja, ich hatte ja auch noch Schule zwischen durch!'' Plötzlich fing auch Leo an zu lächeln und sah verwirrt von Links nach Rechts.
    ''Weißt du wo es lang geht, Honoka-San?'' fragte Leo.

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  • ''Weißt du wo es lang geht, Honoka-San?''
    Um in dem Augenblick ehrlich vor sich selbst zu sein hatte Honoka gar keine Ahnung. Irgendwie war sie abgelenkt gewesen, oder hatte sich ohne Musik einfach nicht konzentrieren können. Sie sah sich kurz um und sagte dann "Nein, nicht wirklich. Weißt du es?"