[Geschichte] Angel Beats! Again

  • [Ibuki Nukui]
    11:31 Uhr - Schulgebäude / Keller - Unter Block B

    "Rika." Sie ließ den Namen auf ihrer Zunge zergehen, um ihn sich merken zu können.
    "Mein Name ist Ibuki. Ibuki Nukui. Mal sehen wann du dein Gefallen einlöst." Sie zwang sich selbst ein schmales Lächeln auf, welches jedoch viel zu wölfisch war und den meisten Leuten Angst machte. Deshalb ließ sie es schnell wieder sein und ging den Rest der Treppe hoch.
    Die einfallende Sonne blende Ibuki beinahe, jedoch bemerkte sie nun bewusst ihre Haare, welche sie vor dem grellen Licht schützten. Doch sie wieder zu richten dauerte ihr zu lange. Sie musste das Mädchen finden.
    Während sie sich umschaute, sah sie eine gewaltige Schülermenge in eine einheitliche Richtung stapfen und folgte dieser instinktiv. Wenn sie irgendwo in diesem Gebäude sein musste, dann würde Ibuki sie am ehesten bei ihren Klassenkameraden finden. Sie drängte sich zwischen die quasselnden und teilweise brüllenden Schüler und ließ sich mittragen.
    Es dauerte nicht lang, bis sie sah was die Begierde der Schüler war. Allem Anschein nach war nun Pause und Zeit etwas zu essen. Bei dem Gedanken knurrte ihr Magen, was sie momentan jedoch nicht im Geringsten störte.
    Plötzlich fiel ihr der Schnösel mit der furchtbaren Stimme, welcher sich in Richtung Treppe bewegte, auf. Ibuki verfolgte seinem Blick und sah einen kleinen schwarzen Hinterkopf der sich als das Mädchen von heute morgen entpuppte. Ihre Augen weiteten sich, doch momentan hatte sie keine Ahnung wie sie sich ihr nähern sollte. Sicherlich würde sie vor Ibuki fliehen, sobald sie sie sah. Aber wenn sie sich heranschleichen würde, würde sie ein falsches Bild bekommen. Sie musste das Mädchen irgendwie in eine Situation bringen, in der sie sich darauf einlassen würde, mit ihr zu reden. Jedoch hatte Ibuki keine Idee wie sie das anstellen könnte.


    Andererseits konnte sie auch nicht einfach hier stehen bleiben. So schlängelte sie sich durch die Menschenmenge um sie ansprechen zu können, bevor sie die Möglichkeit hatte abzuhauen.
    'So nah. Nur noch... ein Stück.'
    Doch das Mädchen war schon auf dem Weg nach draußen, bevor Ibuki überhaupt die Chance hatte sie anzusprechen. Nicht nur das, nun folgte ihr auch der Kerl in der Jacke, was ihr Magenschmerzen verursachte. Aber gegen den Strom der Schüler konnte sie sich nicht behaupten und wurde langsam immer weiter von ihrem Ziel weg getragen.

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    11:32 Uhr - Schulgebäude / Keller - Unter Block B


    Rika war noch immer etwas überrascht von der Reaktion. Ibuki-san schien ziemlich durcheinander zu sein, so dass sie sich ihrer eigenen Reaktionen nicht sicher war. Langsam ließ sie den Griff der Pistole wieder los und zupfte das T-Shirt wieder etwas darüber. Da sie nun wieder alleine in dem Kellergang stand, atmete sie einmal tief durch und wandte sich dann zum Gehen.
    Von oben hörte sie die Geräusche der Schülerinnen und Schüler, die zusammenströmten. Als nächstes würden sich diese wohl in der Umgebung des Schulgebäudes verteilen, um ihre Pause zu verbringen.
    Da sie denen jetzt nicht unbedingt begegnen wollte verließ Rika das Gebäude wieder, wobei sie darauf achtete, niemandem über den Weg zu laufen. Außerhalb wandte sie sich dem Hang zu und ging die kleinere Treppe zur Bibliothek runter. Im oberen Bereich würden sich die Plätze schnell füllen, aber weiter unten würde es wohl nicht so viele Leute geben.

  • [Yukiko Sakamato]
    11:32 Uhr - Schulgebäude - Block B

    Yukikos Gewissen quälte sie, während sie sich durch die Menschenmasse drängte und dabei Ausschau nach Honoka hielt. Doch selbst, als sie sich auf die Zehenspitzen stellte, blockten die Leiber noch immer ihre Sicht. Ein Seufzen entglitt ihr. Warum hatte sie auch vergessen mit Honoka einen Treffpunkt festzulegen?
    Sie unternahm einen letzten Versuch sie ausfindig zu machen, in dem sie sich an den Rand des Menschenstroms begab und ein paar Mal auf und ab hüpfte. Schnell merkte sie wie blöd die Idee gewesen war und gab mit leicht geröteten Wangen auf sie noch zu finden. Nach einem Zögern begab sie sich wieder auf den Weg zurück zum Büro. Sie hoffte, dass Honoka ihr das nicht übel nehmen würde.

    • Offizieller Beitrag

    [Takeshi Okamura]
    11:34Uhr - Schulgebäude - Block B


    So langsam fragte sich Takeshi, was das Mädchen da eigentlich trieb. Sie trippelte auf den Zehenspitzen und dann hüpfte sie auch noch einige Male auf und ab.
    Ihrem Blick nach suchte sie wohl nach jemandem. Jedenfalls bekam er so die Gelegenheit, den Abstand zu ihr zu verringern. Da die anderen Schüler ihn nun ja nicht unbedingt sahen, machten sie natürlich auch keinen Platz, so dass sich Takeshi wie jeder andere hindurch zwängen musste.
    So lange sie sich durch die Massen quälen mussten, würde es nicht einfach sein, sie tatsächlich einzuholen.
    Aber sie schien ebenfalls bemerkt zu haben, dass sich innerhalb der Masse nicht viel bewerkstelligen ließ, denn sie schob sich nun zu einem der Ausgänge. Im Augenblick waren diese noch ziemlich frei, da die meisten Schüler noch nicht an den Ständen gewesen waren.
    In den nächsten Minuten würde das ganz anders aussehen!


    Das Mädchen verließ das Schulgebäude nach Osten, also in Richtung Lehrerwohnheim und Cafeteria. Takeshi schob sich ebenfalls kräftiger durch die Menge, um den Vorsprung nicht zu groß werden zu lassen.
    Dass er das Schulgelände bereits wie eine Navigationskarte im Kopf hatte musste an diesem komischen Informationssystem liegen, dass ihnen die Daten einfach in den Kopf packte. Er hatte inzwischen auch das Gesicht wiedererkannt.
    Sakamato Yukiko, sie war bei den Schülern gewesen, die heute morgen vor dem Haupteingang gesessen hatten! Während sein bestreben, ihr zu Folgen, eine gewisse Unruhe in der Menge schuf, fiel ihm noch eine weitere Quelle der Unruhe auf. Jemand schob sich da offensichtlich noch etwas rücksichtsloser als er durch die Masse. Der Unruhe-Herd lag schon fast hinter ihm, als er ihn bemerkte. Mit einem Blick über die Schulter sah er nach, wer das wohl sein konnte.


    Die ziemlich wüste Frisur aus braun-schwarzen Haaren war mit Sicherheit nicht so gewollt. Aber sie verhinderte auch einen freien Blick auf das Gesicht. War das womöglich die Komplizin von Sakamato? Takeshi konzentrierte sich wieder nach vorne und gelangte langsam an den Rand der Menge.
    Sakamato hatte den Durchgang schon passiert und bewegte sich draußen auf dem Weg, wo sie schneller voran kam.

  • [Ibuki Nukui]
    11:34 Uhr - Schulgebäude - Block B


    Während Ibuki sich mit Einsatz von Ellenbogen durch die enge Menschenmasse kämpfte verlor sie ihr Ziel, das Mädchen von heute morgen, nicht einen Moment lang aus den Augen. Mittlerweile war sie dankbar, dass ihre Haare ihr Gesicht verdeckten, ansonsten würde sie das Mädchen, welches nun auf und ab hüpfte, bestimmt bemerken und die Flucht ergreifen. Doch nur geschätzt 7 Meter von ihr entfernt hörte das Mädchen auf zu springen und begab sich Richtung Ausgang. Alles was Ibuki übrig blieb war zu sehen wie sie problemlos das Gebäude verließ, während sie noch inmitten der Masse fest hing.
    Doch während sie stetig das Mädchen beobachtet hatte, verlor sie den Jungen mit der schrecklichen Stimme komplett aus den Augen, bis zu dem Zeitpunkt an dem dieser sie bemerkte.
    Ob er sie wirklich schon erkannte war eine andere Sache, jedoch wollte Ibuki jeglichen Kontakt mit ihm vermeiden. Auch wenn sie nicht viel über ihn wusste, so war er ihr dennoch unsympatisch, um nicht zu sagen unheimlich.
    Ibuki drehte sich um und ging wieder tiefer in die Menschenmasse, in der Hoffnung das er sie vielleicht noch nicht erkannte hatte. Ein weiteres Mal war sie ihren Haaren dankbar. Doch während sie sich hinter anderen Schülern versteckte und immer mal wieder einen kurzen Blick riskierte, um zu sehen ob er wegging oder auf sie zu gehen würde, lief sie in ein rund ein Kopf größeres Mädchen in Schuluniform.
    Plötzlich erkannte sie das hohe, dürre Mädchen und fühlte sich plötzlich wie ein Lamm, das von zwei Wölfen umzingelt wurde.
    "Huch?" entfuhr es dem Mädchen mit den gebundenen Zöpfen überrascht, welches sich nun umdrehte und die ängstliche Ibuki musterte
    "Wen haben wir den hier?" fuhr sie fort, während sie sich auf Augenhöhe runter beugte und Ibuki eine ihrer schützenden Strähnen aus ihrem Gesicht schob.
    Noch immer konnte sich Ibuki nicht entscheiden welcher der beiden Wölfe wohl der schlimmere war.

  • [Honoka Kaminari]
    11:35 Uhr - Schulgebäude - Block B


    Es war ganz schön viel los. Honoka lief einige Zeit durch die Gegend, um auf den perfekten Moment zu warten. Auch wenn stehlen falsch war, ihr Hunger war sehr groß. Nach wenigen Minuten fand den perfekten Augenblick. An einem der Stände war keiner, aber dafür viele Leute. Honoka ging zu dem Stand und drängelte sich daran vorbei dabei griff zu dem leckeren Obst, das sich in Schalen befand und verschwand so schnell, wie sie gekommen war.
    Puh keiner hat etwas gemerkt. Jetzt muss ich Yukiko finden. Wir wollten doch in der Nähe bleiben, so dass wir uns nicht verlieren.
    Honoka ging mit dem gestohlenem Obst los und suchte Yukiko. Da es sehr voll war, beschloss sie am Eingang zu warten.
    Wenn sie bald nicht auftaucht suche ich sie.

  • 11:36 Uhr - Schulgebäude - Block B


    Kurz nachdem Leo nach Yukiko Ausschau gehalten hatte, bemerkte er ein bekanntes Gesicht neben sich.
    ''Honoka-San?'' fragte Leo zu dieser bekannten Person. Er fuhr fort: ''Doch du ist es. Wo ist den Yukiko-San und habt ihr etwas zu Essen bekommen?''. Irgendwie war Leo erleichtert, als er das bekannte Gesicht sah und wusste, dass er Yukiko auch bald wieder sehen wollte. Während er seine Frage stellte, zeigte er voller Stolz seine Essensmarken.

    Even if I cant see you... no matter how far away you may be...



    I will always be watching you.

    Einmal editiert, zuletzt von Soulshadow () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

    • Offizieller Beitrag

    [Takeshi Okamura]
    11:35Uhr - Schulgebäude - Block B


    Takeshi hatte es endlich auch aus der Menge geschafft und sah das Mädchen bereits einige Meter voraus. Auch wenn sie keine wirkliche bedrohung darstellte, so war sie doch eine Diebin, die einen anderen Schüler bestohlen hatte!
    Er konnte sich schon denken, dass es sich eher um eine Kurzschlusshandlung gehandelt hatte, aber nicht umsonst hieß es "Wärt den Anfängen!"


    "Sakamato-san! Bleib stehen!" bellte er in einem Ton, den er während eines Sommerlagers gelernt hatte. Diese laute und eher schnappende Aussprache benutzten Ausbilder, um die Neulinge rasch zu stoppen.

  • [Yukiko Sakamoto]
    11:35Uhr - Schulgebäude - Block B


    "Sakamato-san! Bleib stehen!"
    Der Befehl ließ Yukiko das Blut in den Adern gefrieren. Angstschweiß benetzte ihre Haut. Szenen die sie in der Hektik des Tages vergessen hatte, spielten sich vor ihrem geistigen Auge ab und vertrieben jegliche Farbe aus ihrem Gesicht.


    Sie sah die Grimasse eines ausgemergelten Mannes vor sich, der sich über sie beugte und die Spitze eines Armeemessers über die Innenseite ihrer Oberschenkel gleiten ließ. Der penetrante Gestank seines Aftershaves malträtierte ihren Geruchssinn und weckte den Horror in ihr. Sie rannte los. So schnell sie konnte, um dem Teufel zu entkommen. Doch nicht nur ihm. Auch Gott, der sie in dieser Welt festhielt. Einfach weg. Sie ließ die Welt hinter sich und rannte hinein in eine Schwärze, in der sie sich nicht mehr sorgen müsste.


    Als die Griffe der eingebildeten Szene sie losließen, stand sie bereits still. Ihre wackligen Beine hätten sie nicht einen Schritt mehr weit getragen. Ihre Hände verkrampften sich um die Packung der Brötchen, während sie sich langsam umdrehte.
    Sie erkannte den Jungen nicht. 'Er ist nicht einer meiner Mörder. Sie leben noch. Sie sind nicht hier. Sie können nicht hier sein..., dachte sie, um sich selbst mehr Sicherheit zu geben. Nur am Rande ihres Bewusstseins nahm sie war, dass er sie mittlerweile erreicht hatte.

    • Offizieller Beitrag

    [Takeshi Okamura]
    11:36Uhr - Neben dem Schulgebäude - Ein Weg zwischen der Grünanlage


    Was für eine seltsame Reaktion, dachte Takeshi. Das Mädchen war zusammengezuckt, als hätte sich der Lauf einer Waffe in ihren Rücken gebohrt.
    Vor wem auch immer sie in ihrem Inneren weggelaufen war, es konnte nicht das geklaute Brot sein.
    Wie sie sich mit wackelnden Knien umwandte wirkte sie wie ein Hundewelpe, den man erwischt hatte.
    Takeshi kam mit etwas Abstand zu ihr zum Stehen.
    "Du hast einen Mitschüler bestohlen", setzte er an. Ihre Hände krampften sich um die Beweise der Tat. Sie hatte ebenfalls grüne Augen, aber mehr wie frisches Laub, obwohl sich gerade Tränenfeuchte in ihnen spiegelte. Seine eigenen Augen waren eher wie dunkle Jade, als er sie musterte.
    "Warum?" fragte er.

  • [Yukiko Sakamato]
    11:36Uhr - Neben dem Schulgebäude - Ein Weg zwischen der Grünanlage


    Sie warf ihm einen ängstlichen Blick zu, bevor sie den Boden musterte. Irgendwo in ihr verspürte sie eine verquere Dankbarkeit dem Fremden gegenüber, da er sie von ihren Erinnerungen ablenkte. Dass er überhaupt erst der Grund für ihre Verfassung war, entzog sich in diesem Moment ihrer Logik.
    "I-ich", stotterte sie im Flüsterton, "h-habe keine Marken gehabt. Aber ich wollte auch nicht hungern..."

    • Offizieller Beitrag

    [Takeshi Okamura]
    11:36Uhr - Neben dem Schulgebäude - Ein Weg zwischen der Grünanlage


    Sie war definitiv eine der Schülerinnen vor dem Schulgebäude gewesen!
    "I-ich h-habe keine Marken gehabt. Aber ich wollte auch nicht hungern..." kam die sehr leise Antwort von ihr.
    Keine Marken? Das konnte einem ja nur passieren, wenn man nicht am Unterricht teilnahm. Gehörte sie etwa zu dem Typ Schüler, die dem Unterricht ohne Grund fern blieben?
    Eigentlich wirkte sie gar nicht so.
    "Du hättest doch nur am Unterricht teilnehmen müssen, Sakamato-san. Dann wäre es nicht notwendig gewesen, einen Mitschüler zu bestehlen!"
    Nach der Schüleragenda wäre eigentlich einer der Ordnungshelfer des Schülerrates für so etwas zuständig, damit eine entsprechende Ahndung des Vergehens vorgenommen wurde. Andererseits gab ihm das bislang so eifrige System der Informationsübertragung keinen Hinweis darauf, welche Leute hier dafür zuständig waren.
    Die einzigen Namen, die ihm beim Schülerrat zur Verfügung standen, waren Jester und seiner.
    Also war das System dieser Welt wohl nicht so perfekt, wie es einen glauben machen wollte.


    "Ein Diebstahl ist nun mal leider ein Vergehen, um das wir uns kümmern müssen. Auch wenn es normalerweise nicht der Präsident des Schülerrates selbst macht", setzte er im Plauderton wieder an. "Würdest du mich bitte zum Büro des Schülerrates begleiten?"

  • 'Präsident des Schülerrates...', wiederholte sie innerlich die unerwartete Information. Sie blinzelte einmal und wagte es ein weiteres Mal zu dem Jungen auf zusehen. Für einen kurzen Moment trafen sich ihre Blicke. Sie sah keine Bösartigkeit in seinen dunkelgrünen Augen, was ihr Mut machte. Hastig wandte sie sich ab und starrte dann wieder den Boden an, um nicht vermessen zu wirken. Yukiko nickte nach einem kurzen Zögern.
    Dann verspürte sie jedoch wieder die Flamme ihres Widerstandes. Sie hatte nicht vor sich vor der Bestrafung zu drücken, aber nach seiner Pfeife würde sie trotzdem nicht tanzen.
    "Kaichou-sama ich weiß nicht warum Sie es tun, aber einem System, das unendlich viele Tode vorsieht, werde ich nicht einfach akzeptieren", flüsterte sie brüchig, nachdem sie all ihre Mut zusammengenommen hatte.

  • 11:29 Uhr - Schulgebäude A - Klassenzimmer


    Jester hatte, nachdem sie Ibuki weg gesperrt hatte, erneut am Unterricht teilgenommen. Dieser war unerwartet interessant, da hier auch präziser auf die Themen eingegangen wurde, als sie es von ihrer Schule kannte. Doch so toll diese Welt doch schien, behielt Jester immer die Szenerie im Kopf, an der diese Schüler beteiligt waren, die heute morgen noch auf der Treppe lagen.


    Egal, wie normal diese Welt schien, sie war es nicht. Soweit es zu überblicken war, gab es die graue Masse, die von den Schülern und Lehrern gebildet wurde und einige Ausnahmen. Sie selbst, Takeshi und diese kleine Gruppe auch nicht tatsächlich dazugehörender Schüler waren nicht wirklich in das Bild einzugliedern.
    Jester hing ihren Gedanken noch ein wenig nach, bis es zur Verteilung der Nahrungsmarken kam. Es war als Klassensprecherin ihr Job, diese an die einzelnen Schüler zu verteilen. 'Essensmarken? Ein interessantes System... Diese gesamte Welt ist um die Schule aufgebaut mit Unterricht und Aktivitäten als Mittelpunkt. Also wird man entweder dafür belohnt, es mitzumachen oder...' Jesters Magen knurrte und ihr fiel ihr kleines Meerschweinchen wieder ein, dass in seinem kleinen Käfig im Keller gefangen war. Jester nahm für sie auch die jeweiligen Marken mit und verteilte den Rest unter ihren Klassenkameraden.


    11:34 Uhr - Schulgebäude - Block B


    In der Pause hatte Jester zuerst einmal die Marken eingelöst und das Vorhandensein der doppelten Menge an Marken mit einem Lächeln und ein paar kleinen Sätzchen erklärt.


    Mit vier Melonenbrötchen und zwei stillen Wassern in den Händen, versuchte Jester sich durch die Menge zu manövrieren. Sie hatte sich ein wenig von dem Stand entfernt und hatte nun etwas mehr Platz, um sich zu bewegen, wenn auch nicht allzu viel. Grade nach einer guten Möglichkeit suchend, wie sie zu Ibuki kam, traf sie plötzlich etwas oder eher, jemand.


    "Huch?" Jester drehte sich um und blickte in einen Wall aus Haaren, der das Gesicht eines rund einen Kopf kleineren Mitschülers verdeckte. Die Person wirkte verschreckt und aufgescheucht, als hätte wäre sie ein Mäuschen auf der Flucht vor einem Kater. Um diesem verängstigten Häufchen Elend ein wenig Sicherheit zu geben, beugte sich Jester hinunter, sodass sie auf Augenhöhe war und setzte ihr warmes Lächeln auf. "Wen haben wir denn hier?" fragte sie die furchterfüllte Person, während sie den Haarvorhang etwas lichtete.
    Die Person stand unter sehr starkem Stress, zitternd wie Espenlaub und riechend wie eine schlecht gelüftete Umkleidekabine. Jesters Augen weiteten sich und ihr Lächeln erstarb, als sie in Ibukis panikverzerrtes Gesicht blickte. Dieses Mädchen, dass ihr noch vor wenigen Stunden eine Selbstsicherheit gezeigt hatte, die selbst Jester überrascht hatte, blickte nun zu ihr auf, als erwarte sie, bei lebendigem Leibe gefressen zu werden.
    "Wa- Was ist mit dir geschehen? Wieso... Komm, lass uns raus, da lässt sich besser reden." Sie nahm das Mädchen sanft in den Arm und reckte ihr die für sie besorgten Nahrungsmittel hin. "Iss das, komm zu Kräften. Du bist ungesund bleich, als hättest du einen Geist gesehen!" Da das Mädchen bei diesen Worten zusammen zuckte, konnte Jester sich denken, dass es etwas in der Richtung war, was zu dieser drastischen Zustandsveränderung geführt hatte.
    Das Häufchen Elend nickte kurz und riss die beiden Melonenbrötchen an sich. Jester brachte sie hinaus an die frische Luft und setzte sich mit ihr auf die Treppenstufen, die vor dem Block waren, den sie gerade verlassen hatten.
    Dort angekommen, gab Jester ihr ebenfalls das stille Wasser und blickte sie besorgt an, während sie selbst ihren knurrenden Magen etwas beruhigte.
    "Also, Ibuki, was ist dir widerfahren? Wer oder was hat dich so zugerichtet?" Das Mädchen trank hastig das kühle Wasser und atmete nun etwas ruhiger, wenn immer noch nicht entspannt. Jester blickte sie besorgt an, als sie den Mund zu einer Antwort öffnete.


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    Einmal editiert, zuletzt von Soulshadow () aus folgendem Grund: Rechtschreibung und Zeitindex

    • Offizieller Beitrag

    [Takeshi Okamura]
    11:36Uhr - Neben dem Schulgebäude - Ein Weg zwischen der Grünanlage


    Irgendwie passte das alles nicht zusammen. Takeshi erinnerte sich an die Akten zu den neuen Schülern, die er kurz vor dem Unterricht im Raum des Schülerrates eingeschlossen hatte. Ob in denen wohl etwas mehr stand?
    "Kaichou-sama ich weiß nicht warum Sie es tun, aber einem System, das unendlich viele Tode vorsieht, werde ich nicht einfach akzeptieren"
    Beinahe wäre ihm ein "Hä?" über die Lippen gekommen, als er die leisen Worte hörte.
    Was meinte sie denn nun damit?
    Takeshi hob leicht den Kopf und wartete, ob dieses seltsame Informationssystem ihm eine Antwort dazu liefern würde. Aber auch diesmal kam nichts in sein Bewusstsein, was die Aussage des Mädchens erklärte.
    "Sakamato-san? Was meinst du mit unendlich vielen Toden?" fragte er, da sie ihm wohl als einzige nähere Informationen dazu geben konnte. "Es gibt nicht einmal Extremsport auf dem Schulgelände. Warum sollte also jemand sterben?"

  • [Yukiko Sakamato]
    11:36Uhr - Neben dem Schulgebäude - Ein Weg zwischen der Grünanlage


    Verwunderung mischte sich mit ihrer Angst, als sie ihn erneut ansah. Er war doch der Präsident dieser ganzen Einrichtung, also müsste er doch auch über die Regeln dieser Welt bescheid wissen. Das hatte sie zumindest im ersten Augenblick noch gedacht. Aber seine Reaktion ließ sie auf einen ganz anderen Gedanken kommen. Leo ist schließlich auch nicht mit ihr und den anderen in diese Welt gekommen. Sie schluckte und gab ihrer Neugier nach, als sie fragte:
    "Kaichou-sama, sind Sie... auch gestorben? Und wurden dann hier wiederbelebt? In dieser Welt kann man sterben, aber... man bleibt nicht unter den Toten. Man wird erneut wiederbelebt. Und man kann wieder sterben..."
    Ihre Mund wurde trocken, während sie sich selbst zuhörte. Was wenn er sie für verrückt hielt? Hoffentlich steckte er sie nicht in eine Gummizelle, oder dergleichen. Im Moment traute sie ihm alles zu.
    Trotzdem suchte sie diesmal seinen Blick und sagte:
    "Nach meiner Ankunft an diesem Morgen bin ich wieder gestorben", bei diesen Worten wankte ihre Stimme und wurde wieder zu einem Flüstern.
    "Vorher...", sie schluckte bei den folgenden Worten, "ist das Mädchen mit den hochgebundenen Haaren gestorben und ist wieder aufgestanden..."
    Hayatos Tod verschwieg sie ihm. Wer weiß, was er mit der Informationen über ihn und das Büro anfangen würde?
    "Diese Welt ist nicht friedlich. Sie ist grausam und ungerecht."

    • Offizieller Beitrag

    [Takeshi Okamura]
    11:36Uhr - Neben dem Schulgebäude - Ein Weg zwischen der Grünanlage


    "Kaichou-sama, sind Sie... auch gestorben?"
    Das blaue Wasser des Pazifiks... der Sturz von der Klippe mit dem Bus... Takedas merkwürdig verrenkter Kopf, wie er vom eindringenden Wasser bewegt wurde. Umidas spitze Schreie, die plötzlich mit einem Gurgeln abbrachen...
    Wie ein Kaleidoskop von Bildern rauschten die Eindrücke vor seinem inneren Auge vorbei. Der letzte Schulausflug vor dem Abschluss! Sie waren mit dem Bus von ihrem Ryokan in Richtung Strand unterwegs. Aus irgendeinem Grund war der Bus von der Fahrbahn abgekommen. Sie hatten die Leitplanke durchbrochen und waren dann in die einige Meter tiefer liegenden Wellen des Pazifiks gestürzt.
    Takeshi meinte wieder die Kühle des Wassers zu spüren, dass in den versinkenden Bus eingedrungen war.
    "Und wurden dann hier wiederbelebt? In dieser Welt kann man sterben, aber... man bleibt nicht unter den Toten. Man wird erneut wiederbelebt. Und man kann wieder sterben..."
    So schnell, wie sie aus seinem Unterbewusstsein emporgestiegen waren, verblassten die Bilder auch wieder.
    Sein erster Gedanke hier begann auf der Treppe, heute morgen, als er zum Schulgebäude hoch gestiegen war.
    "Nach meiner Ankunft an diesem Morgen bin ich wieder gestorben. Vorher... ist das Mädchen mit den hochgebundenen Haaren gestorben und ist wieder aufgestanden..."
    Was hatten diese Schüler nur gemacht? Er hatte im Schulgebäude nichts von Schreien oder einem Kampf, geschweige denn von Toten, gehört. War das System dieser Welt da vielleicht selektiv?
    "Diese Welt ist nicht friedlich. Sie ist grausam und ungerecht."
    Diese Worte erstaunten ihn. Nach seinen eigenen Erfahrungen war das doch der normale Zustand einer Welt. Wie kam sie nur auf die Annahme, dass es in dieser Welt anders sein könnte? Waren sie vielleicht zu der Ansicht gelangt, dass sie nach ihrem Tod im Paradies gelandet waren?


    "Du hast recht, ich bin tatsächlich gestorben!" antwortete er ihr dann. "Allerdings kann ich mich nicht mehr genau erinnern, wie ich tatsächlich gestorben bin. Es sind nur aufblitzende Bilder..." Dies hier war so eine Art Leben nach dem Tod, das wurde ihm auch klar. Aber er hatte bisher keinen Hinweis darauf gefunden, dass sie hier endlos gequält werden sollten. Eigentlich sollte man sich hier wohl eher von der Last aus dem leben davor befreien...
    Hier wurde doch ein ereignisloser Rahmen geboten, in dem man sich seiner Wünsche und Sehnsüchte klar werden konnte, die man aus dem Leben davor noch in sich trug. Warum sollte es also notwendig sein, immer wieder zu sterben?
    Takeshi dachte plötzlich an eine Szene aus einem Film: "Dort drinnen ist nur, was du mit dir hinein nimmst!"
    War diese Aggressivität vielleicht ein Teil dieser Schüler und sie hatten sie mit sich in diese Welt gebracht? Keine der Aktivitäten an dieser Schule würde den Tod eines Schülers verursachen. Deshalb gab es nicht einmal Ärzte, obwohl auf der anderen Seite des Flusses ein Krankenhaus stand.
    "Wo seid ihr denn nur gewesen, dass etwas euch töten konnte?" fragte er dann.

  • [Yukiko Sakamato]
    11:36Uhr - Neben dem Schulgebäude - Ein Weg zwischen der Grünanlage


    "Wo wir gewesen sind?", wiederholte Yukiko verdattert. Sie blinzelte zwei Mal, bevor ihre Schultern anfingen zu beben. Sie vergaß plötzlich den Unterschied zwischen ihren Positionen und fuhr ihn mit einer hohen, sich überschlagenden Stimme regelrecht an:
    "Wir wollten doch nur Antworten! Wir sind gestorben und in einer völlig fremden Umgebung aufgewacht! Also sind wir zum Lehrergebäude gegangen. Mehr nicht!" Mittlerweile wurden ihre Worte immer wieder von einem unkontrollierten Schluchzen unterbrochen und ihre Stimme hüpfte wild auf und ab.
    "Und was dann? Wir haben den Direktor gesucht und plötzlich wird dieses Mädchen von irgendwas getroffen und brutal aus dem zweiten Stock geschleudert, weil ich eine verdammt Tür geschlossen habe. Eine Tür! Als ich zu ihr kam, war sie nicht mehr als eine blutiger Fleischklumpen!"
    Die Tränen liefen ihr bereits die Wangen herunter, die sie hektisch versuchte mit dem Handrücken wegzuwischen.
    "I-ich... wurde zu einer Mörderin ohne dass ich etwas daran ändern konnte. Dass sie mich danach gewürgt und das Genick gebrochen hat..", sie schauderte und ein erneutes Zittern ergriff ihren gesamten Körper, "war eine gerechte Strafe. Es war meine Schuld. Ich hatte es verdient. Es gibt keine weiteren Konsequenzen mehr."
    Einem Moment lang noch hielt sie den Blickkontakt, bevor sie registrierte was sie da überhaupt gesagt hatte. Ihre geröteten Augen bildeten einen krassen Kontrast zu ihrem kreideweißen Gesicht. Dann brach sie völlig zusammen. Der Tag war zu viel für sie gewesen und die Aussichten waren umso dunkler. Der Tränenstrom schwoll an. Sie stotterte:
    "Tut mir leid... Kaichou-sama, ich wollte nicht... I-ich..." Die Knie gaben unter ihr nach. Vor ihm fiel sie auf die Knie und schlug sich die Hände über die Augen und versuchte verzweifelt ihr Schluchzen zu unterdrücken. "Tut mir leid... Tut mir leid...", flüsterte sie, bis ihre Stimme nicht mehr zu vernehmen war.

    • Offizieller Beitrag

    [Takeshi Okamura]
    11:36Uhr - Neben dem Schulgebäude - Ein Weg zwischen der Grünanlage


    Takeshi war erstaunt, was das Mädchen ihm da alles erzählte. Scheinbar hatte eine Verkettung von Vermutungen sie zu der Annahme gebracht, dass man ihnen hier Antworten auf einem silbernen Tablett servierte. Auch wenn das Büro des Direktors im Lehrerwohnheim lag, so war es für einen Schüler schon ziemlich anmaßend, einfach dorthin zu gehen. Das Lehrerzimmer im Schulgebäude wäre doch viel näher gewesen.
    Takeshi konnte sich an keine Schule erinnern, wo ein Schüler einfach so beim Direktor ins Büro marschierte und dort zu etwas Antworten verlangte. Da waren wohl einige dieser von sich sehr überzeugten Charaktere in der Gruppe, die glaubten, alles würde sich um sie drehen.
    Während ihre Stimme langsam ihren Dienst versagte, flossen die Worte weiter aus ihr heraus.


    Natürlich hatte es nichts gebracht, dorthin zu gehen. Selbst ihm, der hier auf die Einhaltung der Regeln achten sollte, hatte dieses Informationssystem nicht alle Antworten gegeben. Seltsam war diese Vorrichtung, die scheinbar die Tür absicherte. Auch wenn ihre Worte unzusammenhängend kamen, ließ sich doch erkennen, dass sie in den Raum gekommen waren. Die Vorrichtung war erst etwas später ausgelöst worden.
    Das Mädchen mit den hochgesteckten Haaren... Ibuki Nukui. Sie hatte heute Morgen einen starken Wiederwillen ausgestrahlt. Takeshi hatte sie sofort als Problem in der Schülergemeinschaft identifizieren können. Jemand mit ihrer Ausstrahlung tat viele Dinge in der festen Überzeugung, sie dürften es ungestraft tun. Ähnlich wie der andere Schüler, Hayato Akuma. Seine Persönlichkeit war zwar anders gelagert, aber innerhalb der Schülergemeinschaft ebenfalls problematisch.


    Das er selbst seine Individualität auf ganz andere Weise aufrecht erhielt, hatte ihm schon früher oft den Spott anderer eingebracht. Die Welt der Erwachsenen war von ganz anderen Regeln durchsetzt, ganz besonders in Japan. So lange man jung war, konnte man sich zwar austoben. Aber in der Oberschule wurde man schon in die Schablone der Gesellschaft gepresst, damit man ein nützliches Zahnrad werden würde. Ein kalter Zorn blitzte in seinem Inneren auf, ohne sich außen zu zeigen.
    Er hatte gelernt eine Maske zu tragen, durch die niemand hindurch blicken konnte. Nicht einmal sein Vater!
    "Tut mir leid... Kaichou-sama, ich wollte nicht... I-ich..." ihre letzten Worte wiederholte sie, während ihre Stimme endgültig versagte. Sakamato-san war scheinbar von den Ereignissen vollkommen überfordert worden und brach hier vor seinen Augen zusammen. Takeshi sagte nichts. Im Augenblick gab es auch nichts zu sagen, denn sie war gar nicht aufnahmefähig. Ein leichtes Mitgefühl führ ihre Lage ließ ihn an sie heran treten.


    Einen Arm schob er um ihren Rücken und unter die Achsel, den anderen unter ihre Knie und hob sie mit der Leichtigkeit eines trainierten Kämpfers auf. Er wandte sich um und schritt zurück zum Schulgebäude. Sie brauchte erst einmal etwas Ruhe, die sie im Krankenzimmer wohl finden konnte. Dorthin würde er sie bringen.

  • [Ibuki Nukui]
    11:36 Uhr - Vor dem Schulgebäude - Block B


    Ibuki war mehr als verwundert als Jester ihr Essen und Trinken anbot anstatt sie wieder in ihre Zelle zu bringen. Noch verwundeter war sie jedoch über die Art und Weise wie sie mit ihr umging. Davor witzelnd und grinsend wie ein aufgekrazter Clown und jetzt plötzlich wie eine Ziehmutter die ihr Kind Mut zuspricht.
    Ibuki fühlte sich dennoch unwohl, da sie den Verdacht hatte, dass das Mädchen das alles mit einem Plan im Hinterkopf durchzog. Als sie ihr anbot rauszugehen entschied sich Ibuki einfach mitzugehen, ungelogenerweise auch weil sie langsam Hunger hatte. So konnte sie außerdem auch nach dem Mädchen suchen, ohne dieses irgendwie aufzuregen. Ibuki hatte noch immer keine Ahnung wie Jester reagieren würde, wenn sie sie abweisen würde.
    Draußen angekommen bot ihr Jester auch ihr Wasser an, was Ibuki sofort an sich nahm und anfing zu leeren.
    "Also, Ibuki, was ist dir widerfahren? Wer oder was hat dich so zugerichtet?" Schnell leerte Ibuki die Flasche um sich selbst wieder etwas ruhiger zu stellen. Als dies geschafft war warf sie die leere Flasche zur Seite, atmete kurz durch und suchte ihre ersten Worte zusammen.
    "Ich..." Sie brach ab und suchte einen anderen Satzanfang.
    "Das Mädchen. Von heute morgen. Als...", eine lange Pause, "Sie kam heute in meine Zelle." noch immer verwirrt musste Ibuki immer wieder ihre Sätze neu anfangen. Plötzlich fing ihr Herz an zu schlagen wie verrückt, weswegen sie unbewusst Jesters Frage übergang.
    "Weil ich sie umgebracht habe sucht sie mich nun heim. Ich meine, dass bilde ich mir zumindest ein. Ich weiß es nicht!" Ibuki seufzte heftig und saß sich auf den Boden hin und stütze ihren Kopf auf ihre Hände. Sie schloss die Augen und atmete kurz durch um sich wieder zu sammeln, bevor sie wieder vorwärts starrte.
    "Hör zu, ich hab keine Ahnung ob ich verrückt werde oder es an dieser Welt hier liegt. Aber ich muss mich bei dem Mädchen von heut morgen entschuldigen und lang genug bei Verstand bleiben, damit Rika ihren Gefallen bei mir einlösen kann. Was danach mit mir geschieht ist mir mittlerweile egal."
    Sie fuhr sich durch die schlaffen Haare und sah nun Jester, welche links neber ihr stand, mit offenen Mund an.
    "Also,", fing sie langsam und bedacht an, "willst du mich aufhalten?" Müde wand sie sich von Jester ab und ließ ihren Kopf wieder hängen, bevor sie weitersprach
    "Oder wirst du mir helfen?"