[Geschichte] Angel Beats! Again

  • Als er das Knacken hörte, weiteten sich seine Augen. Vor seinen Augen sackte der Körper von Yukiko zusammen. Fast fassungslos betrachtete er diese Situation. Scheinbar konnte man hier zwar nicht wirklich sterben aber DAS ging zu weit. Dieses Miststück! Doch bevor er sich vergaß und sie vermutlich zu Tode geprügelt hätte, war sie mit diesem seltsamen Mädchen auf und davon. Der Rotschopf war ohne weitere Worte davon gelaufen. In Anbetracht der Tatsachen war es ihr nicht zu verdenken.
    Innerlich schwor er Rache. Er hatte ihr gesagt, das er auf sie aufpassen würde und jetzt hatte man sie umgebracht! Er dachte nicht lange weiter darüber nach und hob sie auf seinen Rücken. Dann machte er sich auf den Weg. Hier bleiben konnten sie schlecht. Er machte sich auf den Weg zum Büro des Direktors.

    Yami Ryu

    "You want to know what real Pain is? So follow my Path!"


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  • 08:41 Uhr - Lehrerwohnheim - Treppe

    Yukikos Geist war von einer betäubenden Schwärze umgeben, die ihr jegliches Gefühl raubte. Sie konnte weder denken, noch sich bewegen.
    Doch dann teilte sich die Masse vor ihren Augen und ein Ruck durchfuhr ihren Körper. Noch immer von den Nachwirkungen ihres seltsamen Zustands betäubt, entglitt ihr ein kaum hörbares Seufzen. Dann kehrte die Kontrolle über ihren Körper und ihre Sinne zu ihr zurück.


    In ihrem Delirium spürte sie den fehlenden Boden unter ihren Füßen und einen erneuten Ruck, gepaart mit einem dumpfen, leicht hallenden Laut. Langsam öffnete sie ihre Augen. Etwas schwarzes mit einem silbernen Streifen wippte direkt vor ihr munter hin und her, wobei es dreist ihre Nase seiner feinen Textur kitzelte. Noch einmal blinzelte sie und dann traf sie die Erkenntnis. Voller Schreck richtete sie sich ruckartig auf, wobei sie sofort das Gleichgewicht zu verlieren drohte.
    Ein spitzer Schrei verlieh ihrer Überraschung Ausdruck. Gleichzeitig streckte sie aus Reflex ihre Hände aus, schlang sie um Hayatos Hals und drückte sich an ihn. Sofort verschwand die Gefahr ihr Gleichgewicht zu verlieren und sie atmete erleichtert aus. Direkt darauf schoss ihr die Röte ins Gesicht und mit vor Scham geweiteten Augen lugte sie schüchtern über Hayatos Schulter. Ihre Blicke trafen sich, für einen Moment öffnete Yukiko ihren Mund um sich kleinlaut bei ihm zu entschuldigen und ihn zu bitten sie runter zu lassen. Doch die Worte starben noch ehe sie ihre Kehle verlassen hatten. Das freundliche, wenn auch kühle braun seiner Augen, brachte ihr die Erinnerungen zurück.


    Das fremde Mädchen, das wegen ihr in den Tod gestürzt war, hatte ihr das Genick gebrochen. Noch immer spürte sie das Entsetzen in ihren Knochen, als sich der Leichnam bewegt hatte. Sie war so geschockt gewesen, dass sie weder einen Laut hatte von sich geben können, noch hätte sie sich ihrem Griff entziehen können. All ihre Kraft war aus ihrem Körper gewichen. Für die vermeintlich Tote war es ein leichtes Gewesen ihr Genick zu brechen.


    Kaltes Grauen erfasste Yukiko. Jegliche Wärme wurde durch die Erinnerung aus ihrem Körper gezogen. Verzweifelt klammerte sie sich nun fester an Hayato, dessen Wärme im Moment das einzige war, das sie bei Sinnen hielt.
    "Ich bin gestorben... Gestorben und trotzdem lebe ich... Genau wie sie... Wir können nicht sterben... Diese Welt... ist ein einziger Kreislauf aus Tod und Wiedergeburt. Eine Welt in der man unendlich oft sterben kann. In der man unendlich oft das Leid beim Sterben empfindet... Diese Welt ist schlimmer als die Hölle...", flüsterte sie mit zittriger Stimme, während sie ihr Gesicht in Hayatos Schulter vergrub.

    • Offizieller Beitrag

    ANGEL PLAYER 2.1.7
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    Wieder erschienen Zeichen auf dem Bildschirm...


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    Regenerierungsindex 5 Minuten
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    Korrektur
    Setzen der Zeitkonstante auf 120 Minuten
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  • Er spürte wie sie zurück ins Leben trat. Es war als würde ein Ruck durch ihren Körper fahren und schon kurz darauf drückte sie sich an ihn. Im ersten Moment erschrak er selbst , doch hielt er sich unter Kontrolle sie nicht fallen zu lassen. Kurz trafen sich ihre Blicke und er schaute ihr in die grünen Augen. Ihre Erinnerungen schienen sie wie einen schlag zu treffen. Nach so einer Erfahrung nur all zu verständlich. Langsamen Schrittes ging er weiter den Flur entlang.


    "Ich bin gestorben... Gestorben und trotzdem lebe ich... Genau wie sie... Wir können nicht sterben... Diese Welt... ist ein einziger Kreislauf aus Tod und Wiedergeburt. Eine Welt in der man unendlich oft sterben kann. In der man unendlich oft das Leid beim Sterben empfindet... Diese Welt ist schlimmer als die Hölle..." hörte er sie sagen.
    Es stimmte wohl, das sie hier nicht weg kamen, solange sie nicht das taten, was man von ihnen erwartete. Es war wie er es sich erahnte. Eine Welt in der Gott sie weiter foltern konnte. Ein ekelhafter Gedanke.
    "Gott ist halt ein Sadist. Dabei könnte diese Welt das Paradies sein. Kein Tot durch Alter, keine Krankheiten... Da hatte die wirkliche Welt viel mehr Leid, auch wenn man nur einmal sterben konnte, findest du nicht? Ich weiß nicht wie dein Leben war, aber ich will nicht Wiedergeboren werden. Nicht als Mensch und auch nicht als irgendetwas anderes. Ich habe es satt nach seinen Regeln zu Leben."
    Kurz schwieg er, ehe er dann weiter fort fuhr.
    "Sakamato-san... ich werde nicht zulassen das so etwas noch einmal passiert..."
    Seine Schritte hallten durch den langen Flur. Es war nun nicht mehr weit zum Büro.
    "...und du kannst mich gerne Hayato nennen."

    Yami Ryu

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  • Als Yukiko seine Erklärung hörte, beruhigte sie sich ein wenig. Das Zittern verschwand nicht, aber immerhin konnte sie durch ihn wieder klare Gedanken fassen.
    Die Worte, die darauf ihren Mund verließen, fühlten sich seltsam an. Als wäre selbst der Gedanke an solch ein Vorhaben unmöglich. Er überschattete sogar den Fakt, dass er ihr seinen Vornamen angeboten hat, obwohl sie sich erst seit wenigen Minuten kannten.


    "Hayato, du willst also gegen Gott, oder besser gesagt gegen den Schöpfer dieser Welt rebellieren..."
    Für einen Moment schwieg sie, tief in Gedanken versunken und fuhr dann fort:
    "Mir gefällt die Vorstellung ehrlich gesagt ganz und gar nicht. Gegen einen Gott zu kämpfen... Wir sind nur Menschen. Aber diese Welt gefällt mir noch viel weniger. Ich... In meinem vorherigen Leben war mein Tod schrecklich. Ich wurde entführt... Und... Und..."
    Sie verstummte, als die Erinnerungen sie überkamen. Ohne es wirklich zu registrieren schmiegte sie sich schutzsuchend an Hayatos Rücken.


    "Ich war mehrere Wochen in Gefangenschaft und mit jedem Tag der verstrich, kam ich dem Tod einen Stück näher. Als es endlich so weit war, akzeptierte ein Teil von mir den Tod als eine Art Erlösung. Ich brauchte nichts mehr empfinden. Keinen Schmerz, keine Trauer, keinen Hass.
    All das ist hier nicht möglich. In dieser Welt gibt es keine Erlösung. Eine Welt wie diese darf nicht existieren..."


    Sie löste ihr Gesicht aus Hayatos Schulter und suchte wieder seinen Blick. Über ihren Augen lag ein Schleier aus eisiger Kälte, die ihren sonst strahlenden Augen jeglichen Glanz nahm.
    "Hayato", sagte sie, "Ich werde nicht gegen Gott rebellieren, sondern gegen diese Welt."


    Dann verschwand plötzlich die Kälte aus ihren Augen und sie lächelte ihn freundlich an. Im nächsten Moment schoss ihr die Röte ins Gesicht und sie fing an zu stammeln:
    "Ich ah... Tut mir leid! Hayato-san, ich... eto... Ich.. Hayato-kun, ich wollte die Anrede nicht weglassen, Ehrlich ich..."
    Sie zog ihren Hals ein und versteckte sich erneut hinter seiner Schulter, so dass nur ihre verlegen blinzelnden Augen über seine Schulter lugten.
    "Yuki. Du kannst mich Yuki nennen!", schob sie schnell hinterher.

  • Sie hatte nicht Unrecht. Dieser Plan entzog sich jedweder Logik. Dennoch hatte Hayato längst diesen Entschluss gefasst. Hier hatte er immerhin die Möglichkeit eine ganze Welt zu verändern. Eine Welt zu schaffen in der er ohne Leid und ohne Schmerz existieren konnte. Vielleicht würde dann auch Yukiko bleiben wollen. Er spürte wie sie sich an seinen Rücken schmiegt und bemerkte ein Gefühl das er bis dato nicht kannte. Er wollte nie Freunde und hatte auch keine, doch bei ihr schien es anders.


    Auch sie hatte durchaus kein leichtes Leben gehabt. In Gefangenschaft zu sterben... ein bisschen ähnlich wie bei ihm, wenn man den Rollstuhl als Gefängnis ansah, dachte er sich. Dennoch konnte er es sich nicht vorstellen wie schrecklich das für sie gewesen sein muss. Sie schien viel zu zerbrechlich als das sie das so locker weg stecken konnte. Wie eine tiefe Wunde in der Seele. Als sie ihm dann in die Augen schaute lag ein kalter Schauer über diesen. War sie vielleicht doch nicht so schwach wie sie es zeigte? Das sie ihn ohne Anrede ansprach registrierte er nur beiläufig. Zum ersten Mal seit langer Zeit lächelte er jemanden schmal an.
    "So hat jeder seine Ideale, um zu kämpfen. Aber ich verspreche dir, das ich diese Welt ändern werde."
    Sie lächelte ihn an und registrierte plötzlich ihren Fehler in der Anrede. Sie fing an sich mit ihren Worten zu überschlagen. Eigentlich war das ja ganz niedlich. Als sie vor der Tür des Büros standen, setze er sie ab und öffnete die Tür.
    "Yuki-chan, lass uns diese Welt ändern. Es wird Zeit das wir unsere Regeln ihm aufzwingen. Wir gründen die Shinda Sekai Sensen. Jetzt fehlen uns nur noch Mitglieder..."
    Ohne nachzudenken setzte er sich auf den Stuhl hinter dem großen Tisch. Er legte die Ellenbogen auf den Tisch und hielt mit beiden Händen sein Kinn.
    "Doch wie bekommt man Mitglieder, die so sind wie wir..."
    Wieder knurrte sein Magen, doch versuchte er es zu ignorieren.

    Yami Ryu

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    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    09:51 Uhr - Verlassenes Krankenhaus
    - Keller


    Rika wälzte sich unruhig hin und her. In ihrem Kopf wirbelten verschiedene Bilder durcheinander, die alle aus ihrem Unterbewusstsein aufstiegen.
    Das einzige mit einem ziemlich realen Bezug war das Bild von Yukikos brechendem Genick. Sie wehrte sich gegen all diese Bilder, die zu einem Alptraum werden wollten.
    Aber Rika war nicht mehr bereit, sich ohne Widerstand solchen Gefühlen auszusetzen.
    Ein Teil ihres Selbst konzentrierte sich auf Dinge, von denen sie etwas verstand...
    Durch die Bilder war es etwas, mit dem man sich verteidigen konnte...


    Langsam wurden die furchtbaren Bilder zurück gedrängt, während sie sich auf jedes kleine Einzelteil konzentrierte, die sie mit der ihr eigenen Fähigkeit bei Gegenständen erfasst hatte. Bauteil um Bauteil formte sie in ihrer Erinnerung. Sogar die komplizierten Formen von gezogenem Metall hatte sie genauestens untersucht, so dass sie plastisch vor ihrem inneren Auge erschienen.
    Während der Alptraum verschwand konstruierte sie jedes Bauteil einzeln und fügte sie dann zu Baugruppen eines funktionierenden Mechanismus zusammen.


    Schließlich hatte sie alle erforderlichen Teile zusammengefügt und sah vor ihrem geistigen Auge die Baugruppe vor sich. In diesem Zustand konnte sie daraus eine funktionierende Waffe zusammenbauen. Ihre innere Unruhe war durch diese für sie so befriedigende Tätigkeit vollkommen verschwunden, aber die Welt, in der sie hier lebte, war nicht anders geworden.
    Also begann sie sich ihre Lieblingskleidung vorzustellen. Auch davon hatte sie mehrere Ausgaben besessen, damit sie mindestens eine zerlegen konnte. Die Tarnhosen und die schwarzen Schnürstiefel hatte sie sogar in den Bestandteilen noch weiter untersucht. Wie eine Explosionszeichnung stellte sie sich die ganzen kleinen Details vor, die diese Kleidungsstücke enthalten hatten. Dann setzte sie diese wie ein Kunstobjekt am Computer zusammen...


    Mit einem leisen Seufzer erwachte sie wieder. Ihre Augen brauchten einen kurzen Moment, um sich an das Halbdunkel zu gewöhnen.
    Sie war nach dem Mord an Yukiko einfach weggelaufen. Über die Brücke und an einem Gebäude mit Parkplätzen vorbei, dass von dem merkwürdigen Informationssystem als Krankenhaus identifiziert wurde. Sie war um das Gebäude herum gelaufen und über eine Treppe nach unten in den Kellerbereich, wo sie sich in einem Raum voller Gerümpel verkrochen hatte.
    "Was ist das nur für eine komische Welt hier?" fragte sie sich in Gedanken und setzte sich auf.
    Automatisch schob sie ihre Hände zu den Seiten, um sich abzustützen. Dabei berührte sie etwas kaltes, das neben ihr auf dem Boden lag. Irritiert blickte sie zur Seite und riß dann vor Überraschung die Augen weit auf.


    Neben ihr lag eine säuberlich zerlegte Beretta FN 75, genau wie sie sich in ihrer Vorstellung erschaffen hatte. Die einzelnen Baugruppen glänzten nagelneu und leicht geölt. Die Jacke der Schuluniform, die sie als Unterlage benutzt hatte, sorgte dafür, dass kein Bauteil mit dem Schmutz in Kontakt kam.
    Sie griff vorsichtig nach den Baugruppen, die sich sehr real anfühlten. Ohne das sie bewusst daran gedacht hatte, begannen ihre Hände die Baugruppen zusammen zu fügen.
    Dann hielt sie tatsächlich eine Pistole in der Hand!
    Schlitten, Patronenauswurf, Sicherungshebel... alles funktionierte wie sie es gewohnt war. Nur Patronen hatte sie sich nicht vorgestellt, deshalb waren auch keine da.


    Als sie sich vom Boden erhob, sah sie noch etwas anderes neben sich...
    Ihre Lieblingstarnhose und die dazu gehörenden Schnürstiefel!
    "Gibt es doch nicht!" entfuhr es ihr.
    Alle Dinge, die sie sich in ihrem Schlaf genauestens vorgestellt hatte, waren jetzt tatsächlich hier! Sie schlüpfte aus dem Rock der Schuluniform und zog sich rasch die Hose an, die ihre gewohnte weiche Geschmeidigkeit besaß, die sie daran so sehr schätzte. Auch die Stiefel waren nicht von ihren anderen, die sie im Leben davor getragen hatte, zu unterscheiden.
    Man konnte also doch etwas in dieser Welt erschaffen. Aber da alle die gleichen Uniformen beim Erwachen getragen hatten, war da wohl ein bestimmter Knackpunkt, der es nicht ganz so einfach zuließ. Rika überlegte einen Moment, während die Bilder der Gegenstände wieder vor ihrem inneren Auge erschienen.
    Ein Teil des Gerümpels in ihrer Nähe begann sich zu bewegen, als sie sich einen anderen Gegenstand aus ihrem Arsenal vorstellte. Das Gerümpel zerfiel in einen wirbelnden Schleier, in dem sich langsam kleinere Objekte zu bilden begannen. Sie hielt die Bilder in ihrem Kopf konzentriert fest und stellte sich den T-Griff mit der Bit-Aufnahme bis ins Detail vor. Dazu dann einen kleinen Satz von ihren wichtigsten Bit-Einsätzen...
    Wenige Augenblicke später lag das Werkzeug vor ihr. Aber als sie versuchte, einen Akkuschrauber zu erschaffen, passierte nichts.


    Rika verzog ihre Lippen zu einem schmalen Lächeln. Man musste also den Gegenstand bis ins kleinste Detail kennen, um ihn hier erschaffen zu können. Vielleicht gab es ja doch etwas in dieser Welt, was sie interessieren konnte...

  • 09:55 Uhr - Büro des Rektors


    Hayatos Frage hatte ihre Berechtigung. Eine Welt zu verändern war kein leichtes Unterfangen und mit nur zwei Leuten war schlicht und ergreifend unmöglich.
    Sie hatten jetzt eine gute Stunde im Büro des Direktors verbracht und hingen ihren Gedanken nach, ohne zu sprechen. Aber Yukiko wollte das Schweigen nicht länger im Raum lasten lassen.


    "Wir sollten auf jeden Fall versuchen alle von denen, die mit uns zusammen in dieser Welt erwacht sind, auf unsere Seite zu bringen. Außerdem sollten wir vielleicht versuchen ein paar der Schüler zu uns zu holen. Ich weiß zwar nicht, ob auch sie irgendwann mal gestorben sind, aber einen Versuch ist es wert. Ich wüsste nicht, wie wir sonst Mitglieder herbekommen sollten."
    Dann schwieg Yukiko einen Augenblick, ging zum Fenster und sah auf den Schulhof hinab. Nachdenklich legte sie ihre Hand auf das Glas und fuhr fort:
    "Und was machen wir dann? Wenn wir mehr Mitglieder haben? Wie wollen wir die Mechanismen dieser Welt ändern?"


    Sie ließ ihre Hand sinken und sah Hayato ein wenig verloren an.
    "Wo sollen wir anfangen? Wollen wir Rika finden, oder versuchen wir es bei den Schülern? Oder wollen wir zuerst herausfinden, was wir überhaupt tun können? Und wenn ja wie?"

  • Hayato lächelte schmal. Sie hatte ihm sehr viele Fragen auf einmal gestellt und er versuchte nun sie so gut es ging zu beantworten. Alle die mit ihnen hier angekommen waren auf ihre Seite ziehen. Sein Blick verfinsterte sich für kurze Zeit.
    "Rotschopf ja... die andere kann von mir aus einen eigenen Weg finden. Ich werde dich dieser Gefahr nicht noch einmal aussetzen. Es bei den Schülern zu versuchen klingt noch am am besten..."
    Doch ihre letzte Frage bereitete auch ihm Kopfzerbrechen.
    "Das Einzige was wir zur Zeit tun können, ist Gott so dermaßen auf den Wecker zu gehen das er sich zeigt und dann werden wir zuschlagen! Das ist zumindest das Einzige, was mir auf die schnelle einfällt. Aber wir haben ja nun vorerst unsere Ziele..."


    Er drehte sich mit seinem Stuhl in Richtung des Fensters.
    Wie wäre es damit, das wir uns erst mal etwas zu Essen besorgen?"
    Vielleicht würde sich das dann auch mit den Schülern von selbst ergeben.
    "Wie du sicherlich selber festgestellt hast haben wir keine Essensmarken, doch ich habe da schon so einen Plan."
    Er grinste spielerisch.
    "Du musst dafür auch nur ein paar Schüler ablenken..."

    Yami Ryu

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    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    09:55 Uhr - Verlassenes Krankenhaus
    - Keller


    Rika lächelte, als sie wieder bequeme und bekannte Klamotten trug. Die Stiefel und die Tarnhose fühlten sich sehr gut an. Mit ein bisschen mehr Übung würde sie vielleicht auch den Rest ihrer Klamotten auf diese Weise wieder bekommen.
    Allerdings war der Prozess tatsächlich auf Dinge beschränkt, die man bis ins Kleinste verstand. Auch wenn sie eine ausgezeichnete Mechanikerin war, so hatte die Chemie sie nicht so sehr begeistert. Deshalb bekam sie jetzt auch keine Patronen für die Pistole hin.
    'Dafür brauche ich wohl jemanden, der sich mit chemischen Stoffen und Verbindungen so gut auskennt, wie ich mit mechanischen', dachte sie, nachdem sie die Stiefel verschnürt hatte.
    Die Jacke ließ sie einfach dort liegen, ebenso wie den Rock und die Straßenschuhe. Dieses Gebäude sah nicht so aus, als würde es oft Besuch bekommen, deshalb würde man die Teile auch nicht gleich finden.


    Mit neuem Interesse an dieser Welt verließ sie das Gebäude und ging zur Cafeteria. Dort wollte sie erst einmal herausfinden, wie das mit dem Essen nun genau funktionierte.
    Obwohl es noch recht früh am Tag war, würde sie bald Hunger bekommen, denn noch war sie an die große Pause gewöhnt...

  • 09:57 Uhr - Büro des Rektors


    "Ablenken?", wiederholte Yukiko, während sie zu einem der Sofas ging und sich hinsetzte.
    "Soll ich etwa vor versammelter Mannschaft in Ohnmacht fallen?", fragte sie unfähig einen leichten Anflug von Sarkasmus zu verhindern.


    "Falls es dir nicht aufgefallen ist, sind vor etwa einer Stunde zwei Menschen gestorben, einer flog in hohem Bogen aus einem Fenster und brach danach dem anderen das Genick. Und das mitten auf dem Schulhof. Das haben quasi alle aus den Fenstern der Klassen beobachten können. Nur eine einzige Person hat es interessiert!"
    Schmollend pustete sie wie ein kleines Kind ihre Backen auf und sah demonstrativ zum Fenster. Dann seufzte sie, entließ hörbar ihre Luft und sah Hayato an.
    "Entschuldige... Ich muss mich an diese Situation erst noch gewöhnen. Ganz offensichtlich bin ich nicht so widerstandsfähig wie du", meinte sie mit einem entschuldigenden Lächeln. Dann strich sie verlegen ihren Rock glatt und fuhr fort:
    "Was hast du denn überhaupt vor? Und wie viele Schüler soll ich ablenken? Mit 'ein paar' kann ich leider recht wenig anfangen, Hayato-kun. Und viel wichtiger, für wie lange sollen sie abgelenkt sein? Wenn ich das weiß, kann ich mir über das Wie Gedanken machen."

  • 10:02 Uhr - Heizkeller der Schule

    Nachdem Ibuki von der Lesbe in die provisorische Zelle gebracht worden war, zeigte sie sich enttäuscht. Der Raum war recht klein, dreckig, was sie erwartet hatte, aber wies kein Fenster auf, lediglich eine kleine Heizung. Wenn ein Fenster vorhanden gewesen wäre, hätte sie die vorbeigehenden Schüler dazu bringen können sie rauszulassen oder sich einfach irgendwie ablenken. Doch so würde es extrem langweilig werden. Noch während sie sich an die Situation gewöhnte, war die Tür hinter ihr zugefallen und die Lesbe hatte sich verabschiedet. Dabei bezeichnete sie sie wieder mit diesem furchtbaren Spitznamen, welchen sie schon lange überhörte.


    Nun lag Ibuki auf dem Rücken in einer der Ecken des Raumes. Sie wippte mit den Füßen wie ein unruhiges Kind hin und her, starrte die Decke an und spielte mit ihren Haaren. Sie freute sich immens darauf, endlich wieder ihre alte Kleidung zu bekommen, vielleicht sogar etwas Besseres.
    'Was soll mir der Möchtegernschneider denn überhaupt machen?' fragte sich Ibuki in Gedanken während sich sich wieder hinsetzte und an sich runter schaute.
    'Mein Rock, mein Top, die Halstücher und meine Schuhe sind schon einmal selbstverständlich. Vielleicht noch ein paar Gürtel... vier sollten reichen. Und auf jeden Fall ein paar Nietenarmbänder.' Während sie innerlich alles aufzählte, was ihr durch den Kopf schoss, hob sie das von ihr verhasste Matrosenhemd, um herauszufinden was sie denn überhaupt für Unterwäsche trug. Ungewollt musste sie sich vorstellen wie das Arschloch in den Ausschnitt gaffen würde. Etwas enttäuscht musste sie feststellen, dass sie nur einen Standart BH trug.
    'Vielleicht auch ein bisschen aufreizendere BH's und Slips. Oder sogar ein Catsuit. Das dürfte das Anmachen von den Männern hier deutlich vereinfachen.'
    Während sie sich überlegte, was sonst noch in ihre Kleidersammlung passen würde, dachte sie auch an das eine oder andere Accessoire, was sie zu Lebzeiten besessen hatte. Darunter ihr heißgeliebtes Messer, ein Geschenk ihres Vaters, als er aus seinen Urlaub in Europa zurück gekommen war. Es war ein KM 2000, was er von einen Freund in Deutschland gekauft hatte. Sie erinnerte sich noch an jedes Wort was er sagte, während sie diese Schönheit in Händen hielt.
    Er sagte: "Die Deutschen achten peinlichst auf Genauigkeit und Perfektion! Sie sind zwar fette Schweine, aber ihre Autos und Waffen sind umwerfend."
    In Ibukis Augen war Kim, sie hatte die Angewohnheit ihren liebsten Waffen Namen zu geben, das Beste, was ihr je geschenkt worden war. Kim hatte eine schwarze, einschneidige Klinge aus N695, einem extrem hochwertigen, rostfreien Stahl, mit der sie ohne Umstände Springmesser oder ähnlichen Schund zerstören konnte. Dazu hatte sie ein symmetrischen, ebenfalls schwarzen Griff aus glasfaserverstärkten Polyamid, an dessen Ende der Rest der Schneide als Scheibenbrecher benutzt wurde. Die Scheide dieses wunderbaren Messers bestand aus dem selben Material wie der Griff und hatte im Inneren eine Feder, welche verhinderte das sie beim Laufen oder Rennen aus ihrer Scheide fiel. Sie hat ihr lange Zeit hervorragende Dienste geleistet und war mit Abstand das beste Messer was sie je benutzt hatte.
    Mit der Zeit versank sie so in ihren Gedanken, dass sie einschlief. Sie wälzte sich während ihres Traumes hin und her, wobei ab und an ein unschuldiges Lächeln auf ihren Gesicht zu sehen war. Sie träumte alleine an der Küste Floridas gegen Tausende von Amerikanern zu kämpfen, mit nichts weiteren bewaffnet als ihrem Revolver und Kim, doch mit einem Mal schrak sie auf als alles schwarz wurde und ein riesiges Auge mit grüner Iris vor ihr erschien und aus dem Nichts was sie umgab eine Stimme flüsterte "Wir beobachten dich."


    Einen Schrei hatte sie unterdrücken können, ihre Augen waren dennoch aufgerissen, ihr Atem beschleunigt, ihr Herz am Rasen und ihre Hände verkrampft. Plötzlich fiel ihr auf, das sich in ihrer rechten Hand etwas befand. Sie traute ihren Augen nicht als sie ein KM 2000 in ihren Händen hielt. Sie zog umgehend die Klinge aus der Scheide um zu kontrollieren, ob die Klinge in Ordnung war. Und tatsächlich war die Klinge nicht nur einwandfrei, es war Kim, da auf der Klinge 'Ibuki Nukui' eingraviert war. Sie wusste nicht, wie sie hier her kam, es war ihr aber auch egal, denn sie konnte sich nicht erinnern wann sie das letzte mal so glücklich war. Momentan war alles was Ibuki interessierte die Rückkehr ihrer besten Freundin Kim. Sie war sogar so darauf konzentriert, dass sie erst 5 Sekunden später mitbekam, das Jemand die Tür öffnete.

  • Ihr Argument war durchaus berechtigt. Aber wenn sie hier Essen wollten, sollten sie sich bald etwas einfallen lassen.
    Widerstandsfähig? Zum Glück konnte man ihm von außen nicht ansehen, was in ihm vorging. Er versuchte nur, so gut wie möglich, gefasst zu wirken. Diese Situation benötigte keine wilde Panik oder Chaos. Das würde alles nur schlimmer machen. Das sie vor seinen Augen einfach so getötet worden war, nagte schon etwas an ihm. Ibuki würde bei ihrem nächsten Auftauchen ihres Lebens nicht mehr froh werden.
    Nach seinen kleinen Gedankendurchgängen versuchte er ihr seinen Plan zu erklären:
    "Eine Kantine voller Schüler... Wie du sicherlich selbst weißt, kriegen wir keine Essensmarken wenn wir nicht zum Unterricht gehen. Deshalb müssen wir andere Wege finden. Ich beabsichtige einige Bento's zu stehlen. Vielleicht auch einige belegte Brote. Wie lange? Solange es geht, damit ich genug mitnehmen kann."
    Er wusste, das es nicht gut war zu stehlen, aber er sah keinen anderen Weg.
    "Eine andere Möglichkeit wäre, irgendwie an ihre Essensmarken zu kommen. Doch dafür muss ich noch einen Plan entwickeln. Vielleicht finden sich dann auch gleichgesinnte..."

    Yami Ryu

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  • "Eine Kantine voller Schüler... "
    Zuerst dachte Yukiko, dass Hayato scherzen würde. Doch je weiter er seine Absichten erklärte, desto klarer wurde es ihr.
    'Das ist sein Ernst', dachte sie ungläubig.


    Bis er geendet hatte, hatten ihre Wangen ein zartes Rosa angenommen und waren auf dem besten Weg in ein sattes Rot überzugehen.
    "Die ganze Kantine?", fragte sie vorsichtig.
    "Ich verstehe ja, dass wir die Essensmarken brauchen, aber glaubst du nicht, dass es ein etwas zu waghalsiger Plan für zwei Leute ist? Das sind ein paar hundert Schüler! Um so viele Leute auf einmal abzulenken, braucht man mehr als nur eine Person. Außer man hätte so etwas wie eine Bühne mit Mikrofon oder so. Dann würde das vielleicht klappen."
    Dann schluckte sie, zog ihre Schultern vor und sah Hayato trotzig an.
    "Außerdem will ich mich nicht vor so vielen Menschen zum Deppen machen... Können wir nicht mit etwas anfangen, das eine höhere Chance auf Erfolg hat? In der kleinen Pause verstreuen sich die Schüler bestimmt in kleinen Gruppen über das ganze Schulgebiet. Wenn wir uns da dann die richtigen rauspicken und ablenken, sollte es leicht sein an das ein oder andere Bento zu kommen. Das reicht doch fürs erste, oder Hayato-kun?"
    Bei ihrer letzten Frage konnte sie das leichte Flehen in ihrer Stimme nicht unterdrücken. Sie hoffte wirklich, dass er für die erste Zeit auf eine warme Mahlzeit am Tag verzichten könnte.

    • Offizieller Beitrag

    [Takeshi Okamura]
    10:02 Uhr - Schulgebäude A - Klassenzimmer


    Die dritte Stunde hatte gerade begonnen und Takeshi verspürte ein leichtes Hungergefühl. Normalerweise hätte er ja vorher zuhause gefrühstückt, aber das hatte man in dieser Welt wohl vergessen. Die Unterrichtsthemen waren tatsächlich so, wie er sie in Erinnerung hatte. Der Lehrer, der nun den Geschichtsunterricht abhielt hatte leider eine etwas monotone Stimme, die es einem schwerer machte, beim Thema zu bleiben.
    Sein Blick glitt aus dem Fenster zu dem Sportplatz hinunter, der sich vollkommen leer bis zu einer Baumreihe erstreckte. Dahinter schien ein Parkplatz zu liegen. Obwohl ihm durch dieses merkwürdige Informationssystem alles bekannt war, wusste er doch, dass er niemals vorher auf diesem Gelände gewesen war.
    Der Stundenplan wies eine kleine Pause auf, die um 11:30 Uhr beginnen würde.
    Ob dann auch ein paar Angestellte Brötchen verkaufen würden?


    Alleine der Gedanke an etwas wie ein belegtes Brötchen ließ seinen Magen knurren. Takeshi blickte wieder zur Tafel, während sich seine Gedanken weiterhin um diese merkwürdige Welt drehten.
    Das Schulsystem war auf Unterricht bis in den Nachmittag ausgelegt, dem sich dann die Klubaktivitäten anschlossen. Also insgesamt wie eine Ganztagesschule mit Internat. Ihm fiel auf, dass er für sich keine Klubaktivität finden konnte. Demzufolge war wohl der Job als Schülerratspräsident durchaus imstande, den Tag nach dem Unterricht zu füllen.
    Da er so eine Position vorher noch nicht bekleidet hatte, war er schon ein wenig neugierig, was dabei noch so auf ihn zukommen würde.
    Andererseits fielen ihm auch die Schülerinnen und Schüler ein, die vor dem Haupteingang am Boden gelegen hatten. Irgendwie waren sie anders als die übrigen. Takeshi hatte das unbestimmte Gefühl, dass diese Leute aus einem ähnlichen Grund wie er hier gelandet waren.


    Er würde in der Pause wohl mal darauf achten, wo diese anderen in der Schule waren...

  • <<Leos Prolog>>

    Es war ein sonniger Tag, der Tag an dem die Familie Leopold von London aus nach Japan flog. Der Grund weshalb sie von England nach Japan zogen war der, dass Leo immer wieder zum Opfer seiner Mitschüler wurde und durch Cyber-Mobbing sogar in ganz England als ,,Der nackte Frosch'' bekannt war. Seine Mitschüler schlugen ihn eines Tages, als er nach dem Sportunterricht aus der Dusche kam, zusammen und malten ihn grün an. Das Foto davon stellten sie dann ins Netz, mit dem Titel ,,Der nackte Frosch''. Seine Eltern stritten sehr viel, was sein Leben auch nicht verbessern konnte.


    5:20 Uhr - London - Flughafen

    "Weshalb dauert denn das so lange?"
    dachte Leo, als er seine Eltern mal wieder streiten sah. Nachdem der Flieger endlich ankam, stiegen die Leopolds sofort ein und machten es sich bequem. Leo machte die Musik an und döste davon. Als er aufwachte, bemerkte er das sie bereits zu Landung ansetzten. Schon da? Leo musste sich wohl damit abfinden. Klar, in England hielt ihn auch nichts zurück, denn alle Leute dort sahen ihn immer sehr fragend an. Er wusste weshalb, der nackte Frosch. Dadurch wurde er zum Einzelgänger.


    6:40 Uhr - Tokio - Flughafen


    Während Leo und seine Eltern am Flughafen etwas zu Essen suchten, ging die Lautsprecherdurchsage los:

    ,,Vorsicht geschätzte Reisende, Bankräuber sind auf der Flucht bitte begeben Sie sich zu den Ausgängen!''


    Panik brach aus, auch Leos Eltern rannten los um rechtzeitig zum Ausgang zu gelangen. Leo nahm es ganz locker und blieb noch etwas an Ort und Stelle stehen.
    ,,Hey du da, komm sofort her oder ich jag dir ne Kugel durchs Gehirn!'' schrie plötzlich ein Mann.
    Erstaunt blickte Leo auf und wendete sich zu dem Bankräuber hin. Leo antwortete ihm mit zittriger Stimme: ,,Ja, ich komme, ganz ruhig!''.
    Auf einmal stand die Polizei in ihrer Nähe. ,,Halt stehen bleiben oder ich erschieße diesen Jungen!'' schrie der Bankräuber erneut. Die Polizei versuchte zu verhandeln, jedoch vergebens. Der Dieb begann von 10 herunter zu zählen und Leo wusste es genau: Das war sein Ende.
    10 bis 4 hörte er noch genau, die 3 und die 2 kamen schon recht verschwommen in seinem Ohr und auf der 1 war es aus...


    10:05 Uhr - Große Treppe - Schulgebäude A


    Auf einen Schlag wurde Leo von einem hellen Licht geblendet...
    ,,Wo bin ich hier, ich bin doch tot und was hab ich da an?! Eine Schuluniform?'' schrie Leo panisch auf.
    Langsam stand er auf und sah sich um 'Ein riesiges Gebäude! Eine Schule? Wie ich die Schule hasse...'
    In der Tat, das riesige Gebäude, das vor Leo aufragte, war das Hauptgebäude dieser Schule, er wusste jedoch nicht welche dieses war und weshalb er noch lebte. Staunend lief Leo los und suchte einen Platz wo er sich setzen konnte.


    10:08 Uhr - Fußballfeld - Sportplatz


    Endlich fand Leo einen gemütlichen Platz zum hinlegen, auch wenn es nur ein Fußballtor war. Er lag nun mitten im Tor und begann zu studieren wo er hier denn sei und schlief kurz darauf ohne eine Antwort zu finden ein.


    10:15 Uhr - Fußballfeld - Sportplatz


    Plötzlich erschrak Leo und sah vor ihm eine dunkle Gestalt, die zu ihm sprach: ,,Du, du bist verloren!'' Die Gestalt verschwand mit einem bösen Grinsen im Gesicht, genauso schnell wie sie gekommen war.
    Auf einen Schlag riss Leo die Augen auf.
    ''Nur ein Traum? Gott sei Dank, diesem Nichtsnutz!" dachte Leo während er wieder einschlief.

    Even if I cant see you... no matter how far away you may be...



    I will always be watching you.

    8 Mal editiert, zuletzt von Soulshadow () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

    • Offizieller Beitrag

    ANGEL PLAYER 2.1.7
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    Programm ALTERIEREN
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    Programm SICHERHEITSSPERRE DIREKTORBÜRO nach der Aktivierung ohne Passwort.
    Konsole für Userpasswort-Eingabe erstellen.
    Auslösung der Sicherheitsvorrichtung jetzt immer, so lange kein Passwort gegeben wird. Entriegelung aktiviert.
    Warten auf Eingabe....
    -------------------------


    10:08 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktors


    Im Zimmer des Direktors begann sich auf dem Schreibtisch etwas zu verändern, kaum das Hayato und Yukiko nicht dorthin sahen. Ein flacher Laptop erschien dort, bei dem im zugeklappten Zustand nur ein kleines Diodenlicht an der Seite leuchtete.
    Hayato war noch ganz in Gedanken versunken, wie sich seine Idee umsetzen ließ. Dabei bemerkte er eine Bewegung auf dem Sportplatz unterhalb des Schulgebäudes. Jemand war da bei dem Tor am Zaun gleich neben den Baumgruppen in Sicht gekommen, da der Abhang von hier aus nur einen kleinen Abschnitt einsehen ließ.
    Da diese Person dort auch nicht am Unterricht teilnahm, konnte es ein möglicher Verbündeter sein.
    Je mehr Leute sie waren, desto leichter ließ sich etwas unternehmen, dachte Hayato bei sich.


    Froh, endlich einen Punkt zum Handeln gefunden zu haben setzte er sich in Bewegung. Diesen Schüler würde er jetzt gleich ansprechen, damit erst gar keine andere Person in seine Nähe gelangen konnte. Entschlossen ging er zur Tür, öffnete diese schwungvoll und mit den Worten: "Ich bin gleich wieder da!" trat er auf den Korridor hinaus.
    Das leise Klicken hatte er nicht bewusst wahrgenommen. Im Augenwinkel nahm er nur ein wischendes Schemen wahr, bevor ihn der Hammer mit Wucht traf und aus dem bereits zerbrochenen Fenster hinaus beförderte. All das geschah innerhalb eines Lidschlages.


    Auf dem Schreibtisch gab der Laptop einen Piepton von sich, der Yukiko erreichte, bevor ihr bewusst wurde, was da gerade geschehen war.

  • Sie hatte keine Zeit gehabt zu reagieren.
    „Ich bin gleich wieder da!" Gleich einem endlosen Echo hallten seine Worte durch ihren Geist. Die Erinnerungen an den Tod der Unbekannten, den sie verschuldet hatte, legte ihr Herz in eisige Ketten und die sichere Vorahnung was mit Hayato geschehen würde, lähmte für einen Augenblick jeden einzelnen Muskel ihres Körpers. Und dann war es bereits zu spät. Sie hatte Hayato nicht an dem Schritt hindern können, der ihn sein Leben kosten würde. Sie wirbelte noch herum und sah, wie sein Körper von einem riesigen Objekt innerhalb eines Wimpernschlags hinweggefegt wurde. Ein dumpfer Knall begleitete den Aufprall und in Yukikos Gedanken vernahm sie das Knacken seiner Knochen. Übelkeit ergriff sie und ein Schluchzen entglitt ihrer Kehle.
    „Hayato...“, flüsterte sie zitternd, wankte einige unsichere Schritte auf die Tür zu, wo sich die frische Blutspur mit den angetrockneten Überresten der Unbekannten vermischte. Beinahe hätte sie selbst den letzten Schritt aus dem Büro heraus getan, um ihm zu folgen. Doch der Gedanke wie die anderen beiden zerquetscht zu werden, weckte ihre Überlebensgeister. Niemals würde sie freiwillig diesen Schmerz ertragen.
    Schwach lehnte sie sich gegen den Türrahmen und starrte auf die Stelle, wo ihr Senpai vor wenigen Augenblicken noch gestanden hatte.
    „Ich hätte ihn warnen müssen...“, warf sie sich selbst vor, „Er ist wegen mir gestorben...“ Ihr Gesicht wurde so weiß, wie ein leeres Blatt Papier. Dann schluckte sie und zwang ihre Gedanken in eine andere Richtung.
    „Er ist nicht tot... Genauso wie die andere Frau wird er wiederbelebt werden“, murmelte sie, was ihre Schuldgefühle jedoch nicht minderte. Er hatte trotzdem miterleben müssen, wie ihm das Leben aus dem Körper gehämmert wurde. Wieder schluckte sie, wobei ihre trockene Kehle schmerzhaft protestierte.
    Erst jetzt registrierte sie, was das bedeutete. Sie konnte diesen Raum nicht verlassen. Leere füllte Yukikos Innere. Sie wollte nicht sterben.
    Dann vernahm sie hinter sich ein penetrantes Piepen. Geistesabwesend drehte sie sich herum und ordnete das nervige Geräusch dem Laptop auf dem Schreibtisch zu. Wie eine Maschine setzte sie sich in Bewegung, um den Bildschirm zu betrachten.



    „Userpasswort-Eingabe“, las sie laut vor, um sich der Bedeutung der Worte bewusst zu werden.
    Darunter gab es zwei leere Eingabemasken. Die erste war mit „physisch - akustische Signal“ gekennzeichnet. Über dem zweiten Feld stand „akustische Sicherheitslosung“. Ihre Hände bewegten sich automatisch. Aus irgendeinem Grund war ihr klar, was diese Felder bedeuteten. Es war eine Kombination von einem Klopfzeichen und einem gesprochenen Passwort, die jedem sicheren Zutritt zum Büro ermöglichte, der die beiden in der richtigen Reihenfolge ausführte. Sie wusste sogar, wie sie ihre Eingabe formatieren musste, um spezielle Absichten zu realisieren. Ohne dieses Wissen zu hinterfragen trug setzte sie das Klopfzeichen auf eine Abfolge von vier Signalen. Drei Mal in stetigem Tempo, dann eine Pause nach der das vierte Signal folgte.
    Das akustische Passwort wählte sie auch ohne zu zögern, „Gekettet ans Leben im Tod, frei zu wählen den eigenen Weg.“

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    10:08 Uhr - Cafeteria
    - Fensterfront


    Es gab hier eine Menge Automaten, aus denen sich Nahrung und Getränke ziehen ließen. Nur leider funktionierten diese nicht mit Geld!
    Es war wohl eine Art von Marke erforderlich, ähnlich wie ein Fahrschein bei der U-Bahn, um aus den Automaten etwas zu erhalten. Dummerweise hatte sie in ihrer Kleidung keine dieser Marken gefunden, was nur bedeuten konnte, dass man sie hier irgendwo erhielt.
    "Wahrscheinlich bekommt jeder Schüler hier, was er so braucht", murmelte sie, als die Aussagen der anderen vor dem Gebäude ihr wieder durch den Kopf gingen. Jedenfalls konnte man Leitungswasser trinken und sie hatte auch draußen Wasserspender gesehen.
    Mit einem Papierbecher voll Wasser stand sie an der großen Fensterfront und blickte nachdenklich nach draußen.


    Schräg gegenüber aus dem Lehrerwohnheim wirbelte plötzlich wieder ein Körper ins Freie.
    Rika zuckte zusammen. Irgendwie war diese Welt nicht ganz so ungefährlich, wie sie anfangs gewirkt hatte. Ihre rechte Hand tastete nach dem Griff der Pistole, die sie hinten in den Gürtel ihrer Tarnhose geschoben hatte. Auch wenn sie keine Patronen dafür hatte, beruhigte sie doch der kühle Stahl der Waffe.
    Wenn sie es richtig gesehen hatte, dann war es diesmal ein Junge gewesen, den es aus dem Fenster befördert hatte.
    Nachdem sie aber auch wusste, dass in dieser Welt der Tod nicht von Dauer war, entschloss sie sich, diesmal nicht dorthin zu laufen.

  • 10:09 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktors


    Für einige Augenblicke starrte Yukiko noch auf den Bildschirm auf dem der simple Schriftzug "Eingabe bestätigt".
    "Das war alles... Hätten wir es früher gemacht, hätte Hayato nicht sterben müssen", flüsterte sie tonlos. Geistesabwesend strichen ihre Fingerspitzen über die schwarzen Tasten
    'Diese Welt will, dass wir sterben. Sonst gäbe es hier nicht diese Fallen. Jeder der sich nicht unterordnet wird von ihr bekämpft... Jeglicher Widerstand wird so im Keim erstickt. Das werde ich nicht zulassen. Ich werde mich keinem System unterordnen, das mich umbringen will. Hayato hat Recht. Wir werden uns gegen diesen Gott auflehnen und ihm zeigen, dass er nicht so mit uns umspringen kann.'

    Yukiko schloss die Augen und konzentrierte sich auf ihre Atmung. 'Es hilft nichts, wenn ich jetzt in Selbstmitleid versinke. Diesmal habe ich die Möglichkeit zu wählen. Ich muss sie nutzen, das schulde ich mir.'
    Als sie sich gesammelt hatte, schlug sie die Augen wieder auf und dachte an Hayato. Auch wenn er wahrscheinlich wieder innerhalb weniger Minuten aufwachen würde, als wäre nichts geschehen. Doch wollte sie wenigstens dann bei ihm sein, um sich für seine Schmerzen zu entschuldigen. Das war eine Verantwortung, die sie nicht von sich weisen konnte und wollte. Außerdem wusste sie noch nicht warum Hayato überhaupt aus dem Büro gestürmt war. Mit einem Funken Neugier trat sie ans Fenster und scannte aufmerksam die Umgebung ab. Und da sah sie ihn. Einen Schüler, der faul auf einer Bank beim Fußballfeld lag. Erstaunt blinzelte sie und fasste einen Entschluss.


    Yukiko wandte sich an das schweigsame Mädchen, das sie die ganze Zeit über begleitet hatte und sagte:
    "Du kannst hier warten, wenn du möchtest. Ich kann verstehen, wenn du keine Leiche schleppen möchtest."


    Sie wartete nicht auf die Reaktion des Mädchens und verschwand durch den von jetzt an sicheren Eingang zum Büro. Ob sie ihr folgen würde oder nicht, würde sie dann ja sehen.


    10:16 Uhr - Fußballfeld - Sportplatz

    Bevor Yukiko zu dem Fremden gegangen war, hatte sie Hayatos Zustand überprüft. Es bestand kein Unterschied zu dem ersten Opfer. Sein Körper war verdreht und im Grunde nur noch als zertrümmerte Masse zu bezeichnen. Sie hatte geschluckt und sich beinahe übergeben. Doch diesmal war sie in der Lage ihre Magensäure bei sich zu behalten. Dann hatte sie versucht ihn alleine zu bewegen, doch wie es zu erwarten war, kam sie nicht weit.
    Dann ging sie schnellen Schrittes geradewegs zum Fußballplatz, wo sie sich nach dem Fremden umsah. Nicht lange danach fand sie ihn noch immer auf der selben Bank liegend. Ein erleichtertes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, während sie an ihn herantrat.
    "Ano... Bist du wach?", fragte sie, während sie sich leicht über ihn beugte. Er reagierte nicht, worauf sie sich auf den Rand der Bank setzte und ihn vorsichtig an der Schulter rüttelte, um ihn zu wecken.