[Geschichte] Angel Beats! Again

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    Tag 3 – 09:57 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) - Agrargebäude


    Der komische Typ war irgendwie direkt unter der Decke materialisiert und hatte eine Art an sich, die ihn eher wie ein Wesen aus einer anderen Dimension erscheinen ließ. Für Rika wirkte es, als würde der Typ beständig etwas vor sich hin murmeln.
    "Rebellen gegen Gott? Was meinst du damit? Was ist die Shinda Sekai Sensen?" fragte Yukiko, die sich schon beinahe hinter Rika versteckte.
    "This is a gods world, where you get from your former life", meinte der blonde Junge mit der Bandana über den Augen. "No way back!"
    Zu seinem letzten Ausspruch schnippte er demonstrativ mit seiner rechten Hand.
    Rika war in der englischen Sprache gut bewandert, da sie viele Reparaturanweisungen eben nur in der Sprache bekommen hatte, wenn es sich um ausländische Autos gehandelt hatte. Nur hatte er bislang eher einige Vermutungen bestätigt, als etwas Neues gebracht.
    "Follow the rules will let you disappear, and maybe you will reborne as Barnacle", wieder ein Fingerschnippen.
    Das brachte schon etwas Informatives ein. Rika strich in einer unbewussten Geste die Haare aus ihren Augen. Also wusste er tatsächlich etwas über den Grund ihres Hierseins. Aber was das mit einer Wiedergeburt als Entenmuschel zu tun haben sollte, war ihr nicht klar.
    "The Tenchi will be the enemy. Ask him for a proof of immortality, and he kills you in an instand", wieder ein Fingerschnippen. Doch diesmal machte er einen tänzelnden Schritt zurück.
    Rika übersetzte sich die Aussage in Gedanken.
    "Wenn du den Engel nach einem Beweis für deine Unsterblichkeit fragst, wird er dich erst mal umbringen." Ihr Blick huschte kurz zu dem toten Inugami-san. Das wäre zumindest eine plausible Erklärung für den unprovozierten Angriff des Schülerratspräsidenten.
    Leider machte der Typ einen mit seiner ständigen Zappelei ziemlich nervös und seine Aussagen waren nicht so zielgerichtet, wie es sich wahrscheinlich jeder hier wünschte.
    "Ich habe so das Gefühl, als ob wir nicht die ersten Unzufriedenen in dieser Welt sind", teilte sie den anderen laut mit.
    "Die haben bereits einmal einen Widerstand gegen den Schöpfer in dieser Welt gebildet!" kam es von Hayato-san. Der blonde Junge mit der Bandana grinste ihn an und warf Hayato-san seine Jacke zu, nachdem er aus der geschlüpft war.
    "Go for the Mission-Manager at the Heads Office!" forderte er die Anwesenden auf, während er noch einen Schritt zurück trat. Hinter ihm erschien wieder ein seltsames Flimmern, als würde dort heiße Luft aufsteigen.

  • [Yukiko Sakamato]
    Tag 3 – 09:58 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) - Agrargebäude


    Als Yukiko das seltsame Flimmern der Luft hinter ihm bemerkte, drängte sich ihr die Vermutung auf, dass er sehr bald in dieser auflösen würde. Nicht das sie darauf hätte reagieren können. Sie war noch zu sehr verblüfft von dieser tanzenden Gestalt und wie sie weder aus dieser noch aus der anderen Welt zu kommen schien. Deswegen brauchte sie ein paar Momente bis sie alles gesagt auch tatsächlich verstanden hatte. Aus ihrem Gesicht wich die Farbe als sie schluckend fragte:
    "Wenn es vorher bereits einmal einen Widerstand gegeben hat... Wo ist er jetzt? Oder... Hat der Schöpfer gewonnen?"

    • Offizieller Beitrag

    Tag 3 – 09:58 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) - Agrargebäude

    Yukiko schien sich ihre eigenen Gedanken gemacht zu haben, denn mit einem ziemlich bleichen Gesicht stellte sie ihre nächste Frage:
    "Wenn es vorher bereits einmal einen Widerstand gegeben hat... Wo ist er jetzt? Oder... Hat der Schöpfer gewonnen?"
    Der Junge mit der Bandana blickte sie an, ohne seine Position zu verlassen. Dabei ließ er seine Hüfte kreisen, als würden ihm besonders heiße Rhythmen in die Ohren kommen.
    „We have found our way out, after we managed our whishes to come true. You all hide wishes deep inside, that hold you back from getting ahead!” meinte er mit ernstem Gesicht.
    “This isn’t my true self, only a shadow to get some hints into your thoughts. Look inside yourself and find your real wishes. Then you can go on!”
    Er schnippte noch einmal mit den Fingern und trat in das flimmernde Feld. Die Umrisse seines Körpers flimmerten kurz, dann war der Bereich wieder leer.
    Hayato starrte auf die Jacke in seiner Hand, die nach wie vor existent war.
    „Offenbar sollen wir wohl die Nachfolge antreten und beweisen, dass wir auch unseren Weg hier raus finden!“ sagte er in die entstandene Stille hinein.
    „Unsere innigsten Wünsche halten uns also hier fest. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann haben wir zwei mögliche Wege, hier raus zu kommen. Weg 1 ist der des Tenchi, also Klasse, Unterricht und Regeln. Der 2. Weg ist die Erfüllung der eigenen Wünsche…“ zählte Rika gerade laut genug, um gehört zu werden, auf. Allerdings war ihr die Sache mit der Wiedergeburt als Seepocke oder Entenmuschel nicht ganz klar.
    Hayato war noch leicht abgelenkt, da die Jacke in seiner Hand ziemlich schwer war. Also ließ er die Hand in die Innentasche gleiten und zog eine Pistole heraus.
    „Auf jedem Fall wussten die sich wohl zu wehren!“ meinte er dann.


    ***ANGEL PLAYER 2.1.7.***
    ***Wartungsfunktion wird ausgeführt***
    Kontrolle der Datensätze...
    ***Fehler***
    Konstruktionsmatrix des ursprünglichen Systems nicht auffindbar...
    ***Wartungsfunktion wird fortgesetzt***

  • [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 09:58 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) - Agrargebäude


    Die tänzelnde Gestalt verschwand so schnell wie sie gekommen war, wobei Ibuki sich nicht sicher war, ob er irgend etwas Hilfreiches von sich gegeben hatte. Die Anderen hatten wahrscheinlich verstanden, was er sagte, aber für sie hörte er sich nur wie eine kläffende Bulldogge an. Deswegen hatte sie sich auch aus dem Gespräch herausgehalten, selbst als Rika einen Satz für sie übersetzte. Sie hatte nicht vor, alle aus dem Gespräch zu reißen indem sie nachfragte, was er denn gesagt hatte oder wie sie die Aussagen, die sie verstand, hätte ausnehmen sollen. Stattdessen passte sie lieber auf, was für Fragen gestellt wurden und versuchte sich zusammen zu reimen was der Kerl möglicherweise gesagt hatte.


    Nachdem Hayato kurz in der Jacke des Jungen wühlte holte er eine Pistole aus einer der Innentaschen, wobei er nicht all zu überrascht zu sein schien. Ihr Kopf sagte ihr, dass sie von nun an einen großen Bogen um ihn machen sollte. Ibuki konnte sich nicht vorstellen sich so sehr mit ihm in die Wolle zu kriegen, dass er wirklich versuchen würde sie zu erschießen. Sie atmete kurz durch, verschränkte die Arme vor der Brust und suchte sich zusammen, was sie am besten fragen oder feststellen konnte, damit man nicht annahm, sie würde sich zu sehr von der Gruppe absplittern wollen.


    "Und? Hat der Widerstand damals versagt?" Sie überlegte, ob sie noch was dranhängen sollte. Einfach um ein bisschen mehr Eindruck bei ihnen zu schinden, dass sie selbst ohne die Sprache zu verstehen das Gespräch aus den Fragen und Statements rekonstruieren konnte, aber sie war sich nicht einmal mehr sicher, ob ihre Frage schon gefallen war.

  • [Yukiko Sakamato]
    Tag 3 – 09:58 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) - Agrargebäude


    Als Hayato den Kommentar über die Waffe fallen ließ, lief es ihr kalt den Rücken herunter. Yukiko betrachtete die steigende Anzahl von Waffen mit großer Sorge. Menschen wurden durch ihr bloße Existenz dazu verleitet sie zu benutzen. Auch dann, wenn es eigentlich gar nicht notwendig gewesen wäre.


    "Und? Hat der Widerstand damals versagt?", fragte Ibuki und machte damit klar, dass sie kein Wort verstanden hatte, was er gerade gesagt hatte. Sie überlegte einen Moment ihr einen fiesen Kommentar vorzulegen bevor sie es ihr erklärte, aber sie entschied sich dagegen, da es sie im Moment nicht weiterbrachte.
    "Wenn ich es richtig verstanden habe, haben sich die Leute des Widerstands ihre Wünsche erfüllen können und sind deswegen verschwunden. Er hat es als ihren 'Weg nach draußen' beschrieben..."
    Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu:
    "Also ja, sie haben einen Weg aus dieser Welt gefunden... Den Schöpfer dieser Welt dagegen haben sie nicht besiegen können. Sonst wären wir schließlich nicht hier."


    Dann überflog sie in Gedanken die Situation mit den Informationen, die der seltsame Schatten ihnen hinterlassen hatte. Wenn es das Ziel dieser Welt war die Wünsche der Schüler zu erfüllen, dann hieß es für sie, dass sie noch lange hier bleiben würde. Aus dem einfachen Grund, dass sie nicht sagen konnte, was sie sich überhaupt wünschte. Während ihrer Lebzeiten hatte sie im Drogenwahn keinen anderen Wunsch gehabt als ihre Sucht zu befriedigen. Und dafür musste sie tun und sein, was ihr Vater sich wünschte. In ihrem Delirium war sie glücklich gewesen. Zumindest hatte sie das geglaubt.
    Aber jetzt? Sie konnte endlich frei denken und wusste nicht worüber. Und das machte ihr Angst.

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    Tag 3 – 09:58 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) - Agrargebäude


    "Wenn ich es richtig verstanden habe, haben sich die Leute des Widerstands ihre Wünsche erfüllen können und sind deswegen verschwunden. Er hat es als ihren 'Weg nach draußen' beschrieben..." antwortete Yukiko auf die Frage von Ibuki und fügte nach einer kurzen Pause an: "Also ja, sie haben einen Weg aus dieser Welt gefunden... Den Schöpfer dieser Welt dagegen haben sie nicht besiegen können. Sonst wären wir schließlich nicht hier."
    Rika hatte an Ibuki eine deutliche Reaktion auf die Waffe in der Hand von Akuma-san bemerkt, obwohl sie es mit den verschränkten Armen zu überspielen suchte.
    Yukiko hingegen schien sich ebenfalls Sorgen wegen der Waffe zu machen, aber ihr Blick ließ eher auf einen inneren Gedankenaustausch schließen.
    "Den Teil mit den inneren Wünschen hab ich auch nicht ganz begriffen", gab Akuma-san offen zu.
    "Die Sache hat wohl etwas mit der Vollkommenheit des eigenen Ich zu tun", versuchte Rika ihre Gedanken laut zu ordnen, da niemand so wirklich durchblickte.
    "Wenn wir also den Gedanken von der Wiedergeburt, einmal außerhalb jeder Religion betrachtet, als gegeben nehmen... Der leichte Weg wäre dabei, alles als gegeben zu akzeptieren. Man würde den Regeln dieser Welt folgen und am Unterricht teilnehmen. Damit käme man wieder in den Zyklus, aber hätte keine Wahl, als was man zurückkommt."
    Auf diese Weise machte zumindest der Teil mit der Entenmuschel einen Sinn.
    "Der andere Weg, den unsere Vorgänger wohl gefunden haben, ist die Vervollkommnung des Ich, also die Erfüllung aller Wünsche. Dabei sind wohl eher die tief in uns versteckten Wünsche gemeint und nicht so etwas, wie die Herrschaft über diese Welt!" Rika ließ ein spöttisches Lächeln aufblitzen.
    "Es heißt also: Erkenne dich selbst oder unterwerfe dich allem!"
    Noch immer waren ihr nicht alle Aspekte dieser Möglichkeiten bewusst, aber sie hatte die Informationen einigermaßen sinnvoll zusammen gefasst.

  • [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 09:58 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) - Agrargebäude

    Während Rika anfing das Geschehene zu erklären musste Ibuki sich immens zusammenreißen, um ihr nicht eine Standpauke zu halten. Die Rothaarige schien jede Gelegenheit zu nutzen um ihr eins auszuwischen oder sie grundsätzlich zu schikanieren. Nicht so offensichtlich wie der nun bewusstlose Junge, welchen sie nach seinem kleinen Rundumschlag gegen jeden in diesem Raum keines Blickes mehr würdigen wollte, doch genau das machte es so schlimm für sie. Denn im Gegensatz zu ihr konnte Ibuki den Jungen einschätzen. Was er wollte und was er von ihr hielt. Doch auch wenn Rika ihr eine Kleinigkeit in Form von Informationen gab, so waren diese immer mit einer Art von Beleidigung verbunden. Sei es, das sie ihr klar machte, wie viel klüger sie doch war, weil sie so viele unnötig komplizierte Begriffe nutzen konnte oder dass sie sich für stärker als Ibuki hielt, jedoch nie einen Kampf anfangen würde, um sie dann als gewalttätige Schlägerin darzustellen.
    'Natürlich bin ich nicht die schlauste Person auf der Welt, aber deshalb musste man es mir doch nicht jedes Mal unter die Nase reiben.' surrte es ihr wiederholt durch den Kopf.


    Personen wie die Rothaarige waren ihr oft genug über den Weg gelaufen. Wenn sie eine solche Person traf sahen diese zuallererst ein rebellisches Mädchen, wie es sie zuhauf an jeder Schule gab. Beim zweiten Blick erkannten sie meist ihre grimmige, ungezügelte Natur, ihre Abscheu gegenüber anderen Menschen, ihr Desinteresse an ihrem Umfeld und vor allem ihre Schlauheit, oder besser gesagt das Fehlen besagter. Sobald sie das erkannt hatten versuchten sie auf sie einzureden, ihr die Worte im Mund herum zu drehen, ihr zu erklären wie sie sich doch wirklich fühlte, was sie doch eigentlich wollte und was das Beste für sie wäre. Natürlich waren das Lügen, um sie für sich zu gewinnen, sie zu verbiegen, bis sie ihnen nützlich war. Ihre Lehrer, ihre Mitschüler, die Freunde ihres Vaters, Bekannte, Fremde, alle versuchten sie zu brechen.
    Allen voraus ihre Mutter.


    Erst jetzt bemerkte Ibuki, dass sie sich ihre kurzen, kantigen Fingernägel in ihre Oberarme bohrte. Sie atmete kurz ein und versuchte ihr rasendes Herz etwas zu beruhigen, bevor sie fort fuhr:
    "Dann willst du uns damit sagen, wir sollen uns wie Buddha unter einen Baum setzen und uns die Scheiße aus dem Leib meditieren?"
    Das Ganze kam weit forscher heraus, als geplant. Doch sie wusste jetzt schon wie Rikas Ton ausfallen würde und es ärgerte sie bis ins Unermessliche nichts dagegen tun zu können.

    • Offizieller Beitrag

    [Hayato Akuma]
    Tag 3 – 09:59 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) - Agrargebäude


    Der komische Kerl war mit Sicherheit kein Japaner gewesen. Scheinbar gab es ein paar Sonderfälle, wie es bei ihnen jetzt Leo war.
    Aber Hayato konnte sich nicht zusammen reimen, wie die anderen so etwas wie "Schatten" ihrer Selbst hier zurücklassen konnten.
    Das würde ein Gott doch eigentlich niemals zulassen. Also war da vielleicht doch nicht so viel Mystisches in dieser Welt.
    Oder gab es da mehrere Schöpfer?
    Je mehr er versuchte, die spärlichen Informationen zu einem sinnvollen Bild zusammen zu fügen, desto mehr Fragen taten sich auf. Die Rothaarige hatte da schon einiges ganz gut aneinander gefügt, aber damit blieben die Hintergründe trotzdem im Dunklen.
    Warum waren sie in diese Welt geholt worden?
    Gab es bei dem Hintergrund der NPC vielleicht einen anderen Gott, als derjenige, der sie in diese Welt gebracht hatte?
    Alleine diese Wahl zwischen zwei Wegen schien doch eher auf zwei Zielrichtungen hinzudeuten, aber deshalb machte es noch lange keinen Sinn. Obwohl er auch unbedingt aus dieser Welt verschwinden wollte, hatte er nicht vor in seinen kaputten Körper zurück zu kehren. Der hatte ihn schon zu Lebzeiten deprimiert, deshalb zog ihn nichts dorthin zurück.
    Hayato hatte dabei auch den Part mit den Seepocken oder auch Entenmuscheln gehört, der wohl mit den Überlegungen der Rothaarigen zu dem "keine Wahl haben" im Zusammenhang stand. Nicht das er besonders gläubig gewesen war, aber der Ansatz mit der Wiedergeburt machte tatsächlich als einziges zumindest etwas Sinn.
    Im Augenblick war das alles aber mehr dazu geeignet ihm Kopfschmerzen zu bereiten, deshalb war der Ausspruch der Zicke eine willkommene Ablenkung von diesen ätherischen Gedankengängen.
    "Dann willst du uns damit sagen, wir sollen uns wie Buddha unter einen Baum setzen und uns die Scheiße aus dem Leib meditieren?" warf sie mit einem Tonfall ein, der wieder zu ihrem vorherigen Zickenton passte.
    Wie schaffte sie es nur immer wieder, die Aussagen von anderen so weit zu verdrehen, dass sie nach verbohrtem Blödsinn klangen?


    [Rika Sumiyoshi]
    Als die Kamikazeterroristin ihre Version aussprach, wurde Rikas einmal mehr klar, das selbst bei einer gemeinsamen Sprache der Kontext immer von der jeweiligen Person abhing. Wie die jetzt auf einmal auf Meditation und Buddha kam, konnte sie sich nicht erklären.
    Leute wie dieses Mädchen da waren der Grund, dass sie lieber für sich blieb. Diese ach so von sich überzeugten Betonschädel, die schon alles vom Leben wussten! Die keine Meinung neben ihrer eigenen duldeten und das oft mit Gewalt durchsetzten.
    Hatte sie etwa mit der Herrschaft über diese Welt bei Nukui-san ins Schwarze getroffen?
    War die echt so einfach gestrickt, dass man nur über alles die Gewalt erringen musste?
    Rika fielen dazu gleich ein paar Namen ein, die das auf ihrer Schule so versucht hatten.
    "Nein, das wollte ich nicht damit sagen!" antwortete sie auf die vollkommen unangebrachte Frage und verzichtete auf das "Dummkopf" am Schluss, auch wenn es ihr Mühe bereitete. Das sie ihre Überlegungen laut ausgesprochen hatte, ärgerte sie deswegen schon fast wieder, denn solche Leute wollten doch eh keine anderen Meinungen hören.
    Ihr Tonfall ließ dabei aber nichts von diesen Gefühlen und Gedanken erkennen. Er war trotz allem neutral, wenn auch entschieden. Allerdings hatte diese Äußerung ihrer Bereitschaft, auf die anderen zuzugehen, sozusagen die Tür vor der Nase zugeschlagen.

  • [Yukiko Sakamato]
    Tag 3 – 09:59 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) - Agrargebäude


    So seltsam es sich anhörte, aber Yukiko konnte Ibukis Reaktion nachvollziehen. Sie hatte sich schon gedacht, dass Ibuki einiges durchlebt hat und einiges getan hat, was besser nicht an die Öffentlichkeit drang. Sie selbst plagte das Gewissen viele schlimme Dinge verhindert haben zu können, es aber nie getan zu haben. Im Grunde wollte sie sich dafür bei den Leuten entschuldigen, doch war das nicht mehr möglich. Das war wohl der einzige Wunsch, dem sie sich auf Anhieb bewusst war. Damit war es sehr wahrscheinlich, dass sie sich mit dem Gedanken anfreunden musste, lange in dieser Welt der Toten zu leben. Und dementsprechend ein Schlupfloch im System zu finden. Beziehungsweise mithilfe von Rika und ihrer Fähigkeit ihre aktuelle Idee mit den Tauschgeschäften weiter auszubauen und eine Rolle zu finden, in der sie nützlich sein konnte, um alles am Laufen zu halten.
    War das vielleicht auch etwas, das zu ihren Wünschen gehörte? Nicht mehr nur das kleine, hübsche, aber anhängliche und nutzlose Ding zu sein, das immer an andere halten muss, um die einfachsten Dinge zu bewerkstelligen.


    Die Gedanken zusammen mit der aggressiven Stimmung, die von Ibuki verbreitet wurde, deprimierten sie. Wie sollte sie sich ändern, wenn sie ständig befürchtete wegen einer falschen Bemerkung oder auch nur dem kleinsten Konflikt ein Messer in den Rücken gestoßen zu bekommen. Rika konnte sie nicht immer im Auge behalten und selbst dann... Wenn es hart auf hart kommen würde, traute sie Ibuki so einiges zu. Das hieß, das erste, was sie sich wünschte an ihr zu ändern, war ihre Hilflosigkeit. Verstohlen wanderte ihr Blick zu Kenichis Leiche. Sie hoffte, dass er ihr vielleicht dabei helfen könnte. Außer natürlich er würde sie nach seinem Erwachen hassen. Immerhin war sie dafür verantwortlich, dass er überhaupt erst in diese Situation gekommen ist... Es war möglich, dass er sich bewusst der Friedlichkeit des Systems hingegeben hatte. Wenn sie ihn jetzt aus dem Schlummer des Vergessens gerissen hatte, hatte er allen Grund sie zu hassen. Um zu erfahren, ob das auch wirklich der Fall war, würde sie allerdings noch warten müssen. Sie warf einen schnellen Blick auf die Uhr. Fürs erste konnte sie nichts anderes tun, als zu warten. Insbesondere da sie sich in der aktuellen Diskussion zwischen Rika und Ibuki nicht zwischenschalten wollte. Sie hatte das Gefühl, dass sie damit nur unnötig Öl in noch kontrollierbares Feuer gießen würde.

  • [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 09:59 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) - Agrargebäude


    Die Antwort der Rothaarigen sagte ihr so gut wie nichts, wie Ibuki es befürchtet hatte. Sie überlegte, ob es etwas gab, womit sie Rika festnageln konnte, doch dafür kannte sie weder das Mädchen noch die Umgebung gut genug. Und selbst wenn sie etwas gefunden hätte, so wäre Rika dem Gespräch eher ausgewichen; sie war genauso erpicht auf eine Diskussion wie Ibuki selbst.
    Ihr Blick glitt zu dem Püppchen, die gerade den Toten gedankenverloren ansah. Dass sie ihn kannte und mochte war wahrscheinlich allen hier bereits klar geworden, aber ihr Blick deutete auf noch etwas anderes, was Ibuki momentan nicht entziffern konnte.
    Immer wieder überlegte sie hin und her, wie sie die anderen dazu bringen konnte, ihr zu helfen aus dieser Welt zu entkommen. Doch solange niemand den ersten Schritt wagte, würde sich daran nichts ändern. Vielleicht wenn sie etwas unternahm, aber selbst dann würden die anderen ihr kein Glauben schenken und sich wahrscheinlich noch paranoider über die Schulter schauen. Ibuki wäre sogar bereit Yukiko zu helfen ihre Angst los zu werden, aber solange ihr rothaariger Wachhund um sie herumschwirrte, würde aus diesem Deal nichts werden.
    Niedergeschlagen und ohne Optionen nahm sich Ibuki einen der noch vorhandenen Stühle und setzte sich seitlich an Leos Tisch. Sobald er wieder aufstand, würde sie ihn sich krallen und in ihr Zimmer verfrachten. Viel länger hielt sie es mit den beiden Mädchen nicht aus.

    • Offizieller Beitrag

    [Hayato Akuma]
    Tag 3 – 09:59 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) - Agrargebäude

    Nachdem die Rothaarige eine knappe Antwort auf den verdrehten Unsinn "Buddha und Meditation" gegeben hatte, schien sich die Zicke noch unzufriedener zu fühlen. Als sie sich dann einen Stuhl heran zog und sich gleich neben Leo positionierte, schien die Sache wieder einen Sinn zu geben.
    Scheinbar war sie der Meinung, dass Leo zu ihr gehörte. Da sie offensichtlich niemanden sonst hier für sich gewonnen hatte, wollte sie so wohl ihren Besitzanspruch markieren.
    Die Informationen waren noch immer viel zu dürftig, um sich die Lage besser ausmalen zu können. Noch immer schien jeder lieber seinen eigenen Beweggründen zu folgen, als einer gemeinsamen Strategie. Eigentlich hatte sich die Situation seit ihrem Erwachen kaum geändert. Die eine war immer noch ein sturer Esel, der lieber alleine los zog...
    Wahrscheinlich war sie von der Straße geprägt, so dass nur ihr Wort allein für sie Gewicht hatte. Dumm für sie, dass ihre Worte niemanden erreichten.
    Hayato hatte sich inzwischen damit abgefunden, dass er nicht der Anführer sein würde. Aber gegen den Gott dieser Welt wollte er trotzdem rebellieren!
    Leider ließ sich das Problem mit der Versorgung nicht umgehen, da jeder von ihnen Essen musste. Nun hatten sie aber kein Konzept, wie sich das bewerkstelligen ließ. Dank Leo, dessen war er sich sicher, hatte auch der Taschendiebstahl seine Möglichkeit verloren. Der grünäugige Teufel hatte ihn unten an der Treppe nicht getötet, aber er würde bestimmt jeden Dieb verfolgen, der es jetzt noch einmal versuchte.
    Das selbst der Schatten von dem komischen Jungen den Begriff Tenchi verwendet hatte, schien ein weiterer Zusammenhang in dieser Welt zu sein. Somit hatte er wohl die Position eines Erzengels hier inne, der mit Schwert und Feuer gegen alle Gegner des Schöpfers vorging.
    "Vielleicht sollten wir den Schülerratspräsidenten ab jetzt alle Tenchi nennen. Es passt irgendwie zu seiner Rolle als Erzengel in dieser Welt", sagte er zu den anderen. "Auch wenn er Verstöße gegen die Schulregeln verfolgt, muss es doch auch andere Möglichkeiten geben."
    Dabei fiel ihm der letzte Satz des zappeligen Jungen wieder ein. Missions-Manager im Zimmer des Direktors? Da musste es also noch etwas geben, aus dem man Informationen gewinnen konnte. Da er den Zutrittscode verändert hatte, würde jeder von dem Sicherungssystem ausgeschaltet werden, der versuchte in das Büro zu gelangen.
    Das war momentan sein einziger Trumpf in den Verhandlungen. Den durfte er nicht zu unbesonnen ausspielen! Also nahm er sich einen anderen Stuhl und setzte sich neben die Eingangstür.

  • [Yukiko Sakamato]
    Tag 3 – 09:59 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) - Agrargebäude

    "Auch wenn er Verstöße gegen die Schulregeln verfolgt, muss es doch auch andere Möglichkeiten geben." Und wieder breitete sich das schlechte Gewissen in ihr aus. Insbesondere da die Atmosphäre immer unangenehmer wurde. Die Differenzen zwischen den Leuten, also im Grunde zwischen Ibuki und dem Rest, wurden wieder deutlich. In der Beziehung kannte sie sich aus...
    Wenn das so weiterging, würde sie definitiv irgendwann nachgeben und allen Anwesenden, inklusive Ibuki, alles von der Tauschaktion verraten. Einfach weil sie nicht wusste, wie sie sonst mit der Situation umgehen sollte. Deswegen suchte sie nach einem Weg, wie das umgehen konnte und den Leuten gleichzeitig etwas zu tun geben konnte. Und tatsächlich fand sie etwas, als sie die Informationen des komischen Jungens noch einmal im Kopf durch ging.


    "Wenn uns nichts einfällt, sollten wir vielleicht auf diesen Schatten hören. Er meinte, dass es im Büro des Rektors einen 'Mission Manager' geben solle. Was auch immer das ist... Aber vielleicht hilft es uns weiter."

    • Offizieller Beitrag

    [Hayato Akuma]
    Tag 3 – 09:59 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) - Agrargebäude


    "Wenn uns nichts einfällt, sollten wir vielleicht auf diesen Schatten hören. Er meinte, dass es im Büro des Rektors einen 'Mission Manager' geben solle. Was auch immer das ist... Aber vielleicht hilft es uns weiter."
    Hayato musste sich jede Regung verkneifen, als Yukiko diese Information so einfach aussprach. Damit würden jetzt wohl alle in Richtung des Direktorenzimmers aufbrechen wollen...
    Statt also zusammen zu zucken, blickte er nur kurz auf seine Uhr am Handgelenk.
    "Wenn sich der Zeitrahmen nicht geändert hat, dann sollte es noch eine Stunde dauern, bevor die beiden da wieder erwachen", meinte er dann in ruhigem Plauderton. Er stand von seinem Stuhl auf und stellte sich vor die Tür.


    [Rika Sumiyoshi]
    Rika wunderte sich ein wenig über das Mienenspiel von Yukiko. Nicht dass es so offensichtlich gewesen wäre, es waren eher kleine Details. Ihr ging etwas im Kopf herum. Und dieses Etwas machte ihr zu schaffen.
    Da Rika schon einiges von Yukis Bedenken gehört hatte, könnte es auch mit den Tauschgeschäften zusammen hängen, die sie für die große Pause vorbereitet hatten. Nur sollte Yuki sich da nicht von ihren Gefühlen übermannen lassen... wenn sie zu diesem Zeitpunkt die anderen einweihen würde, dann gäbe es keine Verhandlungen sondern nur Forderungen.
    Als sie das Direktorenbüro ins Spiel brachte, war das zumindest eine Chance auf andere Gedanken zu kommen. Und Akuma-san schätzte, dass es noch eine Stunde dauern würde, bis die beiden auf den Tischen wieder ins Leben zurück kehrten.
    "Dann sollten wir vielleicht alle gehen, um es heraus zu finden!" meinte sie. "Meinst du nicht auch, Nukui-san?!"
    Rika hatte nicht vergessen, dass "Miss Eisenhart" scheinbar auf die weibliche Überzeugungsarbeit setzte. Welchen Grund sollte sie sonst haben, einen ihr fremden Jungen wegschleppen zu wollen? Auch wenn Rika nicht mit solchen Mitteln vorging, so sollte man es der anderen auch nicht zu leicht machen. Nicht, bevor hier die Grenzen abgesteckt waren!

  • [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 10:00 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) - Agrargebäude

    Es überraschte Ibuki, dass Rika nun auf eine so klare Erniedrigung über ging, doch ihre Freude darüber hielt sich stark in Grenzen. Wahrscheinlich war ihr mittlerweile egal, was die anderen von ihrer Meinung zu ihr hielten, da diese eine sehr ähnliche wenn nicht identische hatten. Es wunderte sie jedoch, dass die Rothaarige sie weiterhin in Beobachtung halten wollte. Zuerst dachte Ibuki, dass Rika nur auf Yukiko aufpassen und sie vor ihr beschützen wollte, aber mittlerweile machte sich in ihr das ungute Gefühl breit, dass sie sie schlicht und ergreifend in Grund und Boden stampfen wollte.
    Sie sah für einen Moment zu Leo. Wenn es so weiter gehen würde, musst sie unbedingt die Lesbe aufsuchen. Auch wenn ihr dieser Gedanke nicht gefiel mit ihr zusammen aus dieser Welt zu fliehen, es war immer noch weit wahrscheinlicher als von irgend jemanden in diesem Raum akzeptiert zu werden. Und wenn sie Glück hatte, dann hatte sie auch noch ähnliche Fähigkeiten wie der Präsident, womit es ein Leichtes sein würde die Gruppe von sich fern zu halten, sollte es nötig sein. Ibuki sah von dem Jungen auf in die Gesichter der anderen, die auf eine Antwort warteten.
    "Tsk! Fein. Aber einer von euch geht vor." So wenig sie weg sein wollte, wenn die Beiden aufwachten, genau so wenig wollte sie den Anderen einen weiteren Grund geben ihr zu misstrauen. Außerdem war die Möglichkeit in das Zimmer zu gehen, welches durch eine solch brutale Falle gesichert war, äußerst verlockend. Und wenn sie dabei auch noch den anderen vorgaukeln konnte, dass sie das Passwort für die Falle nicht kannte, umso besser.

    • Offizieller Beitrag

    [Hayato Akuma]
    Tag 3 – 10:00 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) - Agrargebäude


    "Tsk! Fein. Aber einer von euch geht vor." kam es von der Zicke, die alles andere als begeistert aussah. Nun, begeistert war Hayato auch nicht gerade, aber er konnte im Augenblick nur eine Sache tun...
    "Wir brauchen ja nicht so lange bis zum Lehrerwohnheim. Deshalb sollten wir rechtzeitig wieder hier sein können, wenn sie erwachen!" meinte er in zuvorkommendem Tonfall und öffnete die Tür.
    Er musste nun als Erster an der Tür sein!


    [Rika Sumiyoshi]
    Tag 3 – 10:08 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim - Direktorenbüro


    Nachdem es Rika auf dem Weg zum Lehrerwohnheim nur einmal kurz gelungen war, ein paar Worte in Yukikos Ohr zu flüstern, ohne dass es jemand von den anderen bemerkt hatte, waren sie vor der Tür zum Zimmer des Direktors angelangt.
    "Wir sollten den anderen nicht zu viel verraten. Falls es dich belastet, dass wir besser organisiert sind, als die anderen, dann beruhige dich damit, dass wir ihnen etwas abgeben können, ohne gleich alles zu auszuplaudern!" hatte sie Yuki ins Ohr geflüstert. Damit schien sie ihr etwas zum Nachdenken gegeben zu haben, denn Yukiko war mit ihr hinter den anderen geblieben, als sie die Treppe im Lehrerwohnheim hoch gestiegen waren.
    Rika war etwas erstaunt, dass Hayato sich so bereitwillig erboten hatte, die Tür für sie zu öffnen. Allerdings erschien dabei kurz ein lauernder Ausdruck auf dem Gesicht von "Miss Eisenhart". Hatte sie das Passwort von Leopold-san bekommen? Zuzutrauen wäre es dem Jungen, dass er solche Informationen ausplauderte.


    Die beiden großen Couches waren nicht dem Schreibtisch entgegen gerichtet, sondern schienen eher für Gespräche in lockerer Stimmung gedacht zu sein. Der Couchtisch zwischen ihnen schien wohl für kleine Erfrischungen gedacht zu sein. Trotz der ihnen viel näher stehenden Sitzmöbel fiel der Blick automatisch auf den Schreibtisch.
    Nicht dass er besonders imposant gewesen wäre und auf ihm befand sich auch nichts ungewöhnliches... Aber irgendwie machte er diesen Raum aus. Der dünne Laptop, der auf der Schreibfläche als einziges stand, machte alleine dadurch schon klar, dass er etwas besonderes war.
    Mit ihm war es auch gelungen, ein Passwort für die Tür festzulegen, da musste er für diesen "Missions-Manager" bestimmt auch die auslösende Rolle spielen.
    Hayato schien einen Moment darüber nachzudenken, ob er sich zu dem Stuhl hinter dem Schreibtisch begeben sollte, aber er ließ es dann doch bleiben. Bevor "Miss Eisenhart" noch auf die Idee kommen würde, schob sich Rika dann vor den flachen Computer.
    Auf dem Display war ein Desktop zu sehen, der nur wenige Icons enthielt.
    Einer davon nannte sich tatsächlich "Missions-Manager".
    Als Rika den Mauszeiger auf das Icon bewegte und dieses mit einem Doppelklick aktivierte, schien sie damit eine Art Multimedia-Anlage aktiviert zu haben. Vor den Fenstern schlossen sich die Vorhänge und aus der Decke hinter dem Schreibtisch senkte sich eine Leinwand herab. Ihr gegenüber öffnete sich ein Paneel in der Wand und schon leuchtete die Leinwand im Licht eines Projektors auf.
    Dieses Programm enthielt sogar Baupläne von den Gebäuden, die zur allgemeinen Benutzung gedacht waren.

  • [Yukiko Sakamato]
    Tag 3 – 10:08 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim - Direktorenbüro


    Rikas Worte schafften es tatsächlich ihr Gewissen zu beruhigen. Zumindest ein wenig. Wahrscheinlich würden sie eh mehr Marken mit ihrem Plan verdienen, als sie die nächsten Wochen brauchen würden. Trotzdem hinterließ es einen bitteren Beigeschmack. Sie fühlte sich dabei so, als würden Rika und sie die anderen abhängig von ihnen machen. Aber das war wahrscheinlich doch besser als sie verhungern zu lassen. Zumindest fürs erste. Dieser Gedanke beschäftigte sie im Moment so sehr, dass sie gar nicht merkte, wie Hayato die Tür zum Zimmer des Rektors geöffnet hatte.


    Im Zimmer angekommen lehnte sie sich leicht an die Rückenlehne eines der Sofas und beobachtete wie Rika sich am Laptop zu schaffen machte. Als sich plötzlich die Vorhänge schlossen und das Zimmer verdunkelten, schreckte sie auf und stieß beinahe einen kleinen Schrei der Überraschung aus, den sie aber unterdrücke, indem sie die Hände vor den Mund schlug. Dann beobachtete sie mit großen Augen wie die Leinwand sich langsam herab senkte und wahrscheinlich von einem Projektor in klares Licht getaucht wurde.
    "U-und was nun?", fragte Yukiko kleinlaut, während sie wie eine scheue Katze, die ihrer Neugier erlegen war, um den Schreibtisch huschte um von der Seite einen Blick auf das Display zu erhaschen. Nicht dass sie etwas von Technik und/oder Computern verstand, aber sie wollte trotzdem wissen, was das kleine Ding alles an Überraschungen bereithalten würde.

  • [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 10:08 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim - Direktorenbüro


    Als Rika sich am Laptop zu schaffen machte schien sie ein Signal losgeschickt zu haben, das Geräte im gesamten Raum zum Laufen brachte. Während Vorhänge sich schlossen, eine Leinwand herunterfuhr und ein Projektor sich einschaltete, kam Ibuki nicht umhin einen beeindruckten Pfiff von sich zu geben. Dieser galt jedoch weniger Rika als der Person, die dieses System entwickelt hatte. Doch ihre paranoide Ader sagte ihr, dass sie nicht alle Mechanismen sah, die ausgelöst worden waren. Im speziellen die Falle vor der Tür machte ihr Sorgen.
    Auch Yukiko wieselte zum Laptop, wahrscheinlich um mit Rika einen Plan auszuhecken wie sie diesen Raum für sich benutzen konnten. Sie selbst hatte zwar gelernt mit einem Computer umzugehen und sie hatte sogar Basiswissen über das Durchsuchen von verdächtigen Material und Manipulieren von Daten, dies würde ihr in der jetzigen Situation jedoch nicht helfen, solange sie nicht sehr viel Zeit in Anspruch nehmen konnte.
    In ihrem Leben hatte sie ab und zu auf dieses Wissen zurückgreifen müssen und war froh, dass ihr Vater ihr das ein oder andere beigebracht hatte, aber ihr hatte es nie gefallen so vorzugehen. Größenteils lag es daran, dass sie eine Falle nicht so einfach bemerken und umgehen konnte wie im echten Leben.
    Während die Mädchen sich hinter die Tastatur klemmten ließ sich Ibuki in die Couch zur rechten der Tür fallen, kreuzte ihre Beine und legte dann leger ihre Füße auf den kleinen Tisch ab. Momentan konnte sie ohnehin nicht viel machen, also ließ sie ihren Blick über die Wände gleiten und suchte nach möglichen Fallen oder sonstig interessanten Gegenständen.

    • Offizieller Beitrag

    [Hayato Akuma]
    Tag 3 – 10:08 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim - Direktorenzimmer

    Keiner von den anderen hatte sich wegen der Tür besonders gewundert, so dass dieses kleine Geheimnis zumindest noch gewahrt worden war. Aber Hayato hätte nicht gedacht, dass sich dieser Missions-Manager so einfach finden ließ, wie die Rothaarige es gerade vorgemacht hatte.
    Die Verdunklung sorgte für eine gute Ausleuchtung auf der Leinwand, so dass man sie glatt für einen Monitor halten könnte. Dass sich dort auch dreidimensionale Grundrisse von Gebäuden fanden, hätte Hayato nicht erwartet. Aber es machte im Zusammenhang mit der früheren Gruppe Shinda Sekai Sensen zumindest Sinn.
    Offenbar hatte diese die Möglichkeiten des Programms für die Planung und Vorbereitung ihrer Aktionen genutzt. Jeder in der Gruppe hatte so die Chance zu sehen, was nun geplant war.
    Yukiko war sofort zu der Rothaarigen gelaufen, was auf ein engeres Vertrauen untereinander schließen ließ. Hayato verspürte zwar einen leichten Stich, aber er hatte ja auch gelernt, die Dinge zu nehmen wie sie waren.
    Da die Zicke sich auf dem einen Sofa breit gemacht hatte, setzte er sich auf das andere.


    [Rika Sumiyoshi]
    Rika hatte auf dem Display weitere Ordner entdeckt, die teilweise beschädigt zu sein schienen. Aber einer der Ordner hatte eine lesbare Beschreibung, die "OPE_tornado" lautete. Als sie den Mauszeiger auf den Ordner zog und diesen durch einen Doppelklick aktivierte, öffnete sich ein weiteres Programm, dass sich Briefing-Manager nannte.
    Ähnlich wie bei einer Präsentationssoftware gab es verschiedenen Bildelemente. Das Hauptelement wies eine dreidimensionale Darstellung des Cafeteria-Gebäudes auf. Links davon erschienen Datenbäume, während rechts so etwas wie eine Toolbar erschien.
    Auf der dreidimensionalen Anzeige wurden Punkte aufgezeigt, die mit Namen versehen waren. So als würde allen Teilnehmern der Operation eine bestimmte Position zugewiesen. Mit den meisten Namen konnte Rika nichts anfangen, aber das Kürzel TK hatte der seltsame Junge doch als Namen benutzt.
    Die Anzeige des Gebäudes bewegte sich, so dass weitere Namen und Beschreibungen eingeblendet werden konnten. Links tauchten Begriffe wie "Barrikadestaffel" auf, unter dem Namen aufgeführt wurden.
    Als Aufgabe wurde dort die "Einschränkung des Bewegungsspielraumes des Tenchi" angegeben. Dazu waren dann noch Zeiten angegeben, die sowohl den Beginn des Einsatzes, wie auch dessen geplante Dauer enthielt.
    Die Ablenkungseinheit schien direkt im Gebäude eingesetzt zu werden, so dass Rika neugierig wurde, auf welche Art und Weise die Ablenkung der Schüler wohl erfolgen sollte.
    Da es ein Beleuchtungs- und ein Soundteam dabei gab, schien es eher eine Art von Aufführung zu sein.
    Als sie ein weiteres Icon anklickte, erschien in der Mitte ein neues Fenster, in dem man eine Mädchenband sehen konnte. In der Titelzeile konnten alle "Girls Dead Monster" und "Crow Song" lesen.
    "Sie haben offenbar eine große Gruppe gehabt, um so eine Aktion durchziehen zu können", meinte Rika, als die drei Gitarristinnen und die Schlagzeugerin ihren Song spielten.
    "Die stehen da auf der Haupttreppe innen in der Cafeteria!" meinte Hayato, der interessiert dem Video auf der Leinwand folgte. Dabei wurde auch die Arbeit der vorher benannten Teams deutlich. Nach etwa vier Minuten schien ein starker Wind durch das Gebäude zu wehen und blies eine Wolke von Essensmarken durch den Innenraum.
    "Und sie scheinen ebenso hinter Essensmarken her zu sein, wie es derzeit auch unser Problem ist. Leider kann man nicht sehen, was sie zur Einschränkung des Bewegungsspielraumes des Tenchi tun", sagte Rika, als sich das Videofenster nach vier Minuten und zehn Sekunden schloss.

  • [Yukiko Sakamato]
    Tag 3 – 10:12 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim - Direktorenzimmer


    "Also pfiffig waren sie", sagte Yukiko erstaunt, "Ich wäre nie auf die Idee gekommen mit einer Girlband für Ablenkung zu sorgen. Es scheint als würden die Dinge, die den normalen Schülern in dieser Umgebung unter den arrangierten Umständen nicht zur Verfügung stehen, besonders beliebt sein. Wenn wir also... Dienstleistungen anbieten würden, die ungewöhnlich sind, so wie solch ein kleines Konzert, dann sollten wir einiges an Essensmarken bekommen können. Für ein wenig Abwechslung sind die Schüler bestimmt bereit auf das ein oder andere Mittagessen zu verzichten."
    Sie warf einen Blick zu Hayato und dann zu Rika. An sie gerichtet fragte sie dann:
    "1 zu 1 können wir das wohl nicht umsetzen. Allein weil wir nicht genügend Leute dafür haben... Und ich zu meinem Teil kann nur mit Klavier und Violine umgehen." Nach einem kurzen Zögern erröteten ihre Wangen, als sie sich vorstellte vor so vielen Leuten zu spielen. Es wäre zwar nicht das erste Mal, aber für sie war es schon immer eine Tortur gewesen. Insbesondere da von ihr verlangt wurde dabei zu singen, sie aber nie viel von ihrer Stimme und Fähigkeiten gehalten hatte. Deswegen und weil sie nur klassischen Gesangsunterricht gehabt hatte, verschwieg sie das. Wehmütig glitten ihre Gedanken einen Moment zu Honoka. Wäre sie nicht verschwunden, hätte sie sich jetzt bestimmt über diese Möglichkeit gefreut. Aber sie hatte sich ja auch gewünscht, dass Yukiko niemanden von ihrem Hobby erzählte...
    Yukiko riss sich zusammen und lenkte ihre Gedanken wieder auf die aktuelle Situation. Sie ließ ihren Blick über den Bildschirm wandern. Dabei konnte sie nicht die Quelle des Winds ausmachen. Sie sagte dann:
    "Außerdem müssen wir noch herausfinden woher der Wind kommt. Ich glaube kaum, dass sie die Kontrolle über das Wetter hatten. Vielleicht hatten sie sowas wie eine Reihe von großen Ventilatoren? Gibt es dazu vielleicht noch irgendwelche Infos im Programm?"

    • Offizieller Beitrag

    [Hayato Akuma]
    Tag 3 – 10:13 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim - Direktorenzimmer


    Hayato hätte jetzt nicht gedacht, dass man eine so plastische Darstellung für sie hinterlegt hatte. Mit diesem kurzen Video hatte man ihnen einen Blick in die andere Zeit gewährt, als schon mal eine Gruppe von jungen Menschen mit dem Bewusstsein des gefangen-seins sich in dieser Welt behauptet hatte. Von dem Schatten hatten sie ja schon ein paar Dinge mit auf den Weg bekommen, aber nun konnten sie direkt sehen, welche Aktionen umgesetzt worden waren, um das Hauptproblem der Ernährung zu lösen, von den anderen eingeleitet worden waren.
    Eine solche Aktion, die generalstabsmäßig geplant und organisiert worden war, musste noch ganz andere Aspekte beinhalten. Auch Hayato hatte den Gruppeneintrag gelesen und dachte nun an die Möglichkeiten einer Blockade. Scheinbar war die Konstellation zwischen Gruppe und Schülerratspräsident auch vorher schon ein fester Bestandteil gewesen.
    Yukiko schien noch etwas anderes im Kopf zu haben, als sie nach dem Blick zu ihm auf die Rothaarige schaute. Die beiden hatten wahrscheinlich schon etwas auf die Beine gestellt, um wegen der Essensmarken eine Lösung zu schaffen. Hayato dachte an die kleine Tauschaktion mit den Schmuckstücken, durch die sie bereits einmal an einige Essensmarken gekommen waren, ohne direkt gegen Schulregeln zu verstoßen.
    Den letzten Bildern nach zu urteilen hatten die anderen durch Windmaschinen einen kleinen Tornado aus Essensmarken erzeugt. Allerdings waren die Mitglieder der früheren Truppe nicht auf dem Video zu sehen gewesen, denn dort war hauptsächlich die Mädchen-Band gewesen, die klar als Ablenkung fungierte.
    "Mich würde mehr interessieren, was die Gruppe gegen den Tenchi unternommen hat!" meinte er nach Yukikos Frage wegen der Windmaschinen. "Wir sehen da nur die Ablenkung und nicht die Blockade. Doch genau damit waren die Mitglieder der Shinda Sekai Sensen eigentlich beschäftigt gewesen.