[Geschichte] Angel Beats! Again

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    Tag 2 - 17:43 Uhr - Gelände der Schule - Laborraum


    Yukiko bekam einen etwas gequälten Gesichtsausdruck, der zum Schluss von Rikas Ausführung sogar zu einem Biss in die Unterlippe gipfelte. Ob bei ihr die Erinnerungen genau so schnell hoch kamen, wie bei Rika selbst?
    Jedenfalls schien Yukiko Rikas Idee grundsätzlich positiv gegenüber zu stehen, wie man ihrer Antwort entnehmen konnte. Dann schwieg sie einen Moment. Als sich Yukiko dann plötzlich hoch reckte und die Hände in die Hüften stemmte, wurde Rika davon völlig überrascht.
    "Senpai! Hör auf deinen Körper als etwas Schlechtes darzustellen. Vielleicht hat er dir in deinem vorherigen Leben Unglück gebracht, so wie mir meine Familie Unglück gebracht hat. Aber in dieser Welt ist auch das anders. Wie du selbst sagtest. Die Jungs in dieser Welt halten sich an die Regeln der Schule. Leo-san klebt mir oder Ibuki an der Backe und bei Akuma-senpai kann ich mir kaum vorstellen, dass er überhaupt an Mädchen interessiert ist."
    Das sie selbst plötzlich der Mittelpunkt dieser Ermahnung war, brachte Rika etwas aus dem Konzept. Yukiko schien da eine ganz andere Seite in sich zu haben, während sie Rika etwas über heraus putzen und Frauenauftreten allgemein erzählte. Aber so plötzlich und unerwartet wie es begonnen hatte, verstummte sie mit einer Entschuldigung auch wieder.
    Rika war sich nicht ganz sicher, was der Grund für Yukikos Ausbruch gewesen war. Etwas schien sie da in den Kopf bekommen zu haben. Da es um ihren Körper gegangen war, konnte nur ihr Satz der Auslöser gewesen sein. Wieder spürte sie die unterschiedliche Auffassung. Hatte Yukiko jetzt etwa angenommen, dass Rika ihren Körper nicht mochte? Oder waren ihr deswegen ganz andere Dinge in den Kopf gekommen? Um ein besseres Verstehen der unterschiedlichen Sichtweisen zu erreichen, würden sie wohl noch einige längere Gespräche führen müssen.
    Yukiko wandte sich mit einem Themenwechsel wieder der ursprünglichen Lage zu. Ihrem Zusammenzucken nach war es vorher wohl etwas mit ihr durchgegangen.
    "Also... Eto... Das einzige, was die Schüler von uns unterscheidet ist im Grunde der Unterricht. Ich gehe also auch davon aus, dass der irgendwas mit dem regeltreuen Verhalten der anderen zu tun hat. Vielleicht haben die Lehrer alle so eine Art Hypnose zur Verfügung, wie die Stellvertreterin des Schülerpräsidenten."
    Der Gedanke war für Yukiko wohl ebenso unerfreulich, denn ihr Gesicht bekam so etwas wie einen betroffenen Ausdruck. Rika schätzte, dass sie sich an das merkwürdige Verhalten der Stellvertreterin erinnerte. Neben ihrem etwas seltsamen Spitznamen schien dieses Mädchen tatsächlich mit der Beeinflussung von anderen zu arbeiten. Allerdings glaubte Rika nicht, dass die Lehrer so etwas konnten. Diese waren in einer Schule notwendig, aber sie schienen hier sonst keinerlei Funktion zu haben. Das hatte sie bereits am ersten Tag auf ihren Streifzügen bemerkt.
    Yukiko schien den Gedanken, den sie gerade verfolgte, einigermaßen befriedigend abgehakt zu haben, denn sie kam auf Rikas Eröffnung einer weiteren Person zu sprechen.
    "Und wirklich? Du hast jemand gefunden, der über dieselbe Fähigkeit verfügt? Dann gibt es bestimmt auch noch andere die aus der Norm fallen. Das ist großartig! Vielleicht gibt es ja noch viel mehr von uns."
    Dabei kehrte auch ihre Aufregung in Yukikos Gesicht zurück, die sie aber diesmal unter Kontrolle zu halten suchte, bevor sie weiter sprach.
    "Und wer ist es? Kannst du ihn oder sie mir vielleicht vorstellen?"
    Rika dachte kurz an Koutas Verschwinden, als Yukiko am Mittag wieder zum Labor zurück gekommen war. Er hatte nichts dazu gesagt und überhaupt hatten sie sich eigentlich mehr um die Analysen und die anderen Arbeiten gekümmert. Da er jetzt auch wieder aus dem Labor verschwunden war, schien es einen Zusammenhang mit Yukiko zu geben. Nur konnte sich Rika nicht vorstellen, welcher das sein konnte.
    Ihre Gedanken waren dabei schon wieder weit voraus, so dass sie sich an den Anfang von Yukikos kleiner Ansprache zurück versetzen musste.
    "Eehm, du hast mich da etwas missverstanden, Yuki. Ich habe absolut nichts gegen meinen Körper. Er hat mir nur eben sehr viel unerwünschte Aufmerksamkeit eingebracht", setzte sie kurz zu dem Punkt an. "Was mit Leopold-san los ist, kann ich auch nicht nachvollziehen, aber Akuma-san hat am ersten Tag eindeutig Interesse gezeigt, als er mir fast unter den Rock geschaut hat. Deshalb bin ich ja so rasch aufgestanden."
    Dieses Thema wollte sie jetzt nicht unbedingt vertiefen, aber sie mussten sich dazu weiter austauschen, um Missverständnisse möglichst zu vermeiden.
    "Du hast da die Lehrer angesprochen... Ich glaube nicht, dass sie in dieser Welt irgendeine Funktion außer dem Unterricht inne haben. Ich habe am ersten Tag kaum Reaktionen außerhalb des Themas Unterricht bei denen gesehen. Ich vermute eher, dass sie nur notwendige Bestandteile einer Schule sind, mit Interaktionsfähigkeit innerhalb dieses Rahmens. Entschuldige, wenn ich dir vielleicht ein wenig zu technisch rede, aber ich habe einfach mehr Zeit in der Werkstatt verbracht, als in der Stadt!" Rika zwinkerte Yuki zu.
    "Das mit dem Kleider tragen, hätten einige andere Menschen in meinem Umfeld auch lieber gesehen, doch ich bevorzuge etwas bequemeres mit erweiterten Einsatzmöglichkeiten als nur die Schönheit eines Kleides. Du hast wahrscheinlich solche Klamotten wie meine niemals getragen, oder?" erklärte sie weiter.
    "Ich bin mir sicher, dass es noch andere hier gibt, die nicht wie die normalen Schüler sind. Aber diese Person war am ersten Tag noch ein ganz normaler Schüler, Yuki. Es sind also keine Zombies oder so etwas. Auch sie sind Menschen aus einem früheren Leben", nahm sie dann einige ihrer Überlegungen in die Diskussion mit auf. "Kouta hat mir noch nicht alles erzählt, aber er wurde wohl wegen irgend etwas aus seinem NPC-Dasein gerissen. Er war mit mir den Nachmittag über im Labor und ist wahrscheinlich etwas essen gegangen. Mal sehen, wann er wieder kommt."

  • [Yukiko Sakamato]
    Tag 2 - 17:43 Uhr - Gelände der Schule - Laborraum


    Yukikos Augen weiteten sich, als sie von Hayatos Reaktion hörte. Anscheinend hatte Ibuki zumindest zu einem Teil doch recht gehabt, dass sie gewisse Dinge einfach nicht mitbekam. Zwar war sie zu dem Zeitpunkt noch völlig durch den Wind gewesen, aber das konnte schließlich nicht immer als Entschuldigung gelten. Sie war trotzdem erleichtert, dass Rika sich selbst gegenüber nicht negativ eingestellt war.


    "Kouta, hmm...", sagte sie und musterte Rika neugierig. Nicht nur war es ein Junge, sie stellte ihn auch gleich mit Vornamen vor. Hatte sie sich die Abneigung gegenüber Männern vielleicht doch nur eingebildet? Sie wollte ihn wirklich gerne kennen lernen.
    "Vielleicht waren wir es? Ich mein, was gibt es hier sonst schon, dass so etwas hervorrufen könnte? Wobei wer weiß... Irgendwie habe ich das Gefühl nie jemanden etwas Neues zu erzählen. Wahrscheinlich habe ich es einfach nur nicht mitbekommen", seufzte sie.
    "Jedenfalls werden wir dann ja in den nächsten Tagen ein wenig mehr Zeit haben alles zu beobachten und eventuell neue Erkenntnisse zu gewinnen..."
    Dann kam sie auf Rikas Bemerkung bezüglich ihrer Kleidung zurück.
    "Kleider sind nicht bequem?", fragte sie mit einem skeptischen Blick auf ihr T-Shirt. "Du hast zwar Recht, dass ich nie solche Kleidung getragen habe, aber in wirklich unbequeme Kleider musste ich mich nur zu besonderen Gelegenheiten hinein zwängen. Ich kann mich nicht mal mehr an die letzte Gelegenheit erinnern, bei der ich eine Hose getragen habe... Mein Vater war da immer sehr strikt. Aber Senpai, wenn sich die Gelegenheit mal ergeben sollte, versprichst du mir dich schick anzuziehen? Und jetzt sag mir nicht, dass du nicht weiß, wie man ein Kleid erschafft... Wenn du ein T-Shirt hinkriegst, kannst du das auch. Egal was du sagst... Ich bleib der Meinung, dass es schade ist."
    Sie warf Rika einen letzten skeptischen Blick zu, lächelte entschuldigend und meinte:
    "Keine Sorge ich werde dir damit nicht weiter in den Ohren liegen. Außer es wird hier an der Schule irgendwann mal so was wie einen Ball geben oder so... Aber ich glaube kaum, dass hier so etwas geben wird."
    Nach einem Zwinkern, sagte sie:
    "Wie machen wird das denn jetzt weiterhin mit den Marken? Tauschen wir weiter, bis jedes Mädchen ein komplettes Schminkset hat?"

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    Tag 2 - 17:43 Uhr - Gelände der Schule - Laborraum

    Yukiko hatte also eine ähnliche Überlegung aus den Informationen gezogen, die Rika auch schon durchdacht hatte. In dieser Welt waren nicht viele Reize vorhanden, die eine verschüttete Persönlichkeit hervorrufen konnten. Demzufolge lag die Vermutung nahe, das sie als Gruppe damit zu tun hatten. Yukiko schien dadurch auch nur angeregt zu werden. Weitere Untersuchungen, oder wie immer sonst man die Nachforschungen nennen wollte, waren jedenfalls notwendig.
    Das Yukiko dann doch noch einmal auf das Thema Kleider zurück kam, ließ ein Grinsen in Rikas Gesicht auf blühen. Sie stellte bestimmt nicht so Sachen an, wie über Zäune zu klettern, sonst wäre ihr der Vorteil von T-Shirts und Hosen viel klarer gewesen. Zu speziellen Anlässen etwas anderes zu tragen, war ja eine angebrachte Überlegung. Und das Yukiko sich nicht einmal erinnern konnte, wann sie zuletzt eine Hose getragen hatte... Da kam dann wieder die Rolle der Frau zum Tragen.
    "Wie machen wird das denn jetzt weiterhin mit den Marken? Tauschen wir weiter, bis jedes Mädchen ein komplettes Schminkset hat?"
    Yukiko kam damit wieder zu einem Punkt, an dem sie etwas zu gerade dachte. Das Grinsen in Rikas Gesicht wurde noch etwas breiter und ließ nun auch ihre Augen leuchten.
    "Es gibt sehr viele Dinge in dieser Welt nicht, Yuki", meinte sie mit schelmisch erhobenen Finger. "Das Make Up ist nur eine Sache. Oder bis du mit der Unterwäsche der Schule zufrieden? Dieses Zeug ist für meinen Geschmack viel zu grob und außerdem sind die Größen zu allgemein gehalten."
    Rika blickte sich rasch um, ob auch niemand in der Nähe war, und hob dann das T-Shirt kurz an. Darunter trug sie einen Marken-BH in Schwarz, den sie bereits in der letzten Nacht erschaffen hatte.
    "Ich würde wetten, dass wir noch eine Menge anderer Dinge finden werden, die natürlich nicht in der Öffentlichkeit getauscht werden können", ergänzte sie, während sie das T-Shirt wieder runterzog. "Kleider, Röcke, Blusen bei den Mädchen oder auch Jeans und Polo-Shirts für die Jungen. Es lassen sich eine Menge Dinge zum Tauschen erstellen. Und wenn du es unbedingt mal sehen willst, dann zeige ich dir mal, wie gut mir ein Qipao steht!"
    Rika erinnerte sich an ein Qipao in weiß mit einem roten Drachen darauf, dass sie einmal getragen hatte.

  • [Yukiko Sakamato]
    Tag 2 - 17:43 Uhr - Gelände der Schule - Laborraum


    Als Yukiko hörte, dass Rika vor hatte mit Unterwäsche zu handeln, hielt sie es zuerst für einen Scherz. Aber als diese dann ihr Shirt hoch hob, weiteten sich ihre Augen voller Erstaunen und für einen Moment konnte sie nur ungläubig starren. Sie merkte aber schnell, dass sie unhöflich war und riss ihren Blick von dem schwarzen Stoff.
    "W-wir werden mit Unterwäsche handeln?", piepste sie, wobei sich ihre Wangen, die sich gerade wieder beruhigt hatten, erneut rot färbten. Sofort lieferte ihre Einbildung Bilder von einem Schwarzmarkt Unterwäscheladen mit den verschiedensten BHs und Höschen im Angebot und sie als Verkäuferin, die diese dann auch noch anpreisen musste, bzw. andere Interessierte beraten musste. Sie schüttelte energisch den Kopf, um diese Bilder zu vertreiben.
    "Bist du dir sicher, dass das so eine gute Idee ist?", fragte Yukiko noch einmal nach ohne Nervosität verstecken zu können.
    "Ich mein, ich hab selbst nichts dagegen etwas schöneres zu tragen... Ich bin auch besseres gewohnt... Aber... Aber..." Ihr fehlten die Worte um ihr Zögern richtig zu beschreiben. Allerdings merkte sie selbst, dass sie selbst ihrem Vorhaben wieder im Weg stand. Innerlich resignierte sie mit dem Gedanken auch Opfer bringen zu müssen.
    Noch immer mit roten Gesicht fragte sie kleinlaut:
    "Wie hast du dir das vorgestellt?"

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    Tag 2 - 17:43 Uhr - Gelände der Schule - Laborraum

    Als Rika Yukikos Gesicht sah und ihre plötzlich recht piepsige Stimme hörte, da wurde ihr erst klar, was für ein behütetes Leben diese geführt haben musste. Ihre plötzliche Nervosität sprach für eine blühende Fantasie, die ihr wohl gerade Bilder in den Kopf projizierte. Sie wand sich regelrecht, ohne die richtigen Worte zu finden. Schließlich brachte sie einen vollständigen Satz heraus.
    "Wie hast du dir das vorgestellt?"
    Rika konnte die Röte schon bis zum Halsansatz runter sehen.
    "Yuki, du bist wirklich ein so herrlich unschuldiges Geschöpf!" brach es aus Rika hervor. "Was hast du dir nur gerade vorgestellt? Mit solchen Sachen geht man an Schulen äußerst diskret vor, oder wolltest du den Jungen so etwas unter die Nase halten?"
    Yukikos Röte vertiefte sich noch, aber sie schwieg erst einmal tapfer.
    "Mit nur mit einer Sache ins Tauschgeschäft zu gehen, wird uns nicht lange helfen. Da gibt es den Ausdruck "Bedarf gedeckt". Wir werden nicht nur mit diesem oder jenem handeln, schließlich brauchen wir es für unsere Ernährung. Deshalb spekuliere ich jetzt gerade mal über weitere Möglichkeiten, da wir alleine sind. Meinst du etwa, ich wollte so etwas ansprechen, wenn Kouta hier ist?"
    Sie fühlte selbst ein gewisses Unwohlsein bei dem Gedanken. Manche Dinge waren einfach zu peinlich...
    "Lass es mich mal etwas anders erklären... Zum einen benötigen wir diese Essensmarken für die Automaten der Cafeteria. Zum anderen wollen wir weitere Informationen über die Zusammenhänge dieser Welt sammeln. Da wir die Teilnahme am Unterricht vorerst ausgeschlossen haben, müssen wir also andere Wege gehen. Diebstahl oder Raub würde zweifelsfrei den Schülerratspräsidenten auf den Plan rufen. Also müssen wir irgendwie innerhalb des Systems agieren, richtig?"
    Da sie fast wie ein Dozent die Zusammenhänge noch einmal ausführte, schlich sich das Bild einer Brille auf ihrer Nase in ihr Bewusstsein.
    "Das die anderen Mädchen gewissen Dingen des täglichen Gebrauchs nicht abgeneigt sind, haben wir gestern bewiesen. Gleichzeitig wurde auch klar, dass Okamura-san sich nicht um solche Tauschgeschäfte kümmert. Wir werden aber nicht ewig mit Haarklammern und Make Up auskommen, deshalb denke ich schon etwas längerfristiger. Das heißt nicht, dass wir in der Pause einen Stand aufbauen, Yuki!"
    Sie sprach den letzten Satz etwas lauter, um die Bilder aus Yukikos Kopf zu vertreiben, die dort bestimmt wieder aufgetaucht waren.
    "Ich stelle es mir eher diskret vor, zum Beispiel in der Mädchenumkleide. Vor und nach dem Sportunterricht wären dort die meisten anzutreffen. Ich würde jetzt auch nicht mit Schminkkoffern rumlaufen wollen."

  • [Yukiko Sakamato]
    Tag 2 - 17:44 Uhr - Gelände der Schule - Laborraum


    "G-gar nichts habe ich mir vorgestellt!", protestierte sie, "und unschuldig bin ich auch nicht! Es ist nur... Ich mein, wir würden Unterwäsche verkaufen! Ist das nicht Grund genug?!" Mit leiserer Stimme murmelte sie:
    "Und dass wir den Jungs das nicht unter die Nase reiben, ist auch klar..." Sie verdrängte ganz schnell den Gedanken, was passieren würde, wenn Kenichi sie dabei erwischen würde. Oder Leo. Nein, nein, nein. Daran wollte sie nun wirklich nicht denken. Aber egal wie sie es einfädelten, es würde definitiv Gerüchte geben... Das war schon schlimm genug! Als ob sie davon nicht schon genug hätte... Aber egal. Sie sah die Notwendigkeit ein.
    "Also haben wir die Möglichkeit den Sportunterricht und eventuell die Klubs zu nutzen. Ich hab mich noch nicht umgesehen, aber vielleicht gibt es auch so was wie reine Mädchenklubs. Und bei den Sportklubs bietet sich uns die gleiche Gelegenheit wie beim Unterricht." Yukiko hoffte zumindest ein wenig produktiv gewesen zu sein, bevor sie sich an den nächsten Punkt traute.
    "Und was... für Unterwäsche planst du so zu verkaufen? Also... eto... was kannst du alles erschaffen?"

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    Tag 2 - 17:44 Uhr - Gelände der Schule - Laborraum


    "Und was... für Unterwäsche planst du so zu verkaufen? Also... eto... was kannst du alles erschaffen?"
    Jetzt war es an Rika, vom Halsansatz her zu erröten. Das Modell hatte sie aus einer Zeitschrift, die sie gestern mit aus der Bibliothek genommen hatte. Es waren eine Menge Versuche notwendig gewesen, bis nicht nur die Materialqualität sondern auch die Größe gepasst hatten. Das Yukiko sich nun ausgerechnet an der Unterwäsche fest biss, verschaffte ihr nun doch etwas Unbehagen.
    "Ich weiß jetzt gar nicht, warum du auf der Unterwäsche hängen bleibst, Yuki", sagte sie leise und blickte unter ihren Haaren hervor. "Ich hab es als Beispiel gemeint, weil mir die Klamotten aus dem Schrank zu eng waren. Bei so etwas ist die Größe ja wichtig..." Ihre Stimme wurde vor Scham leiser. Es war für sie eine Notwendigkeit gewesen, sich um diese spezielle Bekleidung zu kümmern.
    Hätte sie das Thema vielleicht doch lieber für sich behalten sollen?


    "Ich will mich hier genau so wenig wie jeder andere irgendwelchen Gerüchten aussetzen. Ich meinte es eher als ein besonderes Angebot für Mädchen, die ein ähnliches Problem haben."
    Langsam fand sie ihre Fassung wieder. Als Unterwäschehändler wollte sie nun wirklich nicht angeprangert werden!
    "Du weißt doch noch, dass um etwas zu erschaffen immer eine fundierte Kenntnis des betreffenden Gegenstandes notwendig ist. Es muss etwas sein, dass man bis ins Detail kennt", setzte sie mit normaler Stimme wieder an. "Wenn ich mir also die notwendige Detailkenntnis verschaffe, dann kann ich sehr viele Dinge erschaffen!"
    Als Beweis holte Rika den kleinen Schminkkoffer unter dem Labortisch hervor, den sie als Ergebnis ihrer Forschung von heute erstellt hatte.
    "Das wäre unser nächstes Angebot..." stellte sie es Yukiko vor und klappte das Köfferchen auf.

  • [Yukiko Sakamato]
    Tag 2 - 17:44 Uhr - Gelände der Schule - Laborraum


    Sie wusste nicht das wievielte Mal sie es heute schon getan hat, aber sie plusterte wieder ihre Backen auf und protestierte:
    "Ich hänge mich so daran auf, weil du dich vor mir halb ausgezogen hast, Senpai! Mataku mou!"
    Hätte sie ein flauschiges Kissen zur Hand gehabt, hätte sie es Rika geradewegs ins Gesicht geschmissen! Sie atmete einmal tief durch und meinte dann scherzhaft:
    "Aber gut. Ich habe schon befürchtet das nächste Mal als illegale Unterwäschedealerin vor dem Schülerpräsidenten zu stehen. Darauf kann ich wirklich verzichten. Also festzuhalten wäre auf jeden Fall, dass wir auch Kleidung zum Tausch anbieten können."
    Dann wandte sie sich dem Köfferchen zu und stellte erfreut fest, dass Rika ganz schön weit gekommen war. Selbst nach einer ähnlich schlechten Nacht wie der vergangenen würde Yukiko nun nicht mehr aussehen wie eine Leiche. Und genügend zum Tauschen hatte sie auch hergestellt. Damit sollte ihre Versorgung erst mal für einige Tage gesichert sein.
    "Wunderbar. Ich wünschte ich könnte dir beim Erschaffen der Dinge helfen... Irgendwie machst nur du die ganze Arbeit und ich profitierte dann davon", gestand sie.
    "Insbesondere da ich ja noch den Dienst in der Krankenstation zu leisten habe."

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    Tag 2 - 17:44 Uhr - Gelände der Schule - Laborraum


    "Ich hänge mich so daran auf, weil du dich vor mir halb ausgezogen hast, Senpai! Mataku mou!"
    Ob da ein also wirklich passend angebracht war, fragte sich Rika im gleichen Augenblick in dem Yukiko es sagte. Eigentlich war es für sie mehr so etwas wie ein Freundschaftsbeweis gewesen, da sie Yukiko so vertraute, um diese delikate Sache anzusprechen. Aber sie überspielte die Sache dann mit einer scherzhaften Bemerkung.
    Danach schaute sie sich die Schminkutensilien an und wusste die bereits bestehende Auswahl zu schätzen. Als sie dann wieder etwas geknickt auf die Fähigkeit zu sprechen kam, hatte Rika schon wieder das Gefühl, dass Yuki ein schlechtes Gewissen deswegen bekam.
    "Hör mal, Yuki", begann Rika sanft. "Wir sind hier alle aus irgendwelchen Gründen gelandet. Mir ist es bedeutend wichtiger in dir eine Freundin zu haben, als dass alle Aktionen immer ausgeglichen sein müssen."
    Sie blickte Yukiko wieder direkt an.
    "Oder meinst du, ich würde alles gegeneinander aufrechnen?"
    Ohne auf eine Erwiderung zu warten, wandte sie sich ein paar anderen Dingen zu, die sie von Kouta am Nachmittag zur Verfügung gestellt bekommen hatte. Sie legte ein paar Taschenanhänger vor Yukiko hin, die in den Schulen gerne mal an den Schultaschen befestigt wurden.
    "Möglicherweise können wir deine Position in der Krankenstation sogar ausbauen, Yuki. Damit wären wir nicht in jedermanns Augen und müssten auch nicht vor den Nasen von Nukui-san und Akuma-san die Tauschaktionen machen. Dazu bräuchten wir nur etwas Propaganda in den Klassen, was meinst du?"

  • [Yukiko Sakamato]
    Tag 2 - 17:44 Uhr - Gelände der Schule - Laborraum


    "Eh, die Krankenstation?", wiederholte Yukiko überrascht.
    "Ich... glaub das würde sich einrichten lassen", druckste sie, weil ihr Rikas Geständnis sie noch beschäftigte. Es beruhigte sie wirklich, dass sie so dachte. Aber trotzdem blieb der Gedanke, dass sie nicht auf ewig eine Last bleiben konnte. Egal ob Rika das auch so sah, oder nicht. Nachdem sie sich im Stillen vorgenommen hatte ihr Bestes bei dem Selbstverteidigungsunterricht zu geben und anschließend etwas anderes zu finden, das sie tun konnte, um ihre Lage zu verbessern, überdachte sie Rikas Vorschlag nochmal neu. Der Raum war wenig in Gebrauch, wenn Ibuki nicht gerade auf einen Amoklauf ging. Platz gab es auch ausreichend. Wenn es sein musste, konnte man sogar auf die Schnelle die Dinge dort verstecken, falls sich der Präsident wegen Zweckentfremdung des Raums beschweren sollte.
    "Das ist wirklich keine schlechte Idee. Ich könnte dann in den Pausen die Verkäuferin spielen, während du die Leute darauf aufmerksam machst. Zumindest in der Anfangszeit, bis es bekannt ist, dass wir dort 'handeln'. Irgendwann wird dann sicherlich auch Ibuki Wind davon bekommen... Und sie halte ich definitiv für den Typen, der sich die Kleider zur Not auch klauen würde. Wahrscheinlich hat sie auch kein Problem damit sich die Dinge mit Gewalt zu besorgen... Ich mach mir da Sorgen um dich, Senpai. Wenn die erfährt, dass du die Dinge nach Belieben erschaffen kannst, könnte sie versuchen dich zu zwingen... Ich hätte kaum geglaubt das mal zu sagen, aber ich bin froh, dass du bewaffnet bist. Vielleicht werden wir das früher brauchen, als ich vermutet hatte..."
    Als sie die letzten Sätze aussprach, formte sich ein neuer Besorgnis erregender Gedanke in ihrem Kopf.
    "Ne, Senpai, glaubst du Ibuki würde willkürlich die Schüler angreifen? Gewaltübergriffe sind soweit ich das bis jetzt verstanden habe nicht vorgesehen... Deswegen gibt es auch keine wirkliche Krankenschwester in der Schule. Immer wenn ich bis jetzt da war, war sie leer und es gab kein Zeichen dafür, dass dort je jemand anderes außer ich war. Mal abgesehen von Ibuki und Leo... Was machen die Schüler, die verletzt wurden durch Ibuki, oder einen Konflikt zwischen uns und nicht wissen wo sie die Dinge zu finden haben, oder sich wegen ihren Verletzungen nicht selbst helfen können? Wäre das nicht furchtbar grausam? Beste Beispiel ist da Inugami-senpai. Wäre er nicht im Kampfsportklub gewesen, hätte er Leo-kuns Angriff wohl kaum nur leicht verletzt überstanden. Umso mehr Grund die Krankenstation zu einer Art Basis zu erklären."

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    Tag 2 - 17:45 Uhr - Gelände der Schule - Laborraum


    Yukiko hatte den Gedanken, die Krankenstation als Handelsposten zu verwenden, gut aufgenommen. Rika konnte aber auch sehen, dass sie sich wegen ihrer Nützlichkeit weitere Vorhaltungen innerlich machte. Wahrscheinlich kam da ein gewisser Stolz zum Tragen, dass sie nicht nur Nutznießer sein wollte. Das sie dabei aber nicht die möglichen Bedrohungen vergaß, zeigte Rika auch, dass Yukiko dabei Maß halten konnte.
    "Ne, Senpai, glaubst du Ibuki würde willkürlich die Schüler angreifen? Gewaltübergriffe sind soweit ich das bis jetzt verstanden habe nicht vorgesehen... Deswegen gibt es auch keine wirkliche Krankenschwester in der Schule. Immer wenn ich bis jetzt da war, war sie leer und es gab kein Zeichen dafür, dass dort je jemand anderes außer ich war. Mal abgesehen von Ibuki und Leo... Was machen die Schüler, die verletzt wurden durch Ibuki, oder einen Konflikt zwischen uns und nicht wissen wo sie die Dinge zu finden haben, oder sich wegen ihren Verletzungen nicht selbst helfen können? Wäre das nicht furchtbar grausam? Beste Beispiel ist da Inugami-senpai. Wäre er nicht im Kampfsportklub gewesen, hätte er Leo-kuns Angriff wohl kaum nur leicht verletzt überstanden. Umso mehr Grund die Krankenstation zu einer Art Basis zu erklären."
    Sie machte sich wegen Nukui-san wirklich viele Gedanken.
    "Du vergisst dabei, dass diese Welt da ein paar Schutzvorrichtungen installiert hat. Auch wenn ich ihn noch nicht näher kennen gelernt habe, würde ich bei Okamura-san davon ausgehen, dass er zur Aufrechterhaltung der Schulregularien hier ist. Auch wenn er keinen auf Judge Dredd macht, würde ich ihm schon ein paar Fähigkeiten zutrauen, um unsere kleine Kamikazeterroristin notfalls zu stoppen." Sie benutzte automatisch den Namen einer Filmfigur, die ihr trotz der wortkargen Art gefallen hatte.
    "Wenn jemand einen direkten Angriff auf die Schüler machen würde, hätte er mit Maßnahmen des Systems zu rechnen. Du hast mir da ja von dem Laptop und dem Passwort erzählt. Das wäre schon mal eine Maßnahme, die du bereits kennen gelernt hast. Allerdings bliebe der Schmerz und der Schrecken..." Rika dachte an die Berichte aus dem Direktorenzimmer, dass zwar der Tod nicht endgültig war, der Schmerz allerdings trotzdem blieb.
    "Wir müssen da schon ein wenig aufpassen. Nukui-san hat mir ja auch noch einen Gefallen zugesagt, weil ich sie befreit habe. Ich denke, wir sollten auch Akuma-san in die Rechnung mit einbeziehen. Er ist zwar nicht so unberechenbar wie das Mädchen, aber er hat immer noch den Höllenflucht-Gedanken."

  • [Yukiko Sakamato]
    Tag 2 - 17:45 Uhr - Gelände der Schule - Laborraum


    "Dredd? Der Schülerpräsident kann aber auch nicht zu jeder Zeit an jedem Ort sein, Senpai. So unberechenbar wie die ist, kann man ihre Aktionen nicht vorhersehen. Egal ob der Präsident es verhindern möchte oder nicht. Es wird ihm präventiv nicht möglich sein. Er wird nur reagieren können, doch dann ist es schon zu spät."
    Yukiko seufzte und dachte über den anderen Vorschlag nach. Eine Falle war eine Möglichkeit... Aber auch die sind statisch...
    "Wenn wir es hin bekommen würden, könnten wir eine Art Falle für die Krankenstation einrichten, um den Raum unzugänglich zu machen, wenn wir nicht da sind... Vorher möchte ich aber sicher gehen, dass er auch wirklich außerhalb unserer Verkäufe nicht gebraucht wird.
    Und was meinst du, wie wird Hayato-senpai reagieren? Er wird uns kaum unterstützen, aber ob er gegen uns vorgehen wird? Ich hoffe ja nicht..."

  • [Yoshio Ishiguro]
    Tag 2 - 17:45 Uhr - Gelände der Schule - Sporthalle


    Yoshio hatte keine Ahnung, was hier passiert war. Er wusste, dass er gestorben war. Auch war er sich sicher, dass er diesen Schulkomplex vorher nie gesehen hatte. Auch konnte er sich von der Umgebung her nicht denken, wo in Japan diese Schule stehen musste...
    Mittlerweile hatte er sich wieder ein wenig gefasst, doch die ganze Situation verwirrte ihn weiterhin. So, wie alles hier auf ihn wirkte, war es recht friedlich, doch das war mit der Tatsache, dass er tot war, nur schwerlich zu verbinden. Sollte es jedoch wirklich so sein, wie es aussah, fand Yoshio es im Moment recht makaber, dass man scheinbar erneut hier sterben konnte.
    Was auch immer das hier war, es passte nicht wirklich in irgendeine Religion, die er gerade im Kopf hatte. Es schien eine Verbindung aus Paradies und Hölle zu sein, je nach dem, was man daraus machen wollte. Was er bisher gesehen hatte, schlug Yoshio immer noch auf den Magen, der nun anfing, laut zu knurren. In dem Moment kam ihm wieder in den Sinn, dass diese komische Ibuki Amaya etwas gegeben hatte. Eine Art Marke oder Ticket, womit man sich scheinbar etwas zu beißen holen konnte. Langsam würde er sich also auf die Suche nach einer solchen Marke machen. Erneut verlangte sein Bauch nach Taten und nicht nach Worten, woraufhin er sich erhob, den Staub und Dreck aus der Kleidung klopfte, sich die letzte Träne aus dem Auge wischte und nochmal überlegte. Es musste doch eine Art Mensa oder Pausenhalle geben, in der man sich sein Essen holen konnte. Er wollte gerade den Weg antreten, als er etwas hörte.
    "... Und dann kam einfach dieser andere Typ, scheinbar ihr Lover, und trat er Inugami-san einfach voll ins Gesicht! Der soll aber danach das Bein dieses komischen Kauzes gepackt und ohne mit der Wimper zu zucken mit einer Hand gebrochen haben!" Dieser Teil des Gespräches kam von einer Gruppe junger Männer in ungefähr Yoshios Alter. Einer, ein recht schnell sprechender, blondhaariger, blickte sich zu Yoshio um. "Hey, guck mal! Das muss der neue Austauschschüler sein! Sieht ein wenig komisch aus... Hey, du!"
    Dass man sich hier immer mit "Hey!" und einer unpersönlichen Endung ansprach, schien hier recht geläufig zu sein. Durch den Hunger recht gequält blickend, erwiderte Yoshio:
    "Ich bin nicht komischer als du, Sprachwasserfall!" Beide grinsten, und die drei anderen, die bei dem Jungen standen, schauten freundlich drein. Einer, der recht groß und schlacksig wirkte, erhob mit tiefer Stimme das Wort.
    "Na, du bist nicht auf den Mund gefallen, aber scheinbar auf alles sonstige, Kurzer." sagte er mit einem komisch verzogenen Grinsen. Kopfschüttelnd erwiderte Yoshio: "Eine alte Zwergenweisheit sagt, wer dich wegen deiner Größe falsch einschätzt, den kannst du mit einer gezielten Kopfnuss an seiner empfindlichsten Stelle treffen."
    Die Gruppe lachte und der Blonde sprach wieder: "Nun gut, lassen wir das. Bist ein netter Kerl, auch wenn du aussiehst wie ein netter Staubwedel. Schaust du mich gerade nur so groß an, weil ich dir hübsch scheine oder hast du etwa eine Frage?"
    Wieder grummelte Yoshios Magen und ein etwas untersetzter, dunkelhaariger griff Yoshio an der Schulter.
    "Ich verstehe dich voll und ganz. Muss anstrengend gewesen sein, wenn du scheinbar von weit herkommst. Sota dort hat noch eine Marke, dann kannst du sein Futter in dich schaufeln." Er zeigte auf den letzten in der Gruppe, der kopfschüttelnd ein kleines Rechteck hervor zog.
    "Dafür bekomme ich aber morgen deine Portion, Daichi!" Sota war zwar der Kleinste der Gruppe, doch immer noch ein Stück größer als Yoshio.
    "Sag mal,", setzte er zu einer Frage an, "weißt du eigentlich, wie du zur Cafeteria kommst?" Er beschrieb kurz den Weg, fragte Yoshio noch nach seinem Namen und nachdem sie alle ihm die Hand gaben und sich dankend verbeugt hatte, machte er sich auf den Weg. Dieses Ganze hier war recht komisch, aber er würde schon eine Antwort auf seine Fragen bekommen.


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    2 Mal editiert, zuletzt von Elogan () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    Tag 2 - 17:45 Uhr - Gelände der Schule - Laborraum

    Rika musste schmunzeln, als Yukiko den Namen der Comic- und Filmfigur nicht erkannte.
    "Es ist eine Filmfigur aus einer Comicvorlage", erklärte sie kurz und für mit verstellter Stimme fort. "8 Millionen Menschen leben in den Ruinen der alten Welt und in den Megabauten der Neuen. Es gibt nur eine Kraft, die das Chaos zurückhalten kann - die Judges!"
    Yukiko blickte sie nur an.
    "Ich fand es gar nicht so unpassend auf die Position des Schülerratspräsidenten. Er ist hier wahrscheinlich auch so eine Art Geschworener, Richter und Vollstrecker in einer Person", verteidigte Rika ihre Idee. "Natürlich kann er nicht überall sein, aber das muss er doch auch gar nicht. Nukui-san wird nicht jemanden unten am Parkplatz oder noch weiter weg angreifen. Die ist eher an Reviergeschichten gewöhnt, würde ich sagen.
    Ich weiß nicht, ob wir uns überhaupt mit Fallen beschäftigen sollten, Yuki. Die sind nur an dem Ort aktiv und bei der Krankenstation könnte doch trotzdem mal ein Unschuldiger auftauchen." Rika hatte schon Bedenken bei Yukiko gehört, die sie auch teilte.
    Sie wollte auf keinem Fall die übrigen Schüler gefährden, oder das System zu Gegenmaßnahmen stimulieren.
    "Bei Akuma-san glaube ich nicht, dass er mit Gewalt gegen uns vorgehen wird. So lange wir ihn nicht provozieren wird er es nur mit Worten versuchen. Er will ja eine Gruppe zur Bekämpfung des Gottes dieser Welt zusammentrommeln, deshalb kann er nicht prügelnd durch das Gelände ziehen. Und so durchgeknallt wie Nukui-san ist er nun wirklich nicht! Die hat wohl zu viele der billigen Yakuza-Schinken gesehen, so wie sie teilweise daher redet."

  • [Yukiko Sakamato]
    Tag 2 - 17:45 Uhr - Gelände der Schule - Laborraum

    Bei der Erklärung des Comics konnte Yukiko wirklich nur doof aus der Wäsche gucken. Sie erkannte zwar die Analogie, aber wusste trotzdem nichts damit anzufangen.
    "So wie ich es einschätze hat sie nicht zu viele Filme gesehen, sondern sich in den falschen Kreisen herumgetrieben. Es heißt zwar immer, dass Japan eins der sichersten Länder sei, aber trotzdem gibt es dieses Gangverhalten... Mir fehlt ein Wort es besser zu beschreiben. Die richtigen Yakuza, die, die wirklich Macht haben, sitzen nicht in alten Bauten, rüsten ihre Anhänger mit Maschinengewehren aus und sehen ein Problem erst dann gelöst, wenn die gegnerische Partei nicht mehr existiert. Nein, sie sitzen weit oben in der gesellschaftlichen Hierarchie, sind hohe Tiere besonders im Handel mit Immobilien und haben Verbindungen zur Politik, um dort entsprechende Leute zu schmieren und ihre Ziele durchzusetzen. Mord und Totschlag sind da die Ausnahme. Natürlich existieren sie..."
    Sie schluckte, als sie sich an diverse Szenen erinnerte.
    "Aber so was wie Bandenkriege gibt es bei diesen Leute nur sehr selten. Die Methoden haben sich seit dem Zeitalter der Samurai weiterentwickelt. Es wird mit Geld und Einfluss gekämpft, nicht mit Waffen...
    Mir scheint als würde Ibuki jene Banden verehren, die auf Geschäftstreffen mit den Konkurrenten jene in einem Kugelhagel ermorden, um sie aus dem Weg zu räumen. Sie vergisst dabei, dass das Gebäude, in dem das alles abläuft mächtigeren Menschen gehört. Nämlich jenen, die ihnen auch die Waffen verkaufen und sie lediglich agieren lassen wie es ihnen beliebt, weil sie deren Zeit nicht wert sind und allgemein keine Bedrohung darstellen."
    Unweigerlich schüttelte sie den Kopf. Was glaubte Ibuki warum Yukiko keine Kampfmaschine war? Wenn es so wäre, wie sie es sich vorstellte, wäre es für ihren Vater doch bedeutend effektiver gewesen sein eine kaltblütige Killerin, oder noch besser einen kaltblütigen Killer, aufzuziehen. Nein, Prestige und Beziehungen sind einfach beutend wichtiger geworden, als rohe Kampfkraft.


    "Aber lass uns jetzt nicht darüber nachdenken. Wer weiß schon, was sie denkt..." Dann legte zwang sie ihre Gedanken in eine andere Richtung, wobei sie nicht sofort wieder Faden fand.
    "Also brauchen wir vorerst nichts zu befürchten? Zumindest nicht mehr als ohnehin schon... Hoffen wir einfach mal, dass wir mit größeren Tauschaktionen keine Schulregeln brechen."
    Als sie da angekommen war, blickte sie Rika schüchtern an. Dann legte sie ihre Hände vor ihrer Brust zusammen und fragte:
    "Ne, Senpai... Wenn wir irgendwann Kleidung tauschen... Wäre es doch auch gut, wenn... Wenn du ein wenig Übung im Erschaffen von Klamotten hast, die du seltener getragen hast... Also... Kleider oder Röcke mit ein wenig Spitze? Vielleicht? Und dann könnte ich die auch gleich austesten und gucken ob sie passen und auch bequem sind? Oder was glaubst, wäre bei den anderen Mädchen gefragt?"
    Sie konnte es sich nicht über sich bringen und nach einer Modeberatung fragen. Ihr war klar, dass ihr normaler Stil hier völlig unpassend war. Sie würde heraus stechen wie ein T-Rex in einem Liliputaner Land. Sie wäre dann völlig overdressed, wie man so schön sagte. Aber da ihr die Uniformen auch nicht so sonderlich gefielen... Sie hoffte einfach, dass Rika verstehen würde, worauf sie hinaus wollte. Ihr Stolz zeigte sich wirklich zu seltsamen Gelegenheiten.

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    Tag 2 - 17:45 Uhr - Gelände der Schule - Laborraum


    Rika war ihrerseits erstaunt über Yukikos Kenntnisse der richtigen Yakuza in Japan. In den höheren Kreisen der Gesellschaft war man sich scheinbar der Leute, die einen umgaben, deutlich bewusst, aber Stellung zählte wohl mehr als alles andere. Rika wusste nur, dass ihr Familienname auch in den Kreisen der Yakuza vorkam. Man hatte ihr das in der Mittelschule ziemlich oft unter die Nase gehalten.
    "Aber so was wie Bandenkriege gibt es bei diesen Leute nur sehr selten. Die Methoden haben sich seit dem Zeitalter der Samurai weiterentwickelt. Es wird mit Geld und Einfluss gekämpft, nicht mit Waffen...
    Mir scheint als würde Ibuki jene Banden verehren, die auf Geschäftstreffen mit den Konkurrenten jene in einem Kugelhagel ermorden, um sie aus dem Weg zu räumen. Sie vergisst dabei, dass das Gebäude, in dem das alles abläuft mächtigeren Menschen gehört. Nämlich jenen, die ihnen auch die Waffen verkaufen und sie lediglich agieren lassen wie es ihnen beliebt, weil sie deren Zeit nicht wert sind und allgemein keine Bedrohung darstellen.
    "
    Damit schien Yukiko es auf den Punkt zu bringen. Rika hatte bei Nukui-san erlebt, dass sie auch von Angst betroffen war. Trotzdem spielte sie meist die Knallharte. Gerade dann konnten solche Personen gefährlich werden, da sie auf keinem Fall wollten, dass ihre Angst bekannt wurde. Was auch immer dieses Mädchen für ein Leben geführt hatte, sie musste trotzdem etwas vermisst haben. Diese Gemeinsamkeit, ob nun zugegeben oder nicht, verband alle in dieser Welt.
    An dem Punkt beendete Yukiko dann ihre Überlegungen zu den Bedrohungen. Stattdessen kam sie wieder zum Thema Kleider zurück. Das sie dabei wieder einen schüchternen Eindruck machte, mit den gefalteten Händen, ließ sie wieder bedeutend jünger wirken.
    "Ne, Senpai... Wenn wir irgendwann Kleidung tauschen... Wäre es doch auch gut, wenn... Wenn du ein wenig Übung im Erschaffen von Klamotten hast, die du seltener getragen hast... Also... Kleider oder Röcke mit ein wenig Spitze? Vielleicht? Und dann könnte ich die auch gleich austesten und gucken ob sie passen und auch bequem sind? Oder was glaubst du, wäre bei den anderen Mädchen gefragt?"
    Auch wenn sie es nicht direkt aussprach, konnte Rika die Bitte dahinter doch heraushören. Yukiko war mit der Uniform wohl auch nicht so zufrieden. Röcke mit ein wenig Spitze dran? Sicher, es gab eine Menge an verschiedenen Modetrends, von denen auch Rika ein paar mitgemacht hatte. Allerdings staffierte sie sich nicht sehr oft für Partys aus, deshalb war ihr Freizeitkleidung geläufiger.
    Rika hatte da ein paar Schuhe gesehen, die ihr lange Zeit nicht aus dem Kopf gegangen waren. Sie hatten sie so sehr beschäftigt, dass sie von den Dingern auch noch jede Einzelheit kannte. Bei Blusen waren auch ein paar Modelle gewesen, die sie öfter mal getragen hatte. Nur um Kleider hatte sie einen Bogen gemacht.
    "Blusen oder Röcke könnte ich mir schon vorstellen. Kleider haben andere Schnittmuster, da müssten wir schon mehr Informationen haben, damit die einem nicht vom Leib fallen. Es wird dazu bestimmt auch Zeitschriften und Handbücher in der Bibliothek geben, da ja Handarbeit in den meisten Schulen Unterrichtsfach ist. Wegen der Stoffe müssen wir dann auch möglichst viel in Erfahrung bringen. Das wird eine Menge Nachforschungen voraussetzen." ging Rika auf Yukis Fragen ein. Aber ihr ging noch etwas anderes durch den Kopf.
    "Da wir schon so ein paar Dinge angesprochen haben... Ich könnte mir auch vorstellen, dass jemand hier Dienste als Friseur anbietet. Wenn man schon andere Kleider anzieht, will man doch bestimmt auch die Frisur wechseln, oder?" Rika strich die Strähnen ihres Haares aus dem Gesicht, die immer wieder aus den Spangen rutschten.
    "Es gäbe also schon ein paar mehr Möglichkeiten, was man im Tausch für Essensmarken anbieten könnte. Könntest du dir vorstellen anderen Mädchen die Haare zu machen, Yuki?"

  • [Yukiko Sakamato]
    Tag 2 - 17:46 Uhr - Gelände der Schule - Laborraum


    Als Rika ihre Zustimmung kundtat, strahlte Yukiko für einen Moment ehe sie sich ihrer verräterischen Reaktion bewusst wurde.
    "Es gäbe also schon ein paar mehr Möglichkeiten, was man im Tausch für Essensmarken anbieten könnte. Könntest du dir vorstellen anderen Mädchen die Haare zu machen, Yuki?"
    Verblüfft zögerte sie mit einer Antwort. Sie hatte sich immer von den Bediensteten des Hauses die Haare herrichten lassen, während das eigentliche Schneiden bei angesehenen Friseuren stattgefunden hatte. Das waren immer solche Zeitpunkte, zu denen sie der Öffentlichkeit zur Schau gestellt wurde... Dabei hatte sie dem Friseur immer auf die Finger geschaut, aber nie selbst irgendwem die Haare geschnitten.
    "Ich könnte es probieren", sagte sie zögerlich, "Allerdings würden wohl die ersten Versuche weniger überzeugend ausfallen. Vielleicht sollten wir deswegen am Anfang nur Marken einfordern, wenn es ihnen auch gefällt."

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    Tag 2 - 17:46 Uhr - Gelände der Schule - Laborraum


    Das Aufstrahlen in Yukikos Gesicht sprach eine deutliche Sprache, was entsprechend andere Bekleidung betraf. Sie mochte es offensichtlich genau so gerne sich schick anzuziehen, wie Rika lieber bequeme Kleidung trug. Während Rika lieber ihre Maße unter Kleidung tarnte, schien Yukiko ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit durch Kleidung und Auftreten zu mögen.
    "Ich könnte es probieren", sagte Yuki zögerlich, "Allerdings würden wohl die ersten Versuche weniger überzeugend ausfallen. Vielleicht sollten wir deswegen am Anfang nur Marken einfordern, wenn es ihnen auch gefällt."
    Das klang nach einem akzeptablen Vorschlag. Schließlich würde niemand gerne mit Haaren rumlaufen, die wie abgefressen aussahen...
    Rika nickte zustimmend. Vielleicht würde sich Yuki auch viel nützlicher fühlen, wenn sie es mit dem Haare schneiden hin bekam. Da Rika ihre Haare meist mit Klammern und Bändern bändigte, um sie kürzer wirken zu lassen, würde es bestimmt bald notwendig werden, dort etwas Ordnung hinein zu bringen.
    Wegen einigen Stoffsorten hatte sie schon ein wenig bessere Voraussetzungen schaffen können, weil diese ja auch bei den Schuluniformen zum Einsatz kamen. Deshalb zog sie jetzt ein paar experimentelle Blusen aus einem der Staufächer unter dem Labortisch.
    "Wegen deiner Größe könnten wir mit diesen Teilen schon mal probieren." sagte sie und legte eine Bluse mit weinrotem Bortenbesatz vor Yukiko hin. Die Applikationen liefen über die Schultern etwa 10 cm herunter. Der Kragen und die Manschetten waren ebenfalls in der Farbe ausgeführt. Der Bortenbesatz wies an beiden Außenkanten kurze Fransen auf. Es war natürlich nichts modisches, sondern eher ein Experiment, aber es hatte schon mal gute Nähte und würde nicht auseinander fallen.

  • [Yukiko Sakamato]
    Tag 2 - 17:46 Uhr - Gelände der Schule - Laborraum


    Yukikos Augen weiteten sich als Rika die Blusen hervorholte. Wie viel hatte sie bitte in dieser kurzen Zeit alles erschaffen?
    "Du bist unglaublich, Senpai", sagte sie, während sie sacht mit den Fingerspitzen über Stoff fuhr. Er war nicht das, was sie gewöhnt war, aber weit aus besser, als die Uniformen. Mit anderen Worten mehr als nur eine kleine Verbesserung.
    "Soll ich sie gleich anprobieren, oder?", fragte sie unsicher und erkannte dabei einen weiteren Vorteil der Krankenstation. Die Betten konnte man durch weiße Vorhänge trennen. Man hatte also provisorische Umkleidekabinen, die im Labor natürlich fehlten.
    Nebenbei sagte sie dann noch:
    "Es kommt mir vor, als ob wir einen Beauty-Shop eröffnen. Es fehlen nur noch Nagellack, Lotionen und Cremes."

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    Tag 2 - 17:46 Uhr - Gelände der Schule - Laborraum


    So wie Yukiko die Blusen berührte, schien sie diese wirklich sofort anprobieren wollen. Rika wusste aber nicht, wann Kouta wieder hier auftauchen würde. Wenn Yuki gerade auf Unterwäsche stehen würde, wenn plötzlich ein Junge reinkam, würde sie bestimmt vor Scham im Boden versinken. Deshalb war es wohl besser, den kleinen Nebenraum zum Umkleiden zu benutzen, da nur die Tür vom Labor dort hinein führte.
    So weit Rika gesehen hatte, war er eine Art Archivraum.
    "Es kommt mir vor, als ob wir einen Beauty-Shop eröffnen. Es fehlen nur noch Nagellack, Lotionen und Cremes."
    Mit der Bemerkung wollte Yuki schon loslegen, aber Rika stoppte sie mit einer kurzen Handbewegung.
    "Warte! Nimm lieber den kleinen Archivraum dort hinter der Tür. Falls jemand hier plötzlich reinkommen sollte", schlug sie Yukiko vor. "Und mit all diesen Sachen lassen sich viel friedlicher die Essensmarken besorgen, ohne dass wir jemandem wehtun müssen. Wir machen ihnen, im Gegenteil, sogar noch eine Freude."
    Vielleicht wunderte sich Yukiko ja, wo das viele Zeug schon her kam, aber die Erschaffung von Dingen verlief sehr schnell. Das Langwierige war einfach, sich die genaue Vorstellung anzueignen. Rika hatte sogar im Schlaf noch einen weiteren Gegenstand erschaffen und es waren diese verdammten Stöckelschuhe gewesen, die ihr wohl noch immer im Kopf herum spukten...