[Geschichte] Angel Beats! Again

  • [Honoka Kaminari]
    13:36 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktors


    "Bist du denn wenigstens erfolgreich gewesen? Erwischt wurdest du schließlich nicht.” fragte Yukiko.
    "Na ja... Irgendwann war an einem Stand keine Bedienung. Ich bin dann einfach am Stand vorbei gelaufen und habe etwas mitgehen lassen. Als ich dich dann nicht finden konnte, bin ich zum Eingang gegangen und habe gewartet, bis mich Leo-san gefunden hat. Wir hatten einen kleinen Zwischenfall... er hat sich und seine Gefühle nicht gut unter Kontrolle..."
    Honoka hatte kurz überlegt, ob sie ihr alles genau erzählen sollte, aber dann entschied sich dafür, es erst mal zu vergessen.
    "Sag mal, was hältst du von Leo-San? Magst du ihn oder so?"
    Honoka fühlte sich schon etwas besser, da sie gesungen hatte.

  • [Yukiko Sakamato]
    13:37 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktors


    "Einen Zwischenfall? Ich hoffe es nichts Schlimmes passiert?", fragte Yukiko alarmiert. Immerhin schien Leo nicht wieder mit ihr zusammen ins Büro zurückgekehrt zu sein. Für einen Moment hatte sie die Befürchtung, dass er eventuell einer weiteren Falle erlegen wäre. So wie sie ihn einschätze würde er wohl in Zukunft derjenige sein, der aus purem Pech in diese Art der Fettnäpfchen treten würde.
    Doch dann wanderten ihre Gedanken weiter zu Honokas Frage.
    "Sag mal, was hältst du von Leo-san? Magst du ihn oder so?"
    Skeptisch sah Yukiko Honoka an und schwieg zuerst. Diese Frage ließ darauf schließen, dass ihre Befürchtungen bezüglich Leos Gefühlslage vielleicht tatsächlich zutrafen.
    Mit Bedacht wählte sie ihre folgenden Worte:
    "Er ist ein wenig sprunghaft und teilweise erstaunlich direkt..." Sie erinnerte daran wie er ihr Komplimente über ihre Augen gemacht hatte und errötete leicht vor Scham.
    "Aber sonst scheint er keine schlechte Person zu sein. Ich habe also keinen Grund ihn nicht zu mögen. Er hat mir auch geholfen Hayato-kuns Körper ins Büro zu tragen. Also ja... Ich finde ihn schon nett... Als Freund", sie betonte die letzten Worte besonders, damit Honoka bloß keinen falschen Eindruck bekam. Dann straffte sie ihren Rücken, starrte die Decke an und fragte:
    "Ne, Honoka... Hat Leo... Anspielungen gemacht... die eventuell auf etwas anderes hindeuten könnten?"

  • [Yukiko Sakamato]
    13:41 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktors


    Ein unterdrücktes Seufzen entglitt ihr, nachdem Yukiko Honokas Herumgedruckse als solches erkannte. Sie wollte offensichtlich nicht verraten, was tatsächlich vorgefallen war. Das allein war schon ein Wink mit dem Zaunpfahl. Kraftlos ließ sie sich gegen die Lehne des Sofas fallen und starrte die Decke an.
    “Ich habe schon genügend Probleme mit mir selbst. Meine Vergangenheit ist vielleicht nicht mehr von großer Bedeutung, aber trotzdem kann ich sie nicht einfach abschütteln. Als ob ich nicht allein damit nicht schon völlig überfordert wäre!”


    Erneut seufzte sie, zog ihre Knie an ihren Oberkörper heran und warf Honoka einen entschuldigenden Blick zu. Sie lächelte schwach und sagte:
    “Entschuldige, ich wollt dich nicht mit meinen Problemen langweilen. Ich weiß nur nicht was ich denken soll und wie ich an die Dinge heran gehen soll, über die ich nachdenken muss.”
    Ein drittes Seufzen das größer war als die beiden vorhergegangenen entschlüpfte ihr und sie murmelte mit gesenktem Blick:
    “Überall wo ich hingehe nerve ich die Leute. Vielleicht wäre es eine gute Sache, wenn der Schülerratspräsident mich morgen als Bestrafung einfach für ein paar Tage weg sperren würde. Früher hat es auch geholfen, wenn auch in einer anderen Art und Weise…”

    • Offizieller Beitrag

    [Hayato Akuma]
    13:43 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktors - Außen im Flur


    Sie hatten den Weg zurück in einer guten Zeit geschafft, nachdem sie etwas durch die Baumfläche abgekürzt hatten. Hayato war aufgefallen, dass Rika Sumiyoshi sich scheinbar viel intensiver umgesehen hatte. Ihre Kommentierung der Abkürzung zeigte, dass sie diese bereits selbst erkundet hatte und nicht etwa vom Hören sagen ausging.
    Als sie am Gebäude angekommen waren stürmte Hayato regelrecht die Treppe hinauf.
    Im Flur erinnerte er sich an das Signal, dass er für die Tür benötigte.
    Mit Klopfzeichen und Ausspruch sorgte er für eine Deaktivierung der Falle, bevor die anderen heran waren, und öffnete die Tür.


    "...wenn der Schülerratspräsident mich morgen als Bestrafung einfach für ein paar Tage weg sperren würde. Früher hat es auch geholfen, wenn auch in einer anderen Art und Weise…" vernahm er Yukikos Stimme beim Eintreten. Die anderen standen direkt hinter ihm und hatten die Worte bestimmt auch gehört.
    Hayato verspürte ein innerliches Zucken. Was Hatte der Schülerratspräsident getan?

  • 13:44 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktors


    Leo stand genau hinter Akuma-sama und wurde extrem unruhig als er Yukikos Stimme vernahm. ''Yukiko-san, was ist passiert?'' dachte er sich und bemühte sich nicht auszuflippen. Von einer auf die andere Sekunde lief Leos Gesicht rot an und er sah, wie immer, zu Boden. Er verhielt sich sehr ruhig, da er nicht noch mehr Ärger machen wollte.

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    Einmal editiert, zuletzt von Soulshadow () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • [Yukiko Sakamato]
    13:44 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktor



    Yukiko war zu sehr in ihren Gedanken vertieft, als dass sie das Klopfzeichen hätte registrieren können. Erst als die Tür aufging sah sie blinzelnd auf und erkannte die Gesichter von Hayato, Leo und Sumiyoshi-sempai. Zu ihrem Gefühlschaos gesellte sich die Erleichterung, dass Hayato ganz offensichtlich wohlauf war. Zur Begrüßung stand sie auf, zwang sich zu einem Lächeln und sagte leicht scherzend:
    "Okaeri nasai, ich freu mich, dass es euch allen gut geht."
    In Richtung von Rika verbeugte sie sich leicht und ergänzte ein respektvolles "Sempai".
    Nach einer kurzen Pause fragte sie:
    "Habt ihr etwas Neues herausgefunden?"


    Leos knallrotes Gesicht ignorierte sie bewusst. Sie hatte nicht die entfernteste Ahnung, wie sie mit ihm umgehen sollte, da seine Reaktion mal wieder mehr als offensichtlich war.

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    13:44 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktors


    Die Szenerie beim betreten des Raumes war schon irgendwie komisch. Rika hatte mitbekommen, dass Akuma-san etwas an der Tür gemacht hatte. Gab es hier so etwas wie ein geheimes Klopfzeichen?
    Dazu passte die Bemerkung des Mädchens bei ihrem Eintreten nicht so ganz. Es sei denn, man wollte etwas bestimmtes erreichen. Rika musste kurz nachdenken, um den Namen wieder ins Gedächtnis zu holen. Sakamato-san, Erstklässlerin nach der Uniform.
    Als sie sich nach der Begüßung höflich in ihre Richtung verbeugte, erwiderte Rika den Respekt mit einer kurzen Verbeugung. Dabei fiel ihr das knallrote Gesicht des ausländischen Jungen auf, der den Blick gesenkt hielt. Er war nicht so, wie Nukui-san. Trotzdem wirkte er unstetig, was Rika nicht gerade beruhigend empfand.


    "Habt ihr etwas Neues herausgefunden?"


    [Hayato Akuma]
    Jetzt waren beinahe alle, die beim Erwachen an der Treppe zuerst miteinander gesprochen hatten, im Büro des Direktors versammelt. Und trotzdem waren inzwischen verschiedene Erlebnisse den Einzelnen widerfahren. Hayato bemerkte in Yukikos Gesicht einen, wie er meinte, verkniffenen Ausdruck. Etwas schien sie zu bedrücken. Ihre abschließende Frage wirkte daher wie eine Ablenkung auf ihn.
    "Es gibt scheinbar ein paar Möglichkeiten in dieser Welt, die nicht jedem offen stehen!" antwortete Hayato direkt auf diese Frage. "Dazu sollte vielleicht Sumiyoshi-san die Erklärung übernehmen, da sie diese Entdeckungen gemacht hat."
    Er trat etwas zur Seite, um dem rothaarigen Mädchen das weitere zu überlassen.


    Rika hatte sich inzwischen überlegt, wie sie den anderen am Besten zeigen konnte, was es mit dem "Erschaffen" von Dingen auf sich hatte. Nicht das ihre Kleidung bereits ein Indiz dafür gewesen wäre. Anhand einer kleinen Haarklammer, die sie aus etwas mitgebrachten Schmutz erschuf, konnte sie ihnen zwar den Vorgang vor Augen führen, aber nicht die dahinter stehenden Vorgänge.
    Während sie die neu geschaffene Haarspange rumgehen ließ, versuchte sie den anderen zu erklären, dass nur jemand, der einen Gegenstand bis ins kleinste Detail kannte, diesen hier auch mit dieser Methode erschaffen konnte.
    "Es reicht nicht, einfach nur einen bestimmten Gegenstand lange benutzt zu haben, sondern man muss ihn wirklich bis ins Kleinste kennen. Somit wird diese Replikation auch nicht auf Lebensmittel anwendbar sein, da wohl niemand so tiefgreifendes Interesse an diesen besessen hat, um beispielsweise einen Apfel zu erschaffen!"
    Ihr kleiner Vortrag hatte bereits gute 10 Minuten gedauert und sie fühlte sich jetzt etwas müde.


    "Dieser Schülerratspräsident, von dem du vorhin gesprochen hattest, Sakamato-san, war das der silberhaarige Junge, den wir heute morgen schon gesehen hatten?" wechselte Rika das Thema, um sich selbst wieder etwas aus dem Fokus zu nehmen.

  • [Yukiko Sakamato]
    13:54 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktor

    Zuerst war Yukiko skeptisch, als Rika versuchte die Möglichkeit Dinge zu erschaffen, die es in der Welt nicht gab, zu erklären. Doch als sie sah, wie sich der Schmutz in den Handflächen der Rothaarigen langsam zu einer Haarklammer formte, weiteten sich ihre Augen vor lauter Staunen. Sie erwischte sich dabei wie sie für einen Moment mit offenem Mund auf das kleine Ding starrte, als wäre es eins der sieben Weltwunder. Während mit wachsender Faszination Rikas Erklärungen lauschte wurde ihr die Haarklammer angereicht. Fast ehrfürchtig nahm sie sie in die Hand. Sie fühlte sich tatsächlich an, wie eine ganz normale Haarklammer. Nichts unterschied sie von Yukikos Erinnerungen an eine richtige Haarklammer aus der Welt der Lebenden. Niemals hätte sie gedacht, dass die Klammer vor wenigen Augenblicken nur ein kleines Häufchen Dreck gewesen war.
    "Es reicht nicht, einfach nur einen bestimmten Gegenstand lange benutzt zu haben, sondern man muss ihn wirklich bis ins Kleinste kennen", als sie das hörte, hatte sie im Stillen bereits eine Wertung getroffen. Das waren keine normalen Kräfte, die ein normaler Mensch besitzen dürfte. Aus praktisch Nichts etwas zu schaffen, war mehr als die Fähigkeit aus einer bestimmten Menge Rohmaterialien ein verfeinertes Endprodukt zu erstellen. Sie erschuf es aus ihren Gedanken, aus ihrem Wissen und aus Dreck Dinge mit einem Nutzen. Für Yukiko, für jemanden der in seinem Leben noch nie etwas geschaffen hatte, war das eine mehr als bewundernswerte Kraft.


    Sie war noch immer in der Betrachtung der Haarklammer vertieft, als plötzlich das Wort an sie gerichtet wurde. Sie vernahm nur ihren Namen und schreckte hoch. Während sie überrascht blinzelte, reimte sie sich aus dem Ende des Satzes zusammen, was Rika wissen wollte. Gleichzeitig fühlte sie sich trotzdem ertappt ihren Fokus verloren zu haben und reichte die Haarklammer mit einem schlechten Gewissen an Honoka weiter.


    "Ehh...", begann sie zögernd. Sie hoffte inständig, dass ihre Logik sie in dem Augenblick nicht im Stich gelassen hatte. Außerdem musste sie die Impulse unterdrücken die Fragen, die ihr auf der Zunge lagen im Takt eines Maschinengewehrs zu stellen. Sie brannte darauf mehr über ihren Sempai zu erfahren.
    "Groß, silberhaarig und grüne Augen... Ich bin mir ziemlich sicher, dass er auch heute Morgen am Platz war, als wir aufgewacht sind..."
    Sie schwieg für einen Moment, als sie plötzlich einen inneren Druck verspürte. In den Blicken der anderen meinte sie plötzlich verschiedene Erwartungen zu finden. Und sie schallt sich einen Narren. So sehr sie sich auch wünschte ihre eigenen Probleme zu regeln, so taten die anderen ihr Bestes diese fremde Welt und ihre Geheimnisse zu ergründen. Und was tat sie? Gar nichts. Wie immer war sie nur ein hübsches Anhängsel.
    "Ano...", stotterte sie und wandte den Blick wieder ab, "Seinen Namen habe ich aber nicht erfahren. Er hat ihn mir nicht verraten."
    Dann trat sie einen Schritt zurück und verbeugte sich tief.
    "Tut mir leid!"

  • [Honoka Kaminari]
    13:54 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktor

    Honoka schwieg eine Weile. Anscheinend hatte Yukiko ein nicht so tolles Leben geführt. Eigentlich hatte sie noch etwas sagen wollen, doch dann ging die Tür auf und die anderen kamen herein. Da hielt sie sich erst mal zurück.
    Honoka lauschte Sumiyoshi-sans Vortrag aufmerksam und sah zu wie sie Dinge erschuf.
    Plötzlich sah Honoka wieder Bilder vor ihrem inneren Auge. Sie sah sich selbst in einer Band, die auf Tour unterwegs war. Doch sie wusste nicht, wohin. Sie saß mit drei Jungen und einem anderen Mädchen im Bandbus. Zwischendurch kamen noch Bilder von verschiedenen Auftritten. Langsam kamen wohl ihre Erinnerungen aus ihrem Leben davor zurück. Sie war in einer Band. Und sie war auf Tour durchs ganze Land gewesen. Mehr wusste sie im Moment nicht davon. Aber immerhin war es ein Anfang, der ihre starke Ausrichtung auf die Musik auch zum Teil erklärte.
    Honoka war deshalb für einen Moment weggetreten und hoffte innig, dass keiner es bemerkt hatte.

    • Offizieller Beitrag

    [Kouta Hirano]
    13:54 Uhr - Lehrerwohnheim - Baumbewuchs zur Felsklamm


    Irgendwie wurde das Ganze immer seltsamer, fand Hirano. Das Mädchen mit den roten Haaren war auf ein paar andere Schüler getroffen. Alle zusammen waren sie dann zum Lehrerwohnheim gegangen. Und nun hielten sie sich schon gute zehn Minuten dort auf.
    Da noch immer Unterricht war, wenn auch nicht mehr so furchtbar lange, war es ziemlich ungewöhnlich. Die Lehrer waren ja in den Klassen oder im Lehrerzimmer drüben im Schulgebäude, was konnten also ein paar Schüler im Lehrerwohnheim wollen?
    Kouta hielt sich nach wie vor versteckt, da er ja bereits den Unterricht geschwänzt hatte. Das er nicht der Einzige gewesen war, schien plötzlich nicht mehr so interessant zu sein. Stattdessen waren diese anderen Schüler irgendwie komisch.
    Ihm selbst war der Tag bis zur Pause ja schon verschwommen vorgekommen. Durch die Kopfschmerzen hatte er sich dann zu weit vom Schulgebäude entfernt. Seine Pausenbrote hatte er dabei auch noch irgendwie verloren. Inzwischen bekam er doch langsam Hunger.
    Vielleicht sollte er zum Lehrerzimmer gehen und dort behaupten, er sei wegen Kopfschmerzen eingeschlafen, und hätte deswegen den Unterricht versäumt...
    Jedenfalls würde ihm das eher einer Lösung nahe bringen, als hier weiter im Unterholz zu stehen.

  • 13:54 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktor


    Für Leo war die ganze Zaubershow etwas verwirrend. Ohne seine Überraschung in Staunen zu packen, sah er sich diese Haarklammer an und verhielt sich ziemlich gleichgültig. Das Einzige was Leo interessierte war, dass er endlich das Verhalten an den Tag legen konnte um von den Anderen gemocht zu werden. Sein Gesicht begann leer zu werden sein Blick starr auf den Boden gerichtet und alle Worte klangen für ihn wie stumpfe Klänge und er hörte nichts mehr.

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    [Rika Sumiyoshi]
    13:55 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktors

    Die Antwort von Sakamato-san fand Rika etwas überraschend. Denn sie hatte einige Merkmale mehr aufgezählt, als Rika vorgegeben hatte. Offenbar war sie mit dem Jungen eine Zeitlang zusammen gewesen, um ihn sich genauer anzuschauen. Und etwas an ihm musste das andere Mädchen bewegt oder interessiert haben. Dank ihrer Haare konnte Rika den überraschten Ausdruck in ihren Augen gut verbergen. Das der Schülerratspräsident seinen Namen nicht genannt hatte, war ebenfalls ungewöhnlich, passte aber zu den übrigen Geschehnissen.
    Neben den normalen Schülern, die sich an den Schulaktivitäten erfreuten, waren da noch einige andere, die sich aufgrund eigener Erfahrungen aus dem Leben davor, gegen diese Welt sträubten. So wie es aussah, gehörte auch der Schülerratspräsident eher in die zweite Gruppe.
    Allerdings machten sich innerhalb dieser zweiten Gruppe ziemliche große Unterschiede bemerkbar. Sie zählte sich selbst auch nicht gerade zu den einfachen Charakteren, trotzdem gab es einige, die ihr aufgefallen waren. Dieser ausländische Junge reagierte immer noch mehr als ungewöhnlich, so dass Rika eine starke Befremdung verspürte. Er passte so gar nicht hierher.
    Eigentlich war da noch jemand gewesen, am Morgen an der Treppe. Ein Mädchen, das neben dem Schülerratspräsidenten gelaufen war. Sie hatte Nukui-san dann auch mitgenommen, als diese Sakamato-san getötet hatte.
    Auch wenn es nicht laut ausgesprochen worden war, so ging Rika davon aus, dass alle Personen aus der zweiten Gruppe eines gewaltsamen Todes gestorben waren. Bei den teilweise recht extremen Verhaltensweisen war das der einzige Hintergrund, der Sinn machte. Es sei denn, man wollte sich dem Gedanken hingeben, dass hier die Psychopathen hinkamen!
    Ein innerliches Frösteln durchzog sie und sie zwang ihre Gedanken von diesem dunklen Abgrund fort.

    Inzwischen war die Haarklammer herum gegangen, obwohl nicht bei allen eine wirkliche Reaktion erfolgt war. Kaminari-san wirkte etwas abwesend, als wäre sie tief in Gedanken versunken. Möglicherweise hing sie auch ihren eigenen Gedanken nach, wie es Rika gerade getan hatte. Der Junge stand mit einem leeren Gesichtsausdruck da, was ihn wie eine leere Hülle wirken ließ. Rika fand ihn immer unheimlicher. So jemanden wollte sie lieber nicht in ihrer Nähe haben! Sie undrückte den aufkommenden Reflex nach der Beretta zu greifen, die unter ihrer Kleidung verborgen war.
    Akuma-san blickte sie an, als warte er noch auf eine weitere Äußerung von ihr.
    „Vielleicht lässt sich eine Art Handel mit den anderen Schülern machen, so dass wir Gegenstände gegen Essenmarken tauschen?“ fügte sie also eine Idee hinzu.

    [Hayato Akuma]
    Während der Vorführung hatte Hayato sich den Kopf zerbrochen, ob er etwas aus seiner Vergangenheit so gut kannte, um es nachformen zu können, aber er musste passen. Alles was er so benutzt hatte, war einfach nur ein Gegenstand gewesen, dem er nicht mehr Interessen entgegen gebracht hatte, als für dessen Funktion notwendig gewesen war. Anhand der Reaktionen, die er in den Gesichtern erkennen konnte, ging es wohl den Meisten so.
    Diese Fähigkeit war zwar keine Zauberei, nicht in einer Welt in der man nicht sterben konnte, aber doch so speziell, dass es nur wenige beherrschten.
    Außerdem machte er sich große Sorgen, da die Anwesenden alle so unterschiedlich ausgerichtet waren, dass er keine Gruppendynamik feststellen konnte. Sie waren einfach nur eine Zweckgemeinschaft!
    Die Idee von Sumiyoshi-san hatte einiges für sich, da man bei Tauschgeschäften nicht einmal direkt mit den Schulvorschriften kollidierte. Aber damit war sie auch von deutlich größerem Nutzen, als jeder andere im Raum. Hayato verspürte einen gewissen Unwillen, einem Mädchen etwas zu schulden.

  • [Yukiko Sakamato]
    13:55 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktors


    Die fehlende Reaktion von Rika auf ihre Antwort verunsicherte Yukiko weiter. Wahrscheinlich war es wirklich so wie sie es befürchtete. Sie war wirklich nutzlos. Frustriert blickte sie zu Boden. Nichts hatte sich verändert. Sie würde weiterhin von anderen mitgeschleift werden. Sie würden ihr sagen, was sie zu tun hatte und wenn alles zu kippen drohte, würde man sie zurücklassen.
    Das wurde ihr in diesem Moment klar. Die anderen waren ihr fremd und so war auch sie ihnen eine Fremde. War es das was sie wollte? War sie zufrieden mit dem Stand der Dinge?
    Die Antwort war ihr klar: Natürlich nicht!
    Selbst in ihrem zahmen Geist kristallisierte sich die Formulierung 'Ich habe die Schnauze sowas von voll!' heraus. Und das nicht erst seit ein paar Minuten, sondern seit dem ihr bewusst geworden war, dass ihr Vater sie nach allen Regeln der Kunst ausgenutzt hatte. Er hatte sie auf einem Amboss aus der Autorität des einzigen Elternteils mit einem Hammer aus Angst, gespielter Zuneigung und Gier zu seinem Wunschprodukt geformt. Das kleine süße Mädchen, auf das ihr Vater stolz sein konnte, weil es keinen eigenen Willen hatte, weil sie Angst davor hatte sich ihre eigenen Gedanken zu machen, gegen Regeln zu verstoßen.
    Und wahrscheinlich würde sie die Regeln, die ihr in ihren Geist geschmiedet wurden, nie wieder loswerden. Auch wenn sie in dieser Welt nicht existierten. Sie durfte denken. Sie durfte sich von ihrem eigenen Willen leiten lassen. So beängstigend das auch für sie war.


    Sie riss ihren Blick vom Boden weg und sah grübelnd die Haarklammer an. Angestrengt durchforstete sie die Informationen, die sie hatten nach etwas, das ihnen weiterhelfen würde. Nach nur wenigen Augenblicken bildete sich vor ihrem geistigen Auge eine Szene bei den Essensständen ab, bevor sie vom Kaichou erwischt wurde. Honoka und sie beobachteten gerade noch die Schülermassen, als ihr auffiel, wieso Rikas Vorschlag durchaus erfolgreich sein könnte.


    Schüchtern blickte Yukiko in die Gesichter der Anwesenden. Ihr Magen verkrampfte sich, als sie versuchte ihren Mut zu sammeln. Warum mussten es auch so viele Leute sein? Ihr fiel es schon immer schwer vor Gruppen zu sprechen.
    "A-ano", begann sie, wobei ihre Stimme zu Beginn viel zu hoch und wahrscheinlich auch zu laut war. Schlagartig lief sie rot an und zwang sich in einem flüsternden Ton fortzufahren, wobei ihre Stimme zitterte:
    "Sumiyoshi-sempai, Sie haben gesagt, dass es wichtig ist die Beschaffenheiten der Gegenstände zu kennen richtig? Wenn Sie eine Haarklammer aus diesem Material erschaffen können, könnten sie es dann auch mit Ringen, Broschen, Ketten und sonstigen Accessoires aus dem selben Material machen?"
    Für einen Moment schwieg sie, bis ihr klar wurde, dass sie die Erklärung vergessen hatte. Hastig schob sie hinterher:
    "Die Schüler hier haben nur das Notwendige. Keine einzige Schülerin, die ich in der ersten Pause gesehen habe, trug einen Ring, Armbänder oder sonstiges. Auch scheint es hier kein Make Up zu geben... Und... Zumindest Mädchen -natürlich gibt es auch Ausnahmen- vermissen das bestimmt. Ich kann mir vorstellen, dass einige von ihnen gewillt sind ihre Marken gegen eine schöne Kette einzutauschen."
    Sobald sie das letzte Wort gesprochen hatte, fühlte sie alle Blicke auf sich. Sofort verkrampfte sie sich und die Nervosität ließ sie in sich zusammenschrumpfen. Das Gefühl etwas richtig Dummes gesagt zu haben kehrte wieder zurück. Doch diesmal unterdrückte sie den Drang sich zu entschuldigen und begegnete dafür den Blicken der anderen. Zwar immer nur kurz bevor sie wieder zu Boden sah, doch sie war nicht gewillt ihre Aussage zurückzunehmen.

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    13:56 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktors


    "Sumiyoshi-sempai, Sie haben gesagt, dass es wichtig ist die Beschaffenheiten der Gegenstände zu kennen richtig? Wenn Sie eine Haarklammer aus diesem Material erschaffen können, könnten sie es dann auch mit Ringen, Broschen, Ketten und sonstigen Accessoires aus dem selben Material machen?"
    "Die Schüler hier haben nur das Notwendige. Keine einzige Schülerin, die ich in der ersten Pause gesehen habe, trug einen Ring, Armbänder oder sonstiges. Auch scheint es hier kein Make Up zu geben... Und... Zumindest Mädchen -natürlich gibt es auch Ausnahmen- vermissen das bestimmt. Ich kann mir vorstellen, dass einige von ihnen gewillt sind ihre Marken gegen eine schöne Kette einzutauschen."
    Rika hatte die anfängliche Stimmhöhe bemerkt, die Sakamato-san zu Beginn ihrer Rede besessen hatte. Ihre etwas krampfhafte Formulierung ließ sie dabei kleiner wirken, als sie eigentlich war. Dabei hatte sie die Grundlage ihrer Idee ziemlich gut erfasst.
    "Es ist dabei nur auf die Art von Accessoires beschränkt, die ich selber lange verwendet habe, aber diese kann ich erschaffen", bestätigte sie dem nervös wirkenden Mädchen. "Um andere Dinge herstellen zu können, müsste ich diese erst einmal untersuchen können. Und bei Make Up muss ich passen... Ich habe es zwar verwendet, aber mechanische Dinge haben mich mehr interessiert."
    Sie ließ als Beweis aus weiterem "Dreck" noch ein paar verschiedene Haarklammern und zwei Spangen entstehen. Dabei nahmen die Haarklammern auch gleich eine unterschiedliche Färbung an, da sie in der anderen Welt ihr Haar in der Schule meist mit einer größeren Anzahl zusammengesteckt hatte, dabei waren auch verschiedene Farben zum Einsatz gekommen. Die Haarspangen aus flexiblem Metall waren ihr dabei lieber gewesen, als die Plastikmodelle.
    Sie legte die neuen Stücke auf den Couchtisch, der zwischen den beiden Sofas stand.
    "Diese Teile kann ich inzwischen ziemlich schnell erschaffen", fuhr Rika fort und fasste sich an ihr hochgestecktes Haar, in dem bereits eine Anzahl dieser Spangen steckte. "Ringe hab ich kaum getragen und nur wenige Ketten. Aber mir ist es ebenfalls aufgefallen, Sakamato-san, deshalb kam auch mir der Gedanke zu einem Tauschhandel. Falls sich noch weitere Schüler hier befinden, die andere Dinge erschaffen können, dann ließe sich der Gedanke sogar noch weiter ausbauen."
    Der "Dreck", den sie in einem kleinen Lederbeutel mitgeführt hatte, war jetzt aufgebraucht.


    "Es gibt für uns hier ja ein Wohnheim, in dem wohl jeder sein Zimmer hat. Ich war noch nicht dort, um nachzusehen, was sich in den Zimmern befindet, aber es wird wohl nicht viel im Bereich Accessoires sein", Rika lächelte schmal. "Da der Unterricht in einer Stunde zu ende geht, werden wir bis dahin Tauschware haben müssen, um mit den Schülerinnen einen Handel zu machen, bevor sie in der Cafeteria sind. Da wir nur kleine Hilfsmittel bieten können, werden wir entsprechend auch nur normale Gerichte in Markenform dafür verlangen können. Wie sich das ganze ausbauen lässt, können wir immer noch entscheiden, wenn wir gegessen haben, oder?"
    Ihr Blick wanderte in die Runde und forderte die Anwesenden zu einer Äußerung auf.

  • [Yukiko Sakamato]
    13:57 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktors,

    Fasziniert beobachtete Yukiko wie Rika weitere Haarklammern und Spangen erschuf, während sie ihren Ausführungen lauschte. Yukiko war sowohl unglaublich erleichtert, als auch ein wenig enttäuscht, dass ihre Idee im Grunde völlig überflüssig gewesen war. Rika hatte exakt die gleiche Beobachtung gemacht. Aber trotzdem zog es sie nicht runter. Es war ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn sie diesem Weg beständig folgen könnte, würde sie vielleicht irgendwann ihr Ziel erreichen und sich ändern. Immer einen Schritt nach dem anderen. Zumindest wollte sie es in diesem Moment glauben.


    "Wie sich das ganze ausbauen lässt, können wir immer noch entscheiden, wenn wir gegessen haben, oder?", fragte Rika, worauf Yukiko nickte. Diesmal ohne anfängliches Stottern und hohe Stimmlage, stimmte sie zu:
    "Etwas zu essen wäre wirklich nicht schlecht... Insbesondere da ich als Diebin ganz offensichtlich nichts tauge."
    Sie lächelte ein wenig gequält und fragte:
    "Bringen wir Ihnen dann bis zum Beginn der Pause genügend Dreck... Und jeder versucht dann einen Teil der Accessoires gegen Marken einzutauschen? Treffen wir uns dann vorher noch einmal, falls die einen mehr Glück haben sollten als ein anderer, damit keiner leer ausgeht?"

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    13:57 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktors


    "Bringen wir Ihnen dann bis zum Beginn der Pause genügend Dreck... Und jeder versucht dann einen Teil der Accessoires gegen Marken einzutauschen? Treffen wir uns dann vorher noch einmal, falls die einen mehr Glück haben sollten als ein anderer, damit keiner leer ausgeht?"
    Ein Vorschlag, der die ganze Gruppe einschloss. Rika glaubte nur nicht daran, dass die Jungs besonders gut im Handeln mit Haarspangen sein würden.
    "Im Prinzip schon", setzte sie dann zu einer Antwort an. "Nur sollten wir Mädchen das dieses Mal übernehmen, da es komisch wirken könnte, wenn Jungen so etwas anbieten."
    Der Blick von Hayato verriet ihr, dass dieser durchaus die nicht ausgesprochenen Worte mitbekommen hatte. Aber er war auch klug genug, nicht deswegen zu protestieren, auch wenn es ihm nicht wirklich passte.
    Wie auch Sakamato-san bereits bemerkt hatte, waren die übrigen Schülerinnen nur mit dem für den Unterricht notwendigen ausgestattet. Deshalb wären sie bestimmt an etwas mehr unterstützendem Beiwerk interessiert. Nur sollte dies nicht von einem finster dreinblickenden Typen wie Hayato oder einem ausländischen Jungen, der die normalen Umgangsformen nicht mal beherrschte, durchgeführt werden.
    "Was meint ihr?" fragte sie und wandte sich nur an die Mädchen damit.

  • [Yukiko Sakamato]
    13:58 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktors


    "Was meint ihr?", fragte Rika.
    Yukiko warf daraufhin einen Blick zu Hayato und Leo. Es war ziemlich offensichtlich, warum sie es zu einer reinen Mädchen-Aktion machen wollte. Hätte Hayato ihr nicht versprochen sie zu beschützen und ihr vorher schon geholfen, hätte sie definitiv mehr Angst vor ihm als Vertrauen zu ihm gehabt. Und Leo war zwar lieb und nett, aber er war unhöflich und zu schnell zu vertraulich, um vernünftig mit Außenstehenden kommunizieren zu können.
    Langsam nickte Yukiko und sagte:
    "Können wir gerne so machen. Ich fände es auch komisch, wenn mich plötzlich zwei Männer anquatschen und mir Schmuck andrehen wollen."

  • 13:58 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktors


    Leo hörte kaum zu und verstand nur irgendetwas von wegen Schmuck und dass die Mädchen losziehen wollten. Er blickte langam wieder hoch und sagte ''Einverstanden, aber bitte sagt mir falls ich helfen kann!''. Ohne zu zögern starrte Leo wieder den Boden an, nur dass er diesesmal an Yukiko dachte und völlig rot im Gesicht wurde. Von seinem kalten und leeren Gesicht war nichts mehr übrig.

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    13:58 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktors


    Von Sakamato-san kam diesmal eine schnelle Reaktion:
    "Können wir gerne so machen. Ich fände es auch komisch, wenn mich plötzlich zwei Männer anquatschen und mir Schmuck andrehen wollen." Rika musste fast schon wieder grinsen. Plötzlich blickte der Junge, der sich nur mit Leo vorgestellt hatte, auf und sagte:
    ''Einverstanden, aber bitte sagt mir falls ich helfen kann!''
    Sofort verschwand das Grinsen wieder von Rikas Gesicht. Offenkundig hatte er dem Gespräch nicht wirklich seine Aufmerksamkeit geschenkt und deshalb seinen Kommentar abgegeben, wo auch Akuma-san geschwiegen hatte. Das Erstaunen bei den Mädchen sah er gar nicht, da er bereits wieder zu Boden blickte.
    "Baka!" schoß es Rika durch den Kopf. Er hatte sich schon mit seinem anfänglichen Verhalten zum Außenseiter gestempelt und baute diese Position massiv aus!
    Jemandem, der nicht einmal zuhörte, was andere um ihn herum sagten, konnte sie irgendwie nicht vertrauen.
    Das alle Anwesenden nicht dem eigentlichen Zweck dieser Welt folgen wollten, wenn auch alle aus eigenen Gründen, hatte sie zusammengeführt. Aber gerade weil sie alle ihre eigenen Gründe hatten, war jemand, der nicht zuhörte, störend. Was auch immer im Kopf dieses Jungen vorging, es half den anderen nicht.


    Das Sakamato-san ihn nicht direkt ansah und er selbst mit rotem Gesicht auf den Boden starrte, machte die Situation wohl eher komplizierter. Sie wandte sich an Akuma-san:
    "Was hat er nur für ein Problem?" fragte sie ihn leise. "Das diese Welt Touristen zulässt, scheint auch ein Bug zu sein. Der passt so absolut nicht hierher!"


    [Hayato Akuma]
    Hayato hatte noch etwas daran zu knabbern gehabt, das Sumiyoshi-san ihn einfach so ausgeklammert hatte. Auch wenn es ihm gar nicht gefiel, so war anhand von Yukiko-sans Erwiderung klar, dass sie die Situation korrekt durchdacht hatte. Sie hatte dann ihre Frage an die anderen Mädchen gerichtet... und dann war erneut Leo-san passiert! Als die Rothaarige sich an ihn wandte, wusste er bereits vorher, wie ihre Frage lautete.
    Allerdings hatte er auch den roten Kopf bemerkt und konnte damit die vorherigen Bemerkungen sehr viel besser einstufen. Nicht nur, dass Leo-san einen schlechten Start erwischt hatte, er erzeugte auch noch Unwohlsein bei den Mädchen. Er benahm sich eher wie ein Fünftklässler und tappte in jedes Fettnäpfchen, das er nur finden konnte! Das er im Abschlussjahrgang der Schule sein sollte, war eigentlich unmöglich.
    Hayato spürte dabei auch, dass er den Zusammenhalt der sowieso schon ungleichen Gruppe stark gefährdete, da er nur Unruhe und Missstimmung schuf.
    "Ich spreche noch einmal mit ihm. Vielleicht solltet ihr Mädchen schon mal losziehen, während ich versuche, ihm ein paar Dinge zu erklären!" antwortete er dann. Eine Aufgabe, die er nicht gerade mit Wohlwollen übernahm. Hoffentlich kapierte dieser Trottel dabei, worum es ging!


    "Ich schlage vor, wir Mädchen gehen rüber in das Schulgebäude. Dann sind wir schon mal vor Ort und ihr könnte vielleicht ein paar Variationen erzeugen, die ich einbauen kann. Ist zumindest einen Versuch wert, oder?" wandte sich Rika wieder an die Mädchen.

  • [Yukiko Sakamato]
    13:59 Uhr - Lehrerwohnheim - Büro des Direktors

    'Einverstanden, aber bitte sagt mir falls ich helfen kann!'
    Überrascht von seiner plötzlichen Äußerung blinzelte Yukiko zu ihm herüber und sah wie Leo mit rotem Gesicht den Boden anstarrte. Das bestärkte ihre Befürchtungen weiterhin, doch gleichzeitig erzeugte sein Verhalten auch eine andere Art der Sorge in ihr. Schon seit dem er mit Hayato und Rika ins Büro zurückgekehrt war, war ungewöhnlich still gewesen. Im Grunde war es das Erste was er überhaupt gesagt hat. Im Vergleich zu ihrer ersten Begegnung mit ihm, war das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Seine ungestüme Art, die zwar unhöflich aber keineswegs unfreundlich gewesen war, schien völlig verschwunden. Stattdessen erschien er ihr schon fast verängstigt und verloren. Sie schluckte. Anscheinend hatten sie doch etwas gemeinsam. Nur mit dem Unterschied, dass sie es am Anfang gewesen war und jetzt versuchte davon weg zukommen. Er dagegen hat diese Eigenschaft aus irgendeinem Grund erst entwickelt. Sollte sie mit ihm Reden? Die Chancen, dass er es falsch verstehen würde, waren hoch, aber schließlich hatte er ihr auch geholfen. Sie würde nur ihre Schuld begleichen.


    In dem Moment bemerkte sie, dass Rika und Hayato miteinander flüsterten. Offensichtlich wegen Leo, auch wenn sie kein Wort verstehen konnte, weil sie zu leise waren. Innerlich regte sich jedoch so etwas wie Widerstand. Sie mochte die Idee nicht, dass sie hinter seinem Rücken lästerten. Ohne Frage war sein Verhalten momentan nicht unbedingt konstruktiv, aber das musste seine Gründe haben. Schließlich hat sie den Gegenbeweis selbst miterlebt! Vielleicht war der Zwischenfall, von dem Honoka gesprochen hatte, doch bedeutender als sie zuerst angenommen hatte?


    "Ich schlage vor, wir Mädchen gehen rüber in das Schulgebäude. Dann sind wir schon mal vor Ort und ihr könnte vielleicht ein paar Variationen erzeugen, die ich einbauen kann. Ist zumindest einen Versuch wert, oder?", sagte Rika schließlich wieder an Honoka und sie gewandt.
    Widerwillig nickte Yukiko, nicht ohne noch einen besorgten Blick auf Leo zu werfen. Dann sah sie zu Hayato und hoffte inständig, dass sie ihn richtig eingeschätzt hatte. Er würde mit seiner Meinung nicht lange hinterm Berg halten und die Abwesenheit von den Mädchen hoffentlich dazu nutzen, die Sache mit Leo zu klären. Das wäre definitiv besser, als wenn sie es versuchen würde. Ihre Erfahrung hat eindeutig gezeigt, dass Frauen in dieser Art der Gespräche eher belächelt als ernst genommen wurden. Ihr Vater hat ihr immer eingebläut, dass es ihre Aufgabe war zu akzeptieren und nicht zu kritisieren.
    Und trotzdem... Wenn Hayato keinen Erfolg haben sollte, würde sie sich definitiv mit Leo unterhalten müssen.


    Sie wandte sich wieder an Rika und antwortete:
    "Hört sich gut an. Ich... könnte vermutlich einige Formen und Muster aufzeichnen, wenn es Ihnen helfen sollte, die Dinge zu erschaffen, Sempai."
    Sie lief leicht rot an und fügte leise hinzu:
    "Früher habe ich viel Schmuck getragen, vielleicht wird das ja ausnahmsweise mal nützlich."