Titel: Boku wa Tomodachi ga Sukunai
Typ / Jahr: TV, 12 (ca. 25 Min.) / 2011 (07.10.2011 bis 23.12.2011)
Genre: Komödie
Setting: Gegenwart, Schule
Tags: Ecchi, Satire, Harem
Adaptiert von: Light Novel
Hasegawa Kodaka ist neu an der Schule und tut sich schwer dabei, Freunde zu finden. Verschärft wird sein Problem dadurch, dass man ihn aufgrund seiner blonden Haare für einen Schläger hält. Eines Tages stört er seine missmutige, eigenbrötlerische Klassenkameradin Yozora bei einer Unterhaltung mit ihrer imaginären Freundin Tomo. Sie stellen fest, dass keiner von beiden echte Freunde hat, und beschließen zur Abhilfe einen Klub zu gründen, in dem sich Leute wie sie zusammenfinden.So entstand "Rinjinbu", ein Klub speziell für Leute, die wenig Freunde haben. Mit der Zeit treten immer mehr einsame Mitschüler dem Klub bei und lernen dort, wie man durch gemeinsames Kochen, Spiele spielen und andere Gruppenaktivitäten Freundschaften schließt. Doch ergeben sich durch diese Ansammlung an sozial unerfahrenen Teenagern auch allerlei Probleme. (Anisearch)
Puuuh, wo fangen wir denn mal an. Die Serie wurde erst kürzlich (am 23.12.11) abgeschlossen. Daher müssen wir über den Zeichenstil nicht reden. Er ist modern und lässt sich schön anschauen. Anfangs gefiel mir das Charakterdesign zwar nicht so sehr, aber man gewöhnt sich daran. Hier sind die Geschmäcker verschieden.
Kommen wir zu den Charakteren. Die Charaktere der Serie BokuTomo sind im Großen und Ganzen sehr sympathisch und abwechselungsreich. Auch wenn man hier die typischen Stereotypen finden kann. Vor allem Rika, die etwas später in die Serie eingeführt wird, ist absolut witzig und amüsant. Mit ihren Vorzügen ihrer sexuellen Neigungen überraschte sie mich des öfteren (Erregt von einer Zugkupplung). Mit ihrer Direktheit sorgt sie jedes Mal für eine kurzweilige Situation für den Zuschauer. Kodaka, der Protagonist der Serie, wird, wie schon erwähnt, auf Grund seiner blonden Haare als Schläger missverstanden. Obwohl er es nur gut meint, kommt es auf Grund seiner sozialen Inkompetenz zum einen oder anderen faux-pas. Noch zu erwähnen wäre Sena, die mir auch sehr sympathisch war. Nun kommen wir aber zu Yozora. Yozora ist arrogant, beutet andere aus, hat keinen Respekt vor ihren Mitmenschen und ist ein absoluter Psychopath. Erst in der letzten Folge wurde mir klar dass sie überhaupt ein Mensch mit Emotionen und Gefühlen ist. Auch wenn sie absolut unsympathisch erscheint, hegt man ein gewisses Mitgefühl für sie und ihr Schicksal.
Behandeln wir nun die nicht oder kaum vorhandene Story. Die Serie ist episodisch und zeigt den Alltag von japanischen Schülern. So wie es halt ist, werden alle genretypischen Ereignisse abgearbeitet (Spiele spielen, Strand, Sommerfest...), nichts Neues also. Es ist ja auch nicht schlimm, das gehört dazu, und man ist es nicht anders gewohnt. Aber Serien aus dem Genre leben von den Charakteren und deren Beziehungen. Und das kam mir zu kurz. Man sieht keine Entwicklung bei den Personen und die zwischenmenschliche Beziehung bleibt vom Anfang bis Ende fast unverändert. Auch wenn Kodaka in Episode 8(?) meint es hätten sich alle verändert, kann ich euch versichern dass es nicht so ist. Yozora ist und bleibt fies zu Sena. Am Anfang ist es noch lustig, gegen Ende nervig, langweilig und es macht sie unsympathisch. Vor allem diese leichte Dreiecksbeziehung zwischen Kodoka, Sena und Yozora wird viel zu wenig behandelt. Das hätte mich mehr interessiert und hätte auch mehr Zündstoff für die Serie gebracht.
ABER, das Timing ist wunderbar. Am Anfang ist es sehr oberflächlich (gegen Ende zwar auch...) und die meiste Zeit wird mit Zocken verbracht. Als man langsam genug davon hat, wird dieser Abschnitt beendet und die Charaktere beginnen "sinnvolle" Aktivitäten zu planen und durchzuführen. Als man endlich mehr von den Charakteren wissen will und mehr von den Beziehungen sehen will, wird auch dies eingeführt. Aber wie gesagt, das kam zu knapp.
Ich erwähnte jetzt hier viele negative Dinge, aber das sollte euch nicht davon abhalten die Serie zu schauen. Denn die Charaktere sind unglaublich sympathisch (ausser Yozora) und der Witz der Serie ist auch auf einem hohen Level. Man hat oft etwas zu lachen und manchmal ist es sogar ein sehr erfrischender Witz den man in dieser Form noch nicht gesehen hat. Das ist der Hauptpunkt der für die Serie spricht.
Erwartet keine großartige Story, auch wenn es um so eine wichtige Thematik wie Freundschaft und Beziehung geht. Die Serie ist einfach eine gelungene Komödie mit ganz besonderen Charakteren, die nur selten langweilig wird. Ich gebe dem Anime 7/10 Punkten. Ich kann euch auch hier versprechen, dass es eine 2. Staffel geben wird. Und ich bin mir auch fast sicher dass in der folgenden Staffel der Fokus auf die Beziehungen und Hintergründe gelegt wird.