Damals... Oder wie sich alles entwickelt hat.

    • Offizieller Beitrag

    Damals... den Spruch hört man ja oft von den Großeltern. Irgendwann fangen auch die Eltern an mit dieser Einleitung zu längeren Erzählungen anzusetzen.
    Was interessiert mich das? Ach Mann, dass war lange vor meiner Zeit! Warum verstehen die eigentlich nicht, warum es mir wichtig ist?
    Irgendetwas davon schon mal gedacht, während ein solcher Monolog auf euch einprasselt?


    Irgendwann in den sechziger Jahren begann der Nachwuchs in den westlichen Gesellschaften zu rebellieren. Diesmal aber nicht nur mit Lederjacke und Motorrad. Plötzlich wurden andere Wege des Lebens gesucht. Man wollte sozusagen Farbe ins Leben bringen. Die Umgangssprache änderte sich und auch das Verhalten wurde vollkommen neu definiert.
    Mitte der sechziger Jahre begann man in Japan auch eine neue Welle von Monsterfilmen zu produzieren, die über die Kinos auch in der westlichen Welt gezeigt wurden. Denn Fernsehen war noch nicht so weit verbreitet und auch noch schwarz-weiß. In diesen Filmen zerstörten Darsteller in Gummianzügen unter dem Namen Godzilla ein um das andere Mal Tokyo. Auch Außerirdische, die gegen die Menschheit kämpften, wurden mit Spezialwaffen wie die U2000 bekämpft und besiegt. Etwas später kamen dann auch noch andere Superhelden wie "Ultraman" und die "Super Raider" in die Kinos. Während Ultraman noch den japanischen Original entsprach, waren die Super Raider aus der ersten Kamen Raider-Serie in Japan einfach in Taiwan umgeschnitten worden. Vielleicht hat der eine oder andere ja mal die Monster mit den Gummiarmen und den wahrscheinlich viel zu warmen Kostümen gesehen?
    <Das die Filmnamen so oft Frankenstein enthielten, wurde von der deutschen Vermarktung wohl so eingerichtet, weil der Name einfach bekannt war>
    Diese Filme liefen dann in den mehr ländlichen Kinos am Nachmittag und spien danach eine Horde von Kindern aus, die merkwürdige Geräusche von sich gaben. Selbstverständlich wurde so etwas nicht als Erwachsenenunterhaltung angesehen.


    Als dann das Fernsehen Farbe bekam, waren es hierzulande immer noch nur ganze drei Programme! Und der Inhalt war sehr national gehalten. Aber es kamen dann auch langsam die gezeichneten Kinderserien dazu. Natürlich gab es zu der Zeit keine Computer und alle Bewegung musste von Hand simuliert werden. In den siebziger Jahren entwickelte sich die Filmtechnik weiter. Neue Verfahren kamen hinzu und verliehen den Modellbauten mehr Tiefe. Dies beschleunigte sich bis in die achziger Jahre.
    Im Fernsehen liefen nachmittags "Captain Future", "Kimba, der weiße Löwe" und "Heidi".
    In den Regalen der Zeitungsläden waren unzählige Serien von Marvel und DC-Comics, aber kein einziger Manga!
    Als nun auch noch die Computer von mehr als schrankgroßen Kisten zu Personalcomputern durch den Mikrochip verkleinert werden konnten, setzte auch in Film und Fernsehen eine neue Ära ein. Computeranimation! Das Fernsehen beendete seinen Sendeschluss und bekam bedeutend mehr Sender.
    Und damit kommen wir in die neunziger Jahre.
    Durch die neuen und sich immer weiter entwickelnden Möglichkeiten diese Computer wurde aber auch eine neue Art der Kommunikation erschaffen. Wo vorher höchstens ein Telefon einen mit dem Ausland verbunden hatte, konnte man nun mit Menschen auf der anderen Seite der Welt kommunizieren.
    Im Kino wurde bei einigen Conventions "Akira" gezeigt und einige Fernsehsender zeigten Nachts Anime Serien wie "Silent Möebius" und Filme wie "Lily C.A.T."
    Mit dem steigenden Interesse an den Anime tauchten dann weitere Serien zu besseren Sendezeiten auf...


    Das ganze ist jetzt nicht aus Google und Co. sondern rein mal aus Erzählungen und erleben zusammengetragen. Vielleicht lässt sich damit aber auch ein Teil des Unverständnisses erklären, das viele immer wieder beim Thema Anime verspüren.
    Lassen wir diesen groben Abriss erst einmal so stehen und schauen, welche Meinungen sich dazu ergeben ;)


    Wenn man eine Schreibmaschine kennt, kann man auch über das Kurzvideo mit der Frau lachen, die den Monitor vom Tisch schlägt...

  • Ich merke es jetzt schon - obwohl ich erst Anfang 20 bin - dass ich auf die Kleinkinder und Grundschüler schaue und mir denke: Als ich jünger war, war vieles noch besser... und auch mein Vater höre ich immer schwärmen von den guten alten Zeiten.


    Zitat

    Damals... den Spruch hört man ja oft von den Großeltern. Irgendwann fangen auch die Eltern an mit dieser Einleitung zu längeren Erzählungen anzusetzen.
    Was interessiert mich das? Ach Mann, dass war lange vor meiner Zeit! Warum verstehen die eigentlich nicht, warum es mir wichtig ist?
    Irgendetwas davon schon mal gedacht, während ein solcher Monolog auf euch einprasselt?


    Definitiv! Insbesondere beim Thema moderne Technik verdrehe ich oft die Augen und denke mir: Ihr habt doch keine Ahnung, wie toll das alles ist, wenn man damit umgehen kann!
    Veränderung hat es zu jeder Zeit gegeben. Und auch, wenn vielleicht nicht so extrem wie heute, rebellische Jugendliche.


    Und doch rutscht man, selbst als junger Mensch, schnell in die Nostalgie: Über den klobigen Gameboy, mit dem ich heute immer noch die rote Edi von Pokémon spiele, würden die Kinder mit ihrer Wii und Nintendo DS sicher lachen.


    Früher war alles besser... so pauschal kann man das sicher nicht sagen. Ich bin da sehr zwiegespalten weil ich denke, dass das, was man in seiner Kindheit so kennenlernte, einem sehr vertraut ist und prägt. Und das ist bei Uroma natürlich etwas anderes als bei mir heutzutage. Doch ich finde, so lange man alles Neue nicht sofort verteufelt, ist Nostalgie ganz gesund.


    Das wäre jetzt spontan das, was mir dazu einfällt; mehr folgt eventuell noch.^^

    Aktuell bearbeite ich in der Wiki: Digimon
    Mithilfe ist jederzeit willkommen!^^


    lg, Zaku


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    • Offizieller Beitrag

    Douglas Adams hat da mal eine einfache und plausible Dreiteilung für alle technischen Neuerungen aufgestellt...


    >>"1) Alles, was schon existierte, als wir geboren wurden, ist für uns normal.
    2) Alles, was zwischen unserer Geburt und unserem 30. Geburtstag erfunden wird, ist wahnsinnig aufregend und kreativ, und mit etwas Glück machen wir damit Karriere.
    3) Alles, was nach unserem 30. Geburtstag erfunden wird, ist gegen die natürliche Ordnung der Dinge und das Ende der Zivilisation, wie wir sie kennen. Bis es etwa 10 Jahre existiert hat, dann freunden wir uns langsam damit an."<<