Merry X-Mas
hier ein kleines Weihnachtsgeschenk, der nächste Teil der FF ist endlich da
viel spaß beim lesen
und RechtschReibFehLer bitte überlesen
Telepathin VII
Kapitel 1: Gwen
Die Sonne war noch nicht aufgegangen, als Sora wach wurde. Sie war müde, hatte die Nacht kaum geschlafen und nun weinte Gwen, ihr Baby. Gähnend stand sie auf und ging zum Gitterbett, indem ihre Tochter lag. „Ist doch gut, nicht weinen, meine Süße“, versuchte Sora ihre Kleine zu beruhigen. Sie nahm Gwen auf den Arm und lief mit ihr im Zimmer auf und ab, bis sie sich beruhigt hatte und aufhörte, zu schreien. „Ist doch alles gut“. Sora legte Gwen auf ihr Bett und zog dann die Vorhänge zurück. Sie zog ihren Morgenmantel an und setzte sich zu ihrer Tochter aufs Bett.
Mit Gwen auf dem Arm, die frisch gewickelt war, lief Sora hinunter in die Küche. Der Duft von Kaffee lag in der Luft. Crawford war also schon wach. „Guten Morgen“, begrüßte sie ihn und auch Gwen machte sich bemerkbar. Kaum hatte sie Crawford gesehen, fing sie an zu quietschen und streckte ihre kleinen Hände Crawford entgegen. Sora lächelte. „Würdest du sie einen Moment nehmen?“, fragte Sora ihn. Crawford nickte. Er stellte seinen Kaffee ab und nahm Gwen auf seinen Arm. Sora kochte sich Tee und während das Wasser kochte, schaute sie ihrer Tochter dabei zu, wie diese versuchte, Crawford dauern an die Brille zu fassen. „Sie mag deine Brille, Crawford“.
„Das ist mir auch schon aufgefallen. Aber die bekommt sie nicht“, antwortete er. Sora lächelte. Sie holte den Schnuller aus ihrer Tasche, hielt ihn kurz unter das kalte Wasser und gab ihn dann Gwen.
Mit der Tasse Tee setzte sie sich an den Tisch und blätterte durch die Zeitung. Doch es stand nichts Interessantes darin. Also legte sie die Zeitung beiseite und trank einen Schluck Tee. „Würdest du dich um sie kümmern? Dann kann ich schnell mal unter die Dusche“, fragte Sora. Crawford blickte Sora einen Moment schweigend an, dann nickte er. „Geh ruhig duschen. Ich werde schon auf sie aufpassen. Sora nickte und stellte ihre Tasse auf dem Tisch ab. „Dankeschön“. Sie verließ die Küche und ging ins Bad.
Kapitel 2: Zusammenbruch
Ich bin total verspannt. Ein paar Tage Erholung würden mir helfen. Doch dafür habe ich keine Zeit. Gwen hält mich rund um die Uhr beschäftigt. Sie ist so süß, aber es ist auch anstrengend. Aber jetzt kann ich für einen Moment abschalten. Den Morgenmantel hänge ich an die Tür und steige unter die Dusche. Es ist so angenehm warm. Das Wasser perlt an meine Körper ab und fällt zu Boden. Ich schließe meine Augen und genieße es einfach unter der Dusche zu stehen.
Das die Tür aufgeht, bekomme ich gar nicht mit. Erst, als Schuldig mich von hinten umarmt. Erschrocken öffne ich meine Augen und drehe mich zu ihm um. >>Schuldig, du hast mich erschreckt!<<
>>Entschuldige das wollte ich nicht<< höre ich ihn in meinen Gedanken. Doch ich sehe in seinem Gesicht, dass er es sehr wohl beabsichtigt hatte, mich zu erschrecken. Denn er lächelte. Aber ich kann es ihm nicht übel nehmen. Dafür hab ich ihn viel zu gern.
Gerade hatte ich mich abgetrocknet, als mir plötzlich schwindelig wurde. Ich hatte noch nicht einmal die Zeit, etwas zu sagen, da wurde es schwarz vor meine Augen und ich verlor das Bewusstsein.
Als Sora wieder zu sich kam, merkte sie, dass sie nicht mehr im Bad war, sondern in ihrem Bett lag. Schuldig schaute sie mit besorgtem Blick an. „Sora“, flüstert er, als er merkt dass sie wach war. „Was ist passiert? Wie bin ich hierher gekommen?“, fragte sie Schuldig.
„Du bist im Bad zusammengebrochen. Doch ich hab dich aufgefangen. Ich habe versucht, dich wach zu bekommen, aber als du nach ein paar Minuten immer noch nicht reagiert hast, habe ich dich in dein Zimmer gebracht und sofort den Arzt gerufen“, erzählte Schuldig.
„Was?“ erschrocken setzte Sora sich auf. Schuldig fasste ihr an die Schulter und drückte sie zurück in die Kissen. „Der Arzt sagte, du hast dich überanstrengt und sollst dich etwas ausruhen“.
„Aber Gwen....“
„Mach dir keine Sorgen um Gwen, wir kümmern uns um sie und du ruhst dich erstmal aus“. Sora nickte und seufzte leise. Aber sie sah immer noch die Sorge im Gesicht von Schuldig. Sie legte ihm eine Hand an die Wange und sprach: „Entschuldige, wenn du dir Sorgen um mich gemacht hast“.
„Du brauchst dich dafür nicht zu entschuldigen“. Er nahm ihre Hand in seine und küsste sie.
„Jetzt ruhe dich noch etwas aus. Ich schaue später noch einmal nach dir, okay“. Sora nickte. Schuldig gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn, dann verließ er ihr Zimmer.
Kapitel 3: Angebot
Sora saß auf dem Sofa im Wohnzimmer und schaute Nachrichten. Crawford war schon früh am Morgen weggefahren und noch immer nicht zurück. Nagi war, wie üblich, in seinem Zimmer und mit seinem Laptop beschäftigt. Gwen, lag auf einer bunten Decke auf dem Boden und spielte mit dem Teddybär, den ihr Crawford geschenkt hatte. Kaum waren die Nachrichten zu Ende, schaltete Sora den Fernseher aus. Einen Moment beobachtete sie ihre Tochter, setzte sich dann aber zu ihr auf den Boden und nahm sie in den Arm. Sora wollte gerade aufstehen und das Essen für Gwen vorbereiten, als Schuldig hereinkam. In seiner Hand hielt er einen Briefumschlag.
„Sora wir müssen reden“, begann er ernst. Sie schaute ihn fragend an, weil sie nicht wusste, worum es ging. Doch er lächelte bereits und ließ sich in den Sessel sinken, der ihr am nächsten war. „Was würdest du davon halten, ein paar Tage Urlaub zu machen?“ Sora sah Schuldig verdutzt an. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. „Ich meine, du solltest mal ein paar Tage entspannen und hier heraus kommen? Was meinst du?“
„Sicher wäre es schön, doch wie kommst du jetzt darauf?“
„Weißt du, ich habe mir die ganze Zeit schon überlegt, dass du vielleicht ein paar Tage abschalten solltest. Naja und das könntest du in einem Hotel in den Bergen, mit heißen Quellen doch am besten?“ Schuldig sah Sora an. Aber sie schwieg nur. Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte. Es würde bestimmt schön sein, ein paar Tage Urlaub zu machen. Aber sie war sich nicht ganz sicher. Zumal sie nicht in die Gedanken von Schuldig eindringen konnte, um herauszufinden, ob er was vor ihr verheimlichte. Denn in den letzten Tagen, war er schon etwas komisch. Auch wenn er versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen. Noch schnell fügte er hinzu: „Und Gwen wird selbstverständlich auch dabei sein. Dort gibt es Betreuerinnen, die auf dein Kind aufpassen werden, wenn....“ doch er wurde von Sora unterbrochen: „Was soll das? Da gibt es doch irgendwo einen Haken? Oder habt ihr schon wieder einen Auftrag, über den ihr mir nichts erzählt habt? Und wollt mich deshalb in Urlaub schicken?“. Sora wurde, während sie sprach, lauter und Gwen fing an zu weinen. Sie stand auf, lief im Zimmer auf und ab und wiegte ihr Kind leicht im Arm, bis sich Gwen beruhigt hatte. >>Darüber reden wir später noch mal.<< Schickte Sora Schuldig zu. Sie verschwand aus dem Wohnzimmer und ging in die Küche.
Schuldig seufzte. Etwas erleichtert, ließ er sich in den Sessel sinken und schloss die Augen. Er hatte Sora nicht in seine Gedanken eindringen lassen. Sie wollte unbedingt wissen, was er und die Anderen vorhatten. Dabei wollten sie ihr doch nichts Böses. Sie wollten sie nur nicht mit dieser „einen Sache“ belästigen. Nicht jetzt. Obwohl er Sora mittlerweile sehr gut kannte, wusste er nicht, wie sie reagieren würde, wenn er es ihr sagte. Nein, sie durfte von „dieser Sache“ nichts erfahren. Deshalb war es besser, sie würde für ein paar Tage, mit Gwen, in die Berge gehen. Dort würden sie sicher sein. Und sie könnten sich um „diese Sache“ kümmern. Schuldig öffnete seine Augen wieder, als er bemerkte, dass Nagi ins Wohnzimmer trat. „Du hast ihr also den Vorschlag gemacht?! Sie scheint nicht gerade erfreut darüber zu sein“, meinte Nagi und trat an das große Bücherregal.
„Nicht so laut, sie...“
„Sora ist in ihrem Zimmer. Sie scheint wütend zu sein.“
„Ja, denn ich habe sie abgeblockt, als sie versuchte, meine Gedanken zu lesen.“ Nagi reagierte darauf nicht. Er hatte gefunden, wonach er suchte und verließ schweigend das Wohnzimmer.
Schuldig stand langsam auf, ging ans Fenster und öffnete dieses. Auf dem Tisch lag sein Päckchen Zigaretten. Er zog eine heraus, zündete sie an und stellte sich zurück ans Fenster. Er hasste es, immer die Fenster aufmachen zu müssen, wenn er eine rauchen wollte. Doch seitdem Sora ihnen gesagt hatte, dass sie schwanger sei, hatte Crawford ihm strickt verboten, im Wohnzimmer und in der Küche zu rauchen.
Kapitel 4: Urlaub in den Bergen
Crawford saß in seinem Büro und hatte gerade seinen Laptop geschlossen, als es an der Tür klopfe. „Komm rein Sora“, antwortete er und die Tür ging auf. Die Uhr auf seinem Schreibtisch zeigte bereits nach Mitternacht, als Sora, in ihrem Morgenmantel gehüllt, eintrat. Er lächelte für einen kurzen Moment und bat Sora, sich zu setzen. Er wusste bereits, wie dieses Gespräch ausgehen würde. Das bemerkte Sora sofort. „Entschuldige, dass ich dich so spät noch störe, aber wir müssen reden.“ Crawford nickte. „Du weißt doch bereits schon, wie meine Entscheidung ausgefallen ist, oder?“ Wieder nickte Crawford. Sie schwiegen beide einen Moment. „Ich habe bereits für Alles gesorgt. Am Freitag wird dich das Taxi von hier aus in die Berge bringen. Desweiteren habe ich dafür gesorgt, dass du dort alles vorfinden wirst, was du für Gwen brauchst. Wie die Windeln und Babynahrung.“
„Dann gibt es ja nichts weiter zu besprechen.“ Sora stand auf und verließ das Büro. „Gute Nacht, Crawford“ sagte sie noch, ehe sie die Tür schloss und zurück in ihr Zimmer ging.
Leise schloss Sora die Tür zu ihrem Zimmer. Sie ging zum Gitterbett, in dem ihre Tochter friedlich schlief und zog die Spieluhr erneut auf. Das Licht im Zimmer war nur gedämpft und die Vorhänge waren, wie jeden Abend üblich, zugezogen. Sie zog ihren Morgenmantel aus, legte diesen auf den Stuhl und ließ sich anschließend auf dem Bett nieder. Sie gähnte und war müde. Doch ob sie die Nacht schlafen konnte, wusste sie nicht.
Irgendwann musste Sora dann doch eingeschlafen sein. Denn sie wurde am Morgen vom Quietschen ihrer Tochter geweckt. Sora richtete sich auf und erblickte Gwen, die sich am Gitterbett festhielt und ihrer Mutter dabei zu sah, wie diese zu ihr kam. Sie lächelte, als Sora sie auf den Arm nahm.
„Guten Morgen, meine Süße, du bist heute aber früh wach“, sprach Sora mit ihrer Tochter. Es klopfte an die Tür und Schuldig trat ein. „Guten Morgen“, begrüßte Schuldig die Beiden.
„Guten Morgen Schuldig. Bist du aus dem Bett gefallen?“ Fragend sah Sora ihn an.
„Wieso? Nur weil ich mal früh aufstehe? Ich dachte, ich bring dir Frühstück.“ Schuldig stellte das Tablett mit Essen auf dem Tisch ab.
„Und womit hab ich das verdient?“, Sora setzte Gwen auf den Boden und trat auf Schuldig zu. Dieser legte seine Arme um Soras Hüfte und zog sie an sich. „Einfach dafür, dass du so süß bist“, er lächelte und küsste sie. Sora erwiderte den Kuss.
Schuldig war schon vor ins Bad gegangen und Sora wollte gleich nachkommen. Sie nahm das Handy aus ihrer Tasche und drückte auf Wahlwiederholung.
Kapitel 5: Deutschland
Irgendwo in Deutschland 21:25 Uhr
Maya schloss die Tür zu ihrer Wohnung auf und trat in den dunklen Flur. Sie zog ihre Schuhe aus und brachte ihre Einkäufe in die Küche. Sie räumte ihre Einkäufe in den Kühlschrank und ging anschließend ins Wohnzimmer. Es kam ihr seltsam vor, als sie sah, dass das Feuer im Kamin brannte. Und dann sah sie ihn. Marco. Er saß in einem der beiden Sessel und blickte ihr direkt in die Augen. „Mar..co“, Maya konnte kaum sprechen. So überrascht war sie, dass er plötzlich in ihrer Wohnung war.
„Guten Abend Maya. Ich hoffe doch, ich habe dich nicht erschreckt?“, sprach er gelassen und stand auf.
„Was machst du hier? Ich hatte dich nicht so früh erwartet.“
„Die Besprechung war früher zu Ende und da mir langweilig war, dachte ich mir, ich komme einfach vorbei.“ Er ging an Maya vorbei, auf das Telefon zu, welches auf einem kleinen Holztisch stand.
„Deine Freundin hat angerufen. Und sie hat eine sehr interessante Nachricht hinterlassen. Willst du sie dir anhören?“ Fragend sah Marco Maya an. Sie sah, dass der Anrufbeantworter leuchtete.
„Ja!“
Marco drückte die Taste und die Nachricht wurde abgespielt:
Hallo Maya. Schade, dass du nicht ans Telefon gehst. Wahrscheinlich hast du viel zu tun. Aber ich mache mir Sorgen um dich. Du hast dich so lange nicht mehr gemeldet. Mir geht es wieder besser. Ich bin zusammengebrochen und nun hat Schuldig mich darum gebeten, ein paar Tage „Urlaub“ zu machen. Ich werde also die nächsten Tage nicht zu erreichen sein. Ich fahre in die Berge und Gwen nehme ich natürlich mit. So ich muss jetzt leider Schluss machen, ich habe noch etwas vor. Also Maya, ich hoffe dir geht es gut. Und: Bitte melde dich ja?!
Marco löschte die Nachricht und ging auf Maya zu. Diese hatte sich in den Sessel gesetzt und die Beine übereinander geschlagen. „Was soll daran interessant sein? Es ist eine einfache Nachricht.“ „Nicht ganz. Hast du nicht zugehört als sie sagte, sie fährt in die Berge? Daraus entnehme ich, dass sie alleine fährt. Sonst hätte sie dir doch erzählt, dass die Anderen mitkommen.“
„Und?“ Maya sah Marco fragend an.
„Ich werde ein paar Leute dorthin schicken. Sie werden Sora im Auge behalten und sobald sich eine gute Gelegenheit bietet, werden sie uns ihr Kind bringen. Wie hat sie es genannt... ach ja richtig, Gwen.“ Maya zuckte nur mit den Schultern.
„Wenn du meinst. Es ist deine Entscheidung.“
„Oh ja das ist es, meine Entscheidung und wenn wir das Baby erstmal haben, steht uns nichts mehr im Weg.“ Marco lächelte und setzte sich Maya gegenüber in den Sessel.
„Lass uns darauf anstoßen.“ Marco schenkte Champagner in beide Gläser, die zwischen den beiden Sesseln auf einem Glastisch standen und reichte ihr eines.
„Auf, das Gwen bald uns gehört.“ Marco lächelte und nippte an seinem Glas.
Kapitel 6: Telekinese
Sora setze Gwen in das Gitterbett, welches neben ihrem Bett stand und schaute sich das Zimmer an. Es war gemütlich. Hier fühlte sie sich wohl. Und Gwen schien es auch zu gefallen, denn sie blickte sich neugierig in dem neuen Zimmer um. Es klopfte an der Tür. „Ich bin gleich wieder da,“ sprach Sora zu ihrer Tochter und trat in den kleinen Flur. Sie öffnete die Tür und der Page trug ihr Gepäck herein. Sora gab ihm ein kleines Trinkgeld und er verließ das Zimmer wieder.
Crawford hatte recht gehabt: Es war alles da, was man für ein Baby brauchte. Ein Wickeltisch, der seinen Platz im Bad fand, ein Gitterbett und in dem kleinen Wohnzimmer hatte man ganz viele Stofftiere platziert. „Sieh mal Gwen, da sind ganz viele Stofftiere.“ Sora hob Gwen aus dem Gitterbett und setzte sie im Wohnzimmer auf den Boden. Diese war sofort begeistert, als sie die vielen Stofftiere sah und schloss so viel wie sie konnte, in ihre Arme.
Während Gwen mit den Stofftieren spielte, räumte Sora die Koffer aus und verstaute sie in einer Ecke. Sie schaute auf die Uhr, die an der Wand hing und sah, dass es bis zum Abendessen noch fast zwei Stunden waren. Müde von der langen Fahrt, gähnte Sora. Sie ging ins Wohnzimmer, wo ihre Tochter noch immer mit den Stofftieren spielte und setzte sich in den Sessel.
Sie lehnte sich zurück und beobachtete ihre Tochter. Fröhlich spielte diese mit all den Sachen, die vor ihr lagen. Sora lächelte und schloss die Augen. >>Nur für einen Moment<< dachte sie sich. Doch schon wenige Minuten später, war sie eingeschlafen.
Ein seltsames Gefühl, weckte Sora. Sie merkte, dass sie eingeschlafen war. Erschrocken sah sie sich nach ihrer Tochter um. Doch diese saß immer noch auf dem Boden. Doch das, was sie sah, gefiel ihr ganz und gar nicht. Gwen lächelte und versuchte, die Stofftiere zu fangen, die quer im Zimmer schwebten. „Gwen was soll das“, fragte sie etwas lauter.
Gwen zuckte zusammen. Sie wurde aus ihrer Konzentration gerissen und sah ihre Mutter für einen Moment schweigend an. Schon im nächsten Augenblick, fielen die Stofftiere zu Boden. Gwen fing an zu weinen.
Schnell war Sora aufgestanden und hatte ihre Tochter in die Arme genommen. Sachte versuchte sie, Gwen zu beruhigen und sprach mit sanfter Stimme: „Es tut mit Leid Gwen. Ich wollte nicht laut werde. Ist ja gut. Beruhig dich. Es ist alles gut. >>Ich hätte nicht gedacht, dass sie bereits so früh ihre Kräfte einsetzt.<<
Sora setzte sich mit Gwen in den Sessel und nahm das Bilderbuch zur Hand, welches sie zuvor aus ihrer Tasche geholt hatte. „Komm, es ist alles gut. Wollen wir uns das Buch hier anschauen?“ Gwen hörte auf zu weinen.
Kapitel 7: Abendessen zu dritt
Sora saß mit ihrer Tochter im Speisesaal und hatte Gwen gerade die Flasche hingestellt, als eine Frau auf sie zutrat.
„Das ist aber ein süßes Mädchen“, lächelte sie und sah Sora an.
„Ja, aber sie kann auch anstrengend sein.“
„Das stimmt. Meine Kinder sind leider schon erwachsen. Hätten sie etwas dagegen, wenn ich mich zu Ihnen an den Tisch setzte? Die anderen sind leider alle belegt.“
„Natürlich. Setzten sie sich“, bat Sora. Die Frau nickte dankend und setzte sich so, dass Gwen zwischen den beiden Erwachsenen saß.
Während dem Essen unterhielten sich die beiden Frauen. Aber auch nach dem Abendessen verbrachten sie noch eine Weile zusammen, bis es Zeit wurde, für Gwen ins Bett zu gehen. Sie schlummerte bereits friedlich in den Armen ihrer Mutter.
„Sie entschuldigen mich, ich muss Gwen ins Bett bringen.“
„Aber natürlich. Schließlich ist es schon längst Zeit, schlafen zu gehen“. Die Frau beobachtete, wie Sora die Stufen hinauf stieg und aus ihrem Blickfeld verschwand. Ein Kellner kam vorbei und sie bestellte sich noch ein Getränk.
Sora hatte Gwen umgezogen und sie in ihr Gitterbett gelegt. Gwen war nur ganz kurz aufgewacht, als Sora sie umzog. Doch schon kurz darauf war die Kleine wieder eingeschlafen. So müde war sie. Auch Sora war müde. Gähnend zog auch sie sich um und legte sich ins Bett. Doch schlafen konnte sie noch nicht. Sie zog ihr Buch hervor und fing an zu lesen.
Es war schon eine Weile her, seitdem Sora in diesem Buch gelesen hatte. Also blätterte sie ein paar Seiten zurück und fing an zu lesen.
Noch immer saß die Frau, mit der Sora zu Abend gegessen hatte, auf ihrem Stuhl. Das Licht im Saal war gedämpft und leise lief Musik. Es waren kaum noch Leute da. Die verbliebenen Leute waren schon etwas älter. Sie saßen an einem Tisch zusammen und spielten Poker.
Eine Person setzte sich neben die Frau und diese fuhr aus ihren Gedanken. „Was machst du hier?“, fragte sie.
„Was soll ich hier schon wollen? Ich bin hier, weil ich wissen will, was mit den Beiden ist.“
„Ich hätte dich auch angerufen, Marco. Sobald es etwas Neues gibt. Aber ich bin noch nicht so weit. Ich habe noch nicht ihr Vertrauen.“
„Hast du wenigstens herausgefunden, ob Gwen ihre Kräfte bereits eingesetzt hat?“
„Ich denke nicht. Dafür ist sie noch viel zu klein. Aber sobald sich eine Gelegenheit ergibt, werde ich Gwen mitnehmen. Aber Sora hat ihr Kind nicht einen Moment aus den Augen gelassen. Es wird schwer werden.“
„Dafür habe ich ja dich ausgewählt, Katia. Mach deinen Job gut, sonst kann ich für nichts garantieren.“ Marco sah die Frau eindringlich an. Diese hatte verstanden und nickte leicht. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht, stand Marco auf und verschwand wieder.