Die Reise der Naturgemeinschaft in das verdorbene Land

  • Vorwort: Die Geschichte habe ich vor 2 Jahren geschrieben und sie ist im Zusammenhang mit der Geschichte um die Naturgemeinschaft (deren Name hier geheim bleibt) entstanden. Das ganze hängt mit einem größeren Rollenspielprojekt namens Siebenwind zusammen. Ebenso mit einem von mir gestartetem Projekt namens "Lilium". Aber ich möchte nicht zu viel erklären und poste die Geschichte einfach mal, auf dass man sie auf sich wirken lassen kann.

    Ein leichter und kühler Wind weht an der Hütte vorbei und lässt alles herum erzittern und frieren. Doch den Mut jener kann er nicht brechen. Eine Selbstbewusste und starke weibliche Stimme durchbricht das Sausen des Windes.
    „Hmm gut gut es wollen wohl wirklich viele mitkommen ins Ödland.“ Diese Stimme gehört Korena und sie ist zuversichtlich. Die Elfen in Avindhrell nickten zustimmend
    „na! ich komm mit, wenn Naneya mitgeht“ wobei sich die beiden Menschen etwas zurück hielten. Die Frau blickt gem Boden und verharrt regungslos während der andere sichtlich überrascht ist.
    „Hm? Wollt ihr ins Ödland?" Korena blickt zu dem Mann hin und nickt sachte
    „Auch wenn nicht alle da sind von welchen ich es gehofft hatte, Dha Orian, wir wollen dem Gleichgewicht wieder Stärke geben.“ Kurz mag Orian überlegen eh er meint „Hm ich würd ja mitkommen wenn ich drüfte nur ohne Pferd?“
    Worauf Korena mit festem Blick antwortet „Hmm ich denke wir gehen sowieso ohne Pferd. Es ist hmm besser so, fliehen werden wir sowieso nicht.“
    Kurz funkelt in Orins Augen die Neugier auf und mit eben solch einer klingenden Stimme fragt er „Nehmt ihr mich mit? Auch wenn ich bestimmt nicht besonders hilfreich bin?“
    „Sicher komm gerne mit.“ Entgegnet sie nickend. „Hmm ich denke wir gehen schon mal an die Furt, wenn ich Arkarakun richtig verstanden habe kommen die Nordmänner bald.“ Kurz lässt sie den Blick herum schweifen und meint dann Abenteuer lustig „Nun denn ich geh schon einmal vor, jeder der es wagen will möge mitkommen.“


    Gleich an der Furt wartet auch schon Chartaris und bald darauf reiten die stolzen Krieger des Nordens heran. Nach freundlichen Grüßen wie es üblich ist ertönt Korenas Stimme erneut auf und alle lauschen ihr.
    „Gut... da Arkarakun leider nicht da ist mache ich mich einfach mal zur Pfadfinderin. Aber wir müssen auf dem Weg auf jeden fall alle fest zusammenbleiben.“
    Ein großer stämmiger Nordrave, names Halgar meldet sich zu Wort. „Jej meine die Eibe an so einem Wasserfall am Finsterwald grenzend.“


    Langsam bewegt sich die Gruppe in Richtung des Walles und dann erhebt die Frau wieder die Stimme.
    „Bis dahin erkläre ich etwas den Weg, damit notfalls jeder allein zurückfindet. Im Prinzip geht es einfach südwärts am Meer entlang aber wenn Finsterwangen in Sicht kommt, geht daran vorbei bis ihr wieder ans Meer kommt und dann weiter gen Süden, bis ihr in ein kleines Tal mit einem großem Baum kommt.“ Sie blickt herum und meint dann schulterzuckend
    „Einfach erklärt.“ Hoffnung liegt nun in ihren Worten „Und um den Baum herum ist nun ja lebendes Land welches wir aufsuchen wollen.“
    Eh sie wieder mit militärischen und entschlossenen Klang verkündet „Gut dann... Waffen heraus, zusammenbleiben und notfalls rufen. Und Monster werden niedergemacht. Wenn wir davonlaufen verlieren wir uns im Ödland.“


    Mit diesen Worten machten sich alle auf den Weg. Nur wenig Widerstand hält das Ödland. Orger und Wölfe, doch nichts was den Mut brechen kann. Kalter wind schlägt ihnen entgegen und erschwert das Atmen. Staub wirbelt umher und stellen die Abenteurern auf die Probe. Schließlich kommt die Gruppe an dem Ort der Hoffung an und setzt den Fuß auf grünen Boden. Immer den Berg entlang eh man einen großen Baum sehen kann der aus einer alten zerfallenen Hütte heraus wächst. Die Äste des gewaltigen Baumes knacken immer wieder, es kann vom Wind aber auch von der Lebendigkeit des Baumes zeugen.


    „Wir werden uns zuerst etwas umsehen... und dann werden die welche dazu begabt sind versuchen mit dem Baum zu sprechen, das Gleichgewicht zu stärken.“ Bestimmt die Anführerin wobei Chartaris alte Erinnerungen schwelgt und sich nicht an einen Baum erinnern kann.
    „Ja hier stand sie eins das ist wahr Chartaris. Die alte Hexenhütte ... deswegen ist es hier auch ein besonderer Ort.“ Meint Korena darauf hin.
    Halgar wendet sich seinen Streitern und meint zu ihnen „God jet lauf herum und tötet alles was nicht guten Tag sagt“ Kurz nachdem er das sagte brechen auch schon grünhäutige Gobblins durch das Unterholz und stürzen sich wahnsinnig auf die Anwesenden. Brüllend stürzen sich die tapferen Streiter auf die Grünhäute und hauen sie um.


    Die Mitglieder des Naturverbundes blicken mustert dem Baum hinauf und berühren diesen zart. Doch scheint der Baum wie jeder andere zu sein, er regt sich nicht, steht still. Doch jene welche magisch begabt sind spüren etwas verdrehtes, nicht erfassbares. Eine Unstimmigkeit, die nicht zur natürlichen Eigenart eines Baumes passt. Die Mitglieder sammeln sich um den Baum und mustern diesen weiter. Linduen spielt leicht zum Baum aufschauend an ihrem grünlichen Ring herum. Lorion lächelt nur leicht zur Seite und stimmt eine leise Melodie an. Lilium atmet tief leicht mit der Hand über die Rinde streifend. Eh sie den Baum umwandert und zu den Nortmännern geht um diese zu unterstützen wie es den Anschein hat. Leise nur murmelt sie „Der Ort der Hoffnung“. Korena umfasst leicht ihr grün sprießendes Amulett und versucht so mit der hand das Lied des Baumes zu spüren.


    Doch sogleich runzelt sie die Stirn und beißt die Zähne zusammen leise murmelt: „Geschwister, Freunde... helft mir... Vereinigen wir hier zusammen unseren Geist... Gemeinsam versuchen wir es nun... unser Geist muss die disharmonischen Lieder ordnen und stärken zugleich.“


    Immer mal wieder knackt es im Unterholz man hört irgendetwas oder wen durch den Schnee stapfen. In diesem Moment greifen die Grünhäute wieder an und die Streiter werfen sich auf diese. Laut treffen die zwei Fronten aufeinander und Kampfgeräusche schallen im Tal wieder.
    Vollkommen fehl am Platzt steht Lilium und haut einen Windwirbel auf ein Gobblin. Naneya fixiert den Baum hoch konzentriert und umklammert ihren Stab fest. Neben ihr fügt Korena, welche als Medium zum Baum nun für alle anderen gilt ihren Geist mit dem der anderen zusammen und dringt sanft wieder auf den Baum vor und dabei leise anfangend Lorions angestimmte Melodie mitsummen.
    Die Mitglieder des Rituals zucken kurz zusammen als eine Welle aus verdorbenen Impressionen in den verbundenen Geist aller eindringt. Die Bilder scheinen keinen reinen Ursprung zu haben, etwas altes und umstrittliches ruht in ihnen. Eh es langsam etwas ruhiger wieder und nur der Wind der durch die Bäume geht ist hörbar.
    Ein Schwert durchbricht kurz einmal die Stille als es einen Gobblin nieder rafft. Alle umherstehenden stimmen in die Melodie ein und versuchen weiterhin den Baum zu ergründen. Und sie spüren das unter all dem Missklang etwas vergraben liegt was einen Baum ausmacht. Beständigkeit, Ruhe, nur eben pervertiert und missstimmig. Das Summen der Gemeinde wird lauter und stimmt sich langsam auf das wesen des Baumes ein so gut es möglich ist. Doch dennoch bewahrt er seine Standfestigkeit, Ruhe und Verwurzlung, nicht nur physisch, sondern auch im Innern. Korena schöpft Kraft aus ihrem Amulett und versucht die geistigen Ranken des Bauminneren in aufzunehmen als Medium für alle. Als das Amulett dies versucht mag Liliums Ring am Finger sich kurz regen und kribbeln. Wie zu Hilfe gerufen reiht sie sich ein, tockt den Rankenstab auf den Boden und stimmt in die Melodie ein. Zusammen dringen sie in den Geist des Baumes ein.


    Auf einmal erscheinen chaotischen Bildern und Klängen, wild durcheinander gewürfelt. Es scheint keine rechte Struktur zu geben, keine Basis aus der all dies erwächst. Leise raunen Korenas Worte in die Summende Gemeinschaft
    „Stärken wir seien Wurzeln, lassen wir ihn selbst heilen. Er ist noch stark. Er muss diesen Ort gegen Eindringlinge bestehen.“ Worauf Lilium einige Worte haucht: „Baum der Hoffnung.“
    Mit Hilfe des Amulettes des Lebens sammelt Korena Kraft. Doch auf einmal tut sich eine Art geistige Barriere auf, es ist nicht so, als würde der Baum das Eindringen bewusst blocken, vielmehr scheint es so, als fielen die Kraft spendenden Versuche auf keinen fruchtbaren Boden, sondern herab auf eine eisige Unterlage, die alles gierig verschlingt. Lorions Melodie wird schwächer als er das realisiert. Die Geistige Erscheinung des Baumes wird nun völlig chaotisch. Gedanklich versucht die Gemeinschaft Ranken zu bilden, Ranken welche das Chaos heraus treiben oder es vermindern sollen. Zwar lichtet sich unter dem Ansturm das Chaos, jedoch liegt darunter nur noch mehr Perversion und es lässt sich kein „normaler“ Kern ausmachen, nur Missklang existiert und dominiert das Wesen des Baumes. Er ist genau so wie sein restliches Wesen verschrumpelt.
    Korena gibt dem Baum alle Kraft bis zu Lebenskraft hin. Rotes Blut tropft aus ihrer Nase auf den Boden und ihre Haut färben sich kränklich nun. „Pflanzen wir etwas neues in ihm“ beschließt sie dann und zieht die ganze Essenz aus dem Amulett, welches eigentlich ein einziger Spross des alten Baumes des Lebens ist. Sie stärkt sein Wesen mit aller Kraft der Gemeinschaft und versucht tief im innersten wo sie nun ist jene Kraft als neuen Kern zu pflanzen dabei fällt der Spross langsam, seiner Kraft wirkend, vom hals zu Boden. Der Kern sträubt sich nicht gegen die Bemühungen, aber er scheint kein fruchtbarer Boden zu sein, er verschlingt was man ihm gibt, wächst aber nicht und wird auch nicht. Liliums Augen erstrahlen dann im gleißenden blau und schimmern leicht während sie versucht nun den Kern selbst zu stärken. So versucht sie nun auf den Kern magisch einzuwirken.
    Leise haucht eine Stimme von der Seite: „können wir den Boden unter dem Baum reinigen dort wo er entspringt...?“ Diese Stimme gehört Naneya wobei sich perlweise Schweiß auf der Stirn sammelt. Liliums Augen tauchen den Baum in noch heller schummriges Blaues Licht und sie scheint immer mehr Kraft in den Baum zu leiten.
    Korenas Knie fangen langsam an zu zittern. Jeder in der Gemeinschaft leitet wohl seine gesamte Kraft in den Baum um zu retten was man Hoffnung nennt. Langsam macht sich eine Veränderung breit, das Chaos und die Wirrungen im Inneren des Baumes brechen auseinander, wie ein morsches Stück Holz. Schweiß rinnt weiter von Lorions Stirn doch trotz der Anstrengung versucht er weiterhin seine Melodie ruhig und im Klang zu halten. Langsam bilden sich graue Haare bei Korena und es scheint als lässt sie ihre Lebenskraft weiter in den Baum fließen.


    Mit einem mal beginnt der Baum zu sterben, die chaotische, perverse Kraft verschwindet und sickert in den Boden, wie verschütteter Wein. Korena geht auf das linke Knie, doch dabei Liliums Hand und die Rinde weiter anfassend. Der Tod kommt mit rascher Konsequenz, kurz darauf beginnen die Blätter zu welken und fallen vereinzelt zu Boden herab. Blutige Tränen tropfen aus ihren Augenliedern und bildet einzelne rote Flecken im Schnee. Lilium fällt mit einem mal zu Boden und bleibt bewusstlos und regungslos liegen. Alle anderen können sich gerade so noch auf den Beinen halten und leiden fürchterlich an der Entkräftung. Doch ihr Mut ist nicht gebrochen und so versuchen sie es ein Letzes Mal den neuen Kern zu speisen. Doch zu spät, der Baum ist nur noch eine leere Hülle. Die Blätter liegen auf dem Boden um den einst so mächtigen und Kräftigen Baum herum und das holz ist morsch. Der Kern welchen sie zu Pflanzen versuchten wird langsam Braun und welkt wie eine alte Blume. Lorion zieht die Hand von dem Baum zurück und seine Melodie stoppt abrupt. Korena sackt nach hinten weg und kann sich gerade noch so etwas mit den Armen im Schnee abfangen. Sie spuckt etwas Blut aus. Ihre Haare sind erblichen und dann bleibt sie mit dem Kopf im Schnee liegen. Tief seufst Naneya durch und blickt traurig zum Baum auf während sie langsam nur die Hand vom toten Baum nimmt und zu Korina eilt.
    Diese öffnet langsam die Augen und murmelt leise: „Alles ... ver...gebens...“ Ein schweres seufzt bringt die Niedergeschlagene Naneya hervor. Leise fragt Korena jemand wie es ihr geht. Doch kann sie nicht zuordnen von wem die Worte stammen. „Nil... es geht... die einigste Kälte die ich spüre ist... die in meinem Herzen...“ murmelt sie kraftlos und meint dann verzweifelnd „Ich... muss... doch... etwas ... tun...“

    Naneya blick sorgenvoll zu ihr hinab und öffnet schließlich die Spange ihres Umhangs und wirft ihn wärmend über sie. Leise raunt sie ihr zu: „Korena du musst erst zu Kräften kommen...“

    Lorion murmelt eben so leise zu ihr hin: „Ruhig Wolfskind, unsere Zeit wird kommen. Sei dir sicher, dass wir heute einen wichtigen Sieg gegen das Dunkle errungen haben. Unsere mühen waren nicht umsonst! Die Zeit wird uns zeigen, was dieser sieg uns bringen wird“ Leise und zweifelnd fragt sie „Meinst... du?“

    Kurz nur ringt er sich ein aufmunterndes Lächeln ab. „dha“

    „Ich fühle mich... als ob mir jemand einen Arm abgetrennt hätte...“ meint sie schmerzlich. Lorion meint nur leise „Glaube mir, das Dunkle zu besiegen dauert wir haben den ersten Schritt auf einem langen Weg getan“ Korena nickt leicht zu ihm hin, immer noch Tränen in den Augen welche sich mit Blut vermischt. „Der Spross... weg...“ „So ist es nicht,“ widerspricht Lorion leise „es war nicht mehr als ein Amulett, es ist nicht mehr als ein Amulett.“ Sie atmet schwer auf „Ich muss mich etwas ausruhen... gebt mir bitte etwas Zeit...“ und langsam schließt sie die Lieder.


    Der vom Kampf ermutigte Halgar kommt herbei und fragt in die Runde schaund „Ist das Ritual gelungen?“ Eh er den Baum erblickt und etwas seufzt. Alle waren am Boden zerstört doch langsam öffnet Korena die Augen. „Es hilft nichts...“ meint sie während sie sich langsam wieder mit zittrigen Gliedern hoch drückt. Langsam wird Lilium durch die Heilende Behandlung von Chartaris wieder wach und blicht verwundert herum mit blassern Augen. „Wer bist du? Und wo bin ich?“

    „Morsan... was für ein Schlachtfeld... Heute ist vieles gestorben...“

    Meint Korena mit düsterer Mine. „Und wir haben die Quell der Örtlichen Verderbnis ausgerottet.... Aus dem Moder wird neues erwachsen.... wir müssen dafür sorgen, das es gut ist.“


    Nitramtin - Königliche Nervensäge - ChaosNitri


    Derzeitiges Projekt: Entwindoofizierung

    Einmal editiert, zuletzt von Nitramtin ()