[Geschichte] Abunai-Akademie - Buch 2 "Dunkle Wolken"

  • Tag 28 - 17:18 Uhr - Gelände der Akademie - Verbindung


    Samirall fühlte wie sich sein Geist ausstreckte. Lenas Gedanken hörte er in seinem Kopf als wären es seine eigenen. "Beschütze mein Herz" hörte er immer wieder. Wie ein Echo hallten diese Worte zusammen mit "Ich liebe dich" in seinem Geiste.
    Die Zeit flog davon, soviel bekam Samirall gerade noch mit.


    "Ich fühlte mich dir noch nie so nahe.." schrie Samirall, mehr als das er sprach, in diese selbst geschaffene und fast leere Welt hinein. Erinnerungen an seinen Meister und an das harte Training zogen an ihm vorbei, während er sich immer weiter bewegte.
    Er wusste nicht ob er sich nach oben,unten oder überhaupt bewegte. Er spürte aber das er weiter gehen musste. Ein wohliges Gefühl breitete sich in ihm aus als er nach einer Ewigkeit Lena erblickte.
    Zusätzlich zu seinen Erinnerung erblickte er jetzt das kalte Sibirien und zum ersten Mal auch den Meister von Lena.


    Mit schnelleren Schritten bewegte er sich jetzt auf Lena zu.
    Er sah Aktenzeichen und merkwürdige Apparaturen und spürte einen Widerstand.
    "Was hat das zu bedeuten?" fragte sich Samirall, als er die gerade empfangen Bilder in seinem Geist aufnahm.
    Lenas Hand umfasste seine und kurz bevor Samirall aufwachte, sah er ihren Meister auf dem Sterbebett etwas flüstern.


    Samirall machte die Augen auf und sah Lena direkt in die Augen. Ihre Lippen lösten sich von einander und eine weiße Wolke entstieg seinem Mund.
    "Wow!" war das Einzige was Samirall darauf einfiel.
    Immer noch zitterte seine Hand, im Anbetracht der Sache, dass er ein 10-minütiges Windschild um die beiden errichtet hatte, war dies auch kein Wunder.
    "Was war das Lena-chan? Wo waren wir da gerade?" fragte Samirall die ebenso erstaunte Lena.

  • Tag 28 - 17:19 Uhr - Gelände der Akademie - Freiübungsgelände


    Metro war immer noch etwas außer Fassung, sah Ptolemäus an und sagte: "Du hast mich überlistet und die Bedingungen für deinen Sieg erfüllt. ... Du hast dir ... meinen Respekt verdient." Metro verneigte sich leicht vor Ptolemäus, richtete sich wieder auf und fuhr fort: "Ich werde dich trainieren. Das Training wird hart werden und du wirst es abbrechen wollen. Aber wenn du es durchhältst, wirst du dein Schwert mit Stolz und zu Recht tragen."
    Metro sah Ptolemäus in die Augen und reichte ihm die Hand, um das Gesagte mit einem Händedruck zu besiegeln.

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  • Tag 28 - 17:19 Uhr - Gelände der Akademie - Freiübungsgelände


    Mit einem breitem Grinsen und Schmerzen von dem Lachen ergriff Ptolemäus doch ehrfürchtig Metros Hand und sagte: "Danke, mein Freund. Ich werde dich nicht enttäuschen." Ptolemäus kamen vor Stolz und der Atmosphäre fast die Tränen, doch er konnte sich beherrschen. 'Endlich bin ich nicht mehr der ewige Schwächling.'


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  • Tag 28 - 17:20 Uhr - Gelände der Akademie - Freiübungsgelände


    "... mein Freund." hallte es durch Metros Kopf. War das sein Freund? Fühlte sich so Freundschaft an? Er hatte schon vorher zu mehreren Leuten Kameradschaft empfunden. Aber das hier fühlte sich anders an.
    Nachdem seine Eltern, als er gerade 7 Jahre alt geworden war, starben, bekam er Vormittags Privatunterricht und wurde am Nachmittag von seinem Großvater trainiert, der die gleichen Fähigkeiten besaß wie Metro. Als auch dieser starb, hatte Metro, der alleine die Beerdigung organisiert und durchgeführt hatte, kein Interesse an anderen Menschen. Ob ein Mensch lebte oder starb, durch seine Hand oder eine Andere, litt oder glücklich war, interessierte ihn nicht mehr. Es interessierte sie ja schließlich auch nicht. Nicht alle.


    "Freund." Er wusste nicht, was diese Wort bedeutete. Oder zumindest wusste er es bisher nicht. Er sah Ptolemäus an.
    Die Memme war kurz davor zu Heulen. Weiß Gott warum. Metro konnte sich nicht einmal vorstellen, wie es wäre zu weinen, wie es sich anfühlte, wenn einem Tränen über die Wangen liefen. Er hatte nie eine einzige Träne vergossen.


    "Dann fangen wir gerade einmal mit der Grundhaltung an.", sagte Metro und nahm eine einfache, grundlegende Kampfhaltung ein, "Es gibt zwar tausende von Grundhaltungen, aber diese hier ist ganz gut, um das Prinzip und die grundlegenden Elemente zu verstehen. Mach es mir nach!"

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  • Tag 28 - 17:20 Uhr - Gelände der Akademie - Freiübungsgelände


    Ptolemäus sah sich die Haltung an. Er versuchte sie so gut wie möglich nachzumachen. "So?" Ptolemäus wollte Metro nicht enttäuschen. 'Ich werde nie wieder ein Schwächling sein!' Metro zeigte ihm verschiedene Kniffe und korrigierte ihn oft. Ptolemäus ließ sich nicht beirren und machte Metro alles nach. Metro hatte Geduld mit Ptolemäus, denn selbst wenn sie eine Bewegung zehnmal machen mussten, erklärte Metro es Ptolemäus. An Metros Gesichtsausdruck las Ptolemäus, dass dieser trotz dem ganzen Erklären doch verblüfft war über das Lerntempo von Ptolemäus. Nach einer intensiven halben Stunde konnte er schon einige Schritte, Schläge und Paraden beherrschen, wenn es auch nur die einfachsten waren. Nachdem Metro sah, dass Ptolemäus das Trockene beherrschte gingen die beiden, Ptolemäus sichtlich erschöpft, zum Essenssaal.


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  • Tag 28 ~ 17:21 Uhr ~ Gelände der Akademie


    Nach dem Ereignis standen beide völlig reglos da, doch bevor Lena irgendwas erklären konnte, wich nur ein kleines „ich...“ aus ihr heraus und sie fiel in Ohnmacht.


    Lena fand sich nach Momenten der Betäubung zurück in ihrem alten Zuhause, doch es war nicht dasselbe Sibirien, es war das Sibirien vor 12 Jahren.
    Es war daran zu erkennen, dass die 7-jährige Lena aus der Vergangenheit mitten in einen Schneesturm stand.


    „Wo bin ich bloß?“, fragte die Lena aus der realen Welt flüsternd und bemerkte, dass sie fast durchsichtig war. „Ein Sprung in meine Vergangenheit...wie ein Zeitfilm. Aber wieso?“


    Sie würde es bald erfahren, doch zunächst überlegte sie welche Erinnerung es wohl sein würde, als es ihr dann eingefallen war: es war kurz nachdem ihre Babuschka getötet worden war.
    Sie ging auf die kleine Lena zu und beobachtete, was sie tat: die Kleine war am weinen und saß hockend im Schnee.
    Doch plötzlich geschah es: der Schneesturm wurde immer heftiger und heftiger und man konnte erkennen, dass sich in dem kleinen Mädchen etwas aufbaute. Ihre Eiskraft konzentrierte sich auf einen Punkt und der Punkt war eine kleine Siedlung neben ihrem Heimatdorf.
    „Sterbt! Sterbt!“, rief das kleine Mädchen mit Tränen in den Augen, als eine Gletscherscherbe auf die Siedlung fiel und alles unter sich begruben hatte.


    Die Geister – Lena erschrak. Sie konnte sich nicht an diese Szene erinnern. Es war für sie nur ein Horrorfilm. Dann aber fielen ihr die Worte ihres Meisters ein: „du bist zu mächtig geworden.. sie haben dich versucht loszuwerden...doch es hatte nicht geklappt.“


    Also war das ihre größte Macht. Die Macht eine Gletscherscherbe zu beschwören.


    Sofort fiel das kleine Mädchen um, denn sie hatte viel zu viel Energie dafür benutzen müssen.
    Auf ein Mal kam ein Zeitriss und die Geister – Lena fand sich in einem Raum wieder mit vielen Armaturen und Akten. Mitten in dem Zimmer war wieder das kleine Mädchen und um sie herum standen viele Männer in Kitteln und untersuchten die immer noch reglose kleine Lena.


    „Ich verstehe, warum ich mich nicht mehr dran erinnern kann.“, flüsterte die Geister – Lena, als sie den Männern zuhörte und fügte hinzu. „Jetzt verstehe ich. All die letzten Jahre haben sie mich versucht zu kontrollieren und versucht mir andere Wege der Eiskraft beizubringen, damit ich das nicht mehr tue. Ob ich wohl...“


    Doch bevor sie ihren Gedanken weiterführen konnte, wachte sie in den Armen eines zerrütteten Samiralls auf.


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  • Tag 28 - 17:24 Uhr - Platz vor dem Krankenhaus

    Als Lena vor ihm umfiel, traf ihn das wie ein Schlag ins Gesicht. Er schaffte es gerade noch sie festzuhalten bevor sie zusammensackte.
    "Was...passiert hier?" stotterte Samirall, als er die regungslose Lena im Arm hielt. Sie schwitzte und wirkte als wenn sie einen schlechten Traum hätte.
    Dieser Anblick entrückte und festigte abwechselnd Samiralls Gedanken. Die Verbindung und die Errinerungen von Lena, verwirrten ihn schon genug. Diese Ohnmacht half ihm sich von diesen Gedanken zu lösen. Gleichzeitig war der Schock sie so zu sehen enorm.
    Dieses Wechselbad der Gefühle hielt aber nicht lange an. Samiralls Intuition übernahm die Kontrolle und mit einem Satz stand er mit Lena auf und rannte wieder zurück Richtung Akademie.

    "Egal wie intensiv ich mit ihr trainiert habe, ich habe sie selten schwitzen gesehen. Warum schwitzt sie jetzt? Was waren das für Erinnerungen?" waren die Gedanken die sich versuchten wieder zurück zu Samiralls Bewusstsein zu kämpfen.
    "Was ist mit dir passiert Lena? Ich will dich nicht verlieren. Nicht so. Nicht schon wieder." Samirall beschleunigte bei diesen Worten seine Schritte.

    Der Weg erschien ihm endlos. Als er endlich auf dem Platz vor dem Krankenhaus stand, fühlte es sich an als wäre er eine Ewigkeit gelaufen.
    Samirall hatte genug. Dieser Tag war ein Wechsel zwischen Freude, Frust und einer Komponente, die er noch nicht erfassen konnte. Aber all das wäre ihm egal, wenn er wieder in Lenas blaue Augen schauen könnte, die er heute fast ein zweites Mal verlieren könnte.

    Vor den Toren des Krankenhauses machte Lena überraschend ihre Augen auf. Sie wirkte als wäre sie einfach aufgewacht. In ihrem Blick las er Verwunderung. Über ihn? Samirall konnte sich vorstellen, wie er aussah. Er wollte sie nicht unnötig erschrecken, deshalb versuchte er es mit einem Witz, der ihm jedoch nur schwer über die Lippen kam.
    "Na Dornröschen wieder aufgewacht?"

  • Tag 28 - 17:24 Uhr - Waldstück


    Die grellen Lichter verschwanden, aber mit ihnen auch die endlose Dunkelheit. Eine Schwärze erstickender als die dunkelsten Winternächte. Mamoru schlug die Lider auf, und wurde sich langsam erst wieder seiner selbst gewahr. Das satte grüne Moos fühlte sich angenehm weich und feucht unter seinen nackten Sohlen an. Eine einzelne Ameise krabbelte auf seine Ferse, doch die Gedanken des Jungen waren weit davon entfernt ihr Aufmerksamkeit zu schenken.


    Mamoru wusste, dass seine Empathie gerade ganz andere Maßstäbe erreicht hatte. Obwohl es ihm noch bis vor wenigen Wochen schwer gefallen war, selbst komplexen Wesen in seiner Nähe die eindeutige Aura zuzuordnen, hatte er in der Zeit hier auf der Insel einiges dazu gelernt. So war es für ihn beinahe Alltag geworden, Menschen an ihren Auren wahrzunehmen und auch zu erkennen. Doch das eben war etwas ganz anderes gewesen!


    Mamoru versuchte seine aufgewühlten Gefühle niederzuringen und einen klaren Gedanken zu fassen. Das eben waren nicht nur die Auren gewesen, die er gewohnt war, vielmehr hatte die ganze Welt vor Leben gestrahlt. Für einen Bruchteil hatte er alles Lebendige um sich herum gespürt. Außerdem hatte er das Gefühl gehabt, all dieses Leben greifen zu können. Aber warum war ihm dieses einzigartige Gefühl beinahe schon vertraut vorgekommen?


    Immer noch etwas benommen machte er sich auf den Weg zurück ins Wohnheim.

  • Tag 28 ~ 17:30 Uhr ~ Gelände der Akademie


    Langsam erwachte Lena aus ihrer Ohnmacht und schaute Samirall an, der schon wirklich fertig aussah.


    „Ich.. es tut mir Leid. Ich habe meine Vergangenheit gesehen oder besser gesagt meine wahre Macht. Sie war so grausam und...“ Sie setzte eine kleine Pause ein. „.. kalt. Ich glaube, wenn wir jemals in einer dieser komischen 5er Verbindungen kommen, werde ich wohl zu dem, was ich nie hätte sein sollen.
    Ich weiß nicht, ob ich wirklich in diese Verbindung gehen will.“

    Nachdem die Worte von ihren Lippen glitten, schloss sie ihre Augen und kuschelte sich mehr in die Arme von Samirall.
    „Ich will nicht diese große Macht besitzen.. ich... ich weiß nicht. Ich will bei dir bleiben.


    Aber Samirall tust du mir einen Gefallen? Bringst du mich zu meinen Zimmer? Ich fühle mich schwach, aber muss aus diese Klamotten raus.. puu“ Mit einem kleinen Lächeln versuchte sie die gespannte Atmosphäre zu lösen.


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    Tag 28 - 17:30 Uhr - Gelände der Akademie - Heiße Quelle


    Hagen hatte sich an der Felswand angelehnt und war bis zur Nase in der 43° C heiße Wasser eingetaucht. Nachdem er sich vorher ordentlich gesäubert hatte, ließ er nun die Hitze des Wassers bis in sein Innerstes dringen.
    Mit geschlossenen Augen dachte er über die letzten Ereignisse nach. Die Angriff mit den russischen Drohnen musste nicht einmal zwingend von der GLA durchgeführt worden sein! Er selbst war zu lange in die Aktivitäten der Geheimdienste verwickelt gewesen, um heute noch so einem leichten Gedankengang nachzugehen.
    Da er hier nicht mehr an Informationen über die Lage draußen in der Welt heran kam, waren die Möglichkeiten einer Auswertung eher gering. Aber die Art und auch das Equipment sprach für andere Hintermänner.
    Als die großen Konzerne sich in die Politik eingekauft hatten, waren auch einige Geheimdienste mit erweiterten rechten ausgestattet worden. Sie hatten auch einfach Kinder mit speziellen Begabungen mitnehmen dürfen, die dann zu besonders gefährlichen Agenten ausgebildet worden waren. Davon hatte die Weltbevölkerung natürlich nie etwas mitbekommen! Aber so lange der Großteil der Menschen auf große Shows und bunte Bilder abfuhren, würden sie niemals hinter die Kulissen schauen.
    Hier auf Abunai war er aber wohl der einzige ehemalige Agent. Die Eisprinzessin schien einen anderen Hintergrund zu haben, der sie mit Forschung und Entwicklung in Verbindung brachte.


    Milani gab ein langgezogenes Maunzen von sich und tippte mit einer Pfote auf seinen Kopf. Hagen grinste unter Wasser. Niemand hier hatte jemals Fragen wegen Milani gestellt!
    Die Welt war inzwischen voll von interessanten Geschichten. Er hob den Kopf etwas aus dem Wasser, so dass der Mund über den Wasserspiegel kam.
    "Was möchtest du, Milani?" fragte er dann die Katze laut.

  • Tag 28 ~ 17:30 Uhr ~ Gelände der Akademie ~ Heiße Quelle


    Mai bewegte die Hand leicht an der Wasseroberfläche und beobachtete wie die entstanden Wellen langsam ausklangen.
    Die Menschen hier an der Akademie waren alle auf ihre Weise anders. Nicht nur wegen ihren Fähigkeiten auch wegen ihren Charakteren. 'Normalos' zu finden war hier wirklich schwer. Mai ließ ihre Gedanken noch ein wenig schweifen, bis diese schließlich bei Hagen stehen blieben. Warum hatte er eigentlich immer diese Katze bei sich? Auf Mai wirkte Hagen gar nicht wie ein Haustierfreund, aber trotzdem war da immer diese Katze, die ihm auf Schritt und Tritt folgte.
    Sie schlug neue Wellen und sah zu Haru. Die lehnte an einem Stein und hatte die Augen geschlossen. Bestimmt dachte sie auch nach, aber da Mai kein Telepath war, konnte sie nicht wissen worüber, doch das wollte sie auch gar nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Tag 28 - 17:31 Uhr - Gelände der Akademie - Heiße Quelle


    Die plötzlich mit ihm beschäftigten Gedanken einer anderen Person wirkten in Hagens Gedankenwelt wie die Einblendung einer Sondermeldung im Fernsehprogramm.
    Also hatte doch jemand sich mit dieser Nebensächlichkeit beschäftigt!
    Milanis Gedanken drängten sich in den Vordergrund, als sie auf seine Frage reagierte.
    "Hier ist es anders als in der Welt da draußen!" stellte sie fordernd fest.
    Hagen ließ sich wieder tiefer ins Wasser gleiten, um nicht laut zu sprechen.
    "Das stimmt!" pflichtete er Milani bei.
    "Hier ist kein Jäger von ihnen. Gutes Versteck. Sicherer Ort!" sandte sie weitere Stichworte.
    "Du hast das Thema aufgebracht, nicht ich. Es war außerhalb nur der Zwang der Situation, keine Forderung von mir", stellte Hagen ruhig fest. "Es war dein eigener Vorschlag und dein Wunsch!"
    Mit einem leisen Plätschern glitt neben ihm ein Körper ins Wasser.

  • Auf der anderen Seite der Trennwand hatte Mai vor wenigen Minuten Hagens gedämpfte Stimme gehört. Mit wem er wohl gesprochen hatte? Eine Antwort hatte er jedenfalls nicht erhalten.
    Dann kam ihr eine Idee.
    Sie beugte sich zu Haru hinüber und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Diese starrte sie daraufhin verdattert an.
    "Meinst du das ernst?" wollte sie wissen.
    Mai sah sie schon fast flehend an.
    "Bitte bitte bitte!"
    "Okay.."
    Ein paar Sekunden später hing Mai mit Harus Hilfe an der Trennwand und spähte auf die andere Seite.

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    Tag 28 - 17:31 Uhr - Gelände der Akademie - Heiße Quelle


    Das schwarzhaarige Mädchen mit der eigentümlichen weißen Haarsträhne streckte sich in dem heißen Wasser aus.
    Ihren wirklichen Körper hatte sie schon seit mehreren Jahren nicht mehr angenommen, so dass es erst einmal auch eine ungewohnte Perspektive für sie war.
    Hagen hielt die Augen geschlossen und ließ sich bei seinem Badevergnügen nicht weiter stören.
    "Du weißt schon, dass dies eigentlich das Männerbad ist?" fragte er sie amüsiert in Gedanken.
    Das Mädchen öffnete den Mund, aber sie kam mit den Stimmbändern noch nicht so zurecht, als das ein Wort aus ihrem Mund gekommen wäre.
    "Es ist ja niemand hier! Wer sollte mich schon sehen?"

  • 'Was zum?!' Mais Hände glitschten von der Wand und sie plumpste zurück ins Wasser.
    "Mai? Was ist los?" fragte Haru sie besorgt.
    Sie tauchte auf und wischte sich die nassen Haare aus dem Gesicht.
    "Später, okay?"
    Schnell drängten sich Gedanken an Hausaufgaben und die alt bewähren Kinderlieder in ihren Kopf, um die Gedanken an das, was sie da gerade gesehen hatte zu verdrängen. Haru sah sie verwirrt an.
    "Wollen wir gehen? Es gibt ja bald Abendessen..."
    Sie warf Haru einen viel sagenden Blick zu und beide verließen das Bad.

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    Vergangenheit:

    Milena Gabrielle D’Annunzio blickte in den Spiegel und zupfte an der weißen Strähne, die sich in ihrem ansonsten schwarzen Haar gebildet hatte.
    „Du bist ein Freak!“ sagte sie und streckte ihrem Spiegelbild die Zunge raus. Warum hatte es nur sie getroffen? Solche Fähigkeiten hatte sie niemals besitzen wollen!


    Als Tochter eines bekannten und geachteten Staatsanwaltes, der am europäischen Gerichtshof verschiedene Missstände aufgedeckt hatte, stand sie ebenfalls in der Öffentlichkeit. Das war ihr vorher schon ein Dorn im Auge gewesen. Nach den letzten Ereignissen war es ein Ding der Unmöglichkeit geworden!
    Sie versteckte sich jetzt schon seit mehr als einer Woche im Haus der Familie. Seit ihre Fähigkeit das erste Mal aufgetreten war.
    Ihre Mutter, die wohl die einzige Zeugin gewesen war, hatte einen regelrechten Schock erlitten. Ihre Vorwürfe hatten Milena sehr getroffen!
    Ihr Vater hatte diesbezüglich auch mehr Befürchtungen betreffs seines Rufes gehabt, als dass er sich Sorgen um seine Tochter gemacht hätte.


    Wieder trat der Schmerz in ihr Bewusstsein. Hier im Hause war das Dienstmädchen ihr mehr eine Mutter, als die Richtige es jemals gewesen wäre! Sicher, es war ein reiches Elternhaus und ihre Schwester wusste das viele Geld durchaus zu schätzen. Aber Milena wollte nur etwas menschliche Nähe und kein Geld!
    In ihrer Klasse hatten andere Mädchen ihr vorgeworfen, dass sie nicht einmal wüsste, was Geldmangel sein. Daran mochte durchaus etwas sein! Aber das alleinige Vorhandensein von allem, was man haben wollte, brachte einem nur Dinge ein. Und gerade deshalb hungerte sie nach menschlicher Nähe!
    Aber ihre Eltern hatten ja immer andere Dinge zu tun. Ihr Vater war in den letzten Tagen besonders verschlossen gewesen, was bei ihm bedeutete, dass er einer großen Sache auf der Spur war.


    Ein kurzer Schrei aus dem Erdgeschoss ließ sie aufhorchen. Das war keine Wut oder Frust gewesen! Es hatte nach panischer Angst geklungen!
    Milena erhob sich und ging zu ihrer Zimmertür. Leise schloss sie die verriegelte Tür auf und öffnete sie. Vor der Tür stand noch die letzte Mahlzeit, die Madeleine ihr gebracht hatte.
    „Das können sie doch nicht tun!“ hörte sie die Stimme ihrer Mutter. Die Angst, die aus ihrer Stimme klang, hatte Milena noch niemals vorher bei ihr gehört. Sie stieg über das Tablett und schlich sich an das Geländer.


    Unten im Foyer sah sie ihren Vater in einer großen Blutlache am Boden liegen. Ihre Mutter stand zitternd an der Tür zum Esszimmer. Den anderen Mann hatte sie noch nie vorher gesehen. Als sie genauer hinsah, stellte sie fest, dass er noch gar nicht so alt war.
    Er hielt eine schallgedämpfte Waffe auf ihre Mutter gerichtet und sagte kein Wort. Wie gebannt starrte Milena auf die Szenerie unter ihr.
    Das Geräusch des Schalldämpfers klang eher wie ein leises Husten. Zwei Kugeln schlugen direkt auf Herzhöhe in die Brust ihrer Mutter ein und schleuderten sie nach hinten. Eine endgültige Stille legte sich über das Foyer.
    Milena hatte das Gefühl, mit einen Eimer mit Eiswasser übergossen zu werden, als der Fremde direkt zu ihr hochsah.


    Seine grauen Augen musterten sie und dann setzte er sich in Richtung Treppe in Bewegung. Ohne jede Hast stieg er die Treppe hinauf. Milena hockte wie erstarrt an dem Geländer und starrte ihm entgegen. Ihre Gedanken wirbelten ohne Sinn und Verstand durcheinander.
    Beim Zimmer ihrer Schwester hielt der Fremde an. Die Musik aus dem Inneren kam nur gedämpft durch. Er wandte sich der Tür zu, öffnete diese und ließ die Musik damit um ein vielfaches Lauter werden. Diesmal konnte Milena nicht einmal das Husten der Waffe hören, aber sie sah die Mündungsblitze!


    Danach wandte er sich ihr endgültig zu. Milena konnte ihn nur ansehen. In ihrem Kopf wirbelten noch immer die Gedanken umher, aber inzwischen kam ein gewisser Ärger dazu. Diese blöde Geschichte mit der seltsamen Fähigkeit hatte ihr Leben schon genug durcheinander gewirbelt! Da musste das hier doch nicht auch noch sein!
    Plötzlich stand sie wieder auf ihren Beinen. Ihr Gesicht nahm einen entschlossenen Gesichtsausdruck an. Der Fremde vor ihr war stehen geblieben und die Waffe zeigte zu Boden. Seine Augen zeigten ein gewisses Interesse.


    „Du hältst dich für einen Freak?“ fragte er. Milena wunderte sich, dass seine Stimme so angenehm klang. Mussten Mörder nicht immer eine kalte Stimme haben?
    „Nicht unbedingt! Manchmal ist das, was man tut nicht das, was man tun will!“ antwortete er ihr, ohne das sie ein Wort gesprochen hätte. Wie war das möglich?
    Konnte er etwa ihre Gedanken lesen?
    „Erraten! Ich bin auch so ein Freak. Nur das andere meine Fähigkeiten für sich entdeckt haben!“ Er drehte sich zur Seite und schob die Jacke etwas hoch. Milena starrte auf den flachen Sprengsatz, der sich kurz über der Gürtellinie auf seinem Rücken an seiner Wirbelsäule befand.

  • Tag 28 - 17:30 Uhr - Gelände der Akademie

    Samirall wischte sich eine Träne von der Wange.
    "schhhhh... du redest durcheinander. Komm, ich werde dich in dein Zimmer bringen." flüsterte Samirall einfühlsam Lena zu. "Es wird dir nichts passieren. Ganz ruhig." Woher Samirall die Kraft nahm, das alles durchzustehen, wusste er selbst nicht. Er wusste nur, dass er nicht wollte das diesem Mädchen noch irgendetwas passierte. Momentan, dass wusste er, konnte er es nicht. Im Training musste er feststellen, dass sie große Fortschritte machte und sich langsam, aber sicher, von ihm absetzte.

    Er stand auf und begab sich in Richtung Wohnheim.
    "Ich werde dich beschützen Lena!" sprach Samirall noch einmal offen aus. Er betrachtete diese Worte als Schwur.
    Seine Freunde und sein Meister im Dojo waren für Samirall wie eine Familie und sie waren das Wichtigste. Sein freiheitsliebender Geist hatte häufig alle in Schwierigkeiten gebracht, aber er hatte diese Probleme mit eigener Kraft wieder aus der Welt geschafft.
    In solchen Momenten zeigte sich Samiralls ernster Charakter. Er mochte diese Seite von ihm nicht, aber wenn seine Freunde und seine Familie in Gefahr waren, zählte nur ihre Sicherheit.

    Am Wohnheim angekommen, fasste Samirall einen Entschluss. "Ich bin Schwertkämpfer! Ich sollte mich auch dementsprechend verhalten. Diese ganzen Fähigkeiten haben mich erkennen lassen, dass es dort draußen Kräfte gibt, die Stärker sind als ich sie mir zu träumen wagte. Schwerkraft beeinflussen, Teleportation, Feuer erschaffen, Wasser erschaffen, Eis erschaffen und..." bei diesen Gedanken blickte er auf seine eigene Hand.
    "Luft beeinflussen. Die letzten Tage habe ich mein gesamtes Training darauf angelegt, diese Kräfte zu verstärken und im Kampf anzuwenden. Das ich kein Talent dafür habe wusste ich schon, dass es jedoch eine so große Kluft zwischen uns gibt... hätte ich nicht gedacht."
    Samirall legte Lena behutsam in ihr Bett. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn, sagte "Ich liebe dich" und machte sich, mit neuem Ehrgeiz, auf den Weg zum Freiübungsgelände.
    "Ich bin Schwertkämpfer! Wenn ein neuer Schwertkämpfer auftaucht sollte ich ihn herausfordern und mich mit ihm auf eine Art und Weise messen, die ich verstehe!"

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    Tag 28 – 17:33 Uhr – Gelände der Akademie – Heiße Quelle

    „Warum hast du damals eigentlich nicht geschossen?“ fragte Milena mit ihrer eigenen Stimme.
    Hagen hatte gespürt, dass ihre Gedanken in die Vergangenheit abgedriftet waren.
    Er schob seinen Körper wieder etwas höher, so dass auch er seinen Mund benutzen konnte.
    „Im Gegensatz zu den anderen Personen im Haus warst du zwar verwirrt, aber mehr mit deiner gerade erwachten Fähigkeit beschäftigt. Außerdem konnte ich spüren, dass deine Bindungen zum Rest der Personen nicht sehr stark war“, meinte er dann halblaut.
    „Ich glaube, es war deine Stimme…“, flüsterte sie. „Sie war nicht so kalt, wie ich es erwartet habe!“
    „Es war ein Job, wie du weißt. So etwas hat nichts mit Gefühlen zu tun, nur mit Effizienz!“ erwiderte er in der gleichen Lautstärke.
    „Du hättest aber nicht auf meinen Vorschlag eingehen müssen, oder?“
    „Nein, hätte ich nicht!“ gab er zu. „Aber, wie gesagt, war es ein Job. Das Dienstmädchen befand sich nicht im Gebäude und deine Identität erlosch an dem Tag, weil du zur Katze wurdest. Die Bedrohung, die von deinem Vater ausgegangen war, existierte nicht mehr und die Warnung an alle anderen war verstanden worden. Somit hast du mir eine effiziente Möglichkeit geboten!“
    Milena dachte darüber nach.
    Seit diesem Tag war sie in der Gestalt der Katze gewesen. Heute war sie zum ersten Mal wieder in ihre menschliche Form zurück gekehrt.
    Hagen runzelte nachdenklich seine Stirn.
    „Mai denkt gerade ziemlich intensiv an Kinderliedertexte“, brummte er ohne seine Augen zu öffnen.
    „Meinst du, sie hat mich gesehen?“
    „Davon gehe ich aus! Durch ihren Bruder hat sie wohl diese Methode entwickelt, um ihre Gedanken abzublocken!“
    „Ist das gut oder schlecht?“ flüsterte Milena und bewegte sich im heißen Wasser.
    „Abwarten“, meinte Hagen entspannt. „Sie weiß nicht, wer du bist. Wahrscheinlich denkt sie, dass du meine Freundin bist!“ Er grinste.

  • Mai und Haru gingen gemeinsam zum Wohnheim. Mai ließ ihren Blick schweifen, niemand schien sie zu beachten, also wandte sie sich zu Haru.
    "Okay, jetzt kann ich dir es erzählen. Hagen hatte ein Mädchen bei sich!"
    Haru riss die Augen auf.
    "Aber das war doch das Männerbad... Glaubst du das war seine Freundin?"
    "Ich weiß nicht... Ich glaube ich hab sie hier noch nie gesehen, aber ich konnte sie ja auch nicht richtig sehen...."
    Haru grinste.
    "Das müssen wir herausfinden."
    Jetzt grinste auch Mai.

  • Tag 28 ~ 17:35 Uhr ~ Lenas Zimmer

    Nachdem Samirall ihr Zimmer verlassen hatte, richtete sie sich langsam in ihrem Bett auf. Seit langem hatte sie ihre Zimmergenossin Kazumi Akimoto nicht gesehen, als ob sie verschollen wäre, doch in ihrem jetzigen Zustand machte sie sich eher über sich Sorgen, als um irgendwelche seit neun Tagen verschwundenen Zimmergenossinnen, schließlich konnte sie sich dann ausbreiten.

    Nach einen kleinen Seufzer stand sie dann auf und zog sich auf dem Weg zur Dusche langsam aus. Die Freiheit, ein Doppelzimmer benutzen zu können, war wirklich schon was Gutes.
    Unter der eiskalten Dusche schweiften ihre Gedanken zu einem Wirrwarr von Erinnerungen ohne jeglichen Sinn ab . Als sie aus der Dusche kam, legte sie sich aufs Bett und starrte die weiße Decke an, bis sie wieder einen klaren Gedanken fassen konnte.

    „Wo wohl Samirall ist? Ich hoffe es geht ihm gut“, flüsterte sie, drehte sich auf die Seite und schloss die Augen. 'Ich liebe dich auch..', antwortete sie in Gedanken, während sie sich so entspannte, dass sie für kurze Zeit einschlief.


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    2 Mal editiert, zuletzt von Soulshadow () aus folgendem Grund: Zeitraum Mitbewohnerin