Den Ausspruch selbst liest man so zwar selten, aber die Tatsache, dass viele Menschen sich mit einem derart gelagerten Wunsch an andere wenden, wird bestimmt jeder schon beobachtet haben.
„Habt ihr nicht ein interessantes Thema?“ oder „Wisst ihr keinen interessanten Anime, den ich noch anschauen könnte?“ sind dabei Aussagen, die auch hier im Forum auftauchen.
Warum fällt es so vielen Menschen schwer, selbst ein Thema zur Diskussion zu stellen?
Um im Bereich unseres Forums zu bleiben… Hier starten auch manchmal Mitglieder einen neuen Thread mit einer vagen Formulierung in Richtung „Wie findet ihr?“, ohne jedoch den Kernpunkt zu definieren, um den es innerhalb dieses neuen Threads gehen soll. Viele davon landen dann einfach im Archiv, weil die Frage zu ungenau gestellt ist.
Zum anderen liest man auch oft „Ich bin nicht so gut im Schreiben“ oder auch „Ich kann nicht richtig schreiben“. Das mag vielen als ein triftiger Grund erscheinen, aber niemand hat das Schreiben von vorne herein perfekt beherrscht! Wie vieles andere im Leben ist es etwas, dass man durch Anwenden eben erst erlernt.
Ist es also die Angst, sich zu blamieren, die viele von eigenen Themen abhält? Oder kommt dabei auch der Bequemlichkeitsfaktor zum tragen?
Auf den ersten Blick erscheint es um vieles einfacher, wenn man sich immer Themen von anderen vorsetzen lässt und dabei schickerweise die für einen selbst interessantesten herauspicken kann. Aber kommen dabei die eigenen Ideen zum Zuge?
Viele Fragen, die sich zu diesem Feld stellen, reichen dabei auch in andere Gebiete wie Langeweile und Antriebslosigkeit, wobei sich immer wieder ein Komplex herausarbeiten lässt: Nur wenige setzen ihre Ideen auch tatsächlich um! Dabei kommt gerne der Begriff des Machers ins Spiel…
Damit werden dann Leute umschrieben, die einfach Themen einwerfen oder auch einen Thread mit einer spezifizierten Frage erstellen. Somit kann der Großteil daran partizipieren und trägt etwas dazu bei.
Schwierig wird es immer dann, wenn solche Leute wegbleiben. All diejenigen, die immer nur nachschauen, was es neues gibt, finden nichts Interessantes mehr. Springt nicht jemand in die Bresche, wird dann auch der Kreis der Lesenden langsam kleiner.
Als Beispiel kann man dazu einen Interessenclub anführen, bei dem die meisten Mitglieder zu den Treffen kommen, um sich dort unterhalten zu lassen. Liegt die Verantwortung für diese Unterhaltung dann nur in den Händen von zwei bis vier Leuten, dann wird dieser Anspruch mit der Zeit immer schwerer zu erfüllen sein. Die Mitglieder möchten ja am liebsten jedes Mal etwas Neues! Wenn nun diese paar Macher aber ständig nur gefragt werden, was es denn diesmal als Programm gibt, ohne das Mal jemand anderes vortritt, um etwas beizutragen, dann lässt deren Motivation nach. Sehen die Mitglieder dabei dann nur, dass nichts Neues kommt, dann wird der Club langsam „verblassen“!
Und dann? Auflösen und weiter zum Nächsten?
Es liegt in der Natur der Sache, dass jeder sich gerne unterhalten lässt, wobei die Tiefe dieser Unterhaltung stark variiert. Während einer Person vielleicht die tägliche Telenovela reicht, möchten andere vielleicht doch etwas mehr.
Manchmal wird auch auf Masse gesetzt, da in einer großen Menge von Leuten ja auch die verschiedensten Interessen schlummern.
Die Frage, die sich dabei jedoch stellt: „Reicht es mir, immer nur von anderen unterhalten zu werden?“
Diese Frage möchte ich nun mal an alle stellen, um auch einmal verschiedene Meinungen zusammenzutragen!
Entertain me!
- Soulshadow
- Geschlossen
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Ich denke, es gibt eher einen Anstieg der Anzahl an "Machern". Da muss ich Mitsuki zustimmen. Aber anders als früher ist die Kreativität dabei oft, so habe ich das Gefühl, ein Mashup, also ein Zusammenwürfeln von schon vorhandenen Werken. Aber dass es immer weniger Kreative gibt halte ich für eine nicht haltbare Aussage. Man mag sich vielleicht über die Qualität der so entstehenden Werke uneins sein, aber dass jetzt alle nur noch rumsitzen und vor dem Fernseher Däumchen drehen konnte ich nicht beobachten und das halte ich ehrlich gesagt für ziemliche Schwarzmalerei.
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Manche sind Entertainer, andere sind Audience.
In allen Menschen steckt eigentlich das Gen drin, andere zu unterhalten, sich zu produzieren, letztendlich für andere kreativ zu werden - manchmal negativ belegt - auch sich in den Mittelpunkt zu stellen. Hätten wir das nicht, gäbe es die moderne Zivilisation in der heutigen Form nicht.
Nur ist es schade, dass immer mehr Menschen auf die reine Audience Seite wechseln und sich berieseln lassen. Immer mehr wird der leichte Weg gewählt und das Fernsehen sorgt als größter Mittäter dafür, dass diese Entwicklung immer weiter geht. Das Unterhaltungsniveau wird jährlich um eine Stufe gesenkt, da den Sendeanstalten allmählich die Spielideen ausgehen. Das Überangebot an minderwertiger Unterhaltung zieht zum einen immer mehr Leute auf die Audience-Seite und stumpft sie gleichzeitig ab.
Was dabei herauskommt sind Zuschauer, die nicht mehr hinschauen, ständig weiterzappen, ständig neue Videogames anfangen und wieder beiseite legen und bei schon leichten Spielerätseln die Lust verlieren.
Es ist logisch, dass diese Audience, kommt sie in den Club, den Soul oben als Beispiel angeführt hat, niemals selber in die Entretainer-Rolle wechseln wird. Genauso wird diese so vorbelastete Audience aber den vier Entertainern, die versuchen, den Club am rollen zu halten schnell überdrüssig, da das Angebot schnell oberflächlich abgegrast ist und den Reiz verliert. Letztendlich wechseln sie wieder zurück zum leichten Weg, nämlich der kommerzialisierten Non-Stop-Berieselung, als selber in die Rolle des Kreativen zu wechseln.
Nun gibt es einen Bereich, der es wert ist hier gesondert gesehen zu werden. Viele suchen Unterhaltung in Online-RPGs oder Kampfsims. Hier ist jeder durch seine Teilnahme nicht nur Audience sondern auch Entertainer (auch wenn er nicht gleich eine neue Landkarte zeichnet), da er ja interaktiv zum Spiel beiträgt. Dieser moderne Nachfolger des klassischen Brettspiels wird eine ganze Generation prägen und wesentlich auf unsere Gesellschaft Einfluss nehmen.
Die technische Perfektion der in diesen Spielen erzeugten Illusionswelten und die darin enthaltene Spielaction ist derart beeindruckend, dass das soziale Interagieren im Real Life als Freizeitbeschäftigung immer weiter an Reiz verliert. Daher werden es Clubs, wie oben beschrieben, es immer schwerer haben mit ihrem Angebot dem Entertain-me-Bedürfniss gerecht zu werden.
Um auf deien Schlussfrage Bezug zu nehmen:
Nein, es reicht mir persönlich nicht, nur unterhalten zu werden. Oh-ja, ich schaue sehr gerne Animes an und lehne mich dabei zurück, aber ich suche immer nach Wegen, das, womit ich mich gerne unterhalten lasse, kreativ selbar anzuwenden, zu verwerten oder es zu komunizieren. Ich habe das Fernsehen aus meinem Leben vor acht Jahren verbannt und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich mein Leben damit bis heute schon um ein Jahr verlängert habe. Ein Jahr, in dem ich etwas aktives getan habe, auch wenn es nur das Schreiben dieses Comments war.^^ -
Ich habe das Gefühl, dass es immer mehr Macher gibt. Man muss sich doch nur das Web anschauen. So Seiten wie Youtube, Clipfisch und wie sie alle heißen. Dann natürlich Foren, wie zum Beispiel dieses hier mit einem Blog, Zeichenwettbewerb, Wiki und RPGs. Klar gibt es auch Leute die sich gern nur beriesseln lassen, aber ich glaube gerade weil das Fernsehprogramm immer schlecheter wird, wird es auch irgendwann langweilig und man flüchtet auf der Suche nach mehr auf eine andere Plattformen, wie das zum Beispiel das Internet.
Früher hat man Programme nur geschaut, heute kann man sie sich selbst basteln, hochstellen und bewerten lassen.
Früher hat man Bücher nur gelesen, heute schreibt man auch welche und lässt sie sich bewerten.
Früher hat man Videospiele nur gespielt, heute kann man ganz ein fach lernen, sie selbst zu programmieren.
Aber vielleicht liege ich falsch. Man hatte wahrscheinlich auch schon früher versucht Bücher zu schreiben, aber was sich seit dem Internet geändert hat, ist, dass man viel einfacher Gleichgesinnte finden kann und sich mit ihnen austaucht, weil es mittlerweile zu jeden beliebiegen Thema ein Forum oder ähnliches gibt.
Man muss diese Möglichkeiten nur nutzen. Blamieren tut sich, wie im echten Leben, jeder mal. Und ich glaube auch nicht, dass jemanden die Fähigkeit fehlt etwas zu schreiben. Jeder hat Interessen und hat mal eine gute Idee über was man sich unterhalten kann oder mit was man sich beschäftigen kann. Man muss nur Mut haben, diese anderen zugänglich zu machen.
Natürlich reicht es nicht nur Unterhalten zu werden. Den ein Film, Anime, Spiel oder was auch immer wäre nur halb so schön, wenn man sich nicht mit anderen darüber austauschen könnte.
Und wenn jemand sagt er könne nicht schreiben, dann kann ich diesem nur antworten, man lernt es am besten indem man es tut. -
Irgendwie klingt das so, als ob Audience Marionetten wären, die sich vom PC/Fernseher einfach nur mit dem, was andere gemacht haben, berieseln lassen, und selber keine Meinung oder Empfindung dabei hätten. Wie abgespumpft muss ein Mensch sein, der sich so verhält? Die Vorstellung gruselt mich bzw. kann ich es mir kaum vorstellen.
Natürlich reicht es nicht nur Unterhalten zu werden. Den ein Film, Anime, Spiel oder was auch immer wäre nur halb so schön, wenn man sich nicht mit anderen darüber austauschen könnte.Nehmen wir mal wieder ein Forum als Beispiel, wie wir eines sind. Sagen wir mal, da ist ein User, der keine eigenen Themen erstellt, weil er sich vielleicht nicht traut, oder weil ihm nichts einfällt.
Disqualifiziert ihn ein solches Verhalten als Unterhalter? Ich sehe das nicht so. Sobald er sich ein vorhandenes Thema durchliest und ihm etwas Sinnvolles dazu einfällt, wird er einen Beitrag posten. Andere User werden Anstoß an seinen Post nehmen. Ich finde nicht, dass nur derjenige der Unterhalter ist, der das Thema erstellt hat. Er mag eine Idee reingebracht haben, andere können aber vielleicht noch ganz andere Dinge zu dieser Idee sagen.Meiner Meinung nach hat das mit dem Temperament und dem Selbstbewusstsein eines Menschen zu tun. Wie iku sagte, jeder kann Unterhalter sein, er muss sich nur trauen. Solange man das, womit man sich "berieseln" lässt, für sich selbst verwerten kann, ist man ein Unterhalter, der selber kreativ etwas erschaffen kann. Wenn es tatsächlich Menschen gibt, die das nicht mehr können, finde ich das sehr traurig. Aber wie gesagt, ich kann es mir schwer vorstellen.
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Natürlich Disqualifiziert ihn das nicht als Unterhalter. Ich habe nur geschrieben, dass jeder was schreiben kann, ob er es in bereits vorhandene Themen tut oder selbst welche erstellt, ist, wie du bereits ausgeführt hast, dabei egal.