[Geschichte] HSoD (FSK 18)

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    Z-Day bis Z-Day +1


    Die Ordnungskräfte versuchten auch weiterhin, einige Sicherheitszonen zu halten. Durch die überraschend schnelle Ausbreitung der Krankheit / Seuche oder wie immer man es nennen mochte, brachen überall auf der Welt die Regierungsorgane zusammen. Aus dem Vatikan war die letzte Meldung gewesen, dass der Papst nicht daran glaubte, das dies eine von Gott gesandte Strafe handelt. Bei den noch intakt gebliebenen Kirchensystemen der Welt, allen voran der islamischen Religion, war man da nach dem Kontaktverlust ganz anderer Meinung.


    Die letzte Meldung der Presseabteilung der japanischen Regierung sprach davon, das die Zahl der Infizierten im Land bereits die zwei Millionen Grenze überschritten habe und das man Aufgrund des Stillstandes des gesellschaftlichen Apparates und des hohen Ansteckungsgrades in ein bis zwei Tagen mit zehn Millionen Infizierten zu rechnen habe. Danach gab die Regierung Tokyo auf und evakuierte auf ein Schiff.
    Überhaupt versuchten alle Gesellschaften und Organisationen ihre verbliebenen Strukturen auf Schiffe zu verlegen. Von dort aus kamen inzwischen auch die meisten Nachrichtensendungen, wenn auch noch Reporterteams in den Städten waren. Aber diese kamen aufgrund der Lage nicht mehr heraus.


    Die verbliebenen Ordnungsstrukturen versuchten inzwischen auf sich alleine gestellt mit dem Ansturm der Menschen klar zu kommen, aber die Infizierten folgten ihnen auf dem Fuße, so dass drastische Maßnahmen ergriffen wurden, um die Blockaden zu halten. Schweres Baugerät wurde eingesetzt, um die Massen einfach wegzuschieben. Wasserwerfer versuchten die Schutzzonen abzuriegeln und schließlich wurden auch Schusswaffen gegen Menschen eingesetzt, als die Massen einen Sturmlauf versuchten.
    Im Fernsehen konnte man Gruppen von Demonstranten sehen, die eine Aufhebung der Blockaden forderten.
    Das einige Sendungen plötzlich abgebrochen wurden, beruhigte die noch lebenden Menschen keineswegs.


    So zog die erste Nacht einer neuen Weltordnung heran und viele Lebende erlebten den nächsten Morgen nicht mehr. Nur dort, wo die Menschen Schutz fanden, kamen sie durch die Nacht. Die Straßen der Städte waren voll von stöhnenden Schlurfern, die auf jedes laute Geräusch reagierten.
    Die Brände in einigen Teilen von Städten brannten auch die Nacht durch weiter, da es niemanden mehr gab, der sie bekämpfte.
    Als der neue Tag mit seinem fast schon blauen Himmel und nur wenigen Wolken begann, täuschte der Anblick über das Chaos in den Ländern hinweg.
    Was einmal gewesen war, hatte aufgehört zu existieren. Eine Situation, die nicht nur das Gute im Menschen zutage förderte...

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    [Alex)
    Z-Day +1 – 05:13 Uhr – Das Haus am Tama Fluss


    Ich hatte die Wache so gegen 4 Uhr in der Frühe übernommen. Inzwischen hatte sich der Himmel gerötet und die Sonne erschien im Osten. Die Kirschblüten von ein paar Bäumen in der Nähe leuchteten in dem Licht eher rot auf.
    Ich saß oben auf dem Radpanzer und verschaffte mir so einen recht guten Überblick auf die Umgebung. Auf den Straßen waren einige vereinzelte Schlurfer zu sehen, die ziellos herumstanden.
    Die Nacht war ebenfalls ruhig vergangen und augenblicklich war unsere Position hier sicher.
    Ich nahm einen Schluck Wasser aus der Flasche, die ich mitgenommen hatte.
    Entgegen meinen Befürchtungen hatte ich tief und wohl auch traumlos geschlafen, bis man mich geweckt hatte. Nachdenklich blickte ich über die täuschend friedliche Szenerie.


    Flugzeuge hatte ich noch keine wieder gesehen. Also waren die Flughäfen wohl von den Schlurfern überrannt worden. Nach den letzten Meldungen, die ich am Abend noch verfolgt hatte, konnten die Evakuierungen noch lange nicht abgeschlossen sein. Also blieb nur die andere Erklärung übrig…
    Für uns war die Frage, wohin wir von hier aus wollten. Die Stadtzonen wiesen früher oder später die dichteste Population dieser Post Vitalen auf und damit auch das größte Gefahrenpotential. Noch liefen die Kraftwerke und auch die Wasserversorgung war da, aber wie lange würde das so bleiben?
    Die erste Idee, die einem bei einer solchen Situation in den Kopf kam, war die einsame Insel. Mit einem Schiff auf dem Meer war man relativ sicher, aber die Versorgung würde irgendwann kritisch werden. Außerdem waren die Regierungen und andere Konzerne bereits auf Schiffe ausgewichen. Dort draußen würden sie weiterhin das Kommando schwingen wollen.


    Meiner eigenen Auffassung nach würden wir recht bald Nahrungsmittel anbauen müssen, um die Ernährung sicher zu stellen. Wasser sollte auch möglichst leicht verfügbar sein. Im Endeffekt wären wir in einer Situation wie im Mittelalter… Eine Armee belagerte die Heimstatt. Nur das diese Armee aus Toten bestand! Die Situation mochte irrwitzig sein, aber die Grundbedürfnisse der Menschen blieben gleich. Wir brauchten einen sicheren Ort, der uns möglichst Nahrung und Wasser bot. Eine Burg wäre so ein Ort, da Tote keine Sturmleitern benutzten. Aber wenn sie zu groß war, konnten wir die Zugänge nicht im Auge behalten. Am Günstigsten wäre ein einziger Zugang bei einer Anlage, die an drei Seiten unzugänglich war. Aber ob es sowas hier in der Gegend gab, wusste ich nicht. Ich nahm noch einen Schluck Wasser und schaute dem Sonnenaufgang weiter zu.

  • Z-Day +1 ~ 05:30 Uhr ~ Das Haus am Tama Fluss


    Nachdem Alex die Wache übernommen hatte, war Lily nicht wieder eingeschlafen. Sie hatte sich trotzdem wieder ins Bett gelegt und mit Hi geschmust. Mittlerweile ging die Sonne auf und sie beschloss aufzustehen und nach Yui zu sehen. Barfuß tappte sie den schwach erhellten Flur entlang, sie wollte keine lauten Geräusche machen, damit sie niemanden Weckte. Sie öffnete Yuis Zimmertür ein wenig und spähte hindurch. Das Mädchen saß auf dem Boden und blätterte in einem Bilderbuch. Als sie Lily hörte hob sie den Kopf ein wenig und sah zu Tür. Als Lily sah, dass sie wach war kam sie herein und setzte sich neben Yui.
    "Guten Morgen Yui-chan", begrüßte sie sie lächelnd, "Wie siehts aus? Wollen wir mal runter gehen und nach Alex sehen?"
    Die Kleine legte ihr Buch zur Seite, stand auf und streckte Lily ihre Hand entgegen. Sie verstand die Aufforderung und so gingen die Beiden händchenhaltend nach Unten. Yui schien ihnen langsam zu vertrauen, was Lily sehr beruhigte.
    Als sie nach draußen traten sah Lily Alex auf dem Kitsune sitzen.
    "Hey Alex, hier ist jemand der dich besuchen wollte." Sie sah zu Yui hinunter und lächelte. "Ich glaube sie fängt langsam an sich uns gegenüber zu öffnen..."

    • Offizieller Beitrag

    [Alex]
    Z-Day +1 - 05:30 Uhr - Das Haus am Tama Fluss


    Was für ein Eindruck mein Umriss wohl machte, wie ich so in der gerade steigenden Sonne saß?
    "Ohayo Yui-chan!" begrüßte ich die Kleine, die mit klarem Blick zu mir aufsah. Die Nacht Schlaf hatte ihr wohl gut getan.
    Mit der Behändigkeit, die ihre noch so kurzen Beine Lügen strafte, hatte sie die Leiter erklommen und sich neben mich gesetzt. Gesagt hatte sie kein Wort.
    "Du hast wohl recht, Kori. Aber du selbst hast nach der Wache wohl nicht mehr geschlafen, was?"

  • Z-Day +1 ~ 05:32 Uhr ~ Das Haus am Tama Fluss


    Lily schüttelte den Kopf.
    "Kein bisschen... aber das war auch gut, weil Yui-chan wohl schon länger wach war, als ich nach ihr gesehen hatte."
    Sie versuchte ein Gähnen zu unterdrücken und ging ein paar Schritte rückwärts.
    "Ich geh mal Frühstück machen... möchtest du etwas bestimmtes?"

    • Offizieller Beitrag

    [Alex]
    Z-Day +1 - 05:33 Uhr - Das Haus am Tama Fluss


    "Großen Hunger habe ich nicht, aber wenn du eine Kaffee auftreiben könntest... Es mag in Japan nicht üblich sein, aber wer weiß, wie lange so etwas noch zur Verfügung steht" erwiderte ich nach einem Augenblick des Nachdenkens. Die kleine Yui hatte sich jetzt so zurecht gesetzt, dass sie meine Haltung kopierte.
    Ich blickte sie an und grinste.

  • [Takuya]
    Z-Day +1 - 05:40 Uhr - Das Haus am Tama Fluss

    Takuya schreckte hoch, als er unten ein paar Geräusche gehört hatte. Er blickte auf die kleine Uhr, die wie ein Rennwagen aussah und auf dem Nachttisch stand. Sie zeigte 05:40 Uhr. Gerade mal knappe 5 Stunden hatte er geschlafen. Als er sich erhob, packte er das Scharfschützengewehr das neben ihm lag und hing es sich um die Schulter. Danach trat er aus dem Zimmer und ging die Treppe hinunter, dabei sah er das das eine Mädchen immer noch auf dem Sofa lag und Kori war bereits in der Küche. Den Fremden sah Takuya draußen auf dem Panzerwagen mit der Kleinen sitzen. Er trat ebenfalls hinaus und steckte sich eine Zigarrette an. Rauchend beobachtete er die steigende Sonne.

  • [Andreas]
    Z-Day +1 - 05:41 Uhr - Das Haus am Tama Fluss


    Das Licht der aufgehenden Sonne weckte mich. Es war eine unerwartet angenehme Nacht. Nur die Erkenntnis, das soeben ein schrecklicher Alptraum, der sich in der Realität abspielte, weiter ging, löste ein unangenehme Mischung aus Verzweiflung und Angst aus. Ich entschied mich dafür noch etwas liegen zu bleiben und wenn ich dann Aufstand . . . war das alles vielleicht schon vorbei. Die Realität noch ein wenig verdrängen . . . nur für einen Augenblick noch.

    • Offizieller Beitrag

    [Alex]
    Z-Day +1 - 05:41 Uhr - Das Haus am Tama Fluss


    Kori war scheinbar nicht sonderlich überrascht gewesen, das mir der Sinn nach Kaffee stand. Da ich bei ihr vermutete, dass ein Elternteil ebenfalls morgens auf Kaffee stand, war es auch nicht verwunderlich. Yui saß still neben mir und ahmte meine Haltung auch weiterhin nach, dabei blickte sie mich immer dann an, wenn sie glaubte, ich würde es nicht bemerken.
    Als hinter mir noch jemand aus der Tür getreten war, hatte ich mich nicht umgewandt. An dem Geruch einer brennenden Zigarette erkannte ich, dass es einer der beiden Männer sein musste. Auch der Raucher sprach kein Wort, während die Sonne auf ihrer Bahn am Himmel weiter stieg.
    Normalerweise hätte man mich um diese Zeit niemals aus dem Bett bekommen, aber das gehörte wohl in eine andere Welt, die inzwischen nicht mehr existierte. Hier und jetzt ging es um das Überleben! Diejenigen, deren Willen zu leben am Stärksten war, würden dieses Chaos überstehen.
    Die Schlurfer waren zwar animiertes Fleisch, aber die Zellen waren nicht mehr wirklich am Leben. Also würden deren Körper verfaulen, während sie weiter umher wankten. So lange sie sich noch bewegen konnten, waren sie eine ständige Gefahr, die man niemals vergessen durfte.
    Gestern hatte ich noch überlegt, wie es zu dieser Situation hatte kommen können. Heute erschien mir selbst das nicht mehr so wichtig zu sein...
    Die Toten wandelten in den Straßen und jeder, den sie erwischten, war einer mehr von denen!
    Unser Ziel konnte also nur sein, denen möglichst aus dem Weg zu gehen und einen Rückzugsort zu finden, an dem wir mit allem versorgt waren...

  • Z-Day +1 ~ 05:45 Uhr ~ Das Haus am Tama Fluss


    Im Kühlschrank hatte Lily Eier und Speck gefunden. Nachdem sie Kaffee aufgesetzt hatte, machte sie Teig für Pfannkuchen und haute Eier und Speck in eine Pfanne.
    Als der Kaffee fertig war, ging sie noch einmal nach draussen.
    "Alexander? Wie trinkst du deinen Kaffee? ....Oh Takuya, guten Morgen. Möchtest du etwas frühstücken?"

    • Offizieller Beitrag

    [Alex]
    Z-Day +1 - 05:46 Uhr - Das Haus am Tama Fluss


    Als Kori ihre Frage stellte wandte ich mich um. Der Japaner stand noch immer mit der Zigarette in der Hand da. Kurz ging mir die Sache mit dem Vorstellen durch den Kopf, aber ein anderer Teil von mir hielt dagegen, dass es in dieser neuen Weltordnung nicht mehr so wichtig war. Ebenso wenig, dass Kori eigentlich nicht so hieß und sie mich plötzlich Alexander genannt hatte.
    "Ich trinke ihn schwarz, wie mein Humor!" antwortete ich ihr dann, ohne irgend etwas richtig zu stellen.
    Der Japaner, der von dem anderen Deutschen Takuya genannt worden war, schien derzeit der ruhigere von beiden zu sein.
    "Da ich kaum japanisch spreche, und Kori kein deutsch spricht, wäre wohl englisch am Besten, wenn wir uns auf eine Sprache einigen müssen, was meint ihr?"

    • Offizieller Beitrag

    Z-Day +1 - 05:46 Uhr - Oberste Etage eines Parkhauses


    Die Strahlen der aufgehenden Sonne hatten das große Wohnmobil mit der amerikanischen Flagge in ihr rotgoldenes Licht getaucht und erzeugten so ein erinnerungswertes Bild. Aus dem Inneren erklang leise Musik, die offenbar von den Insassen vergessen worden war abzustellen.
    In der Stille der Nacht hatten diese Klänge in der plötzlich recht stillen Stadt weit getragen und eine große Anzahl von Untoten über die Rampen nach oben gelockt. Die als Wagenburg aufgestellten Fahrzeuge hatten die immer größer werdenden Massen noch einige Zeit gestoppt, aber kurz nach Sonnenaufgang war ein weiterer Schwung hinzu gekommen. Als die vorderen lebenden Leichen einfach zu Boden gedrückt wurden, entstand ein langsam wachsender Wall, über den die Nachflogenden immer höher aufstiegen.
    Irgendwann schluften die ersten Post Vitalen über Motorhauben und Dächer und plumpsten auf der anderen Seite zu Boden. Aber sie rappelten sich wieder auf und näherten sich weiter dem Wohnmobil.
    Allein die schiere Masse des teuren Modells ignorierte die herangekommenen Gestalten, die mit einem dumpfen Geräusch gegen die Karosserie liefen. Die höher liegenden Fenster waren erst einmal aus der Reichweite der suchenden Arme und Hände.
    Aber einige Gestalten waren über den Boden gekrochen und befanden sich nun unter dem Fahrzeug, wo ihre suchenden Hände sich dem Geräusch aus dem Inneren entgegen streckten.


    Dabei erwischte eine grapschende Hand einen Schlauch, der sich wegen einer nicht ganz festgezogenen Schlauchschelle lösen ließ. Aus der nachträglich eingebauten Benzinleitung für den Ölofen im Fahrzeug begann Kraftstoff auszutreten. Andere Hände scharrten über den Unterboden des Fahrzeuges.
    Ein metallenes Uhrband erzeugte an einem schlecht isolierten Kabel einen Funken...
    Dank der wärmenden Strahlen der Sonne entzündete sich der Kraftstoff aus dem Zusatztank für den Ofen. Plötzlich waren die untoten Körper unter dem Fahrzeug in Flammen gehüllt. Je weiter sie sich bewegten, desto mehr verteilte sich der Kraftstoff.
    Der abgezogene Schlauch geriet wegen den umherschlagenden Händen nun auch in Brand, so dass die Flammen an ihm in das Innere des Wohnmobils gelangten.


    In dem Bereich hatte der eigentliche Besitzer einige Sprühdosen und Öle wie auch Schmierfette aufbewahrt, die den Flammen neue Nahrung boten. Nun bereits im Innenraum eines Schrankes angekommen, suchte sich das Feuer einen einfachen Weg. Durch die dünnen Seitenwände konnte es ssich dank der neuen Nahrung schnell ausbreiten, während die Dickeren Türen noch Stnd hielten. Dann fanden die Flammen die Leitung des Gasherdes und die dazu gehörende Gasflasche...

    • Offizieller Beitrag

    [Alex]
    Z-Day +1 - 05:47 Uhr - Das Haus am Tama Fluss


    Ein donnernde Explosion, die nur wenige Kilometer entfernt stattgefunden haben musste, ließ die Scheiben des Hauses vibrieren. Offenbar hatte sich diese Explosion weiter oben in den entfernten Türmen der Stadt ereignet, so dass die Druckwelle sich bis zu uns ausweiten konnte und nicht von den umstehenden Gebäuden geschluckt worden war.
    Irgendwo hinter der Autobahnbrücke stieg ein Rauchpilz auf, der den Standort der Explosion markierte. Verschreckte Vogel flatterten wild auf und einer flog in seiner Panik direkt gegen eine Scheibe im oberen Stockwerk des Hauses. Abgelenkt von der plötzlichen Explosion vergaß ich meine gerade gestellte Frage und richtete mich auf dem Dach auf.
    Die vereinzelten Untoten, die in der Umgebung herumgestanden hatten, richteten sich nach dem Geräusch aus und setzten sich in Bewegung. Wie Motten zum Licht zog sie jedes Geräusch zu dessen Ursprungsort.

  • [Andreas]
    Z-Day +1 - 05:47 Uhr - Das Haus am Tama Fluss


    Ein lautes Krachen und ein dumpfer Knall gegen die Fensterscheibe riss mich aus meinem Halbschlaf. Hastig stolperte ich zum Fenster um zu sehen was passiert ist. In der Ferne stieg eine Rauchwolke auf... wer wohl dafür verantwortlich war? Das Militär? Oder jemand anders?
    Nicht das es eine Rolle spielen würde, aber diese Explosion könnte uns die Möglichkeit verschaffen relativ ungestört in ein Krankenhaus zu gehen und dort medizinisches Equipment und wichtige Medikamente zu besorgen. Ich konnte mir diese Chance nicht entgehen lassen, es war von äußerster Wichtigkeit für mich in ein Krankenhaus zu kommen. Ohne zu zögern ging ich die Treppen runter zu den anderen, versuchte dabei möglichst gelassen zu wirken. Warum? Gute Frage, noch konnte ich keinen von ihnen vertrauen und ich wollte an gewisse Dinge gelangen.


    „Morgen Leute, ich komm gleich zum Punkt. Lass uns so bald wie nur möglich in ein Krankenhaus. Ich bin Medizinstudent im letzten Semester, alles was mich von einem richtigem Arzt trennt ist das Examen. Die Umstände machen es aber, wie ihr sicher schon bemerkt habt, unmöglich an einer Prüfung teil zu nehmen. Die, falls es wen interessiert, morgen um 10 wäre.“ [Englisch]

    • Offizieller Beitrag

    Z-Day+1 - 05:47 Uhr - Großraum Tokyo


    Nach den Schrecken des gestrigen Tages sollte auch dieser Tag mit einem Donnerhall beginnen. Überall hatten es Menschen geschafft, sich vor den Massen der Auferstandenen zu verstecken. Viele hatten sich in Gruppen zusammengefunden, die in verbarrikadierten Verstecken die Nacht verbracht hatten.
    Als nun diese Explosion die Scheiben zum Beben brachte zuckten sehr viele aus einem unruhigen Schlaf in die Höhe.
    Nicht für alle war das eine gute Idee...


    Da die Menschen noch immer keine genauen Informationen über die Art und die Verbreitungsform der Seuche informiert hatten, waren auch Verwundete bei kleineren Gruppen gewesen. Nur dass diese sich während der Nacht verwandelt hatten!
    Da die Schlurfer nur auf Geräusche reagierten, waren sie einfach an Ort und Stelle geblieben, bis ein Unglücklicher in ihrer Umgebung ein lautes Geräusch von sich gab.
    Damit war für einige Leute das Erwachen kein Gutes, denn sie wurden innerhalb der Verstecke von den Verwandelten angefallen.


    Anderenorts waren Menschen trotz des Grauens vom Vortag noch so schlaftrunken, dass sie auf die Straße hinaus liefen, um zu sehen, was da explodiert war. Und auch diese fanden sich inmitten von untoten Horden wieder, die mit mechanischer Gleichgültigkeit über sie herfielen und sie an Ort und Stelle zerfetzten. War die Gruppe der Schlurfer klein genug, so blieb genug von den Unglücklichen übrig was ebenfalls in den Reigen einkehrte.


    Im direkten Umkreis des Parkhauses setzten sich diese Horden in Bewegung, da durch Folgeexplosionen ein genügend starker Reiz entstand. Umherfliegende Trümmer von Fahrzeugen trafen andere geparkte oder stehengelassene Autos. Immer dann, wenn ein Tank beschädigt wurde und Kraftstoff austrat, kam ein weiterer Brandherd hinzu, so dass viele brennende Leichen um das Parkhaus herumwankten. Und wenn diese dann an weiteres brennbares Material kamen...
    Die um sich greifenden Brände scheuchten einige Überlebende aus ihrem Versteck und sie versuchten eilig mit unbeschädigten Fahrzeugen aus dem um sich greifenden Flammenmeer zu entkommen. Ein kleines Motorrad mit zwei Personen zirkelte zwischen den Fahrzeugen und den Untoten hindurch, um ebenfalls von dem Brandherd weg zu kommen.

    • Offizieller Beitrag

    [Alex]
    Z-Day +1 - 05:48 Uhr - Das Haus am Tama Fluss
    Als die Rauchwolke der Explosion sich langsam über den fernen Hochhäusern ausbreitete, erfasste ich die Worte des anderen Neuankömmlings erst richtig. Was wollte er denn mit medizinischem Labormaterial? Seine Eile, die in den Worten durchgeklungen war, wollte sich mir auch nicht so ganz erschließen.
    Mit einem Blick zur Seite beobachtete ich Yui, die mit asiatischer Ruhe neben mir saß. Dabei kam der Gedanke, dass ich von der Kleinen als Ersatzvater adoptiert worden war, wie aus dem Nichts.
    Die gesamte Situation hatte etwas absolut unwirkliches an sich.
    Das Gebot des Augenblicks hieß wohl Überleben! Ob wir da Zeit für Forschung an den Schlurfern hatten, hielt ich persönlich eher für unwahrscheinlich. Die Gefahr, sich stationär an einem Punkt innerhalb einer von Untoten verseuchten Zone aufzuhalten, war einfach außerhalb der Skala.

    Als der Duft von frischen Speisen aus der immer noch offenen Tür an meine Nase kam, rutschte ich vom Kitsune runter. Yui folgte mir mit einer nur Kindern gegebenen Selbstverständlichkeit. Kori hatte tatsächlich auch Kaffee im Haus gefunden, was mir einen erleichterten Seufzer entrang. Eine kleine Normalität, wie eben die Tasse Kaffee zum Frühstück, machte das Chaos um uns herum etwas leichter zu ertragen.

    Während in dem Haus am Fluss nach der Einigung auf Englisch als Umgangssprache in der Gruppe das Frühstück angegangen wurde, erwachten anderswo Menschen an den ungewöhnlichsten Orten.


    Yuko Wakizuno war gestern noch Assistenzärztin im Ikuta Krankenhaus etwa 18 km nordwestlich des Hauses in der Tama Präfektur gewesen, bevor der Wahnsinn die Welt überrollt hatte.
    Als die Untoten durch die Gänge des Krankenhauses gewalzt waren, hatte sie es irgendwie geschafft nach oben in die Zwischendecke zu klettern, wo sie jetzt seit mehr als 12 Stunden festsaß.
    Unter ihr bewegten sich unzählige furchtbar anzusehende Gestalten.
    Trotz ihrer Angst war sie wohl irgendwann eingeschlafen und vor kurzem von etwas geweckt worden.
    Unter ihr waren die Gestalten in Bewegung geraten und folgten wohl einem äußeren Reiz.
    Yuko hoffte, dass sie aus den umliegenden Räumlichkeiten verschwinden würden, damit sie ihr Versteck doch noch einmal wieder verlassen konnte.

  • Z-Day+1 ~ 6:00 Uhr [NPC: Hayato, Aya & Mayu]



    Aya und Mayu schliefen noch, doch Hayato spähte wachsam, mit der Waffe in der Hand aus dem Schaufenster. Da draußen liefen Menschen rum, die alle innerhalb eines Tages zu Gammelfleisch mit einem ungesunden Hang zum Kannibalismus geworden waren. Nicht einmal eine halbe Stunde nach dem Ausbruch hatten die drei Schüler sich zusammengefunden. Ihnen war sofort klar gewesen, dass sie nur überleben konnten, wenn sie gemeinsam kämpften. Hayato bewunderte die Zwillinge, denn als er sie traf hatten sie sehr stabile Waffen bei sich, die sie sich selbst zusammengebastelt zu haben schienen und trotz der Lage wirkten sie total gefasst. Er hatte leider so schnell keine Waffen gefunden und musste sich auf seine Beweglichkeit und vor allem Geschwindigkeit verlassen um den Gammlern zu entkommen. Das sie nur auf Geräusche reagierten war eines der ersten Dinge, die ihm aufgefallen waren und das konnte er sich zusätzlich bei seiner Flucht zugunsten machen. Gemeinsam waren sie in die Stadt geflüchtet. Nach kurzer Zeit konnte Hayato einem besiegten Zombie, der wohl mal ein Polizist gewesen sein soll, eine Pistole und einen Schalldämpfer abnehmen, die auch ihm endlich eine Möglichkeit zum wehren gaben. Sie hatten sich so weit es ging mit äußerster Vorsicht durch die Stadt bewegt. Einmal hörten sie von weiter weg Schüsse und Schreie, doch als sie sahen, dass den Menschen schon von einem Mann und einem Mädchen, die beide eindeutig zu groß für den japanischen Durchschnitt waren, geholfen wurde, machten sie sich, dankbar für die Ablenkung davon. Als es dann irgendwann dunkler wurde verschanzten sie sich in einem Supermarkt, den sie natürlich als aller erstes von Oben bis Unten nach Gammelfleisch durchsuchten, bevor sie sich ein Lager aus Kissen und Decken, die sie im Personalraum gefunden hatten, bauten.
    Mayu und Aya waren zeitgleich aufgewacht und Mayu streckte eine Hand nach Hayatos Bein aus, woraufhin dieser sofort zusammen zuckte.
    „Hayato... Hast du überhaupt geschlafen?“ fragte sie.
    Er schüttelte nur den Kopf.
    „Es ist nicht gut, wenn du nicht ab und zu eine Pause machst...“ fuhr Aya fort.
    „Du musst auch mal schlafen, sonst machst du bald schlapp.“ Das hatten die Beiden gleichzeitig gesagt, woraufhin Hayoto sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte.
    „Macht ihr das eigentlich mit Absicht?“
    „Was denn?“ kam es im Chor zurück, woraufhin er vollkommen in Lachen ausbrach. In dieser Situation sollte man einfach jeden Moment der Normalität und Sorglosigkeit genießen!

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    Z-Day +1 – 10:35 Uhr – Präfektur Tama


    Die aufgehende Sonne beschien die teilweise verstopften Straßen im Präfekturzentrum von Tama. Die verschiedenen Fahrzeuge, die von ihren ehemaligen Besitzern einfach auf den Straßen stehen gelassen worden waren, bildeten einen Hindernisparcours durch den man mit einem normalen Fahrzeug nicht mehr hindurch kam.
    Die tatenlos herumstehenden Gestalten erschwerten ein Durchkommen noch zusätzlich und bildeten gleichzeitig die größte Gefahr. Blieb man dort stecken, dann waren die Überlebenschancen verschwindend gering.
    Das galt nicht für den Radpanzer, der mit mäßiger Geschwindigkeit durch diese Straßen rollte und dabei die verlassenen Autos einfach beiseite drückte. Außer den schmalen Sichtschlitzen vorne für den Fahrer waren alle Luken geschlossen. Durch die Spiegelsysteme konnten die Personen im Mannschaftsabteil zumindest die Umgebung beobachten.
    Die Untoten wurden von den fast 20 Tonnen Gewicht unter den Reifen einfach zerquetscht oder zur Seite geschleudert.


    Für die etwa 20 Kilometer Luftlinie hatten der Kitsune wegen der verstellten Straßen etwa vier Stunden gebraucht, aber dafür hatte ihn nichts stoppen können. Trotzdem würden sie bald wieder eine Tankstelle aufsuchen, um den Treibstoffvorrat ergänzen zu können.
    Auf dem Weg hatten sie keine Geschäfte aufgesucht, weil die Straßen einfach zu voll von den untoten Kreaturen gewesen waren.
    Den Tama in Richtung Tokyo zu überqueren hatte Alex schlicht abgelehnt, da die Besiedlungsdichte in der Richtung immer weiter anstieg. Sie waren auf der anderen Seite geblieben und hatten sich in nordwestliche Richtung gehalten.
    Andreas, der angehende Arzt, hatte zwar geschmollt, aber Krankenhäuser gab es auch in dieser Richtung. In der Zwischenzeit kümmerte er sich um das weggetretene Mädchen, die einfach nicht aufwachen wollte. Scheinbar war sie in eine Art komatösen Zustand gesunken. Um sie nicht zurückzulassen, hatte die anderen sie auf der einen Seite auf eine Deckenauflage auf den Sitzen gebettet, so dass sie nicht allzu schlimm durchgeschüttelt wurde.


    „Soweit ich das sehen kann, sind wir Ikuta gelandet“, tat Alex laut kund. Der Fuchu Highway hatte sie einigermaßen schnell bis in den Tama Ward gebracht. Sie waren dann aber nicht nach rechts auf die Verlängerung der Setagaya Dori gefahren, sondern waren wegen einer Massenkarambolage nach links gefahren.
    Die Meiji Universität hatten sie auf der anderen Seite eines kleineren Flusses gesehen, waren aber nicht dorthin gefahren. Als jetzt der Bahnhof Ikuta linkerhand an ihnen vorbeizog, hielt sich Alex auch links . Die Häuser hatten hier höchstens drei Stockwerke, so dass es ziemlich übersichtlich war. Wie in Japan oft zu sehen, war auch dieser Flusslauf in einem betonierten Lauf eingefasst, so dass die Überquerung kaum auffiel. An den Straßenseiten waren viele Geschäfte, wobei die fast rosafarbenen Klinkersteine eines Schnellrestaurants mit dem Namen „Jonathan’s“ regelrecht ins Auge stach. Aber die Zufahrt wies auch eine große Anzahl an Schlurfern auf. Nach einer weiteren Kreuzung kamen sie an einem 7 eleven Supermarkt vorbei. Daran schlossen sich wohl erst einmal wieder Wohnhäuser an, so dass hier weniger Gestalten umherirrten.
    „Hier sieht es recht günstig für einen Einkauf aus!“

  • Z-Day +1 ~ 10:36 Uhr ~ Präfektur Tama [NPC: Hayato, Mayu, Aya]


    Hayato hatte sich endlich dazu überreden lassen ein paar Stunden zu schlafen, unter der Bedingung, dass er den Mädchen zeigte wie man die Pistole bediente. Mayu wollte sie allerdings nicht in der Hand halten, also nahm Aya sie.
    Die Zwillinge saßen gerade auf dem Kassentresen und teilten sich einen Schokoriegel, während hinter ihnen leise ein Radio lief. Den Informationen des DJ's zu folge hatte er sich mit seinem Produktionsassistenten in dem Radiogebäude verrammelt und wollten rund um die Uhr senden. Mayu und Aya fragten sich nur, wie lange diese Sendung noch laufen würde und vor allem, wie lange die drei ehemaligen Schüler sie wohl verfolgen konnten. Plötzlich war das Geräusch eines Fahrzeuges zu hören, das eines sehr großen Fahrzeuges! Beide sahen sich an und nickten nur. Schnell sprangen die Mädchen auf, griffen nach ihren Waffen und versteckten sich hinter zwei großen Plakaten links und rechts neben dem Eingang hingen. Die Tür würde automatisch aufgehen, wenn Hayato sie nicht deaktiviert hätte. Vorsichtig spähten sie nach draußen und beobachteten wie ein großer Radpanzer vor dem Laden hielt und einige Personen ausstiegen.
    "Sollen wir Hayato wecken?" fragte Mayu.
    Aya schüttelte jedoch den Kopf. "Wir schaffen das schon... und ich denke nicht dass sie es gleich darauf anlegen werden uns zu töten. Wir müssen sie ja nicht reinlassen."
    "Stimmt... der Schalter ist auf unserer Seite."


    [Lily]
    „Hier sieht es recht günstig für einen Einkauf aus!“ meinte Alex, als sie an einem 7 eleven vorbeikamen. Lily stimmte ihm zu, da man wenigstens frische Lebensmittel noch genießen musste, solange dies noch möglich war und auch mit haltbaren Lebensmitteln sollte man sich sowieso eingedecken!
    Sie und Alex sprangen als erste aus dem Kitsune, die Waffen im Anschlag und mit äußerster Vorsicht. Plötzlich vernahm sie etwas im Augenwinkel.
    "Alex, wir sollten vorsichtig sein..." Sie berührte seinen Arm, damit er sie ansah und nickte dann mit dem Kopf zum Laden hin. "Ich glaube da drinnen hat sich gerade etwas bewegt..."

    • Offizieller Beitrag

    Z-Day +1 – 10:36 Uhr – Präfektur Tama, Ikuta – 7-Eleven-Markt

    Ich hatte die leichten Lichtveränderungen auf den spiegelnden Flächen bereits bemerkt, als Kori mir ihre Warnung zukommen ließ. Ich nickte knapp. Yui blickte aus der Fahrerkabine zu uns hinaus, blieb aber im Inneren. Nach den widerlichen Überresten, die an den Fahrzeugflanken herabtropften, konnte ich das gut nachfühlen. Durch die Lederkluft, die ich wieder angelegt hatte, war von mir eh nichts zu erkennen, so dass wir mit den Waffen auch einfach nur bedrohlich auf die Leute im Inneren wirken mussten. Wenn ich das Spiegelbild der einen Person richtig gedeutet hatte, dann besaßen sie da drin mindestens eine Pistole.
    Schnell blickte ich mich noch einmal um. Hier waren tatsächlich keine Post-Vitalen zu sehen, außer den Gammelfleischresten, die wir mit dem Kitsune selbst hergebracht hatten. Alleine deswegen war mir der Markt schon als geeignet erschienen.
    „Ich habe zwei Personen bemerkt“, teilte ich Kori mit. „Wahrscheinlich ist die Automatik der Tür abgeschaltet, um die Schlurfer draußen zu halten!“
    Takuya hatte sich oben in der Schützenluke stationiert und behielt mit seinem Scharfschützengewehr die Umgebung im Auge. Andreas blieb vorerst bei unserer Patientin im Inneren.
    „Am besten fragst du sie mal, ob sie uns reinlassen, bevor das hier noch ne hässliche Nummer wird!“ schlug ich Kori dann vor und trat einen Schritt zur Seite.