Prolog
Eine wohlige Wärme umgab Raré, als er durch das Tor schritt. Sein pechschwarzes Fell sträubte sich, als ihn ein helles Licht umgab. Er hasste Licht und Wärme, Finsternis sowie Kälte waren ihm um einiges lieber. Er wusste nicht, wohin das Weltentor ihn schicken würde doch er hoffte, dass es ihn zu Garcia bringen würde. „Ich habe noch eine Rechnung mit dir offen!“, schrie die Wildkartze wütend, „Ich werde dich töten, egal wohin du fliehst!“
I.Teil
Der Wind trug den für den Schatten allzu bekannten Menschengeruch mit sich. Raré sah zu den Menschen, die gerade die Felsen erklimmen wollten, um ihn zu töten. "Ich bin ein Schatten", sagte er leise zu sich selbst, "Ich bin allmächtig!" Nun bemerkte er menschenähnliche Wesen, welche die Menschen begleiteten. Diese Wesen hatten schwarze Haut, weiße Haare und rote Augen. Einige von ihnen hatten schwarze, nochmals andere weiße Flügel. "Egal", flüsterte Raré, als er nun an den Felsen empor sah, die vor ihm lagen, "Ich werde sie trotzdem alle töten!"
Es war Rache, die er verüben wollte. Jedoch war sein eigentliches Ziel nicht, die Menschen grundlos zu töten, nein, er wollte Garcia anlocken. Dies war der Schatten, der Raré besiegt und seinen damaligen Körper gefressen hatte - es hatte Jahre gedauert, bis er aus dem Finsternebel eine neue Gestalt geformt hatte. Bei dem Gedanken an den Schakal mit dem sandfarbenen Fell fauchte er leise. Er bekam Lust darauf, die Menschen und diese fremden Wesen zu zerfetzen und zu töten. Gerade, als er zum Sprung ansetzte und seinen Plan in die Tat umsetzen wollte, wurde er unsanft zur Seite gestoßen. Die Wölfin, die dies getan hatte, besaß schneeweißes Fell und knurrte. "Vergiss es!", rief sie und entblößte dabei eine Reihe messerscharfer Zähne. Wütend sprang sie auf die Wildkatze zu und biss in dessen Schulter. "Na warte", fauchte Raré, "Dich töte ich zu allererst!" Die Wölfin schrie kurz auf, als die Wildkatze in ihren Hals biss, schlug dafür aber mit ihrer Pfote auf seine Rippen und brach einige davon. Von Schmerzen gepeinigt zuckte Raré zusammen, fuhr seine Krallen aus und bohrte diese sogleich in den Hals der Wölfin, welche mit ihrem Maul seinen Kopf packte und die Wildkatze gegen einen Felsen schmetterte. Es knackte, als Rarés Schädel gebrochen war, doch er kratzte ihr über die Augen, wodurch er frei kam. Sogleich setzte er zum Sprung an und biss fauchend in ihren Hals, musste aber sofort wieder zurückspringen, um nicht von ihren Zähnen zerfleischt zu werden.
Die beiden Schatten fügten sich viele schwere Wunden zu, an denen jeder Mensch gestorben wäre. Doch diese Verletzungen heilten binnen weniger Sekunden. Der Finsternebel war es, der den Schatten diese Kraft verlieh. Es war eine Form von Energie, aus der jeder Schatten bestand. Diesen Nebel konnten sie selbst bilden, indem sie Energie anderer stahlen. Doch für Finsternebel von der Größe eines Apfels benötigte man fast einhundert Menschenleben - oder das eines Schattens...
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