Deidara's Journey (Naruto FF)

  • Ich konnte es einfach nicht sein lassen und musste nun doch das erste Kapitel meiner FF reinstellen =) Vielleicht findet ihr ja Gefallen dran.


    1. In der Höhle


    Deidara hatte seinen Kopf auf seine nackte Brust gelegt. Zugegeben, sie war hart und es war un-gewohnt, nicht das Auf und Ab des Bauches beim Atmen zu spüren, doch es gab keinen Ort, an dem er seinen Kopf lieber hingelegt hätte.
    Behutsam legte Sasori seine Hand auf Deidaras Schädel und spielte ein wenig mit seinen, zum schlafen geöffneten Haaren herum. „Du weißt doch“, begann er seinen Satz, „Es ist ein Traum, Deidara.“


    Deidara schreckte auf und sah sich um. Schon wieder der gleiche Traum. Der gleiche anfangs perfekte und am Ende alles zerstörende Traum, den er seit Sasoris Ermordung regelmäßig träum-te.
    In Wahrheit befand er sich in einem Wald. Dort hatte er sich zum schlafen auf den Boden gelegt. Etwa 50km hinter ihm befand sich sein ehemaliges Versteck, welches er sich mit Sasori damals geteilt hatte.
    Er rieb sich die Arme, denn ohne seinen Akatsukimantel war es zu dieser Jahreszeit wirklich ex-trem kalt.
    Trotzdem verschwendete er keinen Gedanken daran, diesen wieder anzuziehen, denn seit einem Tag war er kein Mitglied Akatsukis mehr und auf der Flucht. Wer bei Akatsuki aussteigt, muss sterben, so lautete die Order.
    Deidara wollte Rache. Rache an dem Mädchen, das seinen Geliebten umgebracht hatte. Nie wür-de er ihren Namen vergessen. Sakura. Er wollte sie leiden sehen, ihre einzelnen Gliedmaßen wegsprengen und schließlich töten. Doch weder Leader Pein noch ein anderes Mitglied unter-stützte dieses Vorhaben, stattdessen gab man ihm einen neuen Partner: Tobi. Abgesehen davon, dass es keinen Ersatz für Sasori geben konnte, war diese Substitution ganz einfach eine Frechheit. Sasori, gut aussehend, schlagfertig, stark und klug wurde gegen Tobi, einem kindischen Idioten mit einer Maske auf, ersetzt! Zudem verstand er keine Spur von Kunst.
    Nach drei Monatiger Zusammenarbeit floh Deidara und befand sich nun im Wald, 50km von To-bi entfernt.
    Er streckte sich kurz, dann stand er auf.
    Leider mit zu viel Elan, denn ihm wurde schwindelig. Dennoch lief er los, zunächst langsamer, doch dann immer schneller und schneller. Er musste so zügig wie es ging von dem Versteck weg, ansonsten wäre es für Akatsuki zu leicht, ihn zu finden.
    Dann würde er Sakura suchen und töten.


    Er war zwei Tage ununterbrochen gelaufen, bis er endlich eine Höhle fand, in der er Unterschlupf fand. Draußen regnete es in Strömen und so wusste Deidara nicht, ob ihm Schweiß oder Wasser die Stirn herunter floss. Es kostete ihm viel Mühe, aufrecht zu sitzen und so ließ er sich einfach nach hinten fallen. Als er die Augen schloss, verfiel er wieder in seinen Traum mit Sasori.
    Etwa drei Stunden später war Deidara wieder wach. Wie immer war er nach diesem Traum hell wach, warum wusste er nicht.
    Draußen war es mittlerweile pechschwarz, nur den Regen hörte man niederschlagen.
    Nachdem Deidara sich das Auge rieb, vernahm er plötzlich ein Licht hinter sich. Es war schwach, aber dennoch da.
    Es kam von weiter hinten aus der Höhle. Erst jetzt bemerkte der Blonde, dass die Höhle noch weiter hinein ging. Da er weder schlafen noch bei der Finsternis weiterlaufen konnte, stand Dei-dara ohne zu zögern auf und ging auf das Licht zu.
    Er musste lange durch einen schmalen, feuchten Gang laufen, doch schließlich kam er zu einem breiten Raum, in dessen Mitte ein Lagerfeuer gezündet war. An diesem Feuer wärmte sich ein Mann mit langen schwarzen Haaren, einer kleinen und dünnen Brille und verlumpten Klamotten an seinem Körper. „Setz dich, Junge.“
    Es war anscheinend kein Feind und so setzte sich Deidara zu dem Älteren. „Wer bist du?“ fragte er.
    „Es ist meine Höhle, Junge, die bessere Frage lautet also: 'Wer bist DU?' “
    Deidara antwortete nicht, sondern sah den Mann bloß stur an.
    „Wer ich bin, spielt keine Rolle, ebenso wenig wer du bist. Wen hast du verloren?“ Erschrocken blickte der Jüngere zu dem Anderen. Konnte man ihm seinen Kummer wirklich so sehr ansehen?
    Er schwenkte seinen Blick zu der lodernden Flamme vor ihm und antwortete: „Meinen Geliebten. Er war mein Partner und ist vor drei Monaten getötet worden, un.“
    Der Schwarzhaarige zündet seine Pfeife an und blies Ringe aus Rauch in die Luft. „Was hast du nun vor?“ fragte er.
    In Wahrheit war Deidara glücklich über diesen Zuhörer, einen anderen hatte er immerhin nie ge-habt. Der einzige, der ihm zuhörte, war Sasori gewesen und so sprach der Blonde: „Ich bin auf dem Weg, das Mädchen zu töten, das ihn mir wegnahm, un. Wie es weitergehen soll, weiß ich noch nicht, schließlich bin ich auf der Flucht.“
    „Du willst also Rache. Keine gute Idee, Junge. Denkst du, dein Partner hätte das gewollt?“ An-scheinend hatte er den letzten Satz bewusst ignoriert.
    „Hätte er, ja.“ Er antwortete ohne vorher einen Atemzug genommen zu haben.
    Der Mann nahm einen Zug von seiner Pfeife und pustete weitere Ringe in die Luft, die sich über dem Feuer auflösten. Der Jüngere beobachtete den Rauch.
    „Ich meinte nicht die Rache“, sprach der Fremde, „sondern ob er es wollen würde, dass du dein Leben aufs Spiel setzt.“
    Deidara schwieg, jedoch nicht lange. Er wand sich zu dem Älteren und lächelte diesen selbstbe-wusst an: „Das Gör konnte zwar meinen Partner besiegen, aber mich bekommt sie nicht, un!“
    „Du siehst müde aus, Junge. Schlaf lieber.“
    Tatsächlich fühlte Deidara sich auf einmal hundemüde. Gehorsam legte er sich auf die Seite, schloss die Augen und war schnell eingeschlafen.


    „Deidara. Hey. Wach schon endlich auf, du weißt, dass ich es hasse, warten zu müssen!“
    Deidara öffnete die Augen. Weder das Lagerfeuer noch der eigenartige Mann waren noch da. Stattdessen starrte er auf zwei Füße vor ihm. Er schaute nach oben und sprang wie eine Sprung-feder auf. Vor ihm stand ER. Sein rothaariger, geliebter Sasori.
    Der Blondhaarige grinste vom rechten Ohr bis zum Linken. „Wenn das ein Traum sein sollte, dann ist es ein wirklich sehr Guter, un!“
    Mit diesen Worten stürzte er sich auf seinen Freund, um diesen in die Arme zu schließen, doch anstatt auf seinen Körper zu treffen, stolperte er unerwartet durch ihn hindurch. Erschrocken drehte er sich zu ihm um und sah ihn fragend an. Sein glückliches Lächeln schwand dahin, als er Sasoris traurigen Blick sah.
    „Es ist kein Traum“ sagte er endlich.
    Deidara konnte schon den nächsten Satz erahnen: „Aber du bist auch nicht wirklich hier.“
    „Richtig. Ich bin ein Geist und eigentlich existiere ich nur in deiner Fantasie.“
    Der Langhaarige ließ sich auf den Boden plumpsen. „Wenigstens bist du bei mir, un.“ „Bin ich auch so. Aber ich wollte dich nur aufwecken, damit du weiterläufst. Leader hat dir Hidan und Kakuzu hinterher geschickt.“
    „Wartest du auf mich da oben?“
    „Ich hasse warten.“
    „Ich weiß, aber ich vermisse dich, un.“
    „Jetzt fang bloß nicht an zu weinen, du bist doch auch sonst nicht so eine Memme. Lauf jetzt endlich.“ Sasori zeigte auf einen weiteren Gang der Höhle.
    „Dort lang und du gelangst nach Suna. Beeil dich.“ Dann war er verschwunden.
    Augenblicklich stand Deidara auf. Der Geist, der so echt ausgesehen hatte, hatte recht damit, dass das Trauern warten musste, Deidara musste verschwinden. Und so lief er los in den Gang, der ihm gezeigt wurde.

  • Sehe ich das richtig. In der Story geht es um Deidara, der ganz offensichtlich homosexuell ist? Nicht das ich was gegen solche habe. Aber irgendwie doch komisch zu lesen, das er was für Männer, in diesem Fall Sasori, empfindet.
    Ansonsten ist sie gut geschrieben finde ich. In diesem Kapitel hast du halt viele Fakten reingebracht. Das ist für den Anfang auch sehr gut. Habe schon einige FF gelesen wo es viel zu schnell mit Action los ging. Sowas ist nie gut.
    :glases

    Naja dann stell mal den zweiten Teil rein ^^
    Denn eine richtige Bewertung sollte man eh frühestens erst nach den ersten 5-10 Kapiteln geben. ;)

  • So, hier also das 2. Kapitel =)
    Ja, es stimmt, Deidara und Sasori sind ein Paar (gewesen), ich steh auf dieses Pairing :3


    In Gefangenschaft


    Seit zwei Jahren lebte Deidara schon auf der Straße. An diesem Tag wurde er Sechs. Das Wetter war sehr kalt und am Himmel sah man nicht als schwarze Wolken. Es regnete Wasserfälle und dem kleinen Jungen kam es vor, als würde der Himmel weinen, erinnert an den Geburtstag einer Schande. Schande, plage, Miststück. Der kleine Junge bekam viele Namen dieser Art und jeden Tag kamen weitere hinzu. Er beschmutzt die Straßen, wegen ihm wurden sie so verdreckt. Er nimmt den freilaufenden Tieren das Futter weg, selbst die sind es mehr wert zu leben als er. Dei-dara kannte kein anderes Leben als dieses. Auch bevor er aus seiner Heimat ausriss, wurde er derart von seiner Ziehmutter beschimpft und behandelt. Es war kein Wunder, dass er weder Men-schen noch Tieren vertraute oder gar mochte.
    Der Himmel verdunkelte sich immer mehr und das Geburtstagskind suchte Unterschlupf.
    In die nähe von Geschäften traute sich der Kleine gar nicht mehr und bei diesem Wetter brauchte er sich auch nicht auf die Suche nach Essen machen. Nach einer langen Wanderung fand er end-lich eine schmale Gasse, die zum Teil von deiner Plane geschützt war. Erschöpft und völlig durchnässt legte sich der Blonde schlafen.
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    Das Licht blendete tierisch, als Deidara endlich aus dem dunklen Tunnel kam. Er befand sich nun wirklich in Sunagakure, genau genommen auf einem Marktplatz.
    Nachdem er sich an die Sonne gewöhnt hatte, nahm er ein kurzes Stück vor sich eine Person wahr, dessen Gesicht in den Kragen des Mantels gesenkt war und von der dadurch bloß eine rote Wuschelfrisur zu sehen war. Der Blonde wäre schon fast auf ihn zugelaufen, in der Täuschung, es sei Sasori, doch dann fiel ihm der Kleidungsstil auf, der eindeutig niemals von seinem toten hölzernen Freund getragen werden würde.
    Deidara blieb also stehen und beobachtete die eigenartige Person.
    Diese hob langsam den kopf und sah in die erschreckten Augen seines Gegenübers.
    Der blauäugige zitterte am ganzen Körper. „D- Du... Ich... Ich habe dich getötet...!“ „Fest neh-men“ befahl Gaara mit kalter Stimme. Und sofort wurde der Andere von Wachen umzingelt, festgenommen und abgeführt, wogegen auch das treten und strampeln nichts half.
    Nicht mal fünf Minuten später saß Deidara auf dem kalten, steinernen Boden des Verlieses von Suna. Ein riesiges Gebäude, genau genommen das größte der Stadt. Es war nicht nur eine Schwierigkeit, aus der Zelle auszubrechen, sondern auch aus dem gesamten Gebäude, welches labyrinthartig aufgebaut wurde und in so gut wie jedem Raum befanden sich Wachen.
    Der langhaarige kochte vor Wut. Das Vorhaben, Sakura zu töten, wurde zunächst begleitet von der Flucht vor Akatsuki und nun musste selbst die warten, denn zunächst musste er aus diesem Käfig hinaus.
    Und es war auch nicht nur irgendein Käfig, es war der Käfig des Kazekagen, ausgerechnet der Kazekage, den er eigenhändig außer Gefecht gesetzt hatte und der vor seinen Augen, während ihm sein Bijuu von allen zehn Mitgliedern Akatsukis ausgesaugt wurde, gestorben ist. Deidaras Schädel qualmte. Der ganze stress, das Rätsel um Gaara, der plötzlich wieder lebte und die frage, wie er hier wieder rauskommen sollte, waren einfach zu viel für ihn. Zusätzlich war dort immer noch der Kummer wegen Sasori. Sobald Sasori in seinen Gedanken auftauchte, wurde der Blonde noch wütender. Genau genommen war Gaara sogar Teilschuld an dem Tod seines Partners. Wäre Gaara nicht gewesen, wäre Sakura mit dem Rest des Teams ihnen nicht gefolgt, und er würde noch leben. Der einzige Trost, den der Künstler hatte, war der, dass der Kazekage tot war. Dachte er zumindest.
    Deidara drehte sich auf die Seite, schnappte sich einen Stein und begann auf dem Boden zu zeichnen.
    Durch Kreativität konnte er sich immer am besten abreagieren und ablenken.
    Ein Geräusch. Noch eins. Es wurde eine Tür nach der anderen geöffnet und geschlossen. Er sah auf. Der Rotschopf betrat das Verlies und stellte sich vor die Gitterstäbe, hinter denen der Gefan-gene saß. Dieser schaute ihn böse in die smaragdgrünen Augen. „Wieso lebst du?“
    Er bekam keine Antwort, stattdessen wurde er ausdruckslos angesehen. Es war der gleiche im-merzu ausdruckslose Blick, den auch Pein und Konan auf ihren Gesichtern hatten.
    „Antworte mir!“ schrie der Ältere nun, doch das Gesicht des anderen verzog sich um keinen Mil-limeter. Er zitterte mittlerweile vor Wut, holte aus und warf den Stein in seiner Hand mit voller Wucht auf seinen gegenüber.
    Gaaras Sand schnellte aus den Krug auf seinem Rücken, fing den Stein auf und warf ihn mit dop-pelter Kraft zurück. Er streifte den Blonden am Arm, der daraufhin anfing zu bluten.
    Deidara hielt ihn sich mit verzerrtem Gesichtsausdruck.
    „Du elender Bastard, un. Du bist doch bloß feige!“ Er schrie immer lauter. „Schickst diese gan-zen Wachen auf mich los, weil du ganz genau weißt, dass du gegen mich keine Chance hast, un!“
    „Ich lasse dich hinrichten.“
    Deidaras Blick wandelte sich von wütend in geschockt um, der andere jedoch schaute immer noch gleich. Er schwenkte seinen Kopf zur Seite und schwieg eine Weile. Langsam schwand seine Hoffnung, auszubrechen, doch noch gab er nicht auf. Er würde sich vor keinen geschlagen geben, bevor er nicht seine Rache bekam. Seine Stimme wurde ruhiger: „Du hast meine Frage nicht beantwortet, un.“
    „Stört es dich nicht?“
    „Ich sterbe sowieso, un. Antworte endlich.“
    „Ich wurde wieder belebt.“
    Schon wieder schnellte der kopf des Einäugigen geschockt nach oben und blickte den Strubbel-kopf unglaubwürdig an. Sein Blick regte ihn langsam auf, doch er wollte mehr erfahren.
    „Eine ältere Frau gab ihr Leben für meins. Ein ziemlich seltenes und kraftaufwendiges Jutsu.“
    Über Deidaras Kopf leuchtete bildlich eine Glühbirne auf. Nun musste er noch dringender hin-aus! Es gab also einen Weg, Tote wieder zu beleben! Er bräuchte nur jemanden zu finden, der...
    „Mach dir keine Hoffnungen, du wirst nicht wieder belebt werden.“
    Der Langhaarige hörte nur mit einem Ohr zu. Ihn interessierte es nicht, was der Andere zu sagen hatte, er musste darüber nachdenken, wie er unbemerkt nach draußen gelangen konnte.
    Anscheinend hatte Gaara die Nase voll, gegen eine Wand zu reden, denn er ging wieder.


    Kurze Zeit später stand Deidara auf und griff nach einem der Gitterstäbe. Wirklich sehr kleine Krabbelkäfer aus Lehm liefen in zwei Gruppen nach oben und nach unten und sprengten sich selbst in die Luft. Durch die kleine ‚Masse war es kein lautes Geräusch, welches durch die Exp-losion verursacht wurde. Deidara hielt nun die Stange in der hand und legte sie vorsichtig auf den Boden.
    Dann griff er wieder in seinen Lehmbeutel, ließ den Mund seiner Hand neue Käfer kauen und fasste einen weiteren, dann noch einen Stab, die er auf den Boden legte. Nun war die Lücke groß genug und der Blonde konnte sich durch die Gitterstäbe quetschen.
    Er schlich zur Tür. Es hatte keinen Sinn, ein Loch in die Wand zu sprengen, denn er wusste nicht, wie viele Räume noch nebenan waren. Hinter der Tür war eine Treppe, nach oben und nach un-ten. Das Gebäude war nicht nur hoch gebaut, sondern auch noch zusätzlich in die Erde. Der Blonde entschied sich für den Weg nach unten.
    Er lief vier Etagen nach unten, bis er Wachen vor der nächsten sah. Er blieb also auf dieser und verschwand in der Tür. Ein weiteres Verlies. Deidara schloss die Tür wieder und rannte zur nächsten Etage nach unten. Er drückte sich an die Wand, steckte seine Hand in seinen Beutel voll Lehm und erschuf zwei kleine Spinnen.
    Diese krabbelten an der Wand entlang zu den zwei Wachen, platzierten sich jeweils in den Na-cken ihrer Opfer und explodierten. Der Hals sprengte auf und die beiden Männer fielen mit lei-sem Ächzen zu Boden.
    Der Langhaarige sprang die letzten Stufen herunter, hüpfte über die beiden Körper und öffnete die nächste Tür. Hier war ein Gang. Er lief den Gang entlang, folgte ihm bis zu einer Linkskurve, folgte ihm weiter zu einer weiteren. Das wiederholte sich noch zweimal, bis er zu einer Tür kam. Er war zehn Minuten im Kreis gelaufen. Frustriert öffnete er die Tür und rannte ein weiteres Stockwerk herunter. Sackgasse. Deidara wurde langsam stinkig, und rannte die sechs Etagen wieder nach oben.
    Drei Stockwerke über seinen Ausgangspunkt standen vier weitere Wachen. Diese wollte er genau so erledigen wie die letzten Beiden, quetschte sich also an die Wand und bastelte acht dicke Flie-gen, für jedes Opfer jeweils zwei.
    Diese flogen auf die Männer zu, landeten jeweils auf der rechten und der linken Schulter direkt neben dem hals und KABUMM.
    Nachdem alle Vier umfielen, rannte Deidara weiter und öffnete die Tür. Er war schon wieder in einem Verlies gelandet. Unglücklicherweise befanden sich drei weitere Wachen darin. „Er ist ausgebrochen!“ rief einer von ihnen und ehe ein weiterer Atemzug gemacht wurde, rannten die drei auf unsere Hauptperson zu.
    „Verdammt noch mal, un“, grummelte dieser und kehrte augenblicklich wieder um. Er rannte zwei weitere Stockwerke nach oben, hinter ihm liefen die Männer ihm brüllend hinterher. Der Alarm wurde ausgelöst und eine laute Sirene ertönte. Vor dem blonden kam plötzlich ein weiterer Mann ihm entgegen.
    Ohne nachzudenken ließ Deidara zwei weitere Lehmfliegen auf diesen zusausen, die in sein rech-tes und linkes Nasenloch eindrangen. Zwei Sekunden später trennte sich der kopf mit einem ge-waltigen Knall vom Hals und Deidara spurtete zur nächsten Tür.
    *Dieses mal muss es die richtige sein* betete er noch und sprang ins Freie. Auf seinem Gesicht zeigte sich ein triumphierendes Lächeln. Erneut steckte der Künstler seine Hand in seinen Lehm-beutel während er weiterlief. Von links und rechts stolperten weitere Männer zu ihm.
    Deidara blieb stehen, die Wachen hatten ihn umzingelt. Er öffnete seine Hand und schickte ein kleines Vögelchen in die Luft, welches sich vergrößerte. Ein Soldat hätte Deidara beinahe er-wischt, doch bevor seine Hand ihn fassen konnte, sprang der Blonde auf den Vogel und flog mit ihm davon.

  • Zwei Menschen treffen sich



    Der kleine Junge wachte von dem Geräusch eines Donners auf, vielleicht war es aber auch das grummeln seines Magens vor Hunger.
    Er öffnete langsam seine Augen. Zu dem strömenden Regen kam nun auch noch ein Sturm dazu. Deidara kauerte sich mehr zusammen. Einzelne Strähnen hingen ihm im Gesicht. Wie er das hasste, wenn sein Haar so verwuschelt und verknotet war. An diesem Tag hing sogar Dreck darin.
    Es blitzte, kurz darauf folgte der Donner. Das Kind liebte den Knall des Donners, er klang wie eine Explosion.


    Vor zwei Jahren stand er bei jedem Gewitter am Fenster und beobachtete das Wetterphänomen. „Deidara, komm vom Fenster weg!“ hatte die Stiefmutter dann immer gerufen und der Junge ging treu zu ihr, bat sie um ein wenig Lehm, welches er meistens nicht bekam, doch er versuchte es immer wieder aufs Neue. „Räum lieber dein Zimmer auf, Bengel.“
    „Ist aufgeräumt, un.“
    „Hör mit diesem 'un' auf, du weißt, dass es Vater aufregt!“ Und schon befand sich ihre Hand in seinem Gesicht. Mit Tränen in den Augen lief er in sein Zimmer.
    Zum Glück war er von dort ausgebrochen.


    Der Junge mit der Zottelfrisur war wieder eingeschlafen, als eine große Gestalt sich auf ihn zu bewegte. Sie hockte sich hin und schaute ihn an, jedoch nicht besonders lange, dann schüttelte sie an seinem Körper und sagte in einem scharfen ton: „Wach auf, du Schmutzfink. Hey.“
    Deidara öffnete verwundert die Augen. Wer würde ihn bei diesem Wetter jetzt wieder vertreiben wollen? Er erkannte nicht viel von der Person, aber dass es ein Mann war, bemerkte er sofort. Er strahlte eine unglaublich starke Ausstrahlung aus und der Junge wollte nicht riskieren, Schläge und weitere Beleidigungen einzukassieren, also stand er schnell auf und wollte gehen.
    „Du sollst nicht verschwinden“ sagte der mysteriöse Mann und stellte sich wieder aufrecht hin. Er war doppelt so groß wie das Kind. „Aber du gefällst mir, zumindest lässt du mich nicht warten.“ Er streckte die Hand aus und hielt sie ihm hin.
    Der kleine starrte ihn mit großem Äugen wortlos an.
    „Nun enttäusch mich nicht und lass mich nicht warten. Nimm meine Hand endlich, ich werde dir nichts tun.“
    Zaghaft griff der Blauäugige nach der Hand. Er traute sich nicht, etwas zu sagen, er gehorchte bloß aus Angst, dass ihm sonst etwas passieren würde.
    Der Mann ging aus der Gasse hinaus, der Junge tapste mit kleinen, unsicheren Schritten neben ihm her. „Lauf schneller“, befahl der Große und der Andere gehorchte. In einem recht zügigen Gang liefen die Beiden im Regen die menschenleere Straße entlang.


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    Der Himmel war erstaunlich klar und die pralle Sonne schien auf Deidaras Rücken. Er hatte sich auf seinen Vogel aus Erschöpfung hingelegt und flog über das Land. Es war nun leichter für Akatsuki Deidara zu finden, wenn er am Himmel ungeschützt umher flog, doch dank Gaara gab es keine andere Möglichkeit. Außerdem konnte er so den Sandsturm vermeiden, der unter ihm wütete.
    „Gut gemacht.“
    Der Blondhaarige setzte sich auf und drehte sich um. Vor ihm stand wieder sein Geisterfreund. „Da bist du ja wieder, un.“
    „Du hast eine menge Zeit verloren.“
    „Wenn nicht bald Wasser in Sicht ist...“
    Sasori unterbrach ihn: „Du hast keine Zeit zum baden.“
    „Mir klebt Blut im Gesicht! Wenn ich das nicht bald abgewaschen wird, drehe ich noch vollkommen durch, un.“
    Der Rothaarige grinste ihn an und beugte sich zu ihm herunter und zeigte auf seine Wange. „Kreativ betrachtet sieht dieser Blutfleck dort aus wie eine Explosion.“
    Deidara musste lächeln. Was hätte er dafür getan, um seinen Freund nun zu umarmen?
    Der Rotschopf stellte sich wieder gerade hin.
    „Ich habe einen Weg gefunden, dich ins Leben zurückzuholen, un.“
    „Mit diesem Heil-Jutsu, ich weiß. Gib es auf.“
    Dass Sasori immer so pessimistisch sein musste, hatte Deidara schon zu seinen Lebzeiten aufgeregt.
    Der Andere rollte mit den Augen. „Ich sehe die Sache realistisch. Wie willst du jemanden finden, der ein solches Jutsu beherrscht?“
    „Irgendwie.“
    „Irgendwie reicht mir nicht.“
    „Indem ich Informationen sammle’ und suche, un!“ Er wurde leicht zornig.
    „Du solltest dir vielmehr überlegen, wie du vor Akatsuki fliehst.“
    „Wenn du wieder lebst, ...“
    „Pass doch auf!“ Das waren die letzten Worte des Geistes bevor er verschwand.
    Der blonde drehte sich nach vorne und erschrak. Zum ausweichen war es zu spät und so sauste er inmitten eines Vogelschwarms. Mit treten und um sich schlagen versuchte der Künstler sich die Bestien von sich zu halten und schnell aus dem Getümmel zu fliegen. Endlich aus dem Albtraum heraus spuckte Deidara die letzten Federn aus seinen Mund und schaute geradeaus. Dort war die grenze zu Konoha.
    *Sakura, ich komme* grinste er und flog schneller.


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    Ein rosahaariges Mädchen mit grünen Augen saß zu dieser Zeit an dem Brunnen des Konoha Parks. Sie hob ihren kopf zu der Sonne und schloss die Augen.
    „Sakuuuuura!“ Eine solche laute und nervtötende Stimme konnte nur Naruto haben. Er rannte zu ihr und warf sich neben sie.
    „Naruto...“ begann sie bevor er etwas sagen konnte. „Ich sagte dir doch, dass du mich in Ruhe lassen sollst. Hier kann ich gut...“
    „Nachdenken, weiß ich. Ich wollte dir bloß die guten Neuigkeiten erzählen!“
    Sein Lächeln von einem Ohr zum anderen regte sie leicht auf. Was hatte er ihr nun wieder zu erzählen? Wurden die Ramenpreise gesenkt? Hat er eine neue Zielscheibe auf dem Trainingsplatz getroffen?
    „Wir haben eine neue spur von Sasuke!“ Das klang doch schon besser.
    Sakura drehte augenblicklich den Kopf zu ihm und spitzte die Ohren.
    „Wusst’ ich doch, dass dich das interessiert!“
    „Nun rück schon raus mit der Sprache!“ Sie wurde aufdringlicher.
    „Er war in Yukigakure.“
    Das Mädchen strahlte förmlich. Sie hatte ein Gefühl im Bauch, welches ihr sagte, dass sie ihn diesmal zurückbringen können. Diesmal würde sie ihn zurückgewinnen.
    Naruto sprang auf und stellte sich vor sie. „Morgen geht’s los! Mach dich bereit und schlaf dich am besten gut aus.“
    Lächelnd nickte sie, stand ebenfalls auf und hüpfte fröhlich aus dem Park. „Bis morgen, Naruto!“, winkte sie ihm zum Abschied und war nicht mehr zu sehen.
    Ihr Gefühl wurde immer stärker und stärker und so sprang sie mit höheren und größeren Hüpfern davon.
    Bevor sie in ihr Haus gehen konnte, musste sie über den großen Vorgarten, der übersäht mit den Blumen ihrer Mutter war. Sie schloss die Tür auf und betrat ihr Zuhause. Ihre Eltern waren beide auf Mission, also war Sakura ein paar Tage alleine. Aber am nächsten Tag würde sie ja selbst auf Mission sein.
    Sie setzte sich gerade auf die Bettkante mit dem Rücken zum Fenster, als sie ein stumpfes Geräusch im Garten hören konnte. Sie drehte sich um und stand auf, um hinauszusehen.
    KABUMM!! Das ganze Haus wackelte wie bei einem Erdbeben.
    Das Mädchen fiel auf den Boden. Sie stand wieder auf und ging zur Tür. Was war da draußen nur los?
    Sie stolperte die Treppe nach unten zur Haustür. Sie erschrak - die Tür und ein Stück der Hauswand war aufgesprengt. Alles war umgeben von Rauch und kaum etwas war zu erkennen. Das Husten zu unterdrücken war nicht möglich.
    Sakura hielt ihren Ärmel vor ihre Nase und ihren Mund und ging ganz nach draußen. Durch den Rauch sah sie lediglich eine Silhouette. „Wer ist da?“ fragte sie tapfer.
    Eine Hand griff sie schließlich am Handgelenk. Sie konnte sich dagegen nicht wehren.
    Deidara zog sie durch den Rauch zu seinen Vogel. Das Husten verhinderte es, dass sie sich wehren konnte.
    „Lass mich...“ Das letzte Wort ging beim husten unter.
    Mit einem geschickten Schlag auf den Hinterkopf wurde Sakura ohnmächtig. Der Blonde drückte sie zu Boden und band zunächst ihre Hände zusammen, dann ihre Füße. Nun setzte er sie auf seinen Vogel, sprang daneben und flog los.