"Ich hätte gerne von allem etwas!" strahlte Haruka die Dame an der Essensausgabe an.
Als diese Haruka musterte und nur einen skeptischen Blick zurückwarf, setzte Haruka ihren Hundeblick auf. Außerdem knurrte genau in diesem Moment ihr Magen so laut, als wäre Feueralarm.
"Okay, okay... hier hast du!" Die Frau stellte ihr von jedem Gericht, die halbe Portion aufs Tablett.
Auch Haruka nahm sich ein Getränk.
"Siehst du jemanden?"

[Geschichte] Abunai-Akademie - Buch 1 "Ankunft"
- Soulshadow
- Geschlossen
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Mamoru zuckte etwas zusammen, als ihm Rena von hinten so plötzlich auf die Schulter tippte. Der Schock wich aber schnell einem schmalen Lächeln.
"Hey Rena. Vielleicht treffen wir die anderen auch noch, ich suche mal einen freien Tisch."
Er ging schnell zum Buffet, schnappte sich drei Äpfel, etwas Brot sowie eine Flasche Schorle und setzte sich dann an einen gerade freigewordenen Tisch. -
Mai sah sich um und weiter hinten entdeckte sie Rena und Mamoru. Sie wandte sich Haru zu.
"Da hinten sind Rena und Mamoru."
Kaum hatte sie zuende gesprochen, schlängelte sie sich auch schon durch die Tischreihen hindurch. Sie wusste, dass Haru ihr folgen würde. -
Kaum hatte er sich hingesetzt, sah er auch schon Haru und Mai, die durch die Tischreihen auf ihn zukamen.
"Hi! Na, den anstrengenden Nachmittag gut hinter euch gebracht?"
Ihm taten selbst noch alle Knochen weh vom Pacour. Ein verwunderten Blick warf er auf Harus Tablett. Dann erinnerte ihn sein knurrender Magen wieder an seinen eigenen Hunger. Der Apfel schmeckte sogar noch besser als die am Tag zuvor. -
"Oh, Hallo! Was musstet ihr so machen?"
Rena grinste ein bisschen. Den Grund wusste sie selbst nicht.
Sie schaute auf ihren Tablett, der gefüllt war mit Sushi.
Sie aß gleich einen.
"Oishii!!!" -
Tag 2 - 18:18 Uhr - Gelände der Akademie - Speisesaal
Hagen schaute sich kurz um. Die angenehmen Düfte der verschiedenen Speisen stiegen ihm in die Nase und ließen seinen Magen knurren.
Der erste Ansturm auf die Essenausgabe war wohl schon abgefertigt, dafür waren die Tische auch alle besetzt.
Da jetzt auch die heute Angekommenen mit den übrigen Schülern hier waren, sah es kaum nach einem freien Platz aus.
"Das Wichtigste zuerst!" wischte er diese Gedanken weg und ließ sich ein Steak geben, als ihm der unverwechselbare Geruch in die Nase stieg. Dazu nahm er zwei Süßkartoffeln in Folie und einen Rohkostsalat.Die Küchenhilfe schaute ihn etwas zweifelnd an, als er ihr zwei kleine Fische im Rohzustand von einem Zubereitungsbrettchen nahm.
"Für meine Katze!" erklärte er und schob sein Tablett weiter. An der Kühlbox für Getränke nahm er sich ein Bier und eine Flasche Pocari Sweat für später.
Da er sich zur Mittagszeit schon etwas genauer umgesehen hatte, fand er die Tür in der Fensterfront problemlos wieder. Vor den verdutzten Gesichtern einiger Schüler in Uniform trat er durch diese hindurch in die kleine Außenanlage, wo ebenfalls ein paar kleine Tische standen.Da niemand von den Schülerinnen und Schülern diesen Biergarten unter den Bäumen bewusst wahrgenommen hatte, war er hier ganz allein. Einer der Tische weiter hinten stand so, dass er sich mit dem Rücken zu einem großen Laubbaum setzen konnte. Zufrieden begann er an dem Steak zu schneiden, das richtig schön saftete. Neben ihm maunzte es und Milani sprang auf einen der anderen Stühle.
"Da bist du ja wieder!" begrüßte Hagen die Katze und setzte ihr die beiden Fische auf einem kleinen Teller vor. Während sie sich über den Fisch hermachte, kaute Hagen genußvoll das erste Stück Fleisch. Die Süßkartoffel packte er an der oberen Ecke aus und zog die Schale ab. Danach biss er ein Stück heraus. Danach nahm er einen Schluck von Asahi-Bier.
Das war doch etwas anderes, als das Essen im Bunker! -
"Hallo ihr zwei!"
Mai musste unweigerlich grinsen, als sie diese Frage hörte. Anstrengend war der Nachmittag für sie nicht wirklich gewesen.
"Hmmm.....Eigentlich waren wir die meiste Zeit im Krankenhaus..." -
Mamoru legte den angebissenen Apfel wieder auf das Tablett und riss sich ein stück vom Brot ab. "Wieso musstet ihr denn ins Krankenhaus?" Erstaunt zog er die Augenbrauen etwas hoch.
-
"Hey du!" erklang eine Stimme.
Hagen blickte auf und sah einen anderen Jungen in Schuluniform in der Tür stehen.
Der leicht aufgebläht wirkenden Haltung nach zu urteilen, wollte er wohl einen auf wichtig machen. Hagen hatte das Gesicht noch nicht gesehen, es musste wohl einer von den Neuzugängen sein. Da alleine die Haltung schon auf Stress schliessen ließ, scheute sich Hagen auch nicht, eine oberflächliche Gedankenabtastung zu machen."Der Typ mit der Lederjacke ist bestimmt nen Außenseiter! An dem kann ich doch gleich mal meine Kräfte vor den Mädchen demonstrieren." Das war der vordergründigste Gedankenkomplex im Kopf des Jungen. Hagen schätzte ihn auf 19 oder 20 Jahre.
Plötzlich bekam dieser von hinten einen Stoß und fiel lang hin. Hinter ihm trat Tabetha Ravenwood dann über ihn hinweg und kam zu Hagens Tisch.
"Ich kann mich ja immer noch nicht mit den anderen unterhalten, daher dachte ich, wir könnten zusammen etwas essen!" erfasste Hagen ihre Gedanken.Das sie den Typen mal eben lang auf die Bretter geschickt hatte, schien sie nicht weiter zu beschäftigen. Dem aus dem umliegenden Bereich des Speisesaals kommende Gelächter nach zu urteilen, hatten es aber genügend Andere mitbekommen! Es ließ den Jungen mit hochrotem Kopf wieder auf die Füße springen.
Während Hagen mit dem rechten Fuß einen Stuhl zurückschob, damit Tabetha sich setzen konnte, musterte er den Burschen.
Aber seine ursprüngliche Idee war aus dessen Kopf verschwunden! Das Auftauchen der großen Indianerin hatte ihn wohl aus dem Konzept gebracht."Man darf auch Bier trinken?" erkundigte sich Tabetha, nachdem sie mit ihrem Tablett Plattz genommen hatte.
"Die Direktorin hält es etwas internationaler, aber mehr als eins ist nicht! Normal trinke ich auch nicht oft Alkohol, aber heute war ja einiges außer der Reihe los, da war mir einfach danach!" erklärte er ihr telepathisch.
Sie lächelte nur und prostete ihm mit einem Glas kalter Milch zu. -
Rena schaute kurz nach hinten und sah den jungen Mann, der mal Mai getragen hat und Rena ausversehen auf ihnen abgestürtzt war, mit einer Katze reden.
'Merkwürdige Leute... Aber ich mach das auch, also was solls? Ha ha ha'
Sie drehte sich wieder zu den anderen und schaute ein bisschen besorgt.
"Ist euch irgendwas passiert oder so?" -
Haruka hatte sich natürlich mit Mai zu den anderen gesetzt.
"Ach Quatsch uns gehts prima! Da wurden so seltsame Tests an uns durchgeführt! Also eigentlich... nein, warte ich fang von vorne an." Haruka musste ihre Gedanken erst ordnen, sonst kam nicht viel sinnvolles heraus. Sie trank einen Schluck von ihrem Getränk, dann startete sie neu.
"Also, wir mussten ja unsere Fähigkeiten in so einem Würfel demonstrieren. Und als Mai das gemacht hat, ist sie ohnmächtig geworden! Ich bin natürlich sofort zu ihr hingerannt und als ich bei ihr war ist sie wieder wach geworden. Dann wurden wir von der Direktorin ins Krankenhaus beordert, wo wir, wie schon gesagt, jede sich einem Test unterziehen musste. Die haben dann irgendwie ergeben, dass ich so ne Art Batterie für Mai bin... cool oder?" Haruka grinste. -
Mai schluckte die Ramen hinunter und trank einen Schluck.
"Ich glaube Steckdose würde es noch eher treffen."
Sie zwinkerte Haru zu.
"Aber das merkwürdigste dabei ist, dass sich danach mein linkes Auge knallblau gefärbt hat."
Irgendwie musste sie jetzt unweigerlich an einen vollgeladenen Akku denken. -
"Das sieht bestimmt cool aus! Dann ist es ja auch gut, dass ihr gute Freunde seid."
Rena fand die Vorstellung, eine Freundin mit "Akku", eigentlich ganz schön. -
Die Direktorin hatte sich, nachdem sie Ryu zurückgelassen hatte, hinunter an den Strand begeben und saß dort nun im Sand und blickte über das Meer. Die sanfte Brandung beruhigte ihre zornigen Gedanken. Heute war einfach zu viel auf einmal passiert! Die Sache mit dem Agenten der GLA, die Rückkopplung bei dem Mädchen, die neuen Kräfte bei einigen der Schülerinnen und dann auch noch Ryus Ausraster!
Sie stützte sich nach hinten ab und legte den Kopf in den Nacken. Tief und gleichmäßig atmete sie die Seeluft ein und zwang ihre Gedanken in ruhigere Bahnen. Eines der Mädchen war Haruka Takahashi gewesen, eine Tochter von Lala... Valentina dachte zurück an den Augenblick, an dem sie Lala Takahashi zum ersten Mal getroffen hatte...
1990 Bystraya, Republik Sacha, Russland
Die junge Frau saß mit dem blutdurchtränkten Verband still neben dem Lazarettzelt aus dessen Inneren die Schreie der Verwundeten drangen. Die ehemalige Uniform, die sie trug, war an der linken Seite völlig zerrissen. Sie erinnerte sich an einen gewaltigen Schlag, der ihren Körper durch die Luft wirbeln ließ. Ihr linker Arm und ihr Bein waren ebenfalls von Verbandsstoff umhüllt. Durch die Schmerzmittel spürte sie kaum etwas von den Verbrennungen und den übrigen Wunden. Nur ihr Sehvermögen störte sie. Ihre ganze linke Körperhälfte fühlte sich taub an, aber der Teil ihres Gesichts brannte trotz der Schmerzmittel, als hätten die Ärzte Phosphor unter die Haut gespritzt. Trotzdem kam kein Laut über ihre Lippen.
Ihr gutes Auge suchte nach weiteren Mitgliedern ihres Pentagramms, aber sie konnte keine finden!
Überhaupt waren nur wenige Spezialisten der PSI-Truppen zu sehen. Da sie erst hier im Lazarett wieder zu Bewusstsein gekommen war, wusste sie nicht, was nach dem letzten Schlag passiert war.
Da sie an der rechten Seite ihres Pentagramms positioniert gewesen war, konnte sie von ihren Verletzungen auf den Zustand der anderen Teammitglieder schließen. In einiger Entfernung entstanden lange Reihen mit Leichensäcken, die ein überaus deutliches Signal gaben.
„Wir haben es eingedämmt!" sagte eine Stimme neben ihr. Normal hätte Valentina die Bewegung wahrgenommen, aber ihre linke Seite stellte jetzt einen toten Winkel dar. Sie musste den Kopf drehen, um den Besitzer der Stimme zu sehen.
Die junge Frau trug auch die Uniform der PSI-Truppen, aber auf ihrem Ärmel war die aufgehende Sonne zu sehen.
"Was haben sie gesagt?" fragte Valentina nach.
"Es ist uns gelungen, es einzudämmen! Leider war der Preis dafür sehr hoch!" antwortete die junge Frau und setzte sich neben sie.
Valentina musterte sie mit ihrem gesunden Auge. Auch bei der jungen Frau war die Uniform und die Schutzweste mit Spuren des Kampfes gezeichnet, aber sie hatte nur ein paar oberflächliche Kratzer und Beulen. Den Inhalt und die Bedeutung des eben gesagten, hatte Valentina sofort erfasst. Aus diesem Grund waren auch keine Spezialisten hier im Lazarettlager zu sehen... sie waren alle tot!
"Ich bin Lala... Takahashi. Es tut mir leid, dass der Schirm sie nur teilweise mit beschützen konnte!" sagte die PSI Spezialistin leise.
"Ich bin nicht tot!" gab Valentina zurück. "Also hat es schon geholfen! Mein Name ist Valentina Amasowa, Lieutenant im russischen PSI Kontingent." Sie streckte der anderen Frau ihre Hand entgegen. Lala nahm sie und schüttelte sie kurz.
...das Piepen des Kommunikators riß sie aus ihren Erinnerungen in die Gegenwart zurück.
"Ja?" meldete sie sich.
"Die Ergebnisse der Untersuchungen sind eingetroffen, Frau Direktor!" meldete sich Joost van Hooten.
"Ich bin gleich bei ihnen!" erwiderte sie und schaltete ab. Nach einem letzten Blick über das Meer stand sie auf und ging los. -
Nach dem Training ging Yuna zum Speisesaal und holte sich etwas zu Essen und viel Obst. Mit dem Tablett in den Händen schaute sie nach einem freien Platz. Dann sah sie ihre Freunde vom Mittag wieder und ging zu ihnen. "Ist hier noch Platz für mich?", fragte sie und schaute in die Runde.
-
Er schaute in Mais Augen und versuchte sich vorzustellen, dass eines eine andere Farbe hätte. irgendwie schaffte er es nicht.
"Wenn du das nächste Mal in eine "Steckdose" langst, mach mal ein Foto!", scherzte Mamoru.
Er lehnte sich zurück, biss wieder genüsslich in den Apfel und schloss innerlich mit den ganzen Ereignissen vom bisherigen Tagesverlauf ab. Zum Glück hatten sie nach dem Essen noch etwas Freizeit.
Kurz darauf kam Yuna zu ihnen an den Tisch. "Klar, von mir aus. Setz dich ruhig zu uns..." Sie hatte Mamoru auch seit dem Mittagessen nicht mehr gesehen. "Mhh, wie war dein erster richtiger Tag hier so?" -
"Oh Verdammnis... "
Rena schaute deprimiert auf ihren Teller.
Sie wurde sauer, aber dass sah auch sehr witzig aus.
"Ich hab kein Sushi mehr! Bin gleich wieder da."
Sie ging sofort um sich Sushi zu holen. -
"Danke Mamoru. Mein Tag war ereignisreich. Und seh, sehr anstrengend. Zum glück haben wir nachher Freizeit, dann kann man sich davon erholen." Yuna lächelte und setze sich hin. dann nahm sie einen Pfirsich von ihrem Teller und biss hinein. "Und wie war eurer?"
-
Da er den Vorfall beim Fertigkeitstraining selbst kaum verstanden hatte, sprach er dass lieber nicht an. "Bis auf diesen mörderischen Pacour nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte."
Mamoru legte die Reste vom Apfel auf sein Tablett und aß das letzte Stück Brot. Er schaute auf die große Uhr an der Wand gegenüber. 18:20. Bis 22:00 Uhr hatten sie dann noch Zeit, sich außerhalb ihrer Zimmer auf dem Gelände der Akademie zu bewegen. Er selbst hatte aber noch nichts eingeplant.
"Hey, was macht ihr dann noch so nach dem Essen?" -
Marcella blickte sich suchend nach Victor um, da sie mit ihrem Sprachproblem nicht alleine in den Speisessal hinein wollte. Inzwischen war es aber schon 20 Minuten nach 18 Uhr und es gab keine Spur von ihm.
"Ich habe aber jetzt Hunger!" murmelte Marcella ärgerlich auf Italienisch.
Also würde sie es wohl auf die gute alte Art und Weise machen müssen! Mit einem kurzen Schließen der Augen unterstützte sie ihre Konzentration und wurde für alle anderen um sie herum unsichtbar!
Vorsichtig schlängelte sie sich durch die Tür und nahm sich ein paar Lebensmittel aus der Auslage. Alles was sie berührte wurde ebenfalls sofort unsichtbar. Schließlich lief sie vorsichtig durch den Raum, da sie weiter hinten eine offenstehende Tür gesehen hatte. Durch diese huschte sie wieder aus dem Speisesaal heraus.