[Geschichte] Vampire Knight

  • [Hana]
    Hana kam ins Zimmer gestürmt, über ihren Armen trug sie eine riesige Schutzhülle. Sie schlug die Zimmertür zu und legte die Hülle behutsam auf ihr Bett. Tori beachtete sie dabei gar nicht. Sie schlüpfte elegant aus ihren Schuhen, dann riss sie sich förmlich ihre Schuluniform vom Leib.
    "Ich werde doch nie mehr rechtzeitig fertig...." murmelte Hana vor sich hin, während sie mit den unzähligen Lagen ihres Ballkleides kämpfte und es sich überstülpte. "Sonst hilft mir immer jemand beim anziehen und fertig machen...." Nach 2 Fehlversuchen saß ihr Kleid endlich, wie Hana es wollte. Es war hauptsächlich weiß, bodenlang und hatte einige dunkelblaue Elemente: Schleifen an Armen, Kragen und eine große am Rücken, deren Bänder auch fast den Boden streiften. Die Bunde waren ebenfalls dunkelblau, sowie an den Seiten die überkreuz gebundenen schmalen Teile. "Wo sind denn?..." Hana tapste vorsichtig durchs Zimmer um nicht auf ihr Kleid zu treten, während sie nach etwas suchte. Schließlich holte sie ein par dunkelblaue Schuhe aus dem Schrank hervor und zog sie an. Ihr Absatz war 15cm! "Zum Glück sitzt mein Make-Up schon... jetzt muss ich nur noch meine Haare..." als sie sich umdrehte erblickte Hana die völlig ratlose Tori. Anscheinend hatte sie keine Ahnung von Styling! Hana verdrehte die Augen, seufzte und ging auf sie zu.


    [Yume]
    Obwohl Yume die letzten Jahre mit schlichtem Kleid gekommen war... dieses mal wollte sie etwas neues ausprobieren. Immerhin hatte sie ein bisschen mehr Lust auf den heutigen Abend. "Kaito... ich habe ihn gar nicht gefragt und er mich auch nicht... ob er überhaupt kommt? Vielleicht tanzt er ja auch mit einer Schülerin aus der Day Class... würde mich nicht wundern..." Yume zerbrach sich mal wieder den Kopf über ihn. Schließlich raffte sie sich auf, ging zum Schrank und öffnete ihn. "Wie lange hab ich schon darauf gewartet dich einmal zu tragen?" Sie griff hinein und holte ihr Ballkleid hervor. Es hatte keine Ärmel, dafür gehörten extra Armstulpen dazu. Diese waren champagnerfarben und reichlich prunkvoll mit Rüschen und Spitze besetzt. Ebenso champagnerfarben war das Mittelstück zwischen Korsettteil und dem Halsstück, welches als Befestigung diente und vorne mit einem Saphir, welcher perfekt mit ihren Augen harmonierte, besetzt war. Das Kleid an sich war petrol und das Korsett mit Perlen bestickt. Der 3 lagige Rock war bodenlang und durch einen metallenen Unterrock weit ausgestellt. Als Yume es angezogen hatte setzte sie sich vor ihren Schminktisch. Da ihre Haare von Natur aus sehr gewellt waren, musste sie nicht mehr viel daran ändern. Eine schwarze Rose fand aber darin Platz. Schnell schlüpfte sie in die champagnerfarbenen Schuhe mit kleinem Absatz. Doch bevor sie ihr Zimmer verlies, hielt sie nochmal inne. "Wozu das ganze? Ich werde doch eh nur wieder dort sitzen und mich mit Kuchen vollstopfen!" Ein bisschen kämpfte Yume mit den Tränen. "Oh je, jetzt ist es ja schon sehr schlimm mit mir gekommen. Ich werde ihn einfach auffordern und die Day Class Schüler können mich mal... von ihrem Blut kosten lassen, hehe."

  • [Ai]
    Nachdem Ai noch beim Aufbauen geholfen hatte ging sie in ihr Zimmer und holte ihr neues Kleid für den Ball aus dem Schrank. Sie streifte sich die Klamotten vom Leib und zog ihr Kleid über. Sie zupfte es hier und da mal zurecht, holte ein kleines Kästchen aus dem Schrank und setzte sich vor ihrem Spiegel. Sie steckte sich ihre Haare hoch, ließ ein paar Strähnen draußen und öffnete das Kästchen. In dem Kästchen war ein schlichtes Diadem und eine Silberkette mit einem Rubin in Herzform. Ihre Großmutter hatte es ihr vor 3 Jahren gegeben und ihr erzählt das es mal ihrer Mutter gehört hatte. Als sie die Kette umgetan und das Diadem aufgesetzt hatte, nahm sie die Wimperntusche und fing an sich zu schminken. >Hoffentlich werde ich von jemanden aufgefordert...< dachte sie sich und richtete die letzten Feinheiten.

  • [Chinatsu]
    Chi hatte den ganzen Tag beim Aufbauen geholfen und jetzt ging sie in ihr Zimmer, wo das schwarze Kleid, das sie sich in der Stadt gekauft hatte auf ihrem Bett lag. Daneben lag eine flache dunkelrote Box, die am morgen noch nicht da gewesen war.
    'Was ist das?'
    Auf der Box stand nur ihr Name in verschnörkelten weißen Lettern. Als sie sie öffnete kam ein schlichtes, aber auch sehr teuer aussehendes Kleid zum Vorschein. Es war weiß und mit schwarzen Schleifen verziert. Außerdem waren noch passende Schuhe und eine Haarschmuck in Form einer schwarzen Lilie dabei. Wer konnte das geschickt haben?
    Sie zog es an und es passte ihr perfekt, wie für sie gemacht.
    Eine Stunde später war sie dezent geschmink, ihre Haare wallten in großen Locken über ihre Schultern und die schwarze Spange ein wenig drapiert in ihnen

  • Als Kohana auf in ihr Zimmer angekommen war, holte sie das kleid aus dem schrank und legte es auf´s Bett.
    sie zog ihre schuluniform aus und legte es gefaltet auf einem Stuhl und zog das Weiße Kleid an.
    Ihr Haar ließ sie offen. Als sie sich im Spiegel betrachtete, fasste sie sich mit der Hand an ihrem Hals. " Gott sei dank sieht man die Bisswunden nicht mehr."
    Trotzdem legte sie ein dunkelrotes Samtband um den Hals.
    " Bin mal gesapnnt ob er zum Ball kommt."

  • Gerade als Tori sich zu Hana umdrehen wollte, kam sie schon fertig angezogen und perfekt gestyelt auf mörderisch hohen Schuhen auf sie zu.
    'Ist es so offensichtlich, dass ich keine Ahnung habe?'
    Sie hielt ihren neuen Mascara hoch.
    "Ähm....würdest du mir vielleicht helfen? Ich habe wirklich gar keine Ahnung davon....."
    Es war hart für Tori das auszusprechen, denn sie war ein stolzes Mädchen, aber manchmal mussten auch Opfer gebracht werden. Es war immerhin für einen guten Zweck.

  • Hana dachte im ersten Moment daran, Tori alles heimzuzahlen und ihre Unkenntnis auszunutzen... Schließlich könnte sie sie verunstalten und vor allen blamieren. Aber dann dachte sie über mögliche Konsequenzen nach und schauderte. Außerdem mussten Frauen bei diesem Thema zusammenhalten. Schließlich würde Hana auch Hilfe erwarten.
    "Aber klar helf ich dir, Tori-san..." jetzt kam wieder ihr guter, höflicher Ton durch. Sie nahm ihr den Mascara aus der Hand und legte ihn weg. Dann ging sie kurz zu ihrerm Kosmetiktäschchen und brachte es mit zu Tori. "Keine Angst, deinen Mascara werde ich noch verwenden... aber erstmal..."
    Hana benutzte viele ihrer Sachen, wie Cremes und Puder, bevor sie zum Mascara griff. Danach ging es mit den Haaren weiter. Hana fand, dass ihr ein einfacher Dutt am besten stehen würde. Als sie endlich fertig war, sah Tori noch hübscher aus, als davor eh schon.
    "Hach, ein Meisterwerk!" Stolz stemmte Hana die Fäuste in die Tallie. "Und jetzt bin ich noch dran, hihi" Schnell band sie sich rechts und links in ihre Haare dunkelblaue Schleifen, die sie vorher zurecht gelegt hatte. "Jetzt kann ich... oder können wir gehen!"
    "Ich werde Kaito-sama fragen, ob er mit mir tanzt!!!" schwärmte sie vor sich hin, als sie das Zimmer verlies.

  • Tori bedankte sich bei Hana und sah in den Spiegel. Auch wenn sie viel Make-Up benutzt hatte, sah es trotzdem noch natürlich und frisch und nicht überladen aus. Glücklich setzte sie sich das Diadem auf und schwebte regelrecht aus dem Raum. Dafür hatte Hana auf jeden Fall etwas gut bei ihr.
    Auch wenn es nicht so aussehen mochte, war sie gut vorbereitet. Sie trug flache Schuhe, in denen sie gut laufen konnte und Ryu no Yami verbag sich, mit einem Strumpfband befestigt unter ihrem Kleid. Auch wenn Waffen verboten waren würde sie nicht auf ihn verzichten und der Rektor würde wohl kaum von ihr verlangen ihr Kleid hochzuziehen.


    Als es dann bald so weit war bekam sie ein leichtes Kneifen in der Magengegend. Was, wenn Ryu nicht kam? Was, wenn sie kalte Füsse bekommen würde? Was, wenn sie beim Tanzen hinfallen würde? Und am schlimmsten war wohl der Gedanke daran, was passieren würde wenn Tori Sakura wiedersehen würde.
    'Ich schaff das nicht!'
    Sie befand sich gerade mitten in einem Gang als sie sich an den Kopf fasste und kurz in die Hocke ging, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Das letzte mal war sie so aufgeregt gewesen, als sie ihren ersten Vampir töten sollte, um offiziell in der Huntergesellschaft aufgenommen zu werden.
    Nach einigen Sekunden stand sie wieder auf und ballte entschlossen die Fäuste. Egal was kommen würde, sie würde die Fassung bewahren!

    • Offizieller Beitrag

    [Hikaru Khanzu]


    Der Direktor blickte ihn direkt an, dann schwenkten seine Augen auf die längliche Tasche über Hikarus Schulter.
    "Heute abend wollen wir einen Ball feiern, dazu werden keine Waffen benötigt. Da du kein Hunter bist sollte es dir eigentlich leichter fallen, davon zu lassen!" sprach der Direktor seine Gedanken aus.
    Hikaru hatte nach den Vorbereitungsarbeiten am Schulgebäude noch ein Training auf dem Dach absolviert und war auf dem Weg zu seinem Zimmer vom Direktor abgepasst worden.
    "Deine Aufgabe sieht etwas anderes vor, dass weiss ich. Aber hier sollen heute alle miteinander feiern und da möchte ich jede Möglichkeit zu Zwistigkeiten ausschließen!" fuhr Kaien Kurusu fort. "Und komm gar nicht erst auf den Gedanken, nicht erscheinen zu wollen!"
    Hikarus Mund, der sich gerade hatte öffnen wollen, schloss sich wieder. Dieser Mann war richtig gut in seinem Geschäft!


    "Ich erwarte, dass alle zu dem Ball erscheinen. Zumindest in einer guten Schuluniform, und ohne Waffen!" verdeutlichte der Direktor noch einmal.
    Hikaru erwiderte nichts darauf und der Direktor schien dies auch nicht zu erwarten, als er sich abwandte und weiter durch das Gebäude schritt. Möglicherweise wollte er den Huntern eine ähnliche Ansprache halten. Hikaru setzte den Weg in sein Zimmer fort und ging erst einmal unter die Dusche.

  • Kuraiko zog sich an und war rechtzeitig auf dem Ball. Sie ging zur Terrasse um die Sterne zu betrachten.
    "Mal gucken ob er früh kommt. Bei Dingen wie diesen verspätet er sich immer"
    Sie lächelte. In diesem Augenblick hielt irgendjemand ihre Augen zu und flüsterte:
    "Wer bin ich?"
    "Da muss ich echt lange nachdenken.... hm... Ein Geist?"
    Kuraiko und Kai lachten. Der junge Mann nahm seine Hände und sah die junge Vampirin genau an.
    "Du siehst wundervoll aus."
    "Danke. Aber in diesem Pinguin Outfit siehst du auch ganz schick aus!"
    Sie grinste.

  • Kohana war auf dem Weg zum Ballsaal. Auf dem Weg dorthin sah sie zwei Schülerinnen.
    " Oh oh, da ist die rosahaarige die von Sakura gebissen wurde." Sie hatte sich bis heute nicht getraut mit ihr über den Vorfall zu sprechen. Kohana ging mit den Augen auf den Boden gerichtet an ihnen vorbei. " Bitte redet mich nicht an." hoffte sie.

  • Als Tori sich aufrichtete ging gerade dieses neue Mädchen an ihr vorbei. Sie roch nach Vampir, aber das lag wohl daran, dass sie sich Nachts hinausschlich, um sich mit der Vampirgöre zu treffen. Tori konnte es sich eine Nacht nicht verkneifen ihr zu folgen.
    Sie wusste nicht warum das Mädchen den Vampiren so nahe stand, aber anscheinend musste sie es wissen und keine Angst vor ihnen haben. Auch wenn sie erstaunlich oft ein Halstuch oder ähnliches trug.

  • Kohana blieb aufeinmal stehn. " Ich habe es Sakura versprochen." Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen. Drehte sich um und sagte zu dem Rosa haarigen Mädchen.
    " Ähm.... du bist bestimmt Tori oder? Die, die von Sakura gebissen wurde. Sakura wird es nicht mehr machen. Das verspreche ist dir! Und sie hat es nicht mit Absicht gemacht! Ich hoffe, du bist nicht mehr allzu sehr sauer auf sie?"

  • Plötzlich sprach das Mädchen Tori an. Ein wenig verblüfft antwortete sie jedoch so freundlich wie es ging, denn sie wollte sich lieber nicht zu viele Feinde machen und das arme Mädchen wollte sich ja nur für ihre Vampir Freundin entschuldigen.
    "Und du musst dann wohl diese Kohana sein....Freut mich dich kennenzulernen. Allerdings glaube ich nicht, dass...Sakura das 'aus versehen' gemacht hat, aber danke, dass du dich für sie entschuldigen möchtest. Aber ganz ehrlich hälst du es für richtig dich mit denen abzugeben? Ich meine jeder hat seine Freunde...aber wenn sie nur einmal die Kontrolle verlieren.....besonders dieses Gör.... Ich beneide dich, du scheinst absolut keine angst vor dem Tod zu haben, oder?"
    Letzteres war aus ihr herausgeplatzt, doch sie konnte einfach nicht nachvollziehen, wie man sich mit Vampiren abgeben konnte.

  • Kohana fasste sich automatisch am Hals als Tori die Bemerkung mit der Kontrolle sagte.
    Als Tori fertig war, sah Kohana sie nur mit großen Augen an.
    " Entschuldige bitte, aber was soll daran schlecht sein das ich mit ihnen befreundet bin? Mir ist es egal was sie sind! Ich behandel jeden gleich!
    Sakura und Corvin sind sehr nett!Corvin hatte mich sogar letztens vor den level E beschützt. Und Angst vor dem Tot?" Kohana überlegte kurz.
    " Die beiden würden mir nie etwas antu...... ich meine..... " Wieder fasste sie sich an den Hals und schaute dabei auf dem Boden. Sie würden mich nie umbringen." Sagte sie dann etwas leiser.


  • Auf Toris Gesicht machte sich eine mischung aus Triumpf und Sorge breit.
    "Dann haben sie also schon....War eigentlich klar.."
    Dann zog sie ihren Dolch.
    "Wenn deine kleine Vampirfreundin es wagt noch ein einziges mal vor meinen Augen einen Menschen anzufallen, wird der hier.."
    Sie strich zärtlich über die Klinge.
    "Ihr Ende sein! Ich habe nichts gegen dich oder dagegen dass du dich mit Vampiren abgibst, das ist deine Entscheidung, aber ich dulde nicht, dass sie Menschen Leid zufügen."
    Sie steckte Ryu no Yami schnell wieder weg. Eigentlich war Kohana nett und Tori hatte absolut nichts gegen sie zu sagen.
    'Ich denke ich sollte ein wenig auf sie aufpassen.......'

  • Kohana mußte schlucken als Tori einen Dolch rauszog.
    " Du brauchst keine Angst haben. Ich habe mich beim Rektor dafür gebürgt das Sakura keinen Menschen mehr anfällt.Was mich angeht.... ich habe es freiwillig gemacht. Frag mich bitte nicht warum. Das weiß ich selber nicht. Bitte geb Sakura noch eine chance! Und Corvin würde eh niemanden anfallen." Bei Corvin fingen ihre Augen leicht an zu leuchten und fing leicht an zu lächeln.

  • Tori zog eine Augenbraue hoch.
    "Wie du meinst.....Aber wir sollten jetzt gehen, der Ball fängt bald an."
    Sie wandte sich zum gehen. Auch wenn sie dieses schicke auftreten nicht gewohnt war, war ihre Gangart von natur aus irgendwie elegant, auch wenn es sich für sie nicht so aunfühlte.
    'Na toll...ein Trampel im Abendkleid droht einem Mädchen mit nem Messer......Hoffentlich hat das keiner gesehen'

  • Tag des Balles | 19:03 Uhr ~ Sonnenwohnheim [Takeya]


    'Verdammt! Musste ja passieren, dass ich zu spät komme!' Takeya hetzte den Weg zur Brücke entlang, und versuchte im Laufen noch die Jacke seiner Schuluniform anzuziehen. Einmal war es wirklich wichtig für ihn, das er pünktlich kam, und jetzt vergeigte er das. Mit einem Arm endlich im Ärmel der Jacke erreichte er das Ende der Brücke zum Schulgebäude. Auf dem Platz vor der Schule war auch kein Schüler mehr. Natürlich, immerhin sollten sich alle Dayclass-Schüler noch vor 19:00 Uhr im Ballsaal eingefunden haben!


    Vor der Tür hielt er noch einmal kurz an, und fuhr sich teils entnervt, teils nervös durch die Haare, die er sich noch kurz vorher mit Mühe und Not einigermaßen glatt geföhnt hatte. Nach seinem Sprint aber standen sie wieder in alle Richtungen. 'Dann wolln wir mal...' Er stieß die Tür auf und ihm schlug sogleich der Lärm und die etwas stickige Luft des Balles entgegen. Die anderen Schüler hatten sich bereits im ganzen Raum verstreut in Grüppchen versammelt. Alle Schüler trugen traditionsgemäß ihre Uniform, die Mädchen aber machten eine wesentlich festlichere Aufwartung. Kleider in allen möglichen Farben stachen ihm ins Auge, und die meisten hatten ihre Haare zu fast schon kunstvollen Gebilden hochgesteckt. Auch ins Schminktäschchen war gegriffen worden, bei manchen wohl etwas zutief.


    Takeyas Versuch, in der Menschenmenge Chi zu entdecken blieb ohne Erfolg. Er drängelte sich mehr oder weniger höflich zwischen den Tischen zur großräumigen Tanzfläche vor, als die Schüler um ihn herum plötzlich anfingen zu klatschen. Nach einem ersten verwirrten Umsehen bemerkte auch Takeya den Rektor, der gerade auf der kleinen Bühne versuchte, das Mikro an zu bekommen. Der kurze kreischende Ton einer Rückkopplung verriet, dass er es wohl geschafft hatte.


    "Liebe Schülerinnen und Schüler der Cross-Akademie! Ich freue mich wirklich euch alle hier zu sehen! Und dazu noch alle so schick angezogen! Und außerdem ist es mir eine große Ehre und Freude, hiermit den diesjährigen Akademie-Ball einleiten zu können! Auch wenn an zwei getrennten Tageszeiten unterrichtet wird, so gehören wir doch alle hier an der Schule zusammen. Fast wie eine Familie. Und um diese Freundschaft und Verbundenheit untereinander zu feiern, möchte ich, dass wir alle jetzt die Nightclass herzlich willkommen heißen."


    Nach dieser kurzen, für Takeyas Geschmack mal wieder viel zu theatralischen Rede öffneten sich im hinteren Teil des Saales die Flügel einer großen Tür und die Elite-Schüler traten unter Applaus und Mädchengekreische in Zweierreihen ein. Auch dort trugen die männlichen Schüler ihre Uniform, und die weiblichen festliche Ballkleider.
    'Vampire' schoss es ihm nur durch den Kopf, und er bahnte sich wieder entgegen der allgemeinen Blickrichtung einen Weg durch die Menge. Langsam bekam er ein banges Gefühl im Bauch. Vielleicht war sie gar nicht gekommen...

    • Offizieller Beitrag

    [Hikaru Khanzu]
    19:20 Uhr – An der Weggabelung zum Schulgebäude

    Die Beleuchtung der Wege zum Schulgebäude waren mit Beginn der Dämmerung eingeschaltet worden und brachte auch den festlichen Schmuck zu Geltung. Die Meisten waren bereits drinnen im Ballsaal. Hikaru sah sich langsam um. Selbst die wenigen Jungen hatten sich in Schale geworfen, um dort drinnen am Ball teilzunehmen.
    Er selbst verspürte nicht das geringste Interesse an der Veranstaltung. Warum sollte er auch? Die Mädchen, die da die Eliteschüler anhimmelten, wussten ja nicht, was diese wirklich waren. So ohne den Schleier des Geheimnisvollen verlor sich der Prunk dieser Veranstaltung fand er.
    Natürlich hatte der Direktor darauf bestanden, dass alle an dieser Veranstaltung teilnahmen. Es gehörte wohl auch zu seinen Pflichten. Aber Felic war auch nicht so auf den Ball aus. Sie hatte wohl schon einige dieser Tanzbälle hinter sich gebracht, um darin noch etwas Besonderes zu sehen.
    Hikaru grinste, als er an das Gesicht des Direktors dachte. Dadurch gab sie ihm auch die Möglichkeit, noch nicht in das Gebäude gehen zu müssen, da seine Aufgaben etwas anderes erforderten.

    Trotz der Anweisungen des Direktors hatte Hikaru die längliche Tasche nicht in seinem Zimmer gelassen, da er dies als Verstoß gegen seinen Auftrag ansah. Stattdessen hatte er diese Karte dort zurückgelassen, die man ihm am Vormittag aufgedrängt hatte. Als Felic in ihrem mintgrünen Kleid und der hellen geschnürten Weste darüber den Weg vom Mondwohnheimtor gelaufen kam, trat er aus dem Schatten der Bäume.
    „Ich würde lieber erst noch etwas spazieren gehen“, sagte sie mit einem Blick in den Himmel. „Es sind noch andere Schülerinnen nicht fertig und werden ebenfalls später zum Ball erscheinen.“
    „Nichts dagegen einzuwenden!“ antwortete Hikaru und überließ ihr die Wahl der Richtung. Auf einem der schmalen Pfade durch den Wald schlenderten sie kurz darauf in Richtung der Mauer.

    Plötzlich und unverhofft traten zwei Männer aus den tiefen Schatten des Unterholzes und versperrten den beiden den Weg. Ihre Haltung wirkte bedrohlich, so dass Hikaru einen Schritt nach vorne trat, während Felic stehen blieb.
    „Sie ist es!“ rief einer der Männer aus. Seine Stimme drückte eine seltsame Befriedigung aus.
    Felic wirkte im ersten Augenblick etwas irritiert, was für Hikaru ein Anzeichen war, dass diese Männer keine Vampire waren. Die hätte sie schon vorher gespürt! Was ging hier vor?

    „Was wollt ihr?“ rief er die fremden Männer an. Da sie sich unerlaubt auf dem Gelände der Akademie aufhielten, konnte er sich Freundlichkeit sparen. Wegen des Balles waren die Bewacher heute wohl abgelenkt, was diesen Menschen ihr Eindringen ermöglicht hatte.
    „Verblendeter!“ schrie einer der Männer ihn an. Der andere sagte kein Wort sondern zog eine gebogene Klinge unter seinem Mantel hervor.
    „Hunterwaffe!“ zischte Felic leise, als Hikaru schon in Abwehrhaltung ging. Also waren diese Männer mit speziellen Waffen gegen Vampire ausgestattet! Was dann auch jeden Zufall oder Irrtum ausschloss! In einer fließenden Bewegung öffnete Hikaru die Tasche und zog das Schwert heraus.

    „Geht einfach wieder!“ forderte er die Männer auf, da sie im Gegensatz zu einem Level E Vampir noch imstande zu denken sein müssten. Aber die beiden hatten wohl anderes im Sinn!
    Hikaru verspürte einen scharfen Schmerz, als ein blitzschnell geworfener Shuriken seinen Arm aufriss. Der andere Mann hatte ihn wohl in seiner Hand verborgen. Während das Blut seinen Ärmel durchtränkte wehrte Hikaru einen weiteren Shuriken mit einer raschen Bewegung seiner Klinge ab. Sein Gesicht drückte Überraschung aus. Was war nur in diese Menschen gefahren?

    „Du wirst es noch bedauern, dass du ihr Paladin geworden bist, Junge!“ versprach der Mann mit dem Dolch ihm und stürmte gleichzeitig mit dem anderen vor. Hikaru hatte keine andere Wahl, er musste sich verteidigen! Während der eine von ihnen weiter mit Wurfsternen warf, drang der andere mit seinem Dolch auf ihn ein. Ein weiterer Schnitt an seiner Schulter, der die Jacke der Uniform ruinierte, brachte ihm den Ernst der Lage deutlich vor Augen. Diese Männer wollten ihn töten!
    „Und bist du erst aus dem Weg…“ setzte der Shurikenwerfer an. Hikaru hatte den Dolch des anderen pariert und die Rückhand genutzt, um den Mann von der Brust bis zur Gürtellinie aufzuschlitzen. Mit einem fast schon quiekenden Laut sackte der Mann in sich zusammen.
    Felics Augen glühten bernsteingelb und ihr Körper zitterte, nicht nur vom Geruch des Blutes. Es fiel ihr ausgesprochen schwer, nicht ihre Kräfte einzusetzen!

    „Vampirknutscher!“ kreischte der verbliebene Angreifer, nachdem sein vorheriger Satz ihm im Halse stecken geblieben war. In seiner Hand erschien eine Pistole, deren Abzugshahn bereits gespannt war.
    Hikaru sah keine andere Möglichkeit… In einem Schwung seines Armes schleuderte er die Klinge! Ob ihrer Schärfe drang die Klinge fast geräuschlos in den Hals des Mannes ein.
    Die Augen in dem Gesicht wurden riesengroß und ein Schwall von Blut ergoss sich auf den Boden. Die Waffe entfiel den plötzlich kraftlos gewordenen Fingern und prallte scheppernd auf den Boden. Mit einem gurgelnden Laut sank der Mann zusammen.

    Hikaru stand keuchend da und presste die Hand auf die Wunde am Arm.
    „Sie haben mich schon wieder gefunden!“ sagte Felic tonlos und wandte ihr Gesicht ab. Er sollte nicht sehen, wie sehr sie sich beherrschen musste.
    Hikaru überzeugte sich davon, dass beide Männer tot waren. Hier zerfiel niemand zu Staub. Diesmal waren es Menschen gewesen! Mit einem Ruck zog er sein Schwert aus dem Hals des Toten. In einer unbewussten Bewegung säuberte er die Klinge an der Kleidung des Mannes und schob sie dann in ihre Hülle zurück.

    Vorsichtig hob er die Pistole auf und entlud sie. Normale Kugeln, also nicht für Felic gedacht. Man hatte nur ihn damit töten wollen! Nach einer kurzen Überprüfung schob er die Waffe hinten in seinen Gürtel.
    „Wir müssen den Direktor informieren!“ sagte er dann, während er den Ärmel seiner Jacke abriss und dann als Notverband benutzte. „Diese Toten werden nicht von allein verschwinden!“
    Felic nickte nur, da sie sich gerade ihrer Stimme nicht sicher war.

    Der Geruch des reichlich hier vergossenen Blutes raubte ihr fast die Sinne. Manchmal wollte ihr der Sinn des Paktes nicht so richtig erscheinen! Mit großer Willensanstrengung zwang sie die Gier unter Kontrolle und blickte Hikaru mit nur noch schwach glühenden Augen an. Seine Schuluniform war ruiniert und dass nicht nur von dem abgerissenen Ärmel. Den Notverband hatte er sich zwar angelegt, aber der Schnitt war tief und blutete heftig.
    „Du musst das erst richtig versorgen lassen!“ forderte sie ihn mit fast normal klingender Stimme auf.
    „Ja, der Schnitt ist ziemlich tief!“ stimmte er ihr zu.

    Auf dem Rückweg blutete der Notverband bereits wieder durch, so dass Hikarus Gang etwas unsicher wurde. Als Felic an seine Seite kam, entdeckte sie die andere Wunde an seiner Schulter, die von dem Dolch verursacht wurden war. Diese hatte bereits das Hemd der Schuluniform mit Blut durchtränkt.
    „Warum sagst du denn nichts?“ fragte sie ihn vorwurfsvoll.
    „Es waren normale Menschen…“ flüsterte er.