Kaum hatte Sakura ihn überwältigt, kamen Yuki Cross und Hanabusa Aido hinzu.
"Es ist Kohana Ito. Ich weiß nicht wie es ihr geht, aber Corvin Vrajescu ist bei ihr. Ich denke es wird nicht so schlimm sein."
Aido brachte den Vampir weg. Sakura sah Yuki aus den Augenwinkeln an, ihr besorgter Blick folgte den Beiden.
"Ich werde mich dann mal wieder auf den Weg machen. Einen schönen Abend noch."
Sie drehte sich u und ging davon, um zu sehen wie es Kohana ging.
[Geschichte] Vampire Knight
- Terades
- Geschlossen
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[Corvin Vrajescu]
Er war zu überrascht, um den plötzlichen Angreifer rechtzeitig festzuhalten. Er hatte zwar gesagt, das es gefährlich war, aber wirklich mit einem Angriff, hatte er nicht gerechnet... Sakura reagierte schneller als er, und als sie schon loshetzte, konnte Corvin Kohana nicht alleine lassen. Sie selbst blieb vor Schreck fast regungslos. Aber als sie die blutige Hand von ihrem Hals nahm, regte sich etwas in ihm. Mit Mühe kämpfte er den Impuls nieder und zwang sich wieder klar zu denken. Wer es auch war, er könnte Sakura in der Nacht entwischen und wiederkommen... Diesmal war er zwar vorbereitet, doch Corvin wollte kein Risiko eingehen. Wer seine Gegner unterschätzte, machte einen großen Fehler! Das hatte er nur zu oft schon am eigenen Leib gespürt. Und dieses Mal ging es nicht um seine, sondern um die Gesundheit eines anderen.
"Wir sollten nicht hierbleiben..." Mit diesen Worten ergriff er ihre Hand und zog sie schon fast hinter sich her. Der sicherste Platz war wohl das Sonnenwohnheim. 'Oder die Brücke dorthin...' Auf dieser würde er einen Feind rechtzeitig entdecken können. -
Als sie am Wohnheim ankamen war Kohana etwas ausser Puste. "Warum so schnell? Sakura hat ihn bestimmt schon erwischt."
Kohana holte ein Taschentuch aus ihrer Tasche und versuchte das Blut von der Hand zu wischen. Während sie das machte, sagte sie zu Corvin.
"Diesmal hat es garnicht wehgetan! Oh mann, das kleid ist auch schon wieder dreckig!" -
[Corvin Vrajescu]
"Entschuldige, aber es ist hier sicherer für dich..."
Corvin zuckte zusammen, als er das ganze Blut sah. Der Biss musste tief sein. Ihr Hals war von Blut verschmiert, außerdem war es an ihrer Hand. Er wich einen Stück zurück und zwang sich nicht hinzuschauen. Er musste auf seine eigene Hand starren, an der ihr Blut klebte. Er schämte sich dafür, das er nur unter solchen Qualen der Gier standhalten konnte. "Bitte.. ich... es tut mir Leid.." Er drehte sich halb weg. 'Verdammt, warum bin ich nur so schwach?' -
Kohana schaute ihn fragend an. "Was hat er? Er wird doch nicht etwa...." Kohana verstand. Sie ging zu ihm, fasste ihn am Arm und drehte ihn zu sich.
Kohana lächelte ihn an und umarmte ihn.
"Ist schon gut, trink ruhig. Dann kann ich micht bei dir für deine Hilfe gestern bedanken." Dann schloß sie die Augen. -
[Corvin Vrajescu]
Corvin ballte die Fäuste. Im Mondschein hob sich das Blut deutlich auf ihrer blassen Haut ab. Und auch die Bissspuren. Neue, wie auch schon ältere. Er schaffte es nicht mehr den Instinkt nieder zu kämpfen. Als Kohana ihm den Rücken zudrehte, schloss er sie in die Arme und nahm ihre Hand. Er ihr dicht am Handgelenk in den Unterarm, jedoch bohrte sich nur ein Zahn in das Fleisch. Sofort befriedigte der schwere metallerne Geschmack die Gier. Langsam trank Corvin ihr heißes Blut, dabei fingen seine ganzen Fertigkeiten an zu erwachen. Die Augen begannen in ihren unterschiedlichen Farben zu glühen. Er verlor sich ganz in seiner Blutgier, bis Kohana etwas mit dem Arm zuckte.
Erschrocken zog Corvin den Kopf zurück. Blut tropfte von seinem Kinn. "Ich... es tut mir Leid!"
Er hatte nachgegeben! Sein Blutdurst hatte gesiegt. Er war also auch nicht besser als irgendein Level-E!Voller Scham drehte er sich um ging wieder. Er würde es nicht aushalten, ihr noch einmal in die Augen zu schauen.
-
Als Corvin ihren Arm nahm, bekam sie ein wenig Angst. " du brauchst keine Angst zu haben Kohana, es ist Corvin. Er wird dir nicht weh tun." Beruhigte sie sich.
Kohana hielt sich so fest sie konnte an seinem Hemd, während er zubiss. Nach ein paar Sekunden zuckte ihr Arm. Corvin ließ ihn sofort los. "Ich... es tut mir Leid!"
Sie schaute ihn fragend an. Als er ging wurde es ihr ein wenig schwindelig. Kohana ging ein wenig schwankend zu ihm und nahm seine Hand.
"Bitte bleib Corvin. Dir braucht gar nichts leid zu tun. Es ist meine Schuld! hätte ich auf euch gehört, und wäre sofort mit euch hier hin gekommen, wäre das nicht passiert."
Sie machte eine kurze Pause. " Ausserdem möchte ich das du bei mir bist. Ich weiß zwar nicht warum, aber immer wenn ich dich sehe dann....dann geht es mir richtig gut!"
Sie stellte sich vor ihm,und wischte das Blut von seinem Kinn. " Bitte bleib!" Kohana schaute ihn mit großen Augen an und wartete auf eine Antwort. Nach ein paar Minuten hörte sie von weitem jemanden rennen. "Das ist bestimmt Sakura!" Ihr wurde es wieder ein wenig schwindelig. Kohana hielt sich an Corvins Arm fest. -
2:15 Uhr [Yume Tsuyu]
Nach dem Kampf zwischen Tián und Kaito, waren letzterer und Yume noch rechtzeitig beim Unterricht erschienen. Jeden Tag zu fehlen oder zu spät zu kommen, würde auf Dauer verdächtig wirken. Schließlich hatten beide beschlossen, den Vorfall nicht zu melden.Die nächsten 2 Tage verliefen normal und ohne besondere Ereignisse. Ein par neue Schüler kamen sowohl in der Night als auch Day Class hinzu und Corvin war nach einer Woche Abwesenheit wieder zurück gekehrt. Von den ganzen Tumulten und Kämpfen bekam Yume nur nebensächlich etwas mit. Sie war immer weit abseits von den Orten des Geschehens und hörte so nur Gerüchte, die, da sie sie nicht betroffen, wenig interessierten. Stattdessen schweiften ihre Gedanken immer weiter um Tián und Kaito.
Dass Tián wiederkommen würde, stand außer Frage, doch wann? Und wie? Ob er schon einen Plan ausheckte, wie er sich Yume zu Eigen machen konnte? Und was war mit Kaito? Reinblüter? Sie traute sich nicht nachzufragen, aus Angst, er würde nach ihrer Vergangenheit fragen. Dieses Stück Vergangenheit, das Tián anschnitt, verfolgte sie schließlich bis in die Gegenwart. Bis jetzt. Und würde sie auch in ihre Zukunft, in die Ewigkeit begleiten.In ihrer melancholischen Stimmung dachte Yume nicht mal mehr an den bald anstehenden Ball. Sie war zwar immer dort gewesen, doch hatte sie erst 2mal getanzt. Einmal mit einem Menschen. Er begehrte Yume sehr. So wie es viele Schüler der Day Class taten. Alle hofften auf diesen einen Tag, um ihrem Night Class Schwarm nahe zu sein. Damals war Yume noch nicht lange auf der Academy und sie bereute, dass sie mit diesem Schüler getanzt hatte. Sie hätte ihn fast gebissen; nur im letzten Moment konnte sie Ichijo-sempai zurück halten. Sein Blut roch so köstlich und durch seine Blässe konnte man es quasi durch seine Haut fließen sehen.
Im Jahr darauf tanzte sie mit einem Schüler der Night Class. Die Day Class Schüler waren empört, schließlich konnten weder Yumes Fans, noch die ihres Partners so die Chance ergreifen! Seit dem erschien sie nur noch aus Höflichkeit auf dem Ball mit einem schlichten, langweiligen, grauen Kleid und lehnte jede Aufforderung zu einem Tanz barsch ab und aß ein Stück Kuchen nach dem anderen. Nicht, dass sie Kuchen brauchte... aber wie würde es für Menschen anders glaubwürdig aussehen, man sei eine verzweifelte, gelangweilte Dame?
Heute, nach dem Unterricht wanderte Yume etwas über das Gelände und ihr viel ein ungewöhnliches Duo ins Auge. Corvin und ein Menschenmädchen? Von weitem sah sie Sakura angerannt kommen.
"Wurde sie nicht erst getadelt, da sie ein Menschenmädchen gebissen hat?"
Plötzlich stieg ihr auch ein leichter Hauch von Blut in die Nase.
"Ich weiß, es geht mich sicher nichts an... aber ich sollte mal nachsehen. Vielleicht lenkt mich das auch etwas ab." dachte sich Yume und schritt auf Corvin und das Mädchen zu. -
Sakura rannte zu den Beiden zurück, doch als sie näher kam nahm sie den vagen Geruch von Blut war, sehr frischem Blut. Yume Tsuyu war einige Meter von den beiden entfernt und ging zielstrebig auf sie zu. Doch Sakura schaltete schnell, rannte an den beiden vorbei und hielt Yume auf.
"Yume-san, warte!....Ich glaube die beiden würden lieber alleine sein." -
2:25 Außerhalb des Schulgeländes
Ai hatte bereits die ersten Berge hinter sich und war im Sturzflug. Sie landete zehn Meter vor dem Haus ihrer Großmutter und schaute sich erstmal um, ob nicht in den Bäumen jemand versteckt war. Als sie nichts sah ging sie ein paar Schritte Richtung Haustür. >Bis jetz scheint alles normal...Selbst die alte Lampe im Wohnzimmer leuchtet als würde Oma lesen.< Ai war leicht verwirrt doch sie ging trotzdem zur Haustür und öffnete sie langsam und leise. Sie hörte das sich etwas im Wohnzimmer regte und jemand aufstand. Ai blieb prompt stehen und wartete. Als nichts geschah ging sie weiter zur Tür des Wohnzimmers und ging rein. Noch im richtigen Moment merkte sie das ein Baseballschläger grade mit voller Wucht auf ihrem Kopf landen wollte und wich schnell aus, zückte ihr Schwert und hielt es in die Richtung aus der der Schläger kam.
Als sie dann das erschrockene Gesicht ihrer Großmutter sah atmete sie erleichtert aus. Beide guckten sich an und lachten. Doch aufeinmal hörte sie auf und schaute ihre Großmutter ernst an. "Bist du alleine oder ist hier noch irgendwer?" Sie blickte durch den Raum aber als ihre Großmutter zu reden anfing schaute sie sie wieder an. "Nein Schatz ich bin alleine. Wieso denn und wieso...?" Sie sprach es nicht aus sondern zeigte mit einem Blick auf die Flügel was sie meinte. "Grade als ich den Klassenraum verlassen hatte bekam ich einen Anruf das du in Gefähr wärst und dann hab ich mir sorgen gemacht und bin direkt hier her geflogen." Sie atmete noch einmal tief ein und aus und ihre Flügel schrumpften und verschwanden ganz. "Glaubst du ich kann mich nicht wehren?" sagte ihre Großmutter mit einem Lachen auf dem Gesicht. "Aber jetzt hopp mach dich wieder auf den Weg sonst kriegst du nacher noch Ärger!" Ai verabschiedete sich, verließ das Haus, nahm Anlauf, sprang in die Luft und Flog verwirrt Richtung Schule -
Plötzlich änderte Sakura Ito ihren Kurs und ging auf Yume zu.
"Yume-san, warte!....Ich glaube die beiden würden lieber alleine sein."
"Alleine? Aber das Mädchen bei Corvin ist doch ein Mensch! Und der Gerucht von Blut! So jemand sollte man doch nicht nachts alleine lassen?" Yume war etwas perplex und verstand Sakura nicht ganz. Was ging nur vor? -
Das schwache Glühen des Restlichtverstärkers war unter dem Tarnnetz nicht wahrnehmbar. Das lange Militärobjektiv folgte dem fliegenden Mädchen, als es aus dem Bereich der Hütte verschwand. Innerhalb des recht schweren Gerätes lief ein Aufzeichnungsgerät mit, dass die Dunkelheit so weit ausgleichen konnte, dass die Flügel deutlich zu erkennen waren.
Man würde mit den Daten zufrieden sein. -
Sakura blickte besorgt zu den beiden.
"Vertrau ihm bitte, er wird sie zurück zum Wohnheim bringen. Sie wurde eben angegriffen, aber um ihn wurde sich schon gekümmert. Ich glaube es wäre das beste, wenn wir zurück gehen..."
Sie sah Yume mit festem Blick an, damit sie wusste, dass Sakura es wirklich ernst meinte. -
"Ach so." Yume verstand immer noch nicht ganz, ließ es aber bleiben, mehr nachzufragen. Sie folgte Sakura zum Wohnheim, sah sich dabei aber immer wieder nach den beiden um.
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[Übergangssprung]
Nach den Aufregungen und den unweigerlich daraus folgenden Gerüchten auf dem Schulgelände waren die Schülerinnen und Schüler dermaßen aufgeputscht, dass sie sich mit großem Elan an die Vorbereitungen des großen Ballabends machten. Es wurden Gruppen gebildet, die nach dem Unterricht die verschiedenen Vorbereitungsarbeiten durchführten, die dann von einem Schülerkommitee begutachtet wurden.
So wurden die bunten Girlanden und die Lampions angefertigt und für den Abend bereit gelegt.
Auch das leibliche Wohl sollte ja berücksichtigt werden, so dass einige Gruppen auch für die Speisen und Getränke sorgten.
In den nächsten tagen wurden die Aushänge am schwarzen Brett für die meisten richtig interessant, da man den Fortgang der Vorbereitungen dort ablesen konnte. Auch einige Bilder von kleinen Pleiten, Pech und Pannen waren immer wieder dort zu finden, ohne dass man dem oder der Fotografin auf die Schliche kam.In der Day Class wurde aufgeregt darüber diskutiert, was am Abend des Balls so alles passieren konnte. Über all die Vorstellungen verblassten die Gerüchte von Kämpfen und Schreien auf dem Schulgelände. Je näher der Tag rückte, desto aufgeregter wurden alle. Auch hier gab es ein paar Ausnahmen, die aber im allgemeinen Trubel nicht weiter auffielen!
Wo nicht über die Abendgarderobe gesprochen wurde, da war es der Saalschmuck oder die Musikstücke.Alle Vorbereitungen verliefen beinahe plan- und zeitgerecht, so dass am Morgen des betreffenden Tages dem feierlichen Ball nichts mehr entgegen stand. Die DayClass war im Unterricht schon ziemlich abgelenkt, so dass die Lehrer an diesem Vormittag nur leichte Kost eingeplant hatten. Als die ersten Sonnenstrahlen an einem fast wolkenlosen Himmel über die Gebäude strichen, erhoben sich die Schülerinnen und Schüler im Sonnenwohnheim mit einer kaum noch zu bremsenden Unruhe.
Jeder schien sich der Hoffnung hinzugeben, dass der Unterrichtsteil des Tages möglichst schnell vorbeigehen möge.In den frühen Nachmittagsstunden würden dann die bereits festgelegten Gruppen mit dem richtigen Schmücken und dem Aufbau des Buffets beginnen...
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8:00 Mondwohnheim
Seit dem Tag als Ai bei ihrer Großmutter war, verging die Zeit sehr schnell. Alle dachten nur noch über den Ball nach. Da sie alle in Gruppen aufgeteilt wurden hatte Ai noch keine Zeit dazu gehabt um ein Kleid zu kaufen. An diesem Morgen hatte sie sich den Wecker gestellt damit sie in die Stadt konnte. Sie machte sich auf den Weg zur Innenstadt und klapperte alle möglichen Läden ab um ein schönes Kleid zu finden. Sie nahm sich vor nur noch in ein Geschäfft zu gehen und wenn sie dann nichts findet suchte sie sich einen Schneider. Doch im letzten Geschäft fand sie ihr Traumkleid. Das Kleid war in drei Teile unterteilt. Der oberste Teil war in einem zarten Rosa, der mittlerste Teil war in weiß und überging mit feiner Spitze in den dritten Teil der in einem hellen Lila war. Dazu waren stellenweise Schleifen und lange weiße Armstulpen. Als sie das Kleid bezahlt hatte machte sie sich glücklich auf den Weg zurück zur Schule.
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[Takeya] Vormittag am Balltag ~ Ballsaal
"Verdammt! Takeya, du kannst auch mal helfen anstatt nur im Weg zu stehen!"
"Ja, sorry..." Takeya half seiner Klassenkammeradin die Tischdecken wieder aufzuheben, welche ihr runtergefallen waren, als er sie versehentlich angerempelt hatte.
"Na toll! Die eine ist jetzt ganz dreckig! Und ich muss jetzt wieder zurück und eine neue holen..."
"Dreh sie doch einfach um oder stell was auf die Flecken drauf," meinte er. Sie nahm seinen letzten Satz jedoch nicht so auf, wie er es eigentlich gemeint hatte und Takeya erntete einen entrüsteten Blick.
"Selbst wenn für dich der Ball nicht wichtig ist, für andere ist er das sehr wohl!" Sie reckte das Kinn hoch und ging, ohne ihn noch eines weiteren Blickes zu würdigen.'Boa Mann... Die verstehen ja noch weniger Spaß als sonst!' Er kratzte sich am Hinterkopf, schaute sich dann aber doch danach um, ob er jemanden helfen könnte. Ihre Gruppe war damit beauftragt, den Saal zu schmücken und außerdem die Tische und Stühle richtig aufzustellen. Schließlich ging er zu einer Gruppe von Schülern, die sich den Girlanden zugewandt hatte. Selbst er musste auf einen Tisch steigen um beim befestigen zu helfen, und das obwohl er nicht gerade klein gewachsen war. Auch die Jungen neben ihm schwärmten von der Veranstaltung. Aber mehr noch schwärmten sie von den Elite-Schülerinnen. 'Was sie wohl sagen würden, wenn sie die Wahrheit über alles wüssten?' Sie hatten keine Ahnung, und ließen sich nur vom Äußeren Täuschen. Er musste aber zugeben, dass es leicht fiel sich von dem Erscheinungsbild der Vampire täuschen zu lassen. Sie alle schienen perfekt. Zu perfekt.
Seine Mitschülerin aber hatte Unrecht gehabt. Er machte sich sehr wohl Gedanken über den Ball. Schließlich würde er mit Chi dorthin gehen. Takeyas Gedanken schweiften wieder ab und er achtete garnicht mehr darauf, wie er die Girlanden befestigte. Seit diesem Abend vor einigen Tagen hatten er und Chi sich nicht mehr so oft gesehen. Meistens nur in der Klasse oder beim Frühstück. Das Thema 'Vampire' hatten sie fast ganz vermieden, und über eher belanglose Dinge gesprochen. Trotzdem hatte er bemerkt, das irgendwas sie beschäftigte, jedoch hatte Takeya nicht den Mut gefunden, sie darauf anzusprechen. Vielleicht sollte er es heute Abend versuchen...?
Er freute sich wirklich auf den Abend. Immerhin konnte er wieder Zeit mit ihr verbringen, und er war gespannt, welches Kleid sie zum Ball anziehen würde. Um seine eigenen Klamotten hatte er sich schon gekümmert, sie waren zwar nichts besonderes, jedoch fand er, das es ganz gut passte. Während Takeya sich wieder dem Wandschmuck zuwendete, streifte sein Blick über die Wanduhr und etwas ballte sich in seinem Bauch zusammen. Vor etwas hatte er aber trotzdem noch fürchterliche Angst. Ob er wohl bis heute Abend noch lernen konnte, wie man überhaupt tanzt?!
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[Hikaru Khanzu]
10:07 Uhr - Draußen vor dem SchulgebäudeGeschickt kletterte Hikaru in einen weiteren Baum hinauf, wo er die mitgenommene Leine befestigte. Dabei achtete er darauf, die elektrischen Drähte für die bunten Leuchten nicht zu beschädigen.
Er hatte es mit etwas Glück geschafft, in eine der Außengruppen zu kommen, die viel kleiner als die im Ballsaal waren. Hier wurde zwar auch hauptsächlich über den Ball gesprochen, aber die meisten machten sich eher Gedanken um ihre Fähigkeiten im Tanzen. Hikaru hatte es durch geschicktes Taktieren geschafft, dass er keine Verabredung hatte eingehen müssen. Schließlich würde das seine eigentliche Aufgabe beeinträchtigen!Die ersten Stunden waren geradezu lächerlich gewesen, was den Stoff betraf. So langsam verstand Hikaru einige Schüler, die des öfteren im Unterricht fehlten. Jetzt waren einige Stunden für die Vorbereitung umgewandelt worden, weil das Schulkommitee sonst befürchtete, dass die Arbeiten nicht fertig werden würden.
Ihm war es sogar lieber, hier draußen sich etwas Bewegung zu verschaffen.
"Wir brauchen dann dort drüben noch weitere Lichterketten. Und einige Seile für die Lampions!" rief Daisuke, der Mitbewohner von Ryu zu ihm in den Baum hoch. Hikaru machte eine zustimmende Geste und befestigte die restlichen Drähte, bevor er wieder hinunterkletterte.Da die letzten Tage dann doch etwas besseres Wetter gegeben hatten, waren die Blütenknospen an den Kirschbäumen doch noch aufgegangen. Damit begann die schönste zeit im Frühling Japans, die Kirschblüte! Obwohl Hikaru lieber in einem der Parks auf einer Plane gefeiert hätte, als zu diesem Ball zu gehen.
Was wussten die meisten Menschen auf dieser Schule denn schon von den Eliteschülern? Nichts!
Wenn sie um die Hintergründe gewusst hätten, dann wären sie bestimmt nicht mehr so wild auf diese Chance zum Tanz!
Andererseits wäre es bestimmt auch mal interessant zu beobachten, wie die Hunter an diesem Abend mit ihrem Wissen umgingen.Da Felic auch nicht unbedingt auf den Ball wollte, würde er sich nach den Gegebenheiten richten müssen, die an dem Abend auftraten. Aber er konnte sich vorstellen, dass sie schon eine ganze Menge von Bällen hatte besuchen müssen! Auch die großen Familien hatten da wohl ihre Verpflichtungen!
Während der letzten Tage hatte er auch das neue Mädchen in der Klasse beobachtet. Die, die sich mit den Vampiren Corvin und Sakura traf! Aber außer den Bisswunden und einer Art von Verehrung für den Rumänen hatte er nichts auffälliges feststellen können. Auch die Hunter waren in den letzten Tagen ziemlich friedlich gewesen. Vielleicht würde das ganze ja doch eher ein ruhiger Abend werden?! Durch seine neuen Aufgaben war sein Schlaf ein wenig ins Defizit gekommen, da er Felic jede Nacht nach dem Unterricht zum Mondwohnheim begleitete. Aber sie nahmen dazu einen Nebenweg durch den Wald, so dass die anderen Vampire sich nicht weiter darum kümmerten!
Von Felic hatte er gehört, dass es auch in der NightClass eine Menge Geheimnisse gab, die von den Vampiren voreinander versteckt wurden. Nun, das gehörte nicht zu seinen Aufgaben, und bei dem, was man ihm erzählt hatte, waren die viel zu wichtig, um vernachlässigt zu werden! -
Vorsichtig nahm Tori eine Rose aus der blauen Tinte und begutachtete sie. Die weißen Blütenblätter der frischgeschnittenen Rosen hatten sich strahlend blau verfärbt. Die blaue Rose, die Unerreichbare, die Blume die niemand züchten konnte. Sie nickte zufrieden und schlängelte sich durch die Tischreihen in dem Nebenraum, auf denen insgesammt ca. 200 blaue Rosen ihre Farbe bekamen. Die Tür zum Ballsaal schwang auf und einige drehten sich zu ihr um.
"Die Rosen sind fertig!"
Sofort sprangen 10 Mädchen auf und kamen zu ihr gelaufen. Jede nahm sich eine der großen Vasen und eilte zurück zum Saal um die Rosen so schnell wie mögich zu drapieren.
'...Toll jetzt darf ich hier aufräumen....'
Seufzend machte sie sich an die Arbeit.Nachdem sie fertig war, eilte sie zurück ins Wohnheim um sich umzuziehen.
Sie hatte sich von der Tinte befreit, die nicht nur an ihren Händen, sondern auch in ihrem Gesicht und ihren Haaren klebte.
Jetzt zog sie ihr Kleid aus der Schutzhülle. Es hatte ihrer Mutter gehört, sie hatte es ebenfalls zu ihrem ersten Ball getragen, und war eigentlich sehr schlicht. unkelblau, fast schwarz, mit einer Schleife an der Seite und rückenfrei. Der Rock war zweilagig und der Unterrock, so wie die Schleife nur eine nuance heller als der Rest des Kleides.
Der passende Schmuck bestand aus einem in, je nach lichteinfall, verschiedenen Blautönen schimernden Collier, einem Diadem mit den selben Perlen und dazugehörenden Ohrringen.
Sie streifte sich das Kleid über und legte den Schmuck an und dann traf es sie wie der Blitz. Tori hatte sich noch nie in ihrem Leben geschminkt und sie hatte keine Ahnung, was sie mit ihren Haaren anstellen konnte, damit das Diadem am besten zur Geltung kam.
'Oh nein....mir bleibt wohl nichts anderes übrig.....' -
Kohana saß im Ballsal in einer Ecke am Tisch und sortierte CD´s.
Sie hatte sich inzwischen gut eingelebt und hatte sich auch schon mit den meisten Day class Schülern angefreundet.
Seid dem Vorfall nachts vor dem Schulgebäude, hatte sie nichts mehr von Corvin gehört oder gesehn.
Als Kohana ihn gebeten hatte zu bleiben, ging er einfach weiter. Ohne sie anzuschaun.
" Ob er heute Abend kommt?" Hätte sie Sakura nicht versprochen auch zum Ball zu gehn, wäre sie auf ihr Zimmer geblieben.
" Bist du fertig mit sortieren Kohana? Oder soll ich dir helfen?" fragte aufeinmal jemand. Kohana schreckte auf.
"Ähm... wie ?.... was?..... Oh! Danke, aber ich bin gleich fertig!" " OK! Dann helfe ich beim Buffet. Und vergiss bitte nicht eine Tanzkarte zu nehmen. Sie liegen dort drüben auf den Tisch!"
Dann ging das Mädchen wieder. " Tanzkarte? ich brauche zwar bestimmt keine, aber egal." Kohana seufzte und sortierte die letzten CD´s. "bin mal gespannt was davon heute Abend gespielt wird."
Als Kohana fertig war, stand auf, und ging mit dem Stampel zum CD Player. Mit einer Tanzkarte in der Hand ging sie dann zum Wohnheim.