[Geschichte] Vampire Knight

  • [Corvin Vrajescu]


    'Sie scheint wirklich über einiges bescheid zu wissen.'
    Corvin schloss wieder zu ihr auf. Da es seine Schuld war, dass sie wieder solche Ängste durchleben musste, konnte er ihr nicht wiedersprechen. Er war eine Woche weg gewesen.... Was machte es da, ein oder zwei Stunden mehr zu verpassen? "Wenn du möchtest, bleibe ich noch eine Weile. Mit diesem dreckigen Mantel werde ich wohl nicht so schnell als Eliteschüler auffallen."
    Er schaute einer Eule zu, die sich fast lautlos eine unachtsame Maus geschnappt hatte, und ihre Beute jetzt tötete. "Was deine andere Frage betrifft: Ja ich gehöre auch zu den adeligen Vampiren, die man als Level-B bezeichnet... Niedrigere Vampire gibt es nicht hier an der Akademie."

  • "Danke! das ist lieb von dir! Deinen Mantel kann ich ja dann sauber machen. Ist ja nur Matsch. Das kann man rausbursten oder abklopfen." Als sie sah wie die Eule die Maus tötetete und dann auffrass, guckte sie weg.
    " Also sind alle bis auf Kaname der Klassensprecher Level B"
    Kohana mußte ein wenig grinsen. " Dann kenne ich ja schon 2feine Pinkel! Komm beeilen wir uns ja? desto länger kannst im Zimmer bleiben." Kohana nahm seine Hand und rannte los.

  • [Corvin Vrajescu]


    Als feiner Pinkel wurde er noch nie bezeichnet. Gerade er, der schon mit so vielen Sitten seines Hauses gebrochen hatte und eher nicht dem Bild eines Adeligen entsprach.
    Er wahr erstaunt, als sie plötzlich wieder seien Hand griff und ihn mit sich zerrte. Kohana hatte ihre Schrecken wieder überwunden und grinste schon wieder.
    Dass sie Kaname kannte, bestätigte ihn in seiner Annahme, dass sie von dem Rektor oder jemanden anderen über vieles informiert war.

  • Als sie am Zimmer angekommen waren, ließ Kohana die Hand wieder los und öffnete die tür.
    "Komm rein." Sie setzte sich auf einem Stuhl und wartete bis auch Corvin sich hinsetzte.
    Erst jetzt fiel Kohana ein wie blöd doch eigentlich ihre Bitte war. Auf der einen Seite war sie froh das er hier war. Denn sie hatte noch Angst das doch noch welche von den komischen Typen auftauchen könnte. Auf der anderen Seite kannte sie ihn ja erst eine halbe Stunde. Sie wußte nichts über ihn. Kohana saß verlegen auf dem Stuhl und spielte wieder mit ihren Händen. Was sollte sie sagen? " ähm.... möchtest du was trinken? oder möchtest du was von mir wissen? Ich könnte jetzt auch deinen Mantel saubermachen."
    Als sie ihn anschaute merkte sie wie rot sie im gesicht wurde. "Kohana was ist nur los mit dir? Versuch ganz normal zu sein."
    " Oh.... da fällt mir ein..... ähm.... ich zieh mir mal schnell was anderes an. geht ganz schnell." Sie ging zu ihrem Rucksack und holte ein Kleid heraus.Dann rannte sie ins Badezimmer um sich umzuziehen.

  • [Corvin Vrajescu]


    Corvin trat in ihr Zimmer ein. Um nicht unhöflich zu wirken öffnete er die vielen Schnallen und hängte den Mantel an die Garderobe. Darunter trug er ein ärmelloses, aber ebenfalls schwarzes enganliegendes T-Shirt. Jetzt kam auch die kleine dunkelbraune Ledertasche zum Vorschein, die ähnlich einem Wehrgehänge an seiner rechten Seite am Gürtel befestigt hing. Er setzte sich jedoch nicht, und als Kohana das Zimmer verließ um sich etwas neues anzuziehen, trat er ans Fenster und schaute in die kühle Nacht. Wind zerrte wieder am Geäst der Bäume und der wolkenverhangene Sichelmond spendete kaum Licht.

  • Kohana kam wieder ins Zimmer.
    Sie hatte jetzt ein einfaches weißes hochgeschlossenes Kleid an.
    die haare hatte Kohana hochgesteckt.
    Als sie Corvin am Fenster sah wurde sie wieder nervös.
    "Was ist nur los mit dir Kohana?" sie ging zu Corvin ans Fenster und schaute raus.
    " Bei meiner Tante saß ich oft abends am Fenster und habe den Mond und die Sterne beobachtet. Machst du das auch oft?"

  • [Corvin Vrajescu]


    "Den meisten Menschen bleibt die Schönheit der Nacht verborgen... Wir Geschöpfe der Nacht haben eine andere Bindung zu ihr." Er schaute zu ihr rüber und bemerkte jetzt erst das andere Kleid, dass sie angezogen hatte. Es war blütenweiß und schien im schwachen Mondlicht etwas zu leuchten.
    Sein "nachtaktives" Auge hatte er immer noch verdeckt, deshalb war seine Sicht nicht besser als die eines normalen Menschen.
    "Als ich noch jung war, habe ich mich oft aus unserem Anwesen geschlichen und mich im Wald versteckt. Ich liebte es, den Mond durch die Äste der Bäume zu beobachten. Vor allem im Winter, wenn Kronen kein Laub mehr trugen, und der Schnee hell glitzerte..."
    Wieso erzählte er ihr so etwas? Aus seiner Vergangenheit hatte er nicht einmal den Vampiren aus seiner Klasse irgendetwas erzählt.

  • Kohana schaute ihn mit großen Augen an. "Ich bin auch so oft es ging in den Wald gegangen! Na ja.... nachts ging es nicht. Ich habe mich dann immer auf einer Wiese hingelegt und vor mich hergeträumt." Sie schaute wieder zum Himmel. " War es ein Unfall? .... oder hast du dein Auge bei einer Prügelei verlohren?"
    Kohana ging näher zu ihm und lehnte sich an ihm.

  • Kuraiko wachte auf. Wie immer. Sie wachte eigentlich fast immer irgendwo und irgendwann in der Nacht auf. Den Grund weiss sie aber immer noch nicht. Sie schaute auf ihr Handy. Sie hatte ca. 9 SMSs und 2 verpasste Anrufe.
    'Die sind alle von Kai...'
    Sie las sich alle Nachrichten durch. In der letzten stand, dass sie sich am Nachmittag treffen sollten. Er wollte auch, dass sie einpaar Freunde mit bringt.
    'Ich hoffe ich sehe Takeya wieder. Bestimmt würden die 2 gute Freunde werden!'
    Kuraiko schaute auf das halbfertige Kleid. Sie stand auf und arbeitete weiter daran.

  • [Corvin Vrajescu]


    Als Kohana ihn auf seine Augenklappe ansprach, war er kurz versuchte ihr die Wahrheit zu zeigen. 'Aber vielleicht würde ihr das nur wieder Angst einjagen?' Sie wäre jedenfalls nicht die erste, die beim Anblick seiner beiden Augen erschrecken würde. Sogar für Vampire wirkte es manchmal befremdlich. Er entschloss sich für eine ausweichende Antwort.
    "Ich wurde so geboren."
    Wenigstens musste er sie nicht anlügen.
    Eine ganze Weile standen sie nebeneinander am Fenster und betrachteten die Nacht.

  • [Corvin Vrajescu]


    Vor der Tür strich der Vampir noch einmal seine Uniform glatt. Nachdem Kohana so plötzlich eingeschlafen war, hatte er sich gleich zum Wohnheim aufgemacht, um seine Kleidung zu wechseln. Den heutigen Unterricht hatte er fast zur Hälfte verpasst.
    Er klopfte und trat sofort ein. Den Lehrer und die anderen Schüler nahmen sein spätes Erscheinen kaum zur Kenntnis. Da auf seinem eigentlichen Platz eine neue Schülerin saß, setzte sich Corvin etwas mehr abseits ans Fenster.

    • Offizieller Beitrag

    [Mhairi Khanzu]
    21:45 Uhr - Klassenzimmer der NightClass


    Felic blickte bei dem Klopfen an der Tür unvermittelt auf. Sie hatte sich wohl ziemlich in den Betrachtungen aus dem Fenster verloren.
    Ein weiterer Schüler trat ein, blickte kurz in ihre Richtung und ging dann zu einem Platz am Fenster.
    Hatte Ai nicht etwas von einem Schüler gesagt, der später kommen würde? Die Augenklappe gab seinem Gesicht etwas verwegenes... Gab es da nicht einen Clan in Rumänien? Ein kurzes Stirnrunzeln zog über ihre Stirn. Vrajescu! Aber dieser war zu jung, um schon einmal in Tir nan Breatan gewesen zu sein. Der kurze Schreck verschwand. Wahrscheinlich saß sie hier einfach nur auf seinem Platz, denn erkannt hatte er sie nicht!
    Nach einem kurzen Blick zur Uhr seufzte sie lautlos. Es war gerade erst etwas mehr als die Hälfte des Unterrichts überstanden!
    Kurz suchte sie nach Hikarus Gedanken, doch dieser schlief gerade. Er wollte ja zum Unterrichtsschluss wieder bereit sein!


    Außerhalb des Schulgeländes - Eine Gasse gegenüber der Mauer
    "Das Gelände wird ausgezeichnet bewacht! Wir konnten nur ganz kurz auf das Grundstück und mussten uns schnell wieder zurückziehen. Um dort etwas genauer Untersuchungen machen zu können, brauchen wir etwas, dass die Insassen ablenkt! Vielleicht ergibt sich da ja etwas. Es gehen immer wieder Schüler in die Stadt, sehen wir zu, dass wir ein paar Informationen von ihnen bekommen!" sprach ein vermummter Mann zu weiteren gestalten in der Dunkelheit der Gasse.
    Draußen auf der Straße war um diese Zeit sehr wenig Verkehr, so dass der dunkel gekleidete Mann sofort auffiel, der leicht vorgebeugt auf der Straße lief. Die Männer zogen sich noch etwas tiefer in den Schatten der Gasse zurück und beobachteten weiter.


    Der seltsame Mann schien irgend etwas zu wittern. Mit zwei langen Schritten war er an der Mauer und begann tatsächlich an dieser zu schnuppern. Mit einem kehligen Krächzen blickte er zur Mauerkrone hinauf. Offenbar hatte er etwas gefunden. Der Satz, mit dem er aus dem Stand auf die Mauerkrone hinauf sprang, konnte keinesfalls der eines Menschen sein!
    Oben auf der Mauerkrone hob der Mann wieder witternd seine Nase. Dann sprang er plötzlich wieder von der Mauer und schritt eilig davon.

  • Schulgebäude ~ 2:30 Uhr [Corvin Vrajescu]


    Nachdem der Lehrer den heute doch sehr unruhigen Unterricht beendet hatte, kam Corvin endlich dazu, seine Klassenkameraden wieder begrüßen zu können. Zusammen liefen sie zum Mondwohnheim. Dort angekommen aber, sonderte er sich schnell wieder von der Gruppe ab und ging zum Umziehen in sein altes Zimmer. Auch wenn er die Uniform vom Aussehen nicht schlecht fand, gefielen ihm Kleidungsstücke in dunkler Farbe besser. Er fühlte sich damit unbeobachteter. Dann packte er die wenigen Sachen aus seinem Koffer aus, aber als er wieder unten im Atrium stand, waren die anderen schon wieder weg.


    Da er keine Lust hatte, den Rest des Abends im Haus zu verbringen, beschloss der Vampir eine Runde durch den Wald auf dem Gelände zu laufen. Durch die ganzen Ereignisse an diesem Abend hatte er einiges zum Nachdenken.

    • Offizieller Beitrag

    02:31 Uhr - Draußen vor der Mauer.


    In der Gasse standen inzwischen nur noch zwei Mann und beobachteten die Mauer. Plötzlich rannten mehrere Männer von der Seite auf die Mauer zu, zu der vor ein paar Stunden der seltsame Schnüffler verschwunden war. Diesmal schienen die Fremden jedoch genau zu wissen, was sie wollten! Sie setzten mit gewaltigen Sprüngen über die Mauer hinweg und verschwanden in dem Grundstück dahinter.
    "Geh dem Boss Bescheid sagen!" flüsterte der eine der beiden Wachen. Kurz blitzte im Licht einer Straßenlaterne das Gesicht eines der Fremden auf. Was für eine Fratze!


    Auf dem Grundstück waren noch weitere Personen unterwegs.
    Das Hikaru wieder aufgestanden war und seine Schwester an der Brücke empfangen hatte, war den übrigen Schülern der NightClass nicht aufgefallen. Einzig Kaname Kuran hatte ihnen kurz zugenickt und war dann weiter gelaufen. Yuki, die Tochter des Direktors, war ihm gefolgt und schien ihn etwas fragen zu wollen. Zero war irgendwo in der Dunkelheit der Bäume verschwunden.

  • 02:31 Uhr ~ Mondwohnheim [Sakura Ito]
    Sakura hörte, wie die anderen vom Unterricht zurückgekehrten. Jetzt wo sie auf wohl niemaden mehr begegnen konnte beschloss sie noch einmal hinaus zu gehen. Der Regen hatte ein wenig nachgelassen und Sakuras weiße Schuhe erzeugten leise 'patsch' geräusche auf dem Weg.
    'Warum hab ich sie nur gebissen? Ich bin so ein schlechter Vampir...'
    Sie merkte gar nicht, dass sie immer weiter die Brücke hochging, in Richtung der Gabelung.

    • Offizieller Beitrag

    02:32 Uhr - Auf dem Gelände der Akademie


    Die Gestalten mit den unheimlichen Fratzen eilten über das Grundstück und witterten nach ihrer Beute. Sie waren einmal Menschen gewesen, aber jetzt beherrschte nur noch der Blutdurst ihr gesamtes Denken! Es gab da jemand, der ihnen stets Nahrung besorgte. Dieser Jemand hatte im Augenblick Probleme! Man hatte gesehen, was innerhalb des Hauses vorging. Man hatte sie gesehen! Diese kleine Zeugin musste nun verschwinden!
    Vier der Level E Vampire stürmten über die Brücke in Richtung Sonnenwohnheim, wo die Witterung des Opfers am Stärksten war. Man hatte ihnen extra etwas Blut von dem Mädchen zur Aufnahme der Witterung zu riechen gegeben. Ein weiterer stürmte über die Brücke auf das Mondwohnheim zu, während ein weiterer dem Geruch zum Schulgebäude folgte.
    Zwei weitere dieser Vampire stürmten voller Blutdurst auf zwei Gestalten zu, die in der Dunkelheit zwischen den Brücken standen.


    Zero Kiryu hob seinen Kopf und vergaß für einen Moment die Schmerzen in seinem Körper. Da waren doch tatsächlich niedere Vampirwesen auf das Schulgelände gekommen!


    Felic stieß ein böses Fauchen aus, als die beiden Level E Kreaturen auf sie zustürmten.
    "Was macht dieses widerliche ungezügelte Pack denn hier?" stieß sie dann zwischen angewidert verzogenen Lippen hervor. Hikaru sagte gar nichts. Er erkannte nur eine Bedrohung, die sein Herz schneller schlagen ließ. Adrenalin wurde in seinen Körper gepumpt.
    Mit einem leisen Scharren glitt die frisch geölte Klinge aus der Scheide...


    Die vier zuerst über die Brücke gestürmten Vampire erreichten das Sonnenwohnheim und streiften wieder witternd um das Gebäude herum. Die Zugaänge waren alle verschlossen, aber das hielt diese Kreaturen nicht auf! Mit einm Satz sprangen sie an die Wand und krallten sich mit ihren Klauen dort fest. In rasender Geschwindigkeit schossen sie die Wand hinauf und verweilten kurz an jedem Fenster, um dort kurz zu wittern!
    Plötzlich stieß einer von ihnen einen heiseren Ruf aus. Er hatte das richtige Fenster gefunden! Mit einem kurzen Schlag seiner Klaue zertrümmerte er das Fenster und kletterte in das Zimmer.
    Die anderen drei folgten ihm so schnell sie konnten!

  • Kohana wurde aus ihrem Schlaf gerissen als die Fensterscheibe kaputt ging.
    "Was ist den Passie.....AHHHHHHHHHHHHHHHHH!!" Kohana schreckte auf als sie die Fratzen sah. Sie rutschte auf dem Bett immer weiter nach hinten bis sie an die Wand kam.
    "Haut ab! IHR SOLLT ABHAUEN!!!" Als einer von ihnen immer näher kam hielt sie sich die Hände vors Gesicht. "HAUT DOCH BITTE AB!!!"

  • Sakura blieb auf der stelle stehen, als sie eine fremde Aura warnahm. Diese gehörte zwar einem Vampir, allerdings schien er nicht zu der ziwilisierten Sorte zu gehören.
    'Level E...'
    Sie stand in der Mitte der Brücke, die zum Mondwohnheim führte. An ihren Seiten war Wasser und vor und hinter ihr nur Stein. Ihre Kräfte würde sie hier nicht einsetzten können. Er war nur noch einige Meter entfehrnt und das Prassel des Regens auf dem Wasser überdeckte die meisten Geräusche. Doch Sakura war wegen ihrer hellen Kleidung selbst unter diese Umstände gut zu sehen. Der Level E blieb direkt vor ihr stehen und schaute sie verwirrt an. Die ganze Zeit über hatte sie starr geradeaus geschaut, doch jetzt blickte sie ihm direkt in die Augen und setzte ihr süßestes Lächeln auf.
    "Hallo Onkel, hast du dich verlaufen? Leute wie du dürfen hier gar nicht hin."
    Er beugte sich jetzt weit zu ihr runter und starrte sie mit einem bösen, aber auch gleichzeitig irren Blick an.
    "Geh mal lieber ins Bett kleine Göre, ich suche nur jemanden."
    Das 'Göre' konnte Sakura nicht auf sich sitzen lassen.
    "Onkel? Ich mag dich nicht!"
    Er war so nah an ihr dran, dass sie ihm ohne weiteres eine Kopfnuss verpassen konnte. Der Level E war zwar nicht verletzt, aber kurz verwirrt, sodass Sakura ein wenig Abstand gewinnen.
    "Du kleine...aaaaarg!"
    Er rannte auf sie zu. Genau im richtigen Moment sprang sie hoch und landete auf seinen Schultern.
    "Auch wenn ich kleiner bin als du, ich bin stärker."
    Er konnte gar nicht so schnell reagieren, wie Sakura ihre Hände an seinen Kopf legte und ruckartig drehte. Ein lautes Knacken war zu hören und der Level E stöhnte laut auf, bevor er zu Staub zerfiel. Sakura landete elegant auf den Füssen und wischte ihre Hände sauber. Kurz trat sie nach dem Staub.
    "Ich hab ihm gesagt er darf nicht hier sein."
    Der Regen prasselte weiter, als währe nichts passiert und wusch den Staub weg.

  • [Corvin Vrajescu]


    Die lästige Augenklappe steckte er hinter seinen Gürtel. Er genoss sein erweitertes Sichtfeld. Auch wenn es furchteinflößend aussehen mochte, mit Hilfe seines roten Auges konnte er selbst in der größten Dunkelheit klar und scharf sehen. Corvin stand an dem breiten Bach, der das Mond- vom Sonnenwohnheim trennte. Sein Blick wanderte zu Letzterem. Dieses Mädchen war schon etwas seltsam gewesen, erst fürchtete sie sich vor ihm und kaum einen Moment später hatte sie ihn gebeten, sie nicht alleine zu lassen.
    Er strich sich durch die Haare, hielt aber mitten in der Bewegung inne.


    In großer Entfernung beim Sonnenwohnheim trieben sich einige geduckte Gestalten herum. 'Night-Klässler?' Die Gestalten sprangen plötzlich hoch und krallten sich in der Fassade des Gebäudes fest. Er war schon los gelaufen und über den Bach hinweg, bevor ihn der Schall des zerbrochenen Fensters erreichte. Dann folgte der Schrei. Kohana!
    Seine Kräfte erwachten.


    Der Vampir rannte mit unmenschlicher Geschwindigkeit durch das letzte Stück Wald. Den Bäumen und Sträucher wich er aus, ohne auch nur im mindesten seine Geschwindigkeit zu vermindern. Wer in den dichten Wäldern Transsilvaniens aufgewachsen war, der verstand es, die leichtesten Wege durchs Unterholz zu finden. Als er das schützende Blätterdach hinter sich ließ prasselte ihm der Regen ins Gesicht. Aber das war ihm egal. Er spürte jetzt ihre Auren... Level-E! Und schon sehr weit fortgeschrittene! Etwas ballte sich in seinem Bauch zusammen, das verzehrende Gefühl von Hass.


    Corvin erreichte die Fassade, aber bremste nicht ab. Noch wenige Meter, dann sprang er ab. Die Hände umschlossen einen Schmucksims an dem alten Gebäude. Er zog augenblicklich die Beine nach, lief noch im Schwung zwei Schritte an der Wand und stieß sich schließlich mit einem Fuß vom Sims ab. Sein hinten geschlitzter Mantel bauschte sich dunklen Schwingen gleich hinter ihm auf, als er sicheren Fußes im Rahmen des zersplitterten Fensters geduckt zum stehen kam.


    Vier Level-E umringten das Bett in dem Raum, an dessen Fuß sich Kohana ängstlich zusammengekauert hatte, die Hände schützend vor das Gesicht gehoben. Ihre Fratzen funkelten ihm geisterhaft in den Mondlicht entgegen, das hinter ihm durch das Fenster fiel. Selbst in ihren verstörten Blicken konnte er eine Spur Angst spüren, als sie ihre entstellten Gesichter zu ihm umdrehten, und sie seine Augen zwischen den schwarzen Haarsträhnen hervorblitzen sahen. Das eine leuchtete rubinrot, das andere strahlte in einem durchdringenden Eisblau.


    "Lasst sie in Ruhe und euer erbärmliches Leben wird schmerzlos ausgemerzt. " Mit einem Satz stand er mit durchgestreckten Kreuz mitten im Raum. Statt zu antworten stießen die Kreaturen um ihn nur animalische Knurr- und Zischlaute aus. 'Sie sind keine Menschen, sie sind keine Vampire, sie sind schon lange tot.' Der erste hatte seinen anfänglichen Schock überwunden. Er griff an!


    Elegant, aber kaum mit den Augen zu verfolgen, wich er aus und die Bestie landete in den Scherben des zerbrochenen Fensterglases. Ein Kreischen ertönte hinter ihm, blitzschnell drehte er sich um. Corvin zog das rechte Knie so hoch er konnte und erwischte so den Level-E, der sich gerade vorgebeugt in seinen Rücken stürzen wollte, mit voller Wucht unter dem Kinn. Dessen Kopf wurde zurück gerissen und er taumelte rückwärts gegen die Wand. Der Rumäne zog noch in der gleichen Bewegung den Stiefeldolch an seinem rechten Bein, und trat den fallenden Wiedersacher mit voller Wucht gegen den Brustkorb. Selbst durch die Stiefelsohlen konnte er die Rippen splittern fühlen. Ein blitzschneller Schnitt mit dem etwas gebogenen Dolch durchtrennte die vordere Hälfte des Level-E Halses. Feine rote Tröpfchen befleckten die weiß getünchte Wand. Dann zerfiel er zu Staub.


    Corvin stand jetzt mit dem Rücken zur Wand, Kohana zu seiner Rechten. Der Level-E, der in die Scherben gestürzt war, hatte sich wieder aufgerappelt. Dessen Blick fuhr zu dem Mädchen, zeitgleich stürzten sich die anderen zwei Biester auf ihn. Corvin wich einem Hieb aus, der auf seiner Kehle gezielt hatte, jedoch zerfetzte er den Kragen seines Mantels. Schon stürzte der andere heran, um in seine entblöste Kehle zu beißen. Der Dolch fuhr tief in seinen weit aufgerissenen Rachen. Staub wirbelte durch den Raum.


    Plötzlich hörte er wieder Kohanas Stimme. Der eine Level-E wollte sie gerade packen, als ihn die blitzende Klinge in das linke Auge drang. Staub. Der blutverschmierte Dolch fiel aufs Bett.


    Corvin wusste schon, dass er einen Fehler gemacht hatte, noch bevor er den stechenden Schmerz in seiner Schulter spürte. Man wendete einem Feind nicht den Rücken zu!