[Geschichte] Vampire Knight

19:30 Uhr ~ Klassenwechsel [Sakura Ito]
Sie musste unweigerlich kichern. "Ohoh...Ich habe meinen Aufsatz in meinem Zimmer liegen gelassen! Warte nicht auf mich ich bin gleich wieder da." Sakura machte auf dem Absatz kert und rannte richtung Wohnheim.

19:10 Uhr ~ Nahe des Wohnheims der DayClas

Gedankenverloren blickte Takeya in das Geäst des Baumes, unter dem er saß. Er schwitzte selbst hier im Schatten etwas, denn für einen Frühlingsabend war es noch ziemlich warm. Ein sanfter Windhauch regte sich und raschelte durch das Laub der Bäume. Entfernt konnte er hysterische Schreie hören. Der Klassenwechsel, dachte er nur. Wenn sich jeden Tag die Schülerinnen seiner Klasse vor dem Wohnheim der NightClas versammelten, um ihre ach so geliebten Eliteschülern zu empfangen, erinnerten sie Takeya immer an eine ausgehungerte Hühnerschar, die darauf wartet endlich wieder gefüttert zu werden. Und wenn sich das Tor öffnete, wurden die gackernden Hühner zu Wölfen die übereinander herfielen.
Er hatte sich das Spektakel ein paar mal aus sicherer Entfernung angesehen, es war jedoch jeden Tag das selbe. Mit Schülern aus der NightClas hatte er nichts zu schaffen. Auch wenn er das vor niemanden zugeben würde, waren sie ihm etwas unheimlich. Warum wurden sie nur Nachts unterrichtet? Und warum wirkten die meisten von ihnen immer so seltsam entrückt?

Das waren nicht die einzigen Dinge, die ihn an dieser Schule seltsam vorkamen. Auch die sogenannten "Vertrauensschüler" fand er alles andere als vertrauenswürdig. Und die Begründung, die Schule könnte ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgehen, und deshalb die Schüler in der Nacht nichts mehr draußen zu suchen hätten kam Takeya auch nur vorgeschoben vor. Immerhin galt das für die NightClas nicht, und die waren ja auch nichts anderes als Menschen...

'Aber wozu darüber nachdenken, es bleibt mir so oder so gleich' Er stand auf. Vielleicht würde er noch einen kleinen Spaziergang machen, seine Kopfschmerzen hielten sich noch in Grenzen.

19:30 ~ Klassenwechsel [Yuuka Sato]
Als sie Kaito winken sah musste sie lächeln. Sie lief los. Gerade zischte Sakura an ihr vorbei, sie hatte wohl etwas vergessen. Neben Kaito wurde sie langsamer. "Guten Morgen Kaito-kun. Wie geht es dir? Hast du noch geschlafen?"

19:32 ~ Sonnenwohnheim [Chinatsu Takahashi]
"Ich gehe noch raus. Bis später." Ihre Zimmernachbarin winkte ihr nur kurz zu weil sie in die Hausaufgaben vertieft war.
Sie schlenderte zum See. "Diese Tabletten...hmmm...Ich glaube das könnte eine interessante Abwechslung werden."
Am See angekommen, setzte sie sich an das Ufer und hing ihren Gedanken nach.

17:35 ~ Nahe dem Wohnheim der DayClas [Takeya Hirakawa]

Mit den Händen in den Taschen schlenderte Takeya den Weg zum See entlang. Er genoss noch die letzten Sonnenstrahlen, bevor er zurück ins ein Zimmer musste, um für den baldigen Test zu lernen. Als er sich gerade auf den Rückweg machen wollte erblickte er am Seeufer ein Mädchen. Er kannte sie. Sie war noch neuer als er an der Akademie, und mit ihren weißen Haaren nicht gerade unauffällig. In der Klasse hatte sie sich kaum vorgestellt, und sonst unterschied sie sich auch von den übrigen Mädchen in der Klasse. Kaum Jemand wusste etwas über sie. Er schmunzelte, mysteriöse Personen schienen sich an diesem Ort wahrlich zu sammeln.

Um für sich selbst einen Grund zu haben sich noch ein wenig vor seinen Schulbüchern zu drücken, ging er zur ihr hinüber. Sie schien über irgendetwas zu grübeln udn schaute auf das stille Seewasser das dreckig und grün von Algen war.

"Herrlich klar findest du nicht?" Ein ironisches Grinsen stahl sich auf seine Lippen.

19:35 Uhr ~ Seeufer [Chinatsu Takahashi]
Chi drehte sich um als sie schritte hörte. "Herrlich klar findest du nicht?" Fragte der Junge, der auf sie zukam. Sie kannte ihn er ging in ihre Klasse. Von Ironie allerdings hielt sie nicht viel.
"Den Fischen scheint es zu gefallen." Denn, wenn es Fisch gab, stammte er meistens aus diesem See.
"Möchtest du etwas bestimmtes?"

19:35 Uhr ~ Seeufer [Takeya Hirakawa]

Das sie ihm so eine Antwort gab, hätte er eigentlich ahnen können. Aber auch wenn sie in seiner Klasse war, hatte er noch nie direkt mit ihr gesprochen. Symbolisch rieb er sich die Arme. "Ohh, obwohl die Sonne scheint, wird es plötzlich kälter." Er lächelte, und blickte ihr in die Augen. Erst jetzt bemerkte ihr deren eigenartige Farbe. Ihre Frage überhörte er absichtlich, er wusste ja selbst nicht was er wollte. "Du scheinst über etwas nachzudenken, Angst vor dem Test in der Schule morgen?"

19:37 Uhr ~ Seeufer [Chinatsu Takahashi]
Die anspielung auf ihre Kälte überhörte sie. Selbst ihre Freundinnen nannten sie desöfteren Eisklotz.
"Nein, im Gegensatz zu vielen anderen habe ich gelernt, anstatt mir dieses sinnlose Spektakel bei dem Klassenwechsel anzusehen. Und du? Hast du angst?" Sie klopfte auf den Boden neben sich. Eigendlich war es nicht ihre Art. "Setz dich doch." Sie wandte den Blick wieder nach vorne und beobachtete wie die ersten Mücken in der Abenddämmerung über den See tanzten.

"Angst würde mir ja auch nicht weiterhelfen." Nein, das stimmte nicht, er hatte immer Angst vor einem Test, Angst zu versagen, Angst seinen Vater zu enttäuschen.
Er ließ sich neben ihr im Graß nieder. Eine Mücke sirrte mit an seinem Ohr vorbei. Sie starrte wieder auf das Wasser. "Du bist wohl eins der wenigen Mädchen, die sich nicht von Sehnsucht getrieben hinter einen von den Nacht-Schülern hängen, da haben wir was gemeinsam."

Der Wind flaute auf und trieb Ringe über die ruhige Oberfläsche des Sees. Er schaute sie von der Seite an. "Und... Würdest du mir dann den Grund deiner grübelnden Miene mitteilen?" Erneut lächelte er. Eigentlich unterhielt er sich nicht viel mit Leuten, deshalb genoss er das Gespräch umso mehr. An den Test dachte er schon nicht mehr.

Sie drehte den Kopf und sah im direkt in die Augen. Er sah garnicht mal so schlecht aus. Auf eine merkwürdige Weise hamonierten seine fast schwarzen Haare gut mit seinen blauen Augen.
"Ich wüsste nicht was es für einen Nutzen es hätte, dir das zu erzählen, aber wenn du schonmal hier bist. Ist dir nie aufgefallen, dass Hikaru-kun diese Tabletten hat, die er immerzu anstarrt? Außerdem verhält sich Ryu-kun sehr seltsam und mit Tori-san stimmt auch etwas nicht." Normalerweise würde sie nie so viel reden, aber bei Takeya hatte sie den Eindruck, dass ihn es wirklich interessierte. Sie sah es an seinem Gesicht. "Ich denke es könnte noch ganz interessant hier werden."

"Interessant trifft es wirklich,und das sind nicht die einzigen, die sich hier sonderbar verhalten." 'Dich habe ich bis vor kurzen auch noch für sonderbar gehalten' dachte er sich, aber er hielt sich zurück und sagte lieber nichts.
"Von den Tabletten weiß ich allerdings nichts."

Auch Hikaru war in seiner Klasse, aber er war eher ein Einzelgänger, wie er selbst. Was mochte er für Tabletten haben? Auf Takeya wirkte er nicht wie Jemand, der Drogen nahm, und das würde in dieser Schule auch bestimmt auffallen. "Aber für Tabletten gibt es viele logische Gründe, vielleicht hat er eine Krankheit." Er schaute ihr in die Augen, dieses Rot zog seine Blicke an. Sie passten in ihr hübsches Gesicht... Sowas hatte er noch nie von einem Mädchen gedacht.

"Ich glaube nicht, dass er krank ist. Denn sonst würde er sie schlucken und nicht anstarren. Ich finde da einfach keine Logische Erklärung." Chi war wirklich angefressen desswegen, aber sie ließ es sich nicht anmerken. Irgendwie war er der erste neben dem sie sich nicht gezwungen fühlte so wenig wie möglich von sich zu zeigen. "Ich werde es auf jeden Fall herausfinden." Ein bisschen verlegen zog sie die Beine an und starrte auf ihre grauen Schuhe.

'Mhh, Ziemlich neugierig' Takeya musste sich selbst gestehen, dass wenn er etwas dergleichen beobachtet hätte, hätte er sich keine großen Gedanken darüber gemacht. Sie starrte auf ihre Schuhe. Ob er sie vielleicht verlegen gemacht hatte, als er ihr so in die Augen gestarrt hatte?
"Ich bin mir sicher, dass er einen logischen Grund dafür hat. Wieso fragst du ihn nicht einfach?"
Es wurde langsam wirklich kühler. Seine Kopfschmerzen setzten wieder ein und ihm wurde ein bisschen schlecht. 'Verflucht, nicht jetzt!' Aus irgend einem Grund wollte er noch länger bei Chinatsu bleiben.

"Wenn ich ihn fragen würde, würde er es mir nicht sagen. Oder würdest du etwas einfach erzählen, wenn du ein Geheimnis hast. Außerdem je länger ich mich damit beschäftige, desto weniger langweile ich mich." Sie sah ihn aus dem Augenwinkel an. Er sah aus als hätter er schmerzen. "Alles in Odnung?"

"Ja klar, geht schon", log er. Es fing an vor seinen Augen zu flimmern. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, und starrte auf ein vor ihm in Wasser treibendes Blatt. Er konnte schon nicht mehr richtig erkennen von welchem Baum es stammte.
"Wenn du willst, werde ich auch mal ein Auge auf ihn werfen." Er wandte drehte sich Chinatsu zu und wollte ihr zuzwinkern, musste aber darauf den Kopf senken und einen Brechreiz unterdrücken. Das fehlte ihm noch, vor den einzigen Menschen an dieser Schule zu kübeln, mit dem man sich gut unterhalten konnte. Würde das ihm jetzt vor dem hübschen Mädchen passieren, würde sie wohl nie wieder mit ihm sprechen und er wäre für die nächsten Monate das Gespött der Schule. Vor ersterem hatte er viel mehr Angst.
"Ich glaube... Ich gehe lieber wieder in mein Zimmer... lernen..." Er stand langsam auf. Jetzt musste sie wohl IHN für seltsam halten.

Er stand auf und wollte gehen. Chi sprang ebenfalls auf und hielt ihm am Arm fest. "Warte, ich komme mit dir, du siehst nämlich aus als würdest du gleich umkippen. Wenn du krank bist solltest du nicht hier herumlaufen." Was machte sie da nur? Sie hatte sich noch nie wirklich Sorgen um jemanden gemacht. Es war so unlogisch, doch es fühlte sich richtig an. Warum nur?

Sie hielt ihn am Arm fest und stützte ihn schon halb. Die Schmerzen im Kopf wurden immer stärker. In pulsierenden Wellen stachen sie ihm in die Schläfen. Es war ihm etwas peinlich, dass sie ihm helfen musste. Er würde bestimmt wie ein Schwächling dastehen! Trotzdem war er glücklich, dass sie ihm half... Wieso nur?
Ist schon gut. Das passiert des öfteren. Ich muss mich nur ein bisschen... hinlegen. Es stimmte zwar, dass er oft solche Anfälle erlitt, jedoch kamen sie selten so schnell und so stark.

Er war gut zwei Köpfe größer als sie, doch er schien so schwach in diesem Moment. "Bist du dir sicher? Ich meine das kann doch nicht normal sein. Du musst doch zum Arzt." Sie versuchte ihn abzulenken, damit er ihr zur Krankenstation folgte. Sie wollte ihn so nicht alleine lassen. "Komm hier lang." Vorsichtig führte sie ihn den schmalen Weg entlang.

19:56 Uhr ~ Krankenstation

Chinatsu brachte ihn zur Krankenstation. Ohne sie hätte Takeya den Weg wohl nicht mehr geschafft. Eine Schwester empfing sie und gab ihm sofort eine Schmerztablette. Er setzte sich auf einem freien Stuhl. "Entschuldige, dass du mir helfen musstest",sagte er zu Chinatsu. Die Tablette wirkte ziemlich schnell, und die Schmerzen ließen nach. Er konnte wieder genauer sehen. Ihre schönen rote Augen. Danke dir... Ich komme klar, die Medikamente helfen. Wenn es mir besser geht, gehe ich dann auf mein Zimmer.

"Gut, ich muss eh noch etwas lernen." Sie versuchte wieder ihre Emotionen so gut wie möglich zu verstecken und überließ der Kälte wieder die Kontrolle. "Wenn ich mich näher mit ihn anfreunde wird er mich früher oder später nach meiner Vergangenheit fragen und das will ich nicht. Auf keinen Fall." Sie drehte sich um und ging. "Was ist das bloß?" Sie kannte dieses Gefühl nicht es machte ihr Angst.