Yuuka saß alleine in der hinteren Ecke des Klassenraumes. "Das ist also der Neue...ob ich ihn vielleicht mal anspreche? Nein lieber nicht er wird mich eh nicht beachten, außerdem wird Yume sonst sauer auf mich sein."
"Fräulein Sato dürfte ich jetzt auch wieder um ihre Aufmerksamkeit bitten, ich würde gerne fortfahren." Der Lehrer warf ihr einen wütenden Blick zu. "Natürlich Sensei." Sagte sie kurz und wand sich wieder dem Lehrer zu.
[Geschichte] Vampire Knight
- Terades
- Geschlossen
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Er bemerkte die Blicke einer jungen Dame. Sie saß alleine in einer der hinteren Ecken. Ob sie es genoss alleine zu sein? Kurz zwinkerte er ihr zu um dann an seinen Sitzplatz zu schreiten. Die anderen Personen der Klasse schenkten ihm keine Beachtung mehr. Sie versuchten wieder dem Unterricht zu folgen. Kaito setzte sich an den Platz, wo noch keine Sachen lagen und wartete darauf das Yume es ihm gleich tun würde. Als er auf seinen Nebenplatz schielte, konnte er den Namen Tsuyu auf einem der Bücher erkennen. Er fing an zu schmunzeln. Ob das heute sein Glückstag war?
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"Wow wie elegant" dachte Yuuka und schielte wieder heimlich in seine Richtung. Plötzlich flog ein Fenster auf und ein scharfer Wind zog in der eigendlich warmen, windstillen Nacht hinein. "Oh MIST!" doch bevor sie auch nur hoffen konnte dass sie keinen Ärger bekommt sagte der Lehrer "Wenn sie sich nicht beherschen können, müssen sie gehen. Sie wissen ja wo die Tür ist Fräulein Sato." "Natürlich, entschuldigung." Sagte sie trocken, nahm ihre Sachen und schritt auf ihren High Heels und mit dem viel zu kurzem Rock zur Tür. Als diese hinter ihr zuviel, fing sie an zu rennen. "Na toll du hast es mal wieder geschafft, so wird dich nie jemand mögen. Ich muss mich konzentrieren!" Am Wohnheim angekommen ließ sie die Tür durch den Wind aufschwingen und rannte direkt in ihr Zimmer. "Warum hat er mich weggeschickt? Der Unterricht ist doch eh gleich vorbei!"
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Bevor Yuuka aus der Klasse geworfen wurde, hatte sich Yume schon auf ihren Platz gesetzt. Über den Rauswurf war sie aber nicht verwundert, denn es kam ier öfters vor. Sie lächelte Kaito an, versuchte dann aber dem Unterricht zu folgen.
Während sie den Tafelanschrieb, dem sie auf Grund der Buch-hol-Aktion hinterherhing, schnell in ihr Heft beförderte, strich sie sich ein par mal ihre lilanen Haare zurück, da sie ihr immer wieder ins Gesicht fielen. -
Die Dame von eben wird plötzlich rausgeworfen. Sie hatte wohl ihre Kräfte eingesetzt. Zumindest dachte er es sich, in Anbetracht dessen das sich einfach ein Fenster öffnete. Yume schien das nicht weiter zu wundern. Von der Seite schaute er ihr zu wie sie eifrig Notizen machte. Er kam sich etwas komisch vor, da er ja weder Schreibutensilien noch Bücher dabei hatte. Der Unterricht war jedoch nicht wirklich schwer. Vieles von dem was beigebracht wurde wusste er schon. Dennoch verging die Zeit schneller als er gedacht hatte. Innerlich hoffte er das der Unterricht bald vorbei sein würde.
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Als Yume zu Ende geschrieben hatte, war der Lehrer schon dabei etwas neues zu erzählen. Yume verdrehte die Augen. "Für heute geb ich es auf! Kann mir ja Rima erklären..."
Sie sah rüber auf Kaitos leeren Tisch. "Oh! Du hast ja gar nichts zum Schreiben! Soll ich dir Stift und Papier leihen?" bot Yume ihm leise an. Aber ein bisschen wunderte sie sich schon. "Klar, dass er keine Bücher hat, aber sonst nichts? Hat er sie im Wohnheim gelassen oder besitzt er sonst nichts?" Yume versuchte sich an die Szene von vorhin zu erinnern als er auf der Couch saß. "Hatte er eigentlich einen Koffer oder so dabei gehabt? Ich kann mich nicht erinnern..." -
23.00 Uhr Mondwohnheim
Sakura schreckte durch das Krachen der Eingangstür von ihrem Manga, den Takuma ihr geliehen hatte, als Kaname nich hinsah, damit sie nich allzu einsam war, auf. Sie hörte das Geräusch von Absätzen und wieder eine Tür knallen.
"Wurde Yuuka schon wieder hinausgeworfen? Das ist schon das dritte mal diese Woche."
Langsam schritt sie aus ihrem Zimmer und ging in die Eingangshalle um die Tür wieder zu schließen und die herunter gefallenen Bilder wieder aufzuhängen. Dabei fiel ihr Blick auf die Uhr.
"Sie müssten bald zurück kommen..." dachte sie und ging in die Küche um sich eine Bluttablette zu genehmigen. "Wie fad.." Sie vermisste den Geschmack von richtigem Blut. Schnell leerte sie das Glas und ging zurück zu ihrem Zimmer.
"Sollte ich zu Yuuka gehen? Besser nicht sie würde mich eh gleich wieder rausschmeißen." Seufzend öffnete sie die Tür und setzte sich zurück auf ihr Bett um weiter zu lesen. -
Er hörte die Frage von Yume und schüttelte nur kurz den Kopf. Er lächelte ihr freundlich zu und tippte sich mit 2 Fingern gegen den Kopf. So wollte er ihr zeigen das er ein gutes Gedächtnis hat. Doch plötzlich schreckte er etwas zurück. Es war ihm verdammt peinlich. Er hatte so ein gutes Gedächtnis, doch seine Tasche hatte er ganz vergessen. Sie stand wahrscheinlich immer noch in der Eingangshalle des Wohnheims.
"Gibt es etwas das sie uns mitteilen möchten Herr Akimoto?" Der Lehrer schaute genervt zu Kaito.
"Nein Sensei...es ist alles in bester Ordnung."
"Gut dann können sie mir sicherlich die Lösung für diese Aufgabe sagen."Ruhig stand Kaito auf und fing an zu reden. Der Lehrer schaute ihn nur verwundert an als er eine Antwort wie aus dem Lehrbuch erhielt.
"...und so sollte es zu lösen sein. Ich hoffe ich habe sie nicht enttäuscht Sensei."
Ein freundliches und Charmantes Lächeln zierte seine Lippen als er fertig war. Doch ein leichter Unterton von Zynik war aus seiner Stimme zu hören. Der Lehrer räusperte sich kurz und drehte sich dann zur Tafel. Der Plan ihn bloßzustellen schlug fehl. "Ja das ist richtig. Und nun setzen sie sich bitte und versuchen sich nicht mehr ablenken zu lassen."
"Sehr wohl Sensei."
Er setzte sich wieder und zwinkerte Yume einmal lächelnd zu.
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Yume staunte nicht schlecht, als Kaito eine astreine Antwort gab. Hätter der Lehrer sie an die Tafel geholt, wäre das sicher eine Blamage geworden.
Als er sich wieder neben sie gesetzt hatte, frage Yume: "Wow, woher wusstest du das so genau?" Eigentlich wollte sie ihn noch viel mehr fragen, denn als sie die erste ausgesprochen hatte, sprudelten 100 weitere in ihren Kopf. Doch Yume wollte es nicht riskieren, aufgerufen zu werden.
Doch die Antwort musste warten. Es gongte und die Stunde war zu Ende. Einige Schüler verliesen schnellstmöglich das Klassenzimmer, andere schienen es nicht so eilig zu haben. -
"Sagen wir einfach ich hatte einen guten Lehrer..."
Flüstert er ihr leise zu. Als es gongt entfuhr ihm ein befriedigender Seufzer. Langsam stand er auf und hielt Yume die Hand hin um ihr aufzuhelfen.
"Könntest du mir nun vielleicht zeigen wo der Rektor ist? Ich würde diesen Herrn Cross gerne einmal kennenlernen. Zudem weiß ich ja auch noch nicht wo mein Zimmer ist. Kann ich dir beim tragen helfen?" -
"Ich kann nicht glauben, dass er mir die Hand hinhält... so charmant kann ein Vampir doch gar nicht sein!" dachte Yume belustigt.
Aber sie genoss die Aufmerksamkeit, die sie bekam und nahm Kaitos Hand an. Sie stand auf, rückte den Stuhl an den Tisch und nahm ihre Bücher auf einen Arm.
"Danke, Kaito-kun. Aber so bedürftig bin ich dann doch nicht." Sie zwinkerte und ging Richtung Tür. "Na wo bleibst du denn? Wolltest du nicht zum Rektor?" Yume hatte ein keckes Lächeln auf den Lippen. -
Er folgte ihr ohne zu zögern. Ihr lächeln gefiel ihm. Sie gingen gerade den Flur entlang.
"Ich habe gehört das wir hier kein Blut trinken dürfen...ist das wahr?"
Man merkte es ihm kaum an, doch war sein Durst schon sehr groß. Kein Blut? Was sie wohl dann hier trinken würden?
"Ich hoffe niemand hat meine Tasche angerührt...ich habe sie vorhin in der Eingangshalle im Wohnheim stehen lassen."
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23.10 Mondwohnheim
Sakura hatte ihren Manga ausgelesen und beschloss auf die anderen zu warten. So ging sie abermals in die Eingangshalle, als ihr Blick auf einen Koffer stieß, der ihr vorher noch nicht aufgefallen war.
"Der muss Kaito gehören. Ich werde den Koffer für ihn hochbringen, vielleicht weiß das Hausmädchen ja wo sein Zimmer ist..."
"Oh!" Der Koffer war erstaunlich leicht und Sakura trug ihn ohne Probleme die Treppe hinauf. Wie gerufen kam ihr das Hausmädchen auch schon entgegen.
"Entschuldigen sie, wo ist denn das Zimmer des neuen Mitschülers? Ich wollte seinen Koffer dort hinbringen."
"Das müssen sie doch nicht machen Ito-san, kommen sie ich nehme ihn." Und bevor Sakura noch etwas sagen konnte, hatte das Hausmädchen ihr den Koffer schon abgenommen und ging los.
Die Ersten waren mitlerweile angekommen. Sakura begrüßte jeden der ihr entgegenkam lächelnd und ging zurück in ihr Zimmer. -
"Ja, das ist richtig. Das ist die wichtigste Regel. Wir dürfen auch keine Day Class Schüler beißen oder sonst jemanden. Wir haben Bluttabletten..." Yume holte aus ihrer Jackentasche ein kleines Döschen und zeigte es Kaito.
"Ich hasse Bluttabletten... am liebsten würde ich... Nein Yume. Denk nicht dran!"
"Tasche? Hab ich gar nicht gesehen. Naja wir hatten ja Unterricht bis grad eben. Wir werden gleich wieder im Wohnheim sein, dann können wir ja nachschauen."
Sie waren nicht mehr viele Schritte vom Heim entfernt. -
"Das ist also in dieser Dose..."
Er holte ebenfalls eine aus der Tasche und schaute hinein. Einige Tabletten waren darin zu sehen. Schnell schloss er sie wieder. Schließlich wollte er keine Verlieren. Beim Rektor waren sie ja schon. Als er an den Rektor dachte schauderte es ihm etwas.
"Herr Cross ist ja wirklich freundlich aber irgendwie ist er...fragwürdig. Aber wenigstens weiß ich nun wo mein Zimmer ist."
Er schaute lächelnd zu Yume.
Als sie das Gebäude betraten kam auch schon das Hausmädchen an. "Eure Tasche wurde schon auf euer Zimmer gebracht. Ich heiße euch willkommen im Wohnheim Akimoto-Sama. Sakura-Sama hat sie gefunden und an mich überreicht." Er lächelte sie Charmant an und machte eine elegante Verbeugung.
"Ich danke euch."
Dann wendete er sich wieder an Yume.
"Würdest du mich dann entschuldigen Yume-San? Ich würde dann gerne meinen Raum beziehen. Wir werden und bestimmt später wieder sehen nicht wahr?"
Er sah ihr dabei sanft in die Augen und lächelte.
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Yume beobachtete Kaito, wie er seine Dose betrachtete.
"Ja Rektor Cross ist wirklich seltsam. Aber er ist gutmütig und bemüht sich."
Als beide im Wohnheim waren, wunderte sich Yume darüber, dass Sakura aus ihrem Zimmer gegangen war um einen Koffer zu transportieren. "Manchmal rastet sie aus und dann sowas. Seltsames Mädel."
Sie wandte sich an Kaito. "Kein Problem. Ich bin sicher, dass dies nicht unsere letzte Begegnung war." Sie lächelte unwillkürlich, als ihre Blicke sich trafen. -
Wie magisch waren diese Augen für ihn. Für eine kurze Weile zogen sie ihn in ihren Bann. Er machte noch eine elegante Verbeugung bevor er sich verabschiedete und sich auf den Weg in sein Zimmer machte. Er betrat es und schaute sich vorerst um. Es war relativ vornehm eingerichtet. Es strahlte für ihn eine gemütliche Atmosphäre aus. Seine Tasche lag auf dem Bett. Er ging zu einem der Schränke, in dem Gläser verstaut waren. Er nahm sich eines der Weingläser und füllte es mit Wasser aus einer Karaffe. Dann ließ er eine der Bluttabletten ins Wasser fallen. Schon nach kurzer Zeit färbte sich das Wasser Rot. Mit dem Glas setzte er sich auf einen Sessel und betrachtete die Flüssigkeit. Er zögerte etwas, doch dann trank er einen Schluck. Für ihn hatte es einen widerlichen Nachgeschmack. Es war nicht annähernd so gut wie frisches Blut. Ein leiser Seufzer entfuhr ihm und er stellte das Glas auf den kleinen Beistelltisch, der neben dem Sessel stand. Wenigstens stillte es etwas das Verlangen.
Nun hatte er Zeit etwas nachzudenken. Er hatte mit dem Rektor alleine gesprochen. Trotz dessen das der Rektor wusste wer er war und was er getan hatte nahm er ihn auf. Schon bald würden die Jäger nach ihm suchen. Nicht das das ein Problem für ihn wäre, doch lästig waren sie allemal. Er hatte dem Rektor versprochen sich ruhig zu verhalten. Er hatte auch gar keine Lust mehr auf seinen alten Lebensstil. Er wollte endlich mal an einem Ort bleiben können.
Seine Gedanken ließen den Tag Revue passieren. Heute hatte er Yume kennengelernt. Sie faszinierte ihn und er wäre am liebsten noch jetzt an ihrer Seite. Dieses kribbeln im Magen hatte er schon lange nicht mehr. Dann war da noch die junge Lady Sakura. Neugierig und Freundlich. Sie schien bisher ein schweres Leben gehabt zu haben. Er hatte bemerkt wie sie mit sich selbst kämpfte. Und dann war da noch die Dame von vorhin, die aus der Klasse geworfen wurde. Sie machte äusserlich den Eindruck als wäre sie ein Rebel. Ihr ganz eigener Kleidungsstil war ihm aufgefallen. Doch innerlich war sie bestimmt einsam. Sie machte auf ihn nicht den zufriedensten Eindruck. Yuuka war ihr Name dachte er für sich.
Ja hier könnte es wirklich interessant für ihn werden. Kurz überlegte er ob er noch einmal auf einen Streifzug gehen würde doch ließ er es dann bleiben. Immerhin hatte er es dem Rektor versprechen müssen. Er nahm wieder das Glas zur Hand und trank einige Schlucke. Dabei schaute er aus dem Fenster.
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"Dieses ständige Verbeugen kommt mir langsam übertrieben vor..." dachte sich Yume. Aber es war nicht unbedingt ein negativer Gedanke über Kaito. Eher eine Feststellung. "Für mich kommt es so rüber, als würde er etwas überspielen. Seltsam. Kaito ist wirklich ein intressanter Mensch. Außerdem..." Yume wagte es sich kaum an solche Gedanken zu denken. "Außerdem... ist er so... nein sowas darf gar nicht anfangen zu denken! Still jetzt!"
Yume eilte in ihr Zimmer, während sie gedanklich mit sich selbst rang. Sie ließ sich mit ausgestrecken Armen rückwärts auf ihr großes, weiches Himmelbett fallen und starrte an die Decke. Nach kurzer Zeit war sie eingeschlafen und träumte.Alles war schwarz. Nur Yume konnte sich von hinten sehen. Sie stand mitten in dem schwarzen Nichts. Dann drehte sie sich langsam um. Ihre Augen waren dick unterlaufen und blutrot. Ihr sonst so schönes Lächeln war zu einem fratzenartigen Grinsen verzerrt. Yumes blutigen Zähne blitzten hervor und ihr Mund triefte davon. Sie sah an sich herrunter und betrachtete ihre Hände. Auch diese hatten Blutspuren.
Plötzlich erschien in dem Nichts ein kleines Mädchen. Es sah Yume ähnlich, aber es war ein Menschenmädchen. Sie schien die grausame Gestalt nicht zu bemerken und hüpfte fröhlich umher, bis sie stolperte. "Aua..." wimmerte das kleine Mädchen. Sie hatte sich ihr Knie aufgeschlagen. Der Geruch des Blutes gelang innerhalb weniger Sekunden zu Yume. Ohne Beherrschung, Gewissen und einem bösen Knurren stürzte sie sich auf das wehrlose Mädchen...Yume schreckte hoch. Ihr Atem beruhigte sich kaum, als sie bemerkte, dass sie nur geträumt hatte. Panisch sah sie sich im Zimmer um.
"Warum träume ich das immer wieder?"
Sie fasste sich an die Kehle. Sie hatte Durst. Viel Durst. Schnell nahm sie das Döschen aus ihrer Uniform, öffnete es und schüttete sich alle noch verbliebenen Bluttabletten rein. Yume schluckte sie schnell herunter und seufzte erleichtert. -
4.30 Uhr Mondwohnheim
Yuuka spähte vorsichtig aus ihrem Zimmer, niemand war zu sehen. "Puh" Erleichtert schlich sie auf den Gang, ging die Treppe hinab und verließ das Gebäude. Als sie draußen war zog sie sich die Kapuze ihres Sweatshirtkleides über den Kopf und eilte in das Wäldchen, das das Mond- und Sonnenwohneheim voneinander trennte. Nur um diese Uhrzeit konnte sie sich sicher sein, dass alle schliefen, auch die Guardians.
Wie jeden Morgen ging sie zu der kleinen Lichtung. Jeder würde da heute nur einen Haufen Blätter sehen, doch Yuuka wusste was sich da drunter befand. Ein Wind kam auf und fegte die Blätter weg. Yuuka ging in die hocke und betrachtete die kleinen grünen Knospen, die zum Vorschein kamen. "Bald" flüsterte sie. Am liebsten währe sie einfach da sitzen gebliegen, bei ihren Pflänzchen um die sie sich schon seit dem letzten Jahr kümmerte, doch die Sonne würde bald aufgehen und sie musste zurück. Grazil stand sie auf und eilte wieder richtung Wohnheim. "Vielleicht sollte ich Sakura fragen, ob sie mir hilft. Sie scheint gut mit Pflanzen umgehen zu können." Doch diesen Gedanken verwarf sie schnell wieder. Plötzlich raschelte es hinter ihr. Sie schnellte herum, aber es war nichts zu sehen. "Bestimmt nur ein Vogel oder ein Eichhörnchen." Als sie im Wohnheim ankam ging sie direkt in ihr Zimmer. Sie hatte durst, aber das konnte auch bis morgen warten. Somit legte sie sich in ihr Bett und versank schnell in einen tiefen traumlosen Schlaf. -
4.35 Wald neben dem Wohnheim
Sakura saß mucksmäuschenstill auf einem Baum. "Also das macht Yuuka jeden Morgen, das hätte ich nicht gedacht." Sie beobachtete das Geschehen eine Weile, bis Yuuka sich umdrehte und ging. "Wie traurig sie aussieht, morgen rede ich vielleicht mal mit ihr. Obwohl immer wenn ich sie ansprechen wollte ist sie schnell weggegangen, ob sie das überhaupt möchte?" Yuuka war schon außer hörweite, also sprang Sakura anmutig vom Baum. Es raschelte lauter, als sie gedacht hatte. Also blieb sie kurz mit klopfendem Herzen hinter dem Baum stehen, falls Yuuka sich noch einmal umdrehen sollte. Nach zwei Minuten machte auch sie sich auf den Rückweg. Im Wohnheim blieb sie nocheinmal kurz vor Yuukas Zimmer stehen, besann sich dann aber und ging weiter zu ihrem.Wie jede Nacht hatte sie wieder diesen Traum. Sie stand hinter einer Tür und hörte auf der anderen Seite ihre Eltern laut streiten. Es ertönte ein klatschen, danach ein Krachen und dann ertönte das Weinen ihrer Mutter..
Mit einem unterdrücktem Schrei und weinend wachte sie auf. Wie spät war es? Sie wusste es nicht, war es noch hell draußen? Sie traute sich nicht wieder einzuschlafen. Weinend saß sie in ihrem Bett und starrte vor sich hin. "Wann endet dieser Albtraum nur?! Ich will das nicht mehr hören müssen!"