Trauernder Tod

  • Also, manche hier wissen schon von Salphos. Das ist lange nicht fertig, aber ich könnte eine ältere Geschichte reinposten, das mache ich auch. Es keine ganz freundliche Geschichte, ich hoffe sie gefällt jemanden.



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    Trauernder Tod


    Mit einem feuchten Tuch reinigte er sein von Blut durchtränktes Schwert. Er hatte es wieder getan, wie schon so viele male in den vielen Jahren in denen er schon lebte.
    Mord war sein Leben. Junge Krieger, unschuldige Frauen und selbst kleine Kinder mussten ihr Leben lassen, durch die Klinge seines Schwertes. Doch er war traurig, er trauerte um die Toten, um die Menschen die er ermordete. Die Trauer plagte sein Herz. Er wollte nicht töten.
    Aber er musste. Er ward geboren unter dem Zeichen Dhamal's, des Todesfürsten, des Herrschers von Tod, Leid und Zerstörung. Durch seine Namen wurde er berüchtigt, er wurde zum Schlächter Kelith. In den Augen der Menschen ein blutrünstiges Monster. Doch er wollte kein Monster sein. Er wollte ein normaler Mensch sein, mit einem normalen Leben, in Frieden. Nach jedem Mord waren seine Augen von Tränen gezeichnet, er weinte.
    An diesem Tag, ein Tag wie jeder andere in Keliths Leben, tötete er im Auftrag seines Fürsten eine Großfamilie, die ihre Steuern nicht zahlen konnten. Die Kinder schlachtete er einfach, ihre Mutter wurde an die Wand genagelt, wie bei einer Kreuzigung. Der Vater war noch am Leben. Kelith ging zu ihm und fing an zu weinen. „Es tut mir leid, all' das Leid welches ich Deiner Familie angetan habe und das was ich noch tun werde“ flüsterte Kelith sichtbar traurig. Der eingeschüchterte Mann fragte den Schlächter stotternd „Warum tut Ihr dies? Ihr wollt dieses Leid doch selbst nicht, wir könnt Ihr nur so grausam sein?“. Kelith sah durch das Fenster in den Himmel und dachte kurz nach, bis er seine Augen schloss und flüsterte „Ich lebe um zu töten, ich bin unter dem Zeichen Dhamals geboren. Jeder Mensch muss sein Schicksal erfüllen, so sehr er sich auch dagegen sträubt. Ich habe gelernt mein Schicksal zu akzeptieren“. Nachdenklich sah er den am Boden zerstörten Mann an. Kelith umschlang den Kopf des Mannes mit seinen Armen. Während dieser Mann zitternd vor Angst sich versuchte aus dem Griff zu befreien, brach Kelith ihm das Genick.



    Keliths Auftrag war erledigt, er war nun wieder unterwegs zu seinem Fürsten. Im Schloss Meshava angekommen, wurde er bereits erwartet. Da stand er vor ihm, Dhamal, der Fürst, der Herrscher über Tod, Leid und Zerstörung. Ein Gott, wie man sagt, im Körper eines Menschen. Dieser alte, gebrechliche Mann sah sich Kelith an und winkte seinen Berater herbei und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Er sah Kelith erneut an, mit seinem macht hungrigen Blick. Der Berater sprach Kelith laut und deutlich an „Sir Kelith. Der Fürst hat von Eurem Erfolg erfahren, doch er fürchtet um Eure Treue. Er spürt Eure Trauer den wertlosen Menschen gegenüber“. Kelith trat hervor „Macht Euch keine Sorgen mein Fürst, meine Gedanken und Gefühle sind unwichtig. Ich werde alles tun was Ihr von mir verlangt. Mein Leben gehört Euch“ erklärte er. Dhamal's Blick wurde noch ernster, er nickte als ihn der Berater ansah. Der Berater sprach mit Kelith „Euer Fürst wünscht, dass Ihr die Rebellentruppe von Merdo Rishta zerschlagt. Niemand soll überleben. Ihr habt eine Stunde, dann werdet Ihr abreisen“. Kelith verbeugte sich vor dem Fürsten und verließ sofort das Schloss.
    Mit seinem schwarzen Ross ging er auf die Reise nach Jema, der Heimat des Rebellen Merdo Rishta. Auf seiner Reise durchquerte er Wälder und Gebirge. Nach siebzehn anstrengenden Tagen kam er in Jema an, er betrat die Stadt mit ihren vielen hölzernen Gebäuden.
    Seine Ankunft blieb nicht unbemerkt, die Einwohner der Stadt versteckten sich in ihren Häusern. Ein kleiner Junge, welcher nicht wusste wer Kelith war, spielte in Keliths Nähe.
    Seine Mutter bemerkte dies und schrie mit spitzer Stimme „Selenor, komme sofort hierher, der Mann ist gefährlich“. Der junge Selenor sah sich Kelith an und Kelith fing an zu lächeln während er flüsterte „Habe keine Angst Junge, ich werde Dir nichts tun“ Kelith sah sich um und rief „Ich werde Euch nichts tun. Es ist nicht mein Verlangen Euch zu töten und ich habe nicht den Auftrag Euch zu töten“. Der Junge lief weg und Kelith lief langsam durch die Stadt, während er jede Ecke genau betrachtete. Leise hörte Kelith aus der Ferne einen Raben krähen, er erinnerte sich an das Gerücht, dass Rishta mit den Tieren kommunizieren konnte. Er hatte den Verdacht gehegt, dass dieser Rabe für Rishta die Stadt überprüft, Kelith folgt ihm. Je weiter er dem Raben folgte, desto mehr hatte Kelith das Gefühl verfolgt zu werden. Kelith hörte das Zischen eines Bolzen, von einer Armbrust. Er zückte sein Schwert und wehrte den Bolzen mit seinem Reflex ab. Kelith sah nach Hinten und entdeckte drei Männer mit roten Umhängen. Anscheinend Kopfgeldjäger. Langsam erhob er seine Klinge und schrie „Hört mich an. Ich möchte nicht gegen Euch kämpfen, ich suche nur nach dem Rebellen Rishta. Lasst mich gehen und Euch passiert nichts“.
    Einer der Kopfjäger trat hervor „Monster! Meine Mutter, mein bester Freund, mein kleiner Sohn. Du hast sie alle auf dem Gewissen, das werde ich Dir nie verzeihen. Ich werde Dich leiden lassen, Du Höllenhund“ brüllte er verzweifelt, von Tränen ergriffen. Die drei Männer zückten ihre Schwerter und griffen Kelith an. Kelith wich geschickt den Schlägen aus und enthauptete die überraschten Männer in Sekundenschnelle. Kelith atmete tief ein um den Herzschmerz zu ertragen, steckte sein blutiges Schwert zurück in die Scheide und setzte seinen Weg fort.



    Der Rabe flog zu einem Gebirge, Kelith folgte ihm immer weiter, es wurde langsam dunkel. Kelith sah den Raben in eine Schlucht fliegen, er holte ein Seil hervor und kletterte daran herunter. Unten angekommen setzte sich der Rabe auf den Ast eines Baumes. Kelith stand nur da und starrte den Raben an, bis eine dunkle, ruhige männliche Stimme mit starken Echo erschallte „Der Schlächter Kelith, Diener des Todesfürsten Dhamal, der stärkste Krieger des Schlosses Meshava. Ein brutaler Schlächter mit einer schier endlosen Todesliste. Über zehntausend mutige Krieger, über zweitausend Frauen, über dreitausend Kinder hatte er auf dem Gewissen. Und nun kommt er um mich zu töten“. Kelith folgte der Stimme und sah einen alten Mann auf einem kleinen Felsen neben einer alten Holzhütte sitzen. „Ihr seid Merdo Rishta, der Tierbändiger und Rebellenführer. Ich entschuldige mich, aber ich muss Euch töten“ sprach Kelith. Der alte Mann gähnte und Kelith konnte seine Gedanken hören, Gedanken wie ein Echo, Telepathie „Ich kann Dein Herz fühlen, Du trägst großen Schmerz in Dir, Mitleid mit den Menschen die Du leiden und sterben lässt. Du tust es Deines Glaubens wegen, aber Du hast noch nie darüber nachgedacht ob Dein Glauben der Richtige ist. Ein Mann sollte seinem Herzen folgen. Egal wie ungern Du dies tust, Du hast immer eine Wahl. Solange Du dieses Grauen fortsetzt, bleibst Du der Schlächter den Du so verachtest. Folge dem Weg durch die Schlucht, dann kommst Du zu unserer Basis. Du wirst uns alle bekämpfen müssen“. Der Körper Rishta's fing an sich aufzulösen und zu Sand zu verfallen, Kelith rührte sich eine Weile nicht, er dachte nach. Er dachte an die Worte von Rishta, doch Kelith verdrängte die Zweifel, er muss seinem Meister treu bleiben.



    Er folgte dem Weg und kam etwa um Mitternacht in einem Dorf an, viele hölzerne kleine Häuser übersäten fast die gesamte Fläche, nur im Zentrum war ein großer freier Platz. Kelith betrat diesen Platz. Als er ankam fielen Felsen herunter, gekonnt wich er ihnen aus. Eine Hauswand hinter ihm stürzte auf ihn zu, mit einem Sprung wich er nach Vorne aus. Durch die beiden Vorfälle abgelenkt achtete er nicht auf Rishta, welcher eine Feuerkugel auf ihn schleuderte. Kelith wurde von der Feuerkugel erfasst und weg katapultiert. Das Feuer hinterließ eine Brandwunde an seiner rechten Gesichtshälfte. Vor Schmerzen fasste er sich an die Stelle, doch dadurch entzündete sich die Wunde nur. Eine große Anzahl an Kämpfern tauchten auf und griffen Kelith an. In einem blutigen Kampf schlachtete er einen nach dem anderen ab, doch diese Kämpfer waren erfahrener als die vielen anderen und Schnittwunden übersäten seinen Körper. Plötzlich stand Rishta vor ihm, als er mit seinem Schwert zuschlagen wollte, stieß jemand Kelith von Hinten eine Lanze in den Rücken. Kelith schrie vor Schmerzen, Rishta wich zurück. Ein Pfeil durchbohrte von Vorne Keliths linke Schulter. Kelith konnte sich kaum Oben halten und fiel auf die Knie. Die Rebellen stellten ihren Angriff kurz ein und betrachteten den schwer verletzten Kelith. Kelith sah Rishta an welcher sich konzentrierte, plötzlich wurden Keliths Beine durch einen Zauber in den Boden gezogen und Kelith konnte nicht mehr aufstehen. „Schaut ihn an“ schrie Rishta in die Menge „Seht diesen erbärmlichen und armseligen Mann. Er verdrängt sein Herz und sein Gewissen um seinem Glauben Folge zu leisten. Seht wozu Glauben einen bringen kann. Glauben ist etwas Gutes, doch extremer Glaube in eine falsche Sache, zerstört Recht und Leben“. Kelith stöhnte und fragte Rishta leise „Ist dies mein Ende? Werde ich sterben?“, Rishta nickte „Ja, Du hast es Dir selbst zuzuschreiben. Erwarte keine Gnade nach Deinen Taten. Taten bringen Konsequenzen, nun wirst Du Deine spüren. Möge Deine Seele Frieden finden“. Kelith schloss seine Augen und dachte nach. Er dachte nach über sein Leben und er brach in Tränen aus. „Danke. Ich habe mein Leben vergeudet, ich habe es nicht verdient weiterhin zu leben. Danke Rishta, dank Euch habe ich etwas gelernt, was ich eigentlich schon lange wusste. So viele Jahre habe ich so viel Leid gebracht, nun werde ich die Konsequenz daraus ziehen“ flüsterte er. Kelith fand nicht die richtigen Wörter für das, was er ausdrücken wollte. Doch er wusste dass Rishta es genau wusste. Rishta nutze seinen Pflanzenzauber und würgte Kelith langsam zu Tode, um ihn vom seinem Leben zu befreien. Kelith starb, er war traurig, doch am Ende war er glücklich. Die Rebellen hatten einen Feind weniger, doch Rishta wusste, der Kampf war noch lange nicht vorbei, sie ersehnten den Tag an dem endlich Frieden herrschen würde.