Animebeliebtheit in Japan - irgendwann auch in Europa?

  • Wir wissen ja, wie sehr Japan von Anime umgeben und beliebt ist.
    Es gibt wirklich auf jeden Genre Anime und ist durch aus eigentlich nicht mehr von dem breiten eigenschaften und Komponenten eines echten Film zu unterscheiden, oder nicht mehr zu trennen denke ich (schwieriger Satz :S).


    Ich habe in einer Doku gehört, dass es in Japan (auch wenn das Land klein wirkt) überall Anime und Manga "infiziert"(xD) ist. Wie jeder Animefan, dass denke ich jedenfalls, träumt oder plant jeder, einmal nach Japan zu reisen und diese Kultur zu sehen/erleben/verstehen/spaß habbun.


    Leider, ist es Fakt, dass Animes noch immer (denke ich) nicht sehr populär in Europa ist, zumindestens sehe ich das. Man findet nur in ,wie hier in Foren oder Cosplaytreffen, sowie verschiedenen Messen sogenannte Anime-Gesinnte.


    Meine Fragen an euch sind folgendes :


    'Was glaubt ihr, wielange es dauernd wird, dass Europa zwar nicht den Beliebtheits grad wie in Japan, aber doch einen angemessenen Platz als Unterhaltungsmedie annehmen sein wird ?


    Wann werden Cosplayers, nicht mehr als freaks gesehen ?


    Wann wird man nicht mehr als Kind abgestempelt, wenn man sagt, dass man Animes : gerne/sehr gerne guckt/schaut/verfolgt (liest!?!) ?


    - NÄCHSTES JAHR ?
    - NÄCHSTES JAHRZENT ?
    - NÄCHSTES JAHUNDERT?
    - MORGEN ?
    - IN EINER STUNDE ?


    Eure Meinung ist gefragt :D


    mfg


    Genzo

  • Also, mMn ist es wie mit Comics und Cartoons aus Amerika.
    Da haben die Leute anfangs auch gesagt, Kinderkram, verblödet, ist alles Murks.
    Seit es den Markt für ernsthafte Comics gibt, d.h. sich die ~ersten Generationen der mit Comics groß gewordenen etabliert haben, sind sie als Kunstform praktisch akzeptiert und allgegenwärtig.


    Bei Anime denke ich wird es in etwa auf das Gleiche hinauslaufen, also: wenn WIR 30+ sind und unsere eigenen Kinder bekommen, werden sie genauso zur Unterhaltungslandschaft zählen wie alles andere.


    Summa summarum also 10±2 Jahre. Es könnte schneller gehen, aber da MTV nicht mehr die tollen Serien bringt und RTLII und Konsorten nur die immer gleichen Episoden der immer gleichen Shounen senden, eher unwahrscheinlich.

  • Hi aslo ich denke das Anime gerade in Deutschland nicht so beliebt sein wird wie wir es uns erhoffen da die meisten schon im alter von 12 oder 13 Jahren sich zu viel beeinflussen lassen zb. von Rappern,älteren Jugendlichen usw.
    Daher glaube ich nicht daran das Anime beliebter wird denn wenn mich zb jemand den ich gerade kennengelernt hab fragt was ich für Hobbys hab und in meiner Antwort kommt das wort Anime vor dann heißt es gleich was ist das? oder was bist du für einer, du bist ja voll kindisch. Und von daher glaube ich nicht das Anime an Popularität noch zunimmt.


    Gruß Daeth-Note1

  • Hi aslo ich denke das Anime gerade in Deutschland nicht so beliebt sein wird wie wir es uns erhoffen da die meisten schon im alter von 12 oder 13 Jahren sich zu viel beeinflussen lassen zb. von Rappern,älteren Jugendlichen usw.
    Daher glaube ich nicht daran das Anime beliebter wird denn wenn mich zb jemand den ich gerade kennengelernt hab fragt was ich für Hobbys hab und in meiner Antwort kommt das wort Anime vor dann heißt es gleich was ist das? oder was bist du für einer, du bist ja voll kindisch. Und von daher glaube ich nicht das Anime an Popularität noch zunimmt.


    Gruß Daeth-Note1


    Wieso das denn ^^
    In Japan sind genau so blöde Rapper
    guckst du hier Deppen an:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    "Eastside Westside "...lol


    Ich hoffe, du hast unrecht :)

  • Das wird noch eine Weile dauern^^
    Letztes oder vorletztes Jahr hatten Animes und Mangas (Allgemein nu) richtig geboomt, doch dann kam extrem viel Shounenai-mist und im Fernsehen wurde zum millionsten Mal Folge 234 von Conan wiederholt. Wir haben keinen richtigen Sender mehr (RTL2 ist KEIN richtiger Animesender, da läuft auch heman xD), der regelmäßig animes zeigt wie zb viva damals.
    Und als kindisch werden wir auch noch lange betrachtet werden, weil es für die älteren einfach 'comics' sind, wobei ich jedem den Hals umdrehen würde, der das sagt xD
    Genau das selbe mit Cosplay. Keiner wird das schnell nachvollziehen können, wir haben also noch einen langen Kampf vor uns^^
    Vielleicht wird es einen größeren Boom geben, wenn RTL2 wirklich Bleach ausstraheln wird. Wobei ich glaube, dass es eher ein Flop sein wird mit den ganzen cuts, die haben ja sogar hamtaro geschnitten xD

  • Die Begeisterung für Animes in Deutschland ist stetig zunehmend.
    Trotzdem ist unsere Kultur ein schwieriges Pflaster für Animes. Die Serien sind zum Teil sehr asiatisch geprägt, spiegeln dortige Lebensweise und Sitten wieder.
    Damit bei uns die Welle losbricht, muss erst mal ein Japan Hype entstehen. Die Sushi-Bewegung hat ja schon erfolgreich eingeschlagen.^^

    - aber ganz so einfach ist es dann doch nicht...

    Wie ihr schon richtig angemerkt habt, besteht ein großes Vorurteil gegen Animes und Mangas. Es wird oft als "Kinderkram" gesehen, ohne wirklich zu wissen, worüber man da redet. Es gibt genügend Serien, die Thematiken und Geschehnisse auf einem anspruchsvollen Niveau behandeln, von dem 90% der deutschen TV RealLife Produktionen nur träumen können.^^

    Bevor man nun nach "Wie lange dauert es nóch?" fragt, sollte man sich überlegen, warum die Japaner so einen Hang zu Manga /Anime haben.

    In Tokyo hab ich regelmäßig in der Schnellbahn Jugendliche und Erwachsene mit den dicken Tankobons gesehen. Bei uns wird man kaum jemanden mit nem "Lustigen Taschenbuch" in der S-Bahn antreffen, zumindest keinen über 12 Jahren. Das kann nun kaum daran liegen, dass es den Japanern an fähigen Romanschriftstellern oder RealLife Schauspielern (TV) fehlt.

    Ich sehe hier einen gesellschaftlichen Grund:
    Japan hat sich nach einem blutigem und verbissen geführten Krieg, nach dem es besiegelt durch die Atombombe gänzlich am Boden lag zu einem Wirtschaftswunder aufgeschwungen, das beispiellos war. Es hat Traditionen umgekehrt und zu einer Begeisterung gewandelt. Dies konnte nur durch eine freiwillig aufgezwungene Disziplin und Aufopferung erreicht werden, die im Berufsleben bei uns als unmenschlich angesehen würde. Wenn Menschen das mental aushalten sollen, brauchen sie Helden und Vorbilder, die wir alle aus den frühen Animes bis heute kennen. In den Storys bedrohen Monster mit übermenschlichen Kräften die Menschen und es sind dann eben diese Menschen, die trotz allem es immer wieder schaffen, sich gegen sie zu wehren, weil sie an sich glauben - oder weil sie (Paralelle zur Technisierung) in der Lage sind schillernde Mechas zu bauen und damit zu siegen.
    Das spiegelt doch sehr deutlich eine Volksmentalität wieder und genau das sind die Geschichten, die Animes zeichnen.
    "Steh auf, glaub an dich, verdränge die Schmerzen!"
    - ob nun in der Schule, im Dojo, auf dem Schlachtfeld, oder vor den Ruinen der zerstörten Stadt .... (Tokyo ist die am häufigsten zerstörte Stadt in Erzählungen!)

    Dazu kommt nun noch, dass Japaner im Allgemeinen ein wesentlich kindlicheres Gemüt haben, als wir Europäer - auch wenn sie es nie offen zugeben würden. Sie haben einen starken Hang zur unberührten Romantik (Hentai mal ausgeklammert) Es sind nicht umsonst meist Kinder und Jugendliche, die als Hauptakteure auftreten. Offensichtlich identifizieren sich die Japaner mit einer Kindheit, die sie nie hatten, gerne gehabt hätten, oder sehen in den jungen Helden die einzigen Menschen, die in der Lage sind ihre (oft erwachsenen) Probleme zu lösen.

    Ein weiteres Moment vieler Anime/Manga Storys ist die Rolle von Mädchen - oder Jungs im Shonen-ai, die von Nicht-Anime-Kundigen oft als seltsam oder pervers angesehen werden. "Du guckst dir Mädchen mit kurzen Röcken an" oder "Die sind doch schwul!" heißt es da. Die Ästhetik, die dahinter steckt wird selten gesehen und man vermutet nur Vordergründiges.

    Das sind nun alles Thematiken, die in unserer Kultur nicht greifen. Zumindest nur schwerlich über das jugendliche Publikum hinaus. Schlichtweg ist Anime und Manga in Erwachsenenkreisen nicht "gesellschaftsfähig", derweil würde in unserem Land einiges anderes laufen, wenn Erwachsene nicht vergessen hätten, dass sie auch mal Kinder waren - nur so am Rande ^^

    Allerdings geht in meinen Augen die gesellschaftliche Entwicklung eindeutig in die Richtung. Es wächst eine Generation heran, die MORPGs spielt, in Fantasywelten und Eragon-Roamne eintaucht, von Dämonen und Vampiren begeistert ist und nach Helden sucht, um in unserer immer schnelleren und leistungsorientierten G8-Gesellschaft, in der Profit und Optimierung das Ziel sind, bestehen zu können.

    In fünf Jahren gibt es vielleicht einen Anime, in dem Berlin fast zerstört wird und ein großer schwarzer Mecha mit einem Adlerkopf gesteuert von einem kleinen Jungen das Land rettet. :D

  • ikuhara: ich finde die anhaltspunkte, de du nennst, eigentlich ziemlich gut. vorallem dieses kindliche, was europäern eben oft fehlt. und auch eben dieses prinzip "was der bauer nicht kennt, dass isst er nicht". man stempelt, wie du sagst, eben mangas als comics ab, aber sieht nicht den inhalt darin, der wirklich verborgen ist, weil man sich eben nicht mal mühe gibt sich darauf einzulassen. vielleicht werden die menschen auch hier irgendwann so sein, dass sie es wenigstens ak- oder respektieren, aber nicht über etwas herziehen was sie garnicht kennen^^

  • Hallo!
    Ist schon etwas her aber ich bin nunmal auf diesen Thread gestoßen. Zu dem von "ikuhara" beigetragenen gesellschaftlichen Aspekt, möchte ich nun noch den finanziellen Aspekt aufführen.
    Animes/Mangas müssen sich erstmal durch unsere immer noch stark amerikanisch geprägte Unterhaltungsbranche durchsetzen.
    Billig und profitbringend sollte Unterhaltung sein. Wo willst du Animes denn unterbringen?
    Nehmen wir z.B. unsere Nachmittagsserien :
    Gerichtssendungen(Keine Ahnung wieviele es schon gibt), Kochen mit "haste-nicht-gehört", DsdS, GZSZ usw... Na? Fällt dir was auf? In jeder Dieser Serien trumpfen die Darsteller mit einer schauspielerischen Meisterleistung, die selbst Sandra Bullock, Al Pacino und Tom Hanks in den Schatten stellen.:confused:
    Trotz dieser Tatsache wird der Müll den ganzen Tag gesendet.


    Als ich das zum ersten mal gesehen habe, da habe ich mich ernsthaft gefragt warum man harte Drogen nicht legalisieren soll. Der gestige Horizont dieser "Salesch"-Fans ist eh schon am absoluten Nullpunkt angelangt.
    Und dies ist nicht nur im deutschen Fernsehen so. In Osteuropa nimmt dieser Boom ebenfalls zu.
    Diese ganzen 0815-Soaps feiern ihre 3000te Sendung. Und genau jene Anhänger, werden sich wohl kaum zu Animes/Mangas bekehren lassen.


    Davon mal abgesehen ist die Entwicklung der MORPGs im Moment nicht zu bremsen. Die Computerbranche hat - soweit ich es mitbekommen habe - die Einnahmen der Filmindustrie schon längste überboten.
    Warum also etwas riskieren und eine 12min Sendung a 12 episoden einführen? Und vor allem was danach? Ich meine ihr sagt doch selbst, dass Animes ab Folge 100+ nur noch Lückenfüller sind (Ich kann hier keine Beispiele nennen und habe die Namen vergessen, da ich mich erst seit kurzem mit Animes befasse)


    Schlusswort : Es gibt zur Zeit zu wenig Fans und ein zu breit gefächertes Angebot im Bezug auf Unterhaltung. Daher würde ich 10 Jahre noch für zu früh halten.


    Ps: Alle Angaben sind nach bestem Gewissen gemacht worden. Ich kann weder fundierte Zahlen liefern, noch Quellen nennen, die meinen Beitrag in den genannten Zusammenhängen bestätigen. Es wurden lediglich Statistiken verglichen und Schlussfolgerungen gezogen.


    lg

  • Ich stimme euch allen zu X(
    Mir geht es genauso... also entweder heißt es: "Animes? Das sind doch Kindersendungen!" Oder "Die immer mit den übertriebende Augen" "Kurze Röcke" Keine Ahnung, was es alles gibt ... oder "Immer Titten und Knarren" ^^
    Aber ich kenn auch viele, die die mögen ... auch welche, die schon paar Mangas gelesen haben .. da gibt es solche und solche .. ^^ aber guckt doch mal, es gibt auch voll viele Spongebobseher :D und so was gucken auch viele Erwachsene.. die Chancen stehen 50% 50% .. Geschmackssache und es hängt auch davon ab, wie man aufgewachsen ist- mit was für Verhältnissen man groß geworden ist und in wie weit Bildung vorhanden ist ;) Es ist bekannt, dass in Japan die Schulen besser sind und die Gesellschaft nicht so assozial ist.

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Verrückt sein ist eine Mischung aus Offenheit, Grenzenlosigkeit
    und Aufgeschlossenheit, sowie eine blühende
    Phantasie zu haben ;)

  • Ich bin eigentlich ein totaler Laie, aber ich sammle Comics und dergleichen seit ich klein war und habe nie aufgehört mich für Zeichentrick, Comic/Cartoon, Anime und Manga zu interessieren, für mich gehört das zum Lifestyle, es ist fast schon ein Teil von mir. Es wird niemals aufhören, egal wie alt ich bin.

    Jedoch, in den Augen der meisten Europäer ist es "Kinderkram" und sie wissen auch garnicht wie tiefgründig Animes sein können.

    Um ehrlich zu sein, sehe ich in Europa nicht unbedingt ein grosser Wechsel und grundsätzlich alles was mit diesem Lifestyle zu tun hatt wird in Europa bei der Mehrheit irgendwie in Kinderschuhe geschoben. In Europa ist meistens nur Zeichentrick in Form von Cartoon bekannt, da wir ja immer noch stark westlich infiziert sind. Cartoons dienen in erster Linie der Unterhaltung ohne tiefgründigere Themen, Politik wird kaum angefasst. Der beste Cartoon ist derjenige wo es gar keine Sprache hatt. Donald Duck welcher irgendwelche Moves ausführt, das ist der echte Cartoon so wie wir es kennen. Und etwas was sicherlich auch in Europa gut ankommt. Ich mag es auch, fast jeder liebt Donald. Aber es ist etwas anderes, es ist ganz einfach ne andere Art der künstlerischen Darstellung.

    Wenn wir nun Richtung Anime gehen, da hatt sich durchaus vorallem in französischsprachigen und deutschen Gebieten auch ne grosse Fangemeinde entwickelt aber wenn man das mit Japan vergleichen würde, das ist so gut wie garnichts, kein Wunder kommen auch nur wenige % der Animes effektiv in Europa an.

    Dann kommt es soweit dass Animes teilweise als "Special Interest" gehandelt werden und daher auch relativ teuer sein können da es ja sehr oft nur kleine Auflagen gibt. In Japan ist das gleiche Anime natürlich Massenware und auch wesentlich billiger.

    Die Europäer in ihrer ganzen Mentalität sind prinzipiell "altmodisch". Blu Ray Movies kommen hierzulande nur sehr schwer ins Rollen, während es in Japan der absolute Renner ist, wir sind grundsätzlich gegen alles Neue, und stecken alles in eine bestimmte Schablone, nicht so in Japan, dort ist das Alter nahezu egal bei gewissen Aktivitäten. Wobei gerade die "spiessigen Deutschen" erstaunlich aufgeschlossen sind gegenüber Anime und dies hatt ihnen sicherlich einer der besten Supports beschert von nahezu allen europäischen Ländern, da bin ich fast sicher.

    Ich kann nur sagen, ich bin irgendwie berührt mit welchem Herzblut die Japaner bestimmten Animes Seele einhauchen. Es ist eigentlich nur "Zeichentrick" aber bei vielen Animes muss ich einfach heulen. Sei es ein politisches Thema, sei es Liebe und Dramatik, man merkt einfach dass es für sie ein Teil ihrer Kultur geworden ist, ein Teil ihres Filmbuisness und es ist etwas für jung und alt, die Vielfalt ist enorm, der Inhalt je nachdem sehr tiefgründig, oft kann es auch nur von Erwachsenen verstanden werden.

    Aber die Mehrheit der Europäer hatt für sowas gar keine Augen, und kann das ganze auch kaum verstehen. Sie stecken es irgendwie in die Schablone von "Walt Disney", was einfach nicht dasselbe ist. Sie sind auch meistens mit vielen Vorurteilen behaftet was auch nicht wirklich hilft etwas neues an sich rankommen zu lassen und für sich zu entdecken. Wie auch immer, ich bin sicher dass es mit Anime langsam aufwärts gehen wird in Europa, aber allzugrosse Sprünge kann man im altmodischen und westlich orientiertem Europa nicht erwarten.

    @Iku, Wobei auch Deutschland im zweiten Weltkrieg hart getroffen wurde und nahezu alles war komplett zerstört, kein bischen weniger als in Japan. Auch sie haben sich aufgerafft und heute eine grundsolide Wirtschaft aufgebaut welche europaweit die höchsten Plätze belegt. Ob es unter anderem daran liegt dass Deutschland mit Japan viele Symphatien teilt? Wer weiss. Übrigens bin ich Schweizer und kein Deutscher. Aber auch ich kenne Geschichte und Hintergründe anderer Länder.

  • In Tokyo hab ich regelmäßig in der Schnellbahn Jugendliche und Erwachsene mit den dicken Tankobons gesehen. Bei uns wird man kaum jemanden mit nem "Lustigen Taschenbuch" in der S-Bahn antreffen, zumindest keinen über 12 Jahren.


    Deine Ausführungen finde ich ziemlich interessant und sie sind auch schlüssig, wobei ich Fox zustimmen muss, wenn er sagt, dass auch Deutschland nach dem 2.WK arg zerstört gewesen ist. Die "Suche nach Helden" hat auch in Deutschland stattgefunden, wenn man nur mal an "Das Wunder von Bern" denkt. Beim zitierten Teil kriselt deine Argumentation allerdings etwas.


    Das LTB ist eindeutig auf Kinder zugeschnitten und bietet nur sehr leichte Comedy und sich ständig wiederholende Handlungsstränge. Auch in Japan würdest du kaum jemanden über 12 finden, der in der Bahn ein LTB liest. Comics und Cartoons der westlichen Welt sind sehr stark auf Kinder ausgerichtet. Ob es sich dabei nun um Micky Mouse oder Spiderman handelt macht kaum einen Unterschied, da die jeweiligen Zielgruppen nur zwei, drei Jahre auseinander liegen. Natürlich heißt das nicht, dass in Deutschland kein Erwachsener mehr seine alte Comics ließt - ich denke nur an meinen Vater, wenn er von "Tim und Struppi" schwärmt - aber das sich ein Erwachsener noch regelmäßig das LTB kauft ist doch sehr unwahrscheinlich. Es gibt einfach zu wenig westliche Comics/Cartoons, die auf erwachsenere bzw. reifere Menschen zugeschnitten sind, als das diese großartige in die westliche Vorstellung eines Comics Einfluss nehmen würden. Worauf ich eigentlich nur hinaus wollte ist, dass meiner Meinung nach Japaner nicht Mangas in der Bahn lesen, weil sie kindlicher oder verspielter sind, sondern weil sie Mangas angeboten bekommen, die ihrem Alter entsprechen und weder kindlich noch verspielt sein müssen.


    Warum das so ist, kann man natürlich philosophieren. Wer einen Sündenbock sucht, kann beipsielsweise auf Disney herum hacken. Ich denke allerdings, dass es einfach eine zufällige Entwicklung ist. Auch die Kultur ist den Prozessen der Evolution unterlegen und wenn zwei verschiedene Kulturen voneinander getrennt sind und nur relativ wenig Austausch existiert, werden sich die Kulturen auf ganz natürliche Weise in unterschiedliche Richtungen entwickeln. Während in Japan Comics also zu einem immer geschätzteren Kulturgut wurden, sind sie in der westlichen Welt immer weiter in die Richtung "Kinderkram" gedrängt worden. Durch die zunehmende Globalisierung und die Vernetzung der Welt durch das Internet, stehen die Kulturen allerdings mittlerweile in einem viel besseren Austausch, sodass sich die einst klaren Verhältnisse auflösen und wir auch in Deutschland einen regen Manga-Boom erleben dürfen. Theoretisch kann dieser Prozess dann so lange weiter laufen, bis aus den beiden ursprünglichen Kulturen eine einzige geworden ist. Irgendwie gefällt mir dieser Gedanke und ich könnte ihn auch noch weiter ausführen, allerdings fühle ich mich gerade ans Bio-Vorabi erinnert und lass das Thema "Evolution" lieber schnell wieder sein xD


    Was ich damit aber sagen möchte ist, dass ich fest davon überzeugt bin, dass Animes in Deutschland eines Tages genauso normal sein werden, wie in Japan. Eine Zeitspanne dafür zu nennen, halte ich aber für unmöglich - Jedenfalls mit meinem Wissensstand =)


    Es ist bekannt, dass in Japan die Schulen besser sind und die Gesellschaft nicht so assozial ist.


    Das sehe ich aber nicht so =D
    Auch wenn uns viele Animes eine Friede-Freude-Eierkuchen-Welt präsentieren, ist die japanische Gesellschaft alles andere als das Paradies auf Erden. Ich bin noch nicht in Japan gewesen, aber zwischen den unzähligen Trash-Comedy-Animes gibt es auch immer wieder ein oder zwei, die Schulen zeigen, denen öffentliche Ansehen wichtiger als das wohl ihrer Schüler ist. In Japan gehen die Schüler nicht zur Nachhilfe, um das gelernte zu wiederholen, sondern, um sich zusätzliches Wissen für ihre Karriere anzueignen. Zudem ist der Unterricht sehr unindividuell und besteht aus Frontalunterricht und auswendig lernen. Andersartigkeit wird ausgeschlossen und ich werde gerade voll ot ... Sorry dafür, aber man sollte nicht vergessen, dass es immer noch eine andere Seite der Medaille gibt =)


    Jedoch, in den Augen der meisten Europäer ist es "Kinderkram" und sie wissen auch garnicht wie tiefgründig Animes sein könne


    Ich finde du hast die Situation sehr schön dargestellt, wobei ich mittlerweile denke, dass die "Das ist doch alles Kinderkram"-Haltung wirklich nur eine Ausrede für die eigentliche "Kenn ich nicht, will ich nicht"-Haltung ist. Hierfür kann ich nur meine Mutter als Beispiel nennen:
    Für sie sind Animes "alles Quatsch" und "Kinderkram" gewesen. Allerdings habe ich schon einige Diskussionen mit ihr geführt und sie dabei so totargumentiert, dass sie die "Kinderkram"-Schiene nicht mehr fahren kann. Inzwischen hat sie eine neue Methode gefunden: "Das ist doch alles Quatsch, ihr (sie spricht mit mir und meinem Bruder) mit euren unrealen Frauen, die sind doch überhaupt nicht echt."
    Jetzt wo sie Animes also nicht mehr als "Kinderkram" abstempeln darf, wirft sie mir plötzlich vor ich würde mich an Rena und Co. aufgeilen, während ich Higurashi gucke *g*

  • Ich denke auch nicht das die Unterschiede der Anime/Manga-Entwicklung zwischen Japan und Deutschland von irgendwelchen ersehnten Helden-Figuren abhängt die die Trümmer der zerstörten Hauptstadt wieder aufbauen. Allerdings haben die japanischen Trick-Erzählungen oft eine andere Mentalität als die Westlichen. Wärend es in westlichen Zeichentricks oft durch "Wunder", Zufälle oder herbeigeführte Umstände dazu kommt, dass manche Heldenfiguren den Bösewicht letzendlich besiegen oder eine Aufgabe meistern, so wird in Anime meist versucht die Botschaft zu vermitteln "durch schieren Willen, harte Arbeit und unendlichen Kampfgeist kannst du alles schaffen".
    Als Beispiel kann man endlose Kämpfe aus DBZ, Bleach oder sonstigen Serien anführen, wo das letzte Quäntchen Kraft zum Sieg durch puren Willen und Entschlossenheit herbei geführt wird, wärend es bei Serien wie den Turtles, He-Man oder Spiderman solche "Willens-Kämpfe" nie gibt.


    Die Entwicklung des Anime in Japan verlief ganz anders als bei uns in Deutschland. In Japan wurden schon im frühen 19. Jahrhundert Zeichnungen und die ersten Manga für alles mögliche benutzt. Nicht nur zur Erzählung lustiger Kindergeschichten sondern für alles Mögliche. Wir in Deutschland haben dagegen nur das westliche abgekriegt. Da gab es Donald Duck, Mickey Maus etc. was alles nur für Kinder war. Als dann die ersten Anime aus Japan nach Deutschland kamen war das Angebot nicht gerade erweitert worden. Wir importierten Serien wie Heidi, Pinoccio, Wiki und die starken Männer, Biene Maja und Alice im Wunderland. Mangatechnisch sah es nicht viel besser aus. Da wurde fast nur aus den USA importiert. Vorwiegend natürlich die Marvel-Comics. Erklär-Bär-Technische Manga gab es auch ein paar aus Eigenproduktion, wie z. B. Max und Moritz oder der Struffelpeter. Allerdings wieder gänzlich für Kinder. Ein paar leichte parallelen lassen sich eventuell mit der Sendung mit der Maus ziehen, eine Serie die sicher nicht nur Kinder angesprochen hat. Allerdings war das einzig gezeichnete daran die Maus.


    Mit Captain Future kam dann in den 80igern auch der Versuch, einen Anime nach Deutschland zu bringen der nicht bloß für Kleinkinder ist. In Japan lief Captain Future derzeit im Abendprogramm für junge Erwachsene. Wir holten uns die Serie nach Deutschland und schnitten sie erstmal schön zurecht um sie kinderfreundlicher zu machen. Leider wohl doch nicht großzügig genug, denn die ausstrahlung der Serie im Kinderprogramm nebst Bine Maja und Co. führte damals zu heftigen Elternaufständen und protesten von Jugendschutzorganisationen. Da fragt man sich, warum man Captain Future nicht einfach ungeschnitten im Abendprogramm gesendet hat, wie die Japaner. Aus Angst, dass sich hier niemand außer Kinder für etwas gezeichnetes Interessieren würde?


    Woher die Deutschen den Gedanken haben, das gezeichnetes nur was für Kinder ist, ist mir leider ebenso ein Rätsel. Die Sturheit mit der an diesem Gedanken festgehalten wird ist leider so prägnant, dass sich Anime und Manga für junge erwachsene und ältere Generationen in Deutschland kaum durchsetzen kann. Die Zahlen zeigen da aber glücklicherweise einen starken Boom in den letzten 15 Jahren. Die Umsätze mit Anime und Manga sind in Deutschland exponential gestiegen. Aber der entgültige Durchbruch wie in Japan ist immer noch weit entfernt, aus dem einfachen schon mehrfach genannten Grund: "Was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht."

  • Wahrscheinlich nie komplett in Europa, die meisten sehen das nämlich als "Kinderkram" und sagen zu Beispiel: "Wieso interessierst du dich für paar dumme Zeichnungen, die eh nicht exestieren" . Das ist echt traurig. Aber villeicht ist das nur bei dieser Generation soo.. Naja aber zum Beispiel in Büchern ist meistens auch alles frei erfunden und in Fernseh - Serien doch auch oder nicht? Also kompletter schwachsinn, das wird shcon irgendwann mal.