so hier hab i noch ein kapi
:enjoy *erdbeertee schlürf*
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Die Sterne am Firmament änderten ihre Position. Langsam, rückten sie immer näher zusammen. Je näher sich die zwölf großen Sterne kamen, desto heller schienen sie zu leuchten.
„Niemand kann den Lauf der Zeit aufhalten. Nach so vielen Jahren, scheint die Zeit gekommen zu sein.“ Eine Person, eingehüllt in ein weißes Kleid stand in der Mitte der zwölf Säulen, und schaute in den Himmel. In weniger als einer Stunde würden die Sterne ihre endgültige Position erreicht haben, und dann würde sie es wissen, sie und die Lichtwesen und die Vampire. Sie alle würden endlich erfahren für welche Seite sich Chiara, die Feuerrose entschieden hatte.
Und sie stand hier, inmitten der Säulen und konnte nur zu schauen. Egal wie die Entscheidung von Chiara auch ausfallen würde, sie konnte daran gar nichts ändern. Sie war zum zuschauen verdammt. Das war sowohl die Gabe als auch gleichzeitig der Fluch der Wächter. Und in jeder Generation wurde nur ein einziger Wächter geboren. Würden sie versuchen sich gegen das, ihnen auferlegte Schicksal zu Kämpfen, würde es in ihrer Familie keine weiteren Wächter geben, doch sie würden mit dem Fluch verdammt sein, alles, die ganze Geschichte der Welt zu kennen und sie niemals aus ihren Gedanken verbannen zu können, all die Trauer, das Leid und die Zerstörung, der ersten aller Lebewesen.
Und so blieb der Wächterin nichts anderes übrig, als tatenlos zuzusehen, wie die zwölf Glocken anfingen zu leuchten. Die Wächterin faltete ihre Hände zu einem Stillen Gebet zusammen. Ja, sie durfte nicht in die Geschichte, in die Zeit eingreifen, aber sie durfte hoffen. Und Hoffnung war das, was sie jetzt brauchte, was sie alle jetzt brauchen konnten.
Feiner Sternenstaub schien von den Sternen zur Erde zu fallen, je näher die Sterne aufeinander trafen. Ein verschlungenes Muster, dass keinen Sinn zu ergeben schien, bahnte sich seinen Weg auf die Erde und suchte sich seinen Weg, zwischen den Menschen, zu dem Ort, zu der Person, deren Zeit gekommen war, dass sich ihr Schicksal erfüllte.
Die erste Glocke leuchtete so hell, dass sich ihr Licht, den Weg über die Säule mit den verschlungenen Mustern bahnte, seinen Weg auf dem Boden suchte und dem Muster bis zu seinem Zentrum folgte. Kurz darauf leuchtete auch die zweite hell auf und auch ihr Licht bahnte sich seinen Weg ins Zentrum.
Die Wächterin lies ihren Blick zu allen zwölf Glocken gleiten und stelle fest, dass jede mittlerweile so hell leuchtete, als wäre helllichter Tag und ein Wölkchen würde das Licht trüben. Doch die Menschen waren blind für solche Sachen. Denn sie hielten das Reich der Fantasie für Einbildung. Und so würden sie auch diesmal nicht Zeuge sein, von dem Ereignis, dass ihre Welt von neuem wandelte, in ein neues Zeitalter einläuten würde.